The Ruthless Heir (eBook)
370 Seiten
MORE by Aufbau Digital (Verlag)
978-3-96797-344-0 (ISBN)
Eine gemeinsame Vergangenheit. Ein gebrochenes Herz. Eine zweite Chance, die alles verändern könnte ...
Callum hat sich geschworen, nie wieder nach Winter Harbor zurückzukehren. Doch der Tod seines Vaters zwingt ihn und seine Brüder, sich der Vergangenheit zu stellen - ein Jahr in der Kleinstadt leben, bevor sie ihr Erbe antreten können.
Doch kaum angekommen, trifft Callum ausgerechnet auf Harlow Jackson - die Frau, die er nie wiedersehen wollte. Einst gehörte ihr sein Herz, doch ein einziger Fehler riss sie auseinander. Jetzt steht sie wieder vor ihm, und Callum merkt, dass er sie nie wirklich vergessen konnte. Wird er den Mut haben, um ihre Liebe zu kämpfen? Oder ist es für eine zweite Chance längst zu spät?
Whitley Cox ist an der kanadischen Westküste geboren und aufgewachsen. Sie studierte Psychologie und unterrichtete zeitweise in Indonesien, bevor sie in ihre Heimat zurückkehrte. Heute ist sie mit ihrer Highschool-Liebe verheiratet und Mutter von zwei Töchtern.
KAPITEL EINS
HARLOW
»Ist das Ihr fucking Ernst?«
Ich konnte nicht fassen, dass ich das sagte.
Nein, falsch.
Ich konnte nicht fassen, dass ich das zu meinem Boss gesagt hatte. Zu dem Mann, der über meine weitere Karriere entschied. Dem Mann, von dem ich hoffte, dass er mich bald in den Rang einer Teilhaberin erhob.
»Harlow, ich weiß, dass Sie bereits mehr als genug zu tun haben«, erwiderte Dalton schmallippig. »Aber vertrauen Sie mir, dieser Fall wird zu einem Meilenstein Ihrer Karriere.«
Ich biss mir auf die Lippen, um weiteren verbalen Entgleisungen vorzubeugen, die besagter Karriere womöglich ein abruptes Ende bescheren würden. Die Strahlen der Frühlingssonne fielen durch die Holzlamellen vor dem nach Westen ausgerichteten Fenster mit Blick auf den Hafen. Hier in Winter Harbor war so ziemlich jeder Tag idyllisch, aber die im Wasser dümpelnden Boote und der strahlend blaue Himmel konnten mich auch nicht besänftigen.
Dalton hatte nicht unrecht. Dieser Fall wäre die langersehnte Chance, ihm und Troy, dem zweiten Teilhaber der Kanzlei, zu beweisen, dass mein Name einen Platz auf dem Kanzleischild verdient hatte. Aktuell stand dort Quick & Fairchild, aber wenn ich zur Teilhaberin der in ganz Oregon bekannten Rechtsanwaltskanzlei, die sich auf Erbrecht spezialisiert hatte, aufstieg, könnte dort schon bald Quick, Fairchild & Jackson stehen. Das klang nicht nur gut, sondern war zudem genau das, worauf ich vom ersten Tag meiner Karriere als Rechtsanwältin an hingearbeitet hatte.
Nur konnte ich diesen Mandanten unmöglich vertreten.
Und ich konnte Dalton unmöglich sagen, warum.
»Ich weiß«, entgegnete ich langsam, beinahe mechanisch, während ich weiterhin aus dem Fenster blickte, in der Hoffnung, dass mich der Anblick des Wassers, das gegen die Docks schlug, doch noch beruhigte. »Trotzdem würde ich mich lieber anderweitig beweisen. Können Sie das Winters-Mandat nicht Stephanie übertragen … oder Ian?«
Allein den Namen des Mandanten auszusprechen – Winters –, jagte mir einen kalten Schauer über den Rücken. Ich hatte seit dem Abschlussjahr auf dem College nicht mehr an die Familie Winters gedacht. Nein, das war gelogen. An einen bestimmten Winters dachte ich seit dem letzten Jahr auf dem College fast täglich, genauer, seit jenem Tag, an dem dieses Arschloch mich auf die denkbar mieseste Art abserviert hatte.
Aber er brauchte nicht zu wissen, dass ich nach diesem furchtbaren Tag mehr als einen Gedanken an ihn verschwendet hatte. Und ich würde unter keinen Umständen ein Mandat annehmen, bei dem ich, acht Jahre nachdem er sich auf so ehrlose Weise aus meinem Leben verabschiedet hatte, persönlichen Kontakt zu ihm – oder seinen Brüdern – hätte.
»Ich möchte, dass Sie das übernehmen, weil ich möchte, dass Sie den Ruhm einheimsen«, sagte Dalton mit einem unterdrückten Seufzen. »Weil ich denke, dass Sie so weit sind. Es sei denn, Sie wollen, dass Ian statt Ihrer Teilhaber wird.«
In diesem Moment wusste ich, dass ich verloren hatte. Ich konnte mich nicht entziehen. Der Fall Winters war fast ein Jahr lang von einem ehemaligen Teilhaber betreut worden, bis dieser vergangene Woche ganz plötzlich von der Bildfläche verschwunden war, nach einem Riesenskandal um Spielschulden. Ich hatte die Chance ergreifen wollen, die vakante Stelle zu übernehmen, aber offenbar ging das nicht, ohne diesen Mandanten zu übernehmen, den einen Menschen auf der Welt wiederzusehen, dem ich nie wieder begegnen wollte. Lieber ließ ich mir ein Bein amputieren. Ich hatte erst vor einer Stunde zufällig von dem Fall erfahren, als Daltons Sekretärin irrtümlich eine E-Mail von Callum Winters an mich weitergeleitet hatte, in der er den Termin in der Kanzlei heute bestätigte.
»Eigentlich wollte ich selbst einspringen, weshalb Sie auch erst so kurzfristig davon erfahren, aber ich habe gerade das Ludgate-Mandat angenommen und habe somit keine Kapazitäten mehr frei.« Er gab einen tiefen, müden Seufzer von sich.
Das Ludgate-Erbe war eine Katastrophe. Ich beneidete ihn nicht.
»Ich weiß nicht, Dalton …« Für eine Anwältin war das ein schwacher Auftritt, und das wussten wir beide.
»Sie schaffen das. Ich habe volles Vertrauen in Sie, Harlow.« Dalton legte mir lächelnd väterlich eine Hand auf die Schulter, doch ich sah ihm an, dass er langsam die Geduld verlor angesichts meines Widerwillens, diese einmalige Chance zu ergreifen.
Ich kaute auf der Innenseite meiner Lippe und resümierte noch einmal die Fakten. Dalton wollte das Mandat mir übertragen. Ich würde den Winters-Brüdern – allen dreien, insbesondere aber zweien, die einmal ein wichtiger Teil meines Lebens gewesen waren – gegenübertreten. Und zum Dank würde ich bald Teilhaberin sein. Das sollte es wert sein. Eigentlich.
Wenn die Begegnung mit Callum Winters mich nicht vorzeitig und ohne Testament ins Grab brachte.
Ich bin Fachanwältin für Erbrecht. Ich sollte es eigentlich besser wissen.
»Sie haben recht«, sagte ich schließlich und stemmte die Hände in die Hüften. »Ich übernehme den Fall. Kein Problem. Ich werde Sie nicht enttäuschen.«
Es gab nämlich etwas, das noch schlimmer wäre, als Callum Winters wiederzusehen, und zwar, mir die Beförderung zur Teilhaberin der Kanzlei meiner Träume wegen ebendieses Mannes entgehen zu lassen.
Dalton schien ein wenig überrascht von meiner plötzlichen Kehrtwende und blickte mich stirnrunzelnd an, als ich ihm ein aufgesetztes Lächeln schenkte und in mein Büro zurückging. Meine Absätze klapperten laut auf dem teuren Sandelholzparkett, während in mir der alte Zorn wieder hochkochte.
Wie konnte ich mit dreißig immer noch nicht darüber hinweg sein, dass Callum Winters mich vor acht Jahren so mies behandelt hatte?
Inzwischen hatte ich mein Studium abgeschlossen und war Mitglied der Anwaltskammer von Oregon. Ich arbeitete für die angesehenste Kanzlei im ganzen Bundesstaat, und das als Fachanwältin für Erbrecht, was schon immer mein Steckenpferd gewesen war, auch wenn der Rest meiner Familie sich einem anderen Rechtszweig verschrieben hatte. Ich besaß ein Stadthaus ganz in der Nähe der Prachtstraße in der Innenstadt und bewies jeden Tag aufs Neue mein Können als Juristin. Außerdem war ich inzwischen seit zweieinhalb Jahren vom Krebs geheilt. Alles in allem ein Leben, das wohl die meisten normalen Menschen als beneidenswert bezeichnen würden.
Woher rührte also diese kribbelnde Hitze im ganzen Körper allein bei dem Gedanken an diesen Vollhonk von Callum Winters?
Der E-Mail-Kette zufolge hatten Callum und seine Brüder letzte Woche mit Daltons Sekretärin korrespondiert bezüglich des Testaments ihres kürzlich verstorbenen Vaters. Sie würden nach Winter Harbor kommen – dem Wohnsitz ihres Vaters und zufällig auch der meine –, um seine Angelegenheiten zu regeln. Das hieß, dass sie in diesem Moment vermutlich nur wenige Häuserblocks entfernt waren und ich so tun sollte, als ließe mich das kalt.
»Hey, Bets.« Ich blieb am Schreibtisch meiner Sekretärin stehen. Genau genommen war es meine und Ians Sekretärin, aber ich wusste, dass sie mich bevorzugte. »Ich bräuchte so schnell wie möglich die Winters-Akte. Gerne mit Schleifchen drum.«
Betsy lächelte und klickte sich durch verschiedene Fenster auf ihrem Computerbildschirm. »Kriegst du, Harlow. Sonst noch was?«
»Vielleicht einen Martini.« Ich ließ mich auf den Stuhl vor ihrem Schreibtisch fallen. Sie war die Seele der Kanzlei und vermutlich unterbezahlt. Wenn ich erst Teilhaberin war, würde ich sie zu meiner persönlichen Sekretärin machen und ihr Gehalt deutlich erhöhen. »Und eine Massage wäre schön.«
Sie schmunzelte, während der Drucker ansprang. »Alles machbar.«
»Du bist die Beste, Bets. Und schick mir gutes Juju für diese Besprechung.« Ich warf einen Blick auf mein Handy. Halb zwölf. In weniger als einer Stunde würden die Gebrüder Winters mir gegenübersitzen. Das genügte, um mir einen Überblick zu verschaffen … aber nicht annähernd, um mich für das Wiedersehen mit meiner ersten und bisher einzigen großen Liebe – und ihrem jüngeren Bruder, der uns...
| Erscheint lt. Verlag | 1.4.2025 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Winter Harbor Heroes |
| Übersetzer | Cécile Lecaux |
| Sprache | deutsch |
| Original-Titel | The Bastard Heir |
| Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Fantasy |
| Literatur ► Romane / Erzählungen | |
| Schlagworte | Anziehung • Autor • Emotion • Familie • forced proximity • From Enemies to Lovers • Gefühle • Geheimnisse • Kleinstadt • Leidenschaft • Liebe • Miss Sunshine • Romance • Second Chance • second chance romance • Seelenverwandte • Sehnsucht • Small Town • Small Town Romance • Soulmate • Träume • Vergangenheit |
| ISBN-10 | 3-96797-344-1 / 3967973441 |
| ISBN-13 | 978-3-96797-344-0 / 9783967973440 |
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