The Heartless Heir (eBook)
467 Seiten
MORE by Aufbau Digital (Verlag)
978-3-96797-345-7 (ISBN)
Ein gebrochener Mann. Eine zweite Chance. Ein Geheimnis, das alles verändert.
Nach dem Tod seines Vaters kehrt Carson mit seinen Brüdern nach Winter Harbor zurück, um sein Erbe anzutreten. Doch dann steht er plötzlich seiner Ex-Freundin Amaya gegenüber, die ihn vor sechs Monaten geghostet hat. Und jetzt ist sie zurück. Schwanger. Mit seinem Kind.
Amaya erwartet nichts von Carson, außer dass er eine Entscheidung trifft: Will er Teil des Lebens seines Kindes sein oder nicht? Ihr Herz bleibt dabei tabu. Doch je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto klarer wird Carson, dass er nicht nur ein Vater sein will - sondern auch eine Zukunft mit Amaya. Kann er ihr beweisen, dass er sich geändert hat? Oder bleibt ihr gemeinsames Glück für immer außer Reichweite?
Ember Leigh stammt aus dem nördlichen Ohio und lebt derzeit mit ihrem argentinischen Ehemann und zwei Kindern in der Nähe des Eriesees, wo sie einen argentinisch-amerikanischen Food Truck betreiben.
KAPITEL EINS
CARSON
»Ich brauche mehr Schrauben«, brummte ich vor mich hin, legte den Akkuschrauber auf der Veranda ab, ging in die Hocke und wischte mir den Schweiß von der Stirn.
Ich war frustriert – nicht nur wegen der Schrauben.
Verdammt, wie lange war es her, dass ich das letzte Mal Sex hatte?
Wie immer schob ich den Gedanken beiseite, bevor er in meinem Hirn Wurzeln schlagen konnte. Wenn ich nämlich zu intensiv an die letzte Person dachte, mit der ich geschlafen hatte, stieg mir sofort die Zornesröte ins Gesicht.
Und es war Ende Juni in Winter Harbor schon heiß genug.
»Bring mir eine neue Farbwalze mit, wenn du schon in die Stadt fährst«, rief Callum, der gerade die Diele strich, mir durch die offene Tür von Hope Creek Manor, dem heruntergekommenen Herrenhaus, das wir von unserem Vater erben würden, zu. Ich mühte mich derweil mit meinem gesunden Arm – der linke steckte nach einem Sturz von der Leiter vor einigen Wochen in einem blauen Gips – mit der Reparatur des Verandageländers ab.
»Und eine große Schubkarre, wenn sie haben«, brüllte Colton. Er steckte den Kopf durch die Tür des Gewächshauses, das ebenfalls schon bessere Zeiten gesehen hatte und das er gerade von Unkraut befreite, wobei er allerlei Krabbelgetier begegnete, das sich dort eingenistet hatte. »Hier steht zwar eine, aber die ist durchgerostet.«
Ich gab noch ein frustriertes Brummen von mir. Ich war doch nicht der Laufbursche meiner Brüder. Und überhaupt – warum fuhr nicht einer von ihnen in den Eisenwarenladen? Immerhin hatten sie zwei gesunde Arme.
Weil du der Bauleiter bist. Du bist der einzige Handwerker hier, und die beiden würden unweigerlich die falschen Schrauben mitbringen, so dass du gezwungen wärst, doch noch in die Stadt zu fahren, um sie umzutauschen. Außerdem willst du das Verhältnis zu deinen Brüdern verbessern und solltest demgemäß jeden Ärger vermeiden.
Genau.
Ich bemühte mich gerade, ein besserer Mensch zu werden. Ich wollte aus meinen Fehlern lernen und vermeiden, dass meine Fehler der Vergangenheit – so wie jene unserer Vorfahren – unser aller Zukunft torpedierten.
Das war zumindest das Mantra, an das ich mich zu halten versuchte.
Auch wenn es nur in winzigen Schritten voranging.
Außerdem hatte ich mir vorgenommen, mein cholerisches Temperament zu zügeln. Die Wut hatte mir immer nur geschadet, und wenn ich ernsthaft das Verhältnis zu meinen Brüdern verbessern wollte, und zwar so, dass es den Familiengeheimnissen standhielt, die wir aufzudecken versuchten, musste ich mich im Griff haben. Ich wollte Carson 2.0 werden, eine bessere Version meiner selbst. Und wenn man sich neu erfinden wollte, gab es nichts Besseres, als sich in einer neuen Stadt niederzulassen, in der alle die eigene Familie hassten, ohne dass einem jemand wirklich verriet, warum. Richtig?
Falsch. Und doch war es so. Ich versuchte, mich selbst neu zu erfinden, ein besserer Mensch zu werden und ein besserer Bruder. Außerdem wollte ich herausfinden, was ich im Leben erreichen wollte, während ich an meiner kurzen Zündschnur arbeitete.
Callum und ich hatten uns seit Monaten nicht mehr geprügelt, und das allein war schon ein Beweis dafür, dass wir Fortschritte machten.
»Bring noch Bier mit«, rief Colton.
»Und Eiscreme«, fügte Callum hinzu.
»Ich fahre nur zum Eisenwarenladen. Ich habe keine Lust auf zig Zwischenstopps.« Oh Mann. Ich hatte nur schnell Schrauben holen und in zwanzig Minuten zurück sein wollen, aber wenn das so weiterging, würde ich Stunden unterwegs sein.
»Die Läden in der Einkaufszeile – die im Übrigen bald uns gehört – liegen alle dicht beieinander«, konterte Colton. »Stell dich nicht so an.«
Es war nur so verdammt heiß, und Hitze machte mich immer besonders unleidig.
Reiß dich zusammen. Du hast dir vorgenommen, nicht mehr so schnell auszurasten. Kauf dir ein Eis, um dein Mütchen zu kühlen, und hör auf rumzuzicken.
»Mal sehen, was ich tun kann«, sagte ich und verdrehte die Augen.
Dann schnappte ich mir die Schlüssel, die neben einer leeren Dose Ginger-Ale auf dem Geländer lagen, steckte mein Handy ein und stieg die Verandatreppe hinunter. Die mittlere Stufe ächzte unter meinem Gewicht.
Die würde ich austauschen müssen, auch wenn Callum gesagt hatte, ich solle das so lassen. Er war der Meinung, dass das Knarzen zu dem alten Kasten passte.
Das war naiv gedacht.
Wenn Holz knarzte, war es entweder lose, abgenutzt oder morsch.
Es musste ausgebessert werden. So ähnlich wie ich.
Ich öffnete die Tür der verlängerten Fahrerkabine meines Dodge Ram und setzte mich ans Steuer. Obwohl der Wagen weiß war, war es im Inneren höllisch heiß. Ich steckte den Schlüssel ins Zündschloss, startete den Motor, fuhr die Fenster herunter und fluchte wieder einmal, dass ich einen Wagen ohne Klimaanlage gekauft hatte.
Weil Winter Harbor – mein neuer Wohnort bis zum 23. April des kommenden Jahres, jenem Datum, bis zu dem wir aufgrund einer Testamentsklausel zusammen in Hope Creek Manor wohnen mussten, um unser Erbe antreten zu können – ein kleiner Küstenort in Oregon war, in dem alles dicht beieinanderlag und man daher keine langen Strecken zurücklegen musste. Alles war in zehn Minuten erreichbar, einschließlich des Eisenwarenladens.
Ich erreichte mein Ziel, noch bevor der Fahrtwind die Innentemperatur des Pick-ups merklich gesenkt hätte.
Es gab reichlich freie Parklücken, so dass ich eine unter einem ausladenden Ginkgobaum wählte, der in voller Blüte stand und hoffentlich genug Schatten spendete, um meinen Wagen etwas abzukühlen, bis ich zurückkehrte.
Dafür, dass so gutes Wetter war und Winter Harbor ein beliebter Ferienort, herrschte auf dem Gehweg erstaunliche Leere, und alle Türen der nebeneinanderliegenden Geschäfte waren geschlossen.
Ich schenkte dem keine weitere Beachtung, da ich noch nicht lange genug hier lebte, um mit den Eigenheiten des Ortes vertraut zu sein. Ich steuerte den Eisenwarenladen mit Gartencenter an, aber als ich die Tür öffnen wollte, gab diese keinen Millimeter nach.
Was zum Teufel hatte das zu bedeuten?
Ich versuchte es noch einmal.
Nichts.
Ich legte die Hände seitlich an den Kopf und blickte durch die Glastür in den dunklen, verlassenen Laden.
Das machte doch keinen … Oh, verdammt.
So ein Mist.
In dieser spießigen Kleinstadt waren die Läden dienstags geschlossen.
Warum dienstags? Keine Ahnung. Aber es war nicht das erste Mal, dass ich dienstags etwas hatte besorgen wollen und unverrichteter Dinge nach Hause zurückfahren musste, um am nächsten Tag wiederzukommen.
Ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie an einem Ort gewohnt, an dem die Geschäfte an allen Wochentagen geöffnet waren außer dienstags.
Ich fischte mein Handy aus der Hosentasche und schaute nach. Ja, heute war tatsächlich Dienstag und jedes Geschäft in der Ladenzeile geschlossen.
Heute waren nur die Bank, das Krankenhaus und Ned’s Necessities geöffnet, ein Kiosk am anderen Ende des Orts, wo der alte Ned sich den Vorschriften zum Ladenschluss verweigerte und auch dienstags offen hatte, um unter anderem dubiose Fleischkonserven zu überteuerten Preisen zu verkaufen.
Ich würde auf keinen Fall quer durch die Stadt fahren, nur um Eis, Bier, eine Farbwalze und Schrauben zu kaufen – wobei fraglich war, ob er mit den letzten beiden Artikeln überhaupt dienen konnte.
»Scheiße!« Fluchend machte ich kehrt und trat auf dem Weg zurück zu meinem Truck gegen einen verbeulten Metalleimer, der unter einem Regenrohr stand, so dass er scheppernd bis zum Blumenladen über den Gehweg rollte.
Geh und hol den Eimer zurück, du cholerischer Idiot.
Murrend gehorchte ich meiner inneren Stimme und stapfte, leise Flüche ausstoßend, die mir eine Backpfeife von den Nonnen im Internat eingebracht hätten, über das Pflaster auf den Eimer zu.
Wichser. Arschloch. Motherfucker. Hurensohn. Na, was ist, Schwester Glenda? Jetzt können Sie mir nicht mehr mit dem Lineal auf die...
| Erscheint lt. Verlag | 1.5.2025 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Winter Harbor Heroes |
| Übersetzer | Cécile Lecaux |
| Sprache | deutsch |
| Original-Titel | The Asshole Heir |
| Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Fantasy |
| Literatur ► Romane / Erzählungen | |
| Schlagworte | accidental pregnant • Anziehung • Autor • Emotion • Familie • Gefühle • Geheimnisse • Kleinstadt • Leidenschaft • Liebe • Miss Sunshine • Romance • Second Chance • second chance romance • Seelenverwandte • Sehnsucht • Small Town • Small Town Romance • Soulmate • Träume • Vergangenheit |
| ISBN-10 | 3-96797-345-X / 396797345X |
| ISBN-13 | 978-3-96797-345-7 / 9783967973457 |
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