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Lassiter 2754 (eBook)

Brennen muss Fort Aldamo!

(Autor)

eBook Download: EPUB
2025 | 1. Aufl. 2025
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-7983-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lassiter 2754 - Katja Martens
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Ein Fort in Feindeshand, zwei knallharte Haudegen - und Verbündete, die gestern noch Gegner waren. Als Lassiter und Finnewacker sich aufmachen, Fort Aldamo zurückzuerobern, stehen sie nicht nur einer Übermacht gegenüber, sondern auch einem Verrat, der tiefer reicht, als ihnen lieb ist. Kugeln fliegen, Fäuste krachen, und der Rauch eines verzweifelten Deals liegt in der Luft. Wird ihr waghalsiger Plan aufgehen, oder enden sie als Geierfutter? Bald ist in Fort Aldamo der Teufel los - und die Verbündeten greifen zu einem letzten, verzweifelten Mittel ...


Brennen muss
Fort Aldamo!

von Katja Martens

»Wollt ihr wohl die Hacke schwingen, ihr faulen Hunde?« Die Stimme des Aufsehers hallte von den grob behauenen Steinwänden wider und ließ Staubkörnchen von der niedrigen Decke rieseln. »Ihr seid zum Arbeiten hier und nicht in der Sommerfrische! Also! Was gibt es da zu grinsen, Winters?«

»Nichts, Sir«, beeilte sich Tom Winters zu versichern. »Sie erinnern mich nur an einen Master Sergeant, den ich das Vergnügen hatte, kennenzulernen.«

»Hat sich was mit Vergnügen! Wer schleimt, darf eine Doppelschicht schieben!« Der Aufseher zückte ein Notizbuch und notierte sich Winters' Namen. Dem entfuhr ein Stöhnen. Derweil machten sich die übrigen Männer wieder an die Arbeit. Keiner wagte einen Kommentar. Nichts als das Stakkato ihrer Werkzeuge erfüllte die Silver Ridge Mine. Bis der Berg plötzlich mit einem vernehmlichen Rumpeln zu antworten schien ...

»Still! Hört ihr das?« Perez hielt inne und ließ seine Hacke sinken.

»Der Berg rumort mal wieder«, murmelte Winters und spähte durch den Gang. Der Aufseher hatte nur »Weitermachen« gebellt und seine Runde fortgesetzt. Er war bereits in einem der Querschläge verschwunden. »Alter Leuteschinder.«

»Der ist schlimmer als Finnewacker.« Perez hielt bei der Arbeit inne und stützte sich auf seine Keilhaue. »Und das will was heißen.«

»Na, ich weiß nicht. Der Master Sergeant hat uns auch ganz schön schwitzen lassen, als wir noch in Fort Aldamo waren. War nicht besser als hier.«

»Klar war es das«, widersprach Jackson, ein stämmiger Kerl mit kahlem Schädel, dessen nackter Oberkörper im Schein der Ölfunzeln vor Schweiß glänzte. »Der Master Sergeant hat uns rangenommen, weil er wollte, dass wir uns bessern, damit wir noch mal die Kurve kriegen. Hier pressen sie uns nur aus. Solange wir schuften können, sind wir willkommen, aber wehe, einem geht die Puste aus. Der verschwindet plötzlich von der Bildfläche.«

»Wie der alte Frank«, erinnerte sich Perez. »Wurde immer schlimmer mit seinem Husten, und vor ein paar Tagen ... war er auf einmal weg.«

»Ich dachte, sie hätten ihn zum Doc gebracht«, warf Winters ein.

»Die Wachen sagen, sie hätten niemanden in die Stadt reiten sehen. Ich hab gefragt.«

»Und wo ist Frank dann?«

Anstelle einer Antwort rieb sich Perez mit der Hand über das Gesicht.

Winters stieß einen gedämpften Fluch aus.

Sie schufteten seit dem frühen Morgen in der Mine, um dem Berg das silberhaltige Erz zu entreißen. Dabei trugen die Männer nur das Nötigste am Leib. Einige waren sogar komplett nackt. Das kümmerte niemanden, solange sie nur die Wagen mit Erz füllten. Nur Stiefel, die waren ein Muss, weil sie sich sonst die Füße auf dem schroffen Gestein aufrissen und sich schwärende Wunden zuzogen. Ansonsten war jeder Faden zu viel in der Hitze hier unten.

Die Silver Ridge Mine befand sich in einem Seitental im südlichen Arizona. Ein gut bewachtes Camp schloss sich daran an. Einmal in der Woche ging ein Transport mit ihrer Ausbeute ab. Ebenso schwer bewacht wie die Mine selbst.

Wieder rumpelte es irgendwo in den Tiefen.

»All devils!« Winters spuckte einen braunen Schwall Spucke mit Kautabak aus. »Das klingt, als würde der Berg arbeiten.«

»Für mich hört es sich so an, als hätte er eine große Schale Bohnensuppe verspeist und würde nun verdauen«, brummte Jackson.

»Bohnen?« Perez zog eine Augenbraue hoch. »Du meinst uns, oder? Wir sitzen hier unten in der Tiefe des Berges fest wie eine Fischgräte im Bauch eines Grizzlys.«

Er hatte kaum ausgesprochen, als ein spürbares Beben durch den Boden lief und das Geleucht ins Schwanken brachte, dass Lichter und Schatten einen unheimlichen Tanz auf den steinernen Wänden vollführten.

Winters kniff die Augen zusammen. »Das gefällt mir nicht. Wir sollten zusehen, dass wir hier rauskommen.«

»Wenn wir das tun, brummt uns der Aufseher Extraschichten auf, bis wir hundert sind«, gab Perez zu bedenken.

Winters beäugte argwöhnisch das Gestein über ihren Köpfen. Sie waren gut eine halbe Meile tief, womöglich mehr. Er fühlte sich nicht wohl bei diesem Gedanken. Und einmal mehr bereute er es, sich auf diesen Handel eingelassen zu haben.

Weiter hinten schwangen die Arbeiter ungerührt weiter ihre Werkzeuge.

»Die sind schon länger hier als wir«, meinte Perez. »Behalten wir sie im Auge. Die werden wissen, wann es Zeit wird, den Rückzug anzutreten.«

»Hoffentlich«, murmelte Winters. Obwohl er noch keinen Monat in der Mine arbeitete, waren seine Hände bereits voller Schwielen. Das war jedoch nicht, was ihn an seiner neuen Aufgabe am meisten störte.

Es war das mangelnde Tageslicht.

Sie fuhren frühmorgens im Dunkeln in den Berg ein und kehrten abends nach Einbruch der Nacht zurück ins Camp. Kein einziger Strahl Sonne.

»Und keine Lady«, ergänzte Jackson, als er seine Gedanken äußerte.

»Als würde dich eine Lady auch nur mit der kalten Schulter angucken, alte Vogelscheuche«, brummte Perez. »Wir haben mehr Flöhe und Läuse als ein Rudel verfluchter Straßenköter.«

»Wohl wahr.« Der Hüne zerquetschte einen der Störenfriede auf seinem Arm.

Wenig später verkündete ein einzelner Glockenschlag eine Pause.

Sie legten ihre Werkzeuge zur Seite und gingen zu den großen Fässern, um etwas Wasser zu trinken. Das war hier unten kein Angebot, das man ausschlagen sollte.

Die Miner ließen sie an die Fässer heran, hielten jedoch Abstand. Bis auf einen jungen Arbeiter, der mit einer Wasserkelle in der Hand näherkam. Er hatte kurze blonde Haare und ein rundes Gesicht, er konnte kaum älter als achtzehn sein.

»Seid ihr wirklich Strafsoldaten?«, fragte er.

Winters brummte zustimmend.

»Was habt ihr angestellt?«

Jackson zupfte an seinem rechten Ohr. »Ich hab mich mit einem Captain geprügelt. Wegen 'ner Lady. Hab ihm die Nase gebrochen. Stolz bin ich nicht drauf. Hat mir mehr Probleme eingebracht als gelöst.«

»Bei mir war Diebstahl. Hab Geld genommen, das mir nicht gehörte, um meine Spielschulden zu bezahlen.« Winters' Ohren erwärmten sich.

»Ich sag's lieber nicht«, murmelte Perez.

Der junge Miner sah ihn nachdenklich an. »Ich bin davon überzeugt, dass jeder Mensch eine zweite Chance verdient.«

»Na, bei mir wär´s eher die siebte oder achte.« Perez griente schief.

Winter stieß ihn an. »Sag das nicht.«

»Ich bin nur ehrlich.«

»Auf einmal?«

»Was soll ich sagen. Finnewackers Schule.« Perez griente.

Sie alle waren von einem Militärgericht verurteilt worden, hatten ihren Rang bei der Kavallerie verloren und waren nach Fort Aldamo geschickt worden, um ihre Strafe abzusitzen. Der Aufenthalt dort war alles andere als ein Zuckerschlecken. Das lag nicht nur an der heißen Wüstensonne, sondern auch an dem Kommandanten der Strafanstalt: Master Sergeant Finnewacker. Er hielt streng auf Disziplin – und wehe, wer nicht spurte. Der wurde zum Strafdienst geschickt, der schon so manchen hartgesottenen Burschen in Tränen hatte ausbrechen lassen.

Als die Army einen Deal mit der Minengesellschaft gemacht hatte und ihnen angeboten hatte, ihre Strafe aufzuheben, wenn sie ein Jahr in der Mine arbeiteten, hatten viele die Chance ergriffen.

Nur dass es sich nicht mehr wie eine Chance anfühlte, sondern wie eine Falle.

Die anderen Arbeiter trauten ihnen nicht über den Weg. Niemand sprach mit ihnen – mit Ausnahme jungen Miners, der Edward hieß, wenn sich Winters recht erinnerte.

Schon wieder rumorte der Berg.

Er fluchte leise. »Sollten wir nicht doch zusehen, dass wir hier rauskommen? Ich hab keine Lust, hier unten draufzugehen.«

Edward reichte ihm etwas.

»Was is'n das?«

»Mein Glückstein. Hab ich am Fluss gefunden, als ich mit meinem Grandpa angeln war. Ist viele Jahre her. Seitdem hat er mir immer Glück gebracht. Du kannst ihn haben. Er wird dich beschützen.«

»Behalte den mal lieber.« Winters winkte ab.

Staub rieselte von den Wänden, als es wieder rumorte.

»Ich wünschte, ich hätte mich nicht auf diesen Tausch eingelassen. Drei Jahre Fort Aldamo klingen jedenfalls besser, als die Ewigkeit in dieser Tiefe zu verbringen.«

Die Glocke verkündete das Ende der Pause. In den Stollen kehrten die Männer an ihre Arbeit zurück. Sie arbeiteten auf mehreren Ebenen, die mit Leitern miteinander verbunden waren. Noch zweimal Pause, dann durften sie zum Camp zurückkehren.

Bis am nächsten Morgen alles von vorn beginnen würde.

»Nicht zu fassen«, murmelte Winters vor sich hin. »Ich vermisse ihn tatsächlich.«

»Wen? Unseren Master Sergeant? Klar tust du das.« Jackson nickte bedächtig. »Er hat sich für uns eingesetzt. Hat...

Erscheint lt. Verlag 26.4.2025
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • Abenteurer • alfred-bekker • Bestseller • bud-spencer • buffalo-bill • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • erotisch • Erwachsene • erwachsene Romantik • Exklusiv • für • g-f • GF • g f barner • g f unger • Indianer • jack-slade • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • lucky-luke • Männer • martin-wachter • Nackt • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Serie • Sexy • sonder-edition • Unger • Western • Western-Erotik • Western-roman • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-7983-3 / 3751779833
ISBN-13 978-3-7517-7983-8 / 9783751779838
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