Nikolas Nickleby (eBook)
1118 Seiten
Null Papier Verlag
978-3-96281-937-8 (ISBN)
Charles John Huffam Dickens (als Pseudonym auch Boz; geb. 7. Februar 1812 in Landport bei Portsmouth, England; gest. 9. Juni 1870 auf Gad's Hill Place bei Rochester, England) ist ein englischer Schriftsteller und Journalist. Er gilt als einer der herausragendsten Autoren seiner Zeit und als einer der Ersten, die in realistischen Schilderungen das Leid einer unterprivilegierten Bevölkerung aufzeichneten. Zu seinen bekanntesten Werken gehören »Oliver Twist«, »David Copperfield«, »Eine Geschichte aus zwei Städten«, »Große Erwartungen« sowie »Eine Weihnachtsgeschichte«. Dickens verwendet einen blumigen und poetischen Stil, der viele humoristische Elemente besitzt. Besonders seine Seitenhiebe auf die Britische Aristokratie sind weit verbreitet und beliebt.
Charles John Huffam Dickens (als Pseudonym auch Boz; geb. 7. Februar 1812 in Landport bei Portsmouth, England; gest. 9. Juni 1870 auf Gad's Hill Place bei Rochester, England) ist ein englischer Schriftsteller und Journalist. Er gilt als einer der herausragendsten Autoren seiner Zeit und als einer der Ersten, die in realistischen Schilderungen das Leid einer unterprivilegierten Bevölkerung aufzeichneten. Zu seinen bekanntesten Werken gehören »Oliver Twist«, »David Copperfield«, »Eine Geschichte aus zwei Städten«, »Große Erwartungen« sowie »Eine Weihnachtsgeschichte«. Dickens verwendet einen blumigen und poetischen Stil, der viele humoristische Elemente besitzt. Besonders seine Seitenhiebe auf die Britische Aristokratie sind weit verbreitet und beliebt.
1. Kapitel – Das alle übrigen einleitet.
2. Kapitel – Handelt von Mr. Ralph Nickleby, seinen Geschäften und Unternehmungen. Ferner von einer großen Aktiengesellschaft, die für das ganze Land von größter Bedeutung ist.
3. Kapitel – Mr. Ralph Nickleby erhält traurige Nachrichten von seinem Bruder, weiß sich aber mit edler Standhaftigkeit zu fassen. Der junge Nikolas gefällt seinem Onkel ausnehmend, und dieser fasst den edelmütigen Entschluss, für dessen Zukunft zu sorgen.
4. Kapitel – Nikolas und sein Onkel machen, um das Glück beim Schopf zu fassen, bei Mr. Wackford Squeers ihre Aufwartung.
5. Kapitel – Nikolas begibt sich nach Yorkshire auf die Reise und nimmt Abschied von den Seinigen. –– Seine Reisegefährten, und was unterwegs vorfiel.
6. Kapitel – Der erwähnte Unfall gibt ein paar Herren Gelegenheit, einander Geschichten zu erzählen.
7. Kapitel – Mr. und Mrs. Squeers im häuslichen Kreise.
8. Kapitel – Der Haushalt in Dotheboys Hall.
9. Kapitel – Von Miss Squeers, Mrs. Squeers, Master und Mr. Squeers und anderen mit ihnen in Verbindung stehenden Personen.
10. Kapitel – Wie Ralph Nickleby für seine Nichte und Schwägerin sorgt.
11. Kapitel – Mr. Newman Noggs führt Mrs. und Miss Nickleby in ihre neue Behausung in der City.
12. Kapitel – Der weitere Verlauf der Liebesgeschichte Miss Fanny Squeers'.
13. Kapitel – Nikolas bringt durch ein äußerst tatkräftiges und ungewöhnliches Verfahren einige Abwechslung in die Eintönigkeit von Dotheboys Hall.
14. Kapitel – Handelt nur von ganz gewöhnlichen Leuten.
15. Kapitel – Was die Veranlassung der im vorigen Kapitel beschriebenen Unterbrechung war.
16. Kapitel – Nikolas sucht eine Anstellung und nimmt, als ihm dies fehlschlägt, eine Stelle als Hauslehrer an.
17. Kapitel – Kate Nicklebys weitere Schicksale.
18. Kapitel – Miss Knag fasst, nachdem sie drei ganze Tage in Kate Nickleby förmlich vernarrt gewesen, den Entschluss, sie für immer zu hassen.
19. Kapitel – Beschreibung eines Dinners bei Mr. Ralph Nickleby, und wie sich seine Gäste dabei unterhielten.
20. Kapitel – Nikolas trifft endlich mit seinem Onkel zusammen und sagt ihm mit bemerkenswerter Offenheit die Meinung.
21. Kapitel – Madame Mantalini gerät in eine schwierige Lage, und Kate verliert dadurch ihre Stellung.
22. Kapitel – Nikolas begibt sich in Smikes Begleitung auf die Wanderschaft und macht bei dieser Gelegenheit eine interessante Bekanntschaft in der Person Mr. Vincent Crummles'.
23. Kapitel – Handelt von dem Ensemble Mr. Vincent Crummles' wie auch von seinen häuslichen und Theaterangelegenheiten.
24. Kapitel – Miss Snevelliccis großes Benefiz und Nikolas' erstes Auftreten auf der Bühne.
25. Kapitel – Eine junge Dame aus London schließt sich der Truppe an und führt einen ältlichen Verehrer von sich im Schlepptau.
26. Kapitel – Kate Nicklebys Seelenfrieden gerät in ernste Gefahr.
27. Kapitel – Mrs. Nickleby wird mit den Herren Pyke und Rupfer bekannt, deren Ergebenheit und Zuneigung keine Grenzen kennen.
28. Kapitel – Kate Nickleby sucht, durch Sir Mulberry Hawks Verfolgung zur Verzweiflung gebracht, als letztes Mittel Schutz bei ihrem Onkel.
29. Kapitel – Von Nikolas' weiteren Schicksalen und gewissen Zerwürfnissen in Mr. Vincent Crummles' Ensemble.
30. Kapitel – Festlichkeiten, die Nikolas zu Ehren veranstaltet werden, und sein Austritt aus der Vincent–Crummlesschen Schauspielertruppe.
31. Kapitel – Handelt von Ralph Nickleby und Newman Noggs sowie von einigen weisen Vorsichtsmaßregeln, über deren günstigen beziehungsweise ungünstigen Ausgang später berichtet werden wird.
32. Kapitel – Eine höchst merkwürdige Unterredung mit nicht minder merkwürdigen Folgen.
33. Kapitel – Mr. Ralph Nickleby wird plötzlich von dem Verkehr mit seinen Verwandten erlöst.
34. Kapitel – Besuch bei Mr. Ralph Nickleby.
35. Kapitel – Smike wird Mrs. Nickleby und Kate vorgestellt.
1. Kapitel – Das alle übrigen einleitet.
In einem entlegenen Teil der Grafschaft Devonshire lebte einst ein braver Mann namens Gottfried Nickleby, der sich ziemlich spät noch in den Kopf gesetzt hatte, zu heiraten. Da er aber weder jung noch begütert war und daher nicht auf die Hand einer vermögenden Dame rechnen durfte, so verehelichte er sich lediglich aus Zuneigung mit einer alten Flamme, die ihn ihrerseits aus demselben Grunde nahm –– so wie etwa zwei Leutchen, die es sich nicht leisten können, um Geld Karten zu spielen, einander hin und wieder den Gefallen zu erweisen, mitsammen eine Partie »umsonst« zu machen.
Die Flitterwochen waren bald vorüber, und da Mr. Nicklebys jährliches Einkommen achtzig Pfund nicht überstieg, blickte das Ehepaar sehnsüchtig in die Zukunft und verließ sich in nicht geringem Maß auf den Zufall, der ihnen aufhelfen sollte. Es gibt, der Himmel weiß, Menschen genug auf der Welt; und selbst in London, wo Mr. Nickleby in jenen Tagen wohnte, hört man nur wenig klagen, dass die Bevölkerung zu spärlich gesäet sei. Dabei aber –– du lieber Gott –– kann man lange suchen, bis man einen Freund entdeckt.
Mr. Nickleby spähte und spähte, bis ihn die Lider nicht weniger schmerzten als das Herz, aber nirgends wollte sich ein solcher blicken lassen. Wenn er dann die vom Ausschauen ermüdeten Augen seinem eigenen Herde zuwandte, so zeigte sich auch dort gar wenig, wo sie hätten ausruhen können.
Als schließlich Mrs. Nickleby nach fünf Jahren ihren Gatten mit ein paar Jungen beglückte, fühlte der tief gedrückte Mann die Notwendigkeit, für seine Familie zu sorgen, immer mehr und mehr, und er war bereits nach reiflicher Überlegung zu dem Entschluss gekommen, sich am nächsten Quartal in eine Lebensversicherung einzukaufen und dann ganz zufällig von irgendeinem Monument oder Turm herunterzufallen, als eines Morgens ein schwarzgesiegelter Brief mit der Nachricht anlangte, Mr. Ralph Nickleby, sein Oheim, sei gestorben und habe ihm sein ganzes kleines Vermögen von ungefähr fünftausend Pfund Sterling hinterlassen.
Da der Selige bei Lebzeiten keine weitere Notiz von seinem Neffen genommen hatte, als dass er dessen ältestem Knaben, der infolge einer verzweifelten Spekulation den Namen seines Großonkels in der Taufe erhalten hatte, einen silbernen Löffel in einem Maroquinfutteral schickte –– was, da dieser nicht allzu viel damit zu essen hatte, fast wie eine Satire darauf aussah, dass das Kind nicht mit einem solchen nützlichen Artikel im Munde auf die Welt gekommen war ––, so wollte Mr. Gottfried Nickleby im Anfang die freudige Botschaft kaum glauben. Bei weiterer Prüfung stellte sich jedoch heraus, dass sich die Sache wirklich so verhielt. Der wackere alte Herr hatte, wie es schien, zuerst beabsichtigt, seine ganze Habe dem allgemeinen Rettungsverein zu hinterlassen und zu diesem Zwecke auch bereits ein Testament aufgesetzt. Aber dieser Verein hatte einige Monate vorher das Pech gehabt, das Leben eines armen Verwandten Mr. Nicklebys zu retten, dem dieser wöchentlich ein Almosen von sechs Schillingen und drei Pence auszahlte. Deshalb widerrief Mr. Ralph Nickleby in höchst gerechter Entrüstung das Vermächtnis durch ein Kodizil und setzte seinen Neffen Gottfried zum Universalerben ein, um dadurch seinen Unwillen sowohl gegen die Gesellschaft, die das Leben des armen Verwandten gerettet, als auch gegen den armen Verwandten selbst, der es sich hatte retten lassen, auszudrücken.
Mit einem Teile dieser Erbschaft kaufte Gottfried Nickleby ein kleines Landgut unweit Dawlish in Devonshire und zog sich dorthin mit seiner Gattin und seinen zwei Kindern zurück, um von dem spärlichen Ertrage des Gütchens und den Interessen des ihm noch übrig bleibenden Kapitals zu leben. Als er nach fünfzehn Jahren, etwa fünf Jahre nach dem Tode seiner Gattin, starb, hinterließ er seinem ältesten Sohne Ralph dreitausend Pfund in barem Gelde und dem Jüngeren, Nikolas, tausend Pfund und das Landgut –– wenn man anders ein Stück Feld als Landgut nennen kann, das mit Ausnahme des Hauses und des eingeheckten Grasgartens keinen größeren Umfang hatte als der Russelplatz von Covent Garden.
Die zwei Brüder waren mitsammen in einer Schule in Exeter erzogen worden und hatten, da sie gewöhnlich wöchentlich einmal einen Besuch zu Hause machten, von ihrer Mutter oft lange Erzählungen über die Leiden ihres Vaters in den Tagen seiner Armut und die Wichtigkeit ihres verblichenen Onkels in den Tagen seines Wohlstandes mit angehört –– Erzählungen, die auf die beiden Knaben einen sehr verschiedenen Eindruck hervorbrachten, denn während der Jüngere, dessen Charakter schüchtern und begnügsam war, nur Winke darin sah, das Getriebe der Welt zu meiden und sein Glück in der Ruhe des Landlebens zu suchen, schöpfte Ralph, der Ältere, die zwei großen Lehren daraus, dass Reichtum die einzige Quelle von Glück und Ansehen sei und dass er zur Erwerbung desselben alle Mittel anwenden dürfe, sofern sie nicht durch das Gesetz mit Todesstrafe bedroht wären. »Wenn meines Onkels Geld auch keinen Nutzen brachte, solange er lebte«, folgerte Ralph weiter, »so kam es doch nach seinem Tode meinem Vater zugute, der jetzt den höchst lobenswerten Vorsatz hat, es für mich aufzusparen. Und was den alten Herrn anbelangt, so fand dieser doch auch seinen Genuss darin, sich sein Lebtag lang bewusst zu sein, dass ihn seine Familie deshalb beneide und in Ehren halte.« So kam Ralph immer bei derartigen Selbstgesprächen zu dem Schluß, dass auf der ganzen Welt nichts dem Gelde gleichkomme.
Doch schon in frühen Jahren beschränkte sich der hoffnungsvolle Knabe nicht auf Theorien und rein abstrakte Spekulationen, sondern eröffnete bereits in der Schule ein kleines Wuchergeschäft, indem er zuerst Schieferstifte und Marmeln auf gute Zinsen auslieh und dann allmählich auf Kupfermünzen überging. Er quälte aber dabei seine Schuldner nicht etwa mit umständlichen und verwickelten Zinseszinsberechnungen. Sein Satz: »Zwei Pence für jeden Halfpenny« vereinfachte das Verfahren außerordentlich.
In gleicher Weise vermied der junge Ralph Nickleby alle umständlichen und verwickelten Berechnungen der einzelnen Tage –– mit denen man, wie jeder weiß, der schon damit zu tun gehabt hat, selbst bei dem einfachsten...
| Erscheint lt. Verlag | 1.7.2025 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Klassiker bei Null Papier |
| Übersetzer | Gustav Meyrink |
| Verlagsort | Neuss |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Klassiker / Moderne Klassiker |
| Literatur ► Romane / Erzählungen | |
| Schlagworte | Bleak House • Booz • Charles Dickens • Copperfield • David Copperfield • Drood • edwin drood • edwin droods • Ewen Bremner • helena bonham carter • hohe Erwartungen • Jason Flemyng • Jeremy Irvine • London • Mike Newell • Oliver Twist • Ralph Fiennes • Robbie Coltrane • Roman • Schreiben • Schriftsteller • Übersetzung • Weihnachtserzählungen • Weihnachtsgeschichte • Weltliteratur • Werke |
| ISBN-10 | 3-96281-937-1 / 3962819371 |
| ISBN-13 | 978-3-96281-937-8 / 9783962819378 |
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