Amaru Muru und das Buch der Wahrheit (eBook)
272 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7693-7487-2 (ISBN)
Karin Tag ist Autorin, Künstlerin, Sängerin, zertifizierte Mentaltrainerin und international anerkannte Ausbilderin in vielen Bereichen der selbstorientierten Lebenshilfe. Sie wurde am 1969 in Frankfurt am Main geboren und ist Gründerin des Council of World Elders, einer internationalen Organisation zur Förderung von Frieden und Umweltbewusstsein. Auf ihren Reisen sammelte sie anerkannte Expertisen in multikulturellen Heilweisen und erhielt weltweit Ausbildungen in alternativen Therapiemethoden. Neben zahlreichen Buchveröffentlichungen kombiniert sie als Sängerin Musik mit Klangheilung. Mit ihrem Crystal Clear Mentaltraining unterstützt sie Menschen in Karriere, Stressbewältigung und persönlichem Wachstum. Durch humanitäre Hilfsprojekte und ehrenamtliche Friedensarbeit erhielt sie mehrfach internationale Auszeichnungen.
Der Tempel
im Inneren der Erde
Beinahe lautlos schritt der Zauberer durch einen schmalen Gang. Er trug eine lange Kutte aus dünnem Leinen, die fast bis zum Boden reichte. Feine Silberfäden umsäumten das leichte Gewand. Die Kapuze hatte er weit über den Kopf bis tief in das Gesicht gezogen. Mit jedem Schritt, den er machte, näherte er sich einer Halle, die am Ende des Tunnels lag, welcher in den harten Stein geschlagen war.
Er murmelte leise vor sich hin und fingerte hastig in seinen Umhangtaschen herum. Vorsichtig zog er einen steinernen Gegenstand aus seinem Umhang und nahm ihn dicht vor sein Gesicht. Er führte ihn bis an seine dünnen Lippen und behauchte ihn dreimal. Da entfaltete der kleine, unscheinbare Stein seine Leuchtkraft und man konnte seine Kristallstruktur erkennen. In schillernden Farben glitzerte er in der schmalen Hand des großen, schlanken Mannes. Man sah, dass seine Haut vom Schein des Kristalls beleuchtet, in bläulich schimmerndem Licht erstrahlte.
Der würdige, große Magier lächelte und lief weiter in Richtung der Halle, die am Ende des schmalen Ganges lag. Die Zwerge hatten den Weg in den Fels geschlagen und sich bemüht, die Wände glatt und glänzend zu halten. Es musste lange gedauert haben, diesen Gang in das Innere des Berges zu formen, der in einer Anhöhe gut versteckt von den Zwergen bewusst ausgesucht worden war. Hervorragend getarnt hatten sie den Eingang mit Runen versiegelt, und nur Eingeweihte waren in der Lage, ihn zu öffnen, um in das Innere des Berges zu kommen.
Mit leichten Schritten lief der hagere, große Mann ehrfürchtig in die Halle, die sich symmetrisch in die Höhe entfaltete. Die Baukunst der Zwerge war an diesem Ort eine Augenweide. Das Gewölbe erstreckte sich schier endlos und war von meterhohen Säulen eingerahmt. An der Hallendecke waren geschickt winzige, wie Fenster wirkende Schächte in die Hülle des Felsenberges angebracht. Das Tageslicht wurde dadurch in die Halle gelenkt und über Spiegel aus poliertem Stein in das Gewölbe geleitet. Es machte den Eindruck, als würde der Berg aus sich selbst heraus leuchten und es bedurfte keiner weiteren Lichtquelle. Die Wände glänzten glatt und ebenmäßig und der Ausdruck der Halle war machtvoll und imposant.
Der leuchtende Stein in der Hand des Zauberers änderte seine Farbe und es schien, als würde er dem dünnen Mann den Weg weisen. Er drehte sich in der Halle einige Male um sich selbst und beobachtete das Farbspiel des Steines in seiner Hand. Je nach Farbverlauf wendete er sich in die entsprechende Richtung und lief weiter bis ans Ende des imposanten Gewölbes.
Der kleine, kristalline Kompass in seiner Hand führte ihn zielsicher bis zu einer Wand, die mit Zeichen, Symbolen und Runen vollständig bedeckt war. Der hagere Magier zog seine Kapuze vom Kopf und sein silbriges Haar leuchtete mystisch mit dem funkelnden Licht des Saales um die Wette. Vorsichtig tastete er die einzelnen Runen ab und murmelte leise vor sich hin.
Seine blauen Augen funkelten hell und es schien, als würde seine Haut dünn in allen Regenbogenfarben glänzen. Der große Mann wirkte würdevoll und strahlte gleichzeitig liebevolle Güte aus. Er trug unter seinem Mantel ein schlichtes, naturfarbenes Hemd über einer weiten Leinenhose, die mit einer Hanfschnur an der Hüfte gebunden war.
Leise flüsterte er in Richtung der Wand, und der kleine Kristall in seiner Hand fing an, hell zu strahlen. Dann öffnete sich langsam die Felswand vor ihm. Der schwere, massive Stein rückte mit einem Grollen nach innen und die Felstür gab den Blick auf eine steinerne Treppe frei, die hinab führte. Glatte, perfekte Granitstufen glitten ebenmäßig in einen dunklen Gang, der sich weit nach unten erstreckte.
Der große Mann duckte sich ein wenig, um die steinernen Stufen hinab in den glatten Tunnel zu steigen. Er drehte sich kurz um und murmelte etwas die Treppe hinauf, woraufhin die Steinpforte mit einem Ruck wieder an ihren Platz rückte. Sie verschmolz passgenau mit der Wand und man konnte nur erahnen, an welcher Stelle sie sich geöffnet hatte. Sie schien wie von Zauberhand getarnt im Fels zu verschwinden.
Leichtfüßig lief der Magier den Tunnel entlang. Der Kristall in seiner dünnhäutigen Hand erleuchtete ihm den Weg und es schien, als würde der Mann mit jedem Schritt mehr aus sich heraus strahlen. Der Gang führte weit nach unten in das Innere des Berges. In Form einer Spirale wand er sich wie eine Schlange tief in die Erde.
Mit jedem Fußtritt wurde der magische Mann schneller, und lächelnd summte er vor sich hin. Er begann, beschleunigt zu laufen, und seine Schritte wurden zu Sprüngen, während er übernatürliche Geschwindigkeit aufnahm.
Sein Antlitz wurde immer heller, und er hielt den strahlenden Kristall fest umschlossen in seiner Hand. Schnell löste sich die Gestalt des Zauberers in gleißendem Licht auf und wurde zu einer Lichtgestalt in bunten, leuchtenden Farben. Dann plötzlich wurde er zu einem Lichtblitz, der den endlos wirkenden Spiralgang hinab bis tief ins Innere der Erde raste.
Am Ende des Tunnels eröffnete sich ein Portal, und der zu Licht gewordene Mann hielt davor an. Er umfasste immer noch den Kristall mit seiner Lichthand, und der Stein verwandelte sich in puren, durchsichtigen Bergkristall.
Langsam durchschritt er das Lichtportal, das aussah, als würde es in eine andere Welt führen. Das Lichtwesen betrat das Portal schwebend und es gelangte in ein riesiges, endlos wirkendes Gewölbe. Helles Licht strahlte vom Gewölbehimmel. Es wirkte, als gäbe es dort eine eigene Sonne. Überall floss leuchtendes Wasser in kleinen Wasserfällen an den Wänden hinab. In Kaskaden strömte es strahlend in die Gewölbemitte.
Das Wesen glitt ehrfurchtsvoll am Wasserlauf entlang. Glatte Kristallsteine waren hier zu einem Pfad geformt. Es folgte dem Weg bis ins Zentrum des Gewölbes, das sich zur Mitte hin auszudehnen schien. Es wirkte endlos und es erweckte den Anschein, sich von Zauberhand zu erweitern.
Dem Lichtfluss folgend erreichte das Lichtwesen die Mitte der riesigen Höhle und durchschritt eine Pforte aus Lichtwasser. Es verweilte einen Moment im Lichtquell und sein eigenes Leuchten verschmolz mit dem Licht des Portals und nahm die gleichen bunten Farben an.
Dann betrat es die Lichtstadt im Inneren der Erde. Hier war alles aus Kristall erschaffen vor Tausenden von Erdenjahren. Raum und Zeit gab es hier nicht und eine Atmosphäre von Liebe und Licht durchströmte jeden einzelnen Tempel, der prunkvoll angelegt worden war. Geheimnisvoll funkelten und glitzerten hier die Gebäude, und es wirkte, als würden sie im Licht vibrieren. Prachtvolle Bauwerke aus unterschiedlichen Kristallen reihten sich dicht aneinander.
Zielsicher glitt das Lichtwesen in eines davon hinein. Der wundervolle Bau war aus Bergkristall geformt, und riesige Kristallspitzen wirkten wie Säulen, die im Licht schimmerten wie reines Glas. Am Eingang des Bauwerkes legte der Lichtmann den Kristall aus seiner Hand in eine runde, schalenartige Ausformung, die dort in der Wand eingelassen war. Er summte einen Ton und der kristalline Stein verschmolz mit der Halterung. Gleichzeitig öffnete sich die riesige Tür, die aus massivem Bergkristall bestand und den Eingang zum Tempel freigab.
Im Inneren des gewaltigen Gebäudes waren kleine Wasserläufe angelegt, die in symmetrischen Bahnen auf einen Altar zuliefen. Das alles leuchtete aus sich selbst heraus, als wäre es aus ätherischem Licht geschaffen. Von oben betrachtet zeichneten die Wasserkanäle eine Blume des Lebens in den Hallenboden. Im Zentrum des Symbols für spirituelle Kraft und Erleuchtung ragte der Altar prachtvoll in die Höhe.
Der Grundriss der mystischen Halle war rund und exakt nach heiliger Geometrie geformt. Die wahrhaftige Verbindung mit der Schöpferkraft und der kosmischen Ordnung war in lebendiges Licht gefasst und vom Lichtwasser belebt. Das Muster auf dem Boden bestand aus 13 Kreisen, und sie waren durch Linien miteinander verbunden. Jeder Kreis berührte drei weitere Kreise, und die Struktur bildete einen dreidimensionalen Würfel.
Das Symbol verband den heiligen Ort mit dem Universum und erschuf ein harmonisches Gleichgewicht mit den Elementen und der Einheit von Körper, Geist und Seele eines jeden Wesens auf der Erde. Das Energiefeld, das sich aus der Form des Symbols und dem heiligen Quellwasser ergab, war die direkte Verbindung mit der Quelle allen Seins, der universalen Schöpferkraft.
An den Wänden des glitzernden Raumes leuchteten Runen in überirdischem Glanz. Der Lichtmann stellte sich direkt vor den Altar und erhob seine Arme zum innigen Gebet. In einer Sternensprache sang er, und die Halle begann in allen Spektralfarben zu leuchten. Er drehte sich einmal um die eigene Achse. Farbige Lichtwellen flossen aus ihm heraus und verbreiteten sich im ganzen Raum. Die Vibrationen, die von ihm ausstrahlten, entfalteten sich in der gesamten Halle und setzten sich in der Lichtstadt fort.
Von allen Seiten des Saales trafen Lichtwesen in den schönsten Farben ein. Hell und bunt erschienen sie wie aus dem Nichts. Engelwesen mit schillernden Lichtflügeln schwebten in Richtung des Altares und versammelten sich im Kreis um den Lichtmann, der immer noch in einer überirdischen Sprache...
| Erscheint lt. Verlag | 24.2.2025 |
|---|---|
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
| ISBN-10 | 3-7693-7487-8 / 3769374878 |
| ISBN-13 | 978-3-7693-7487-2 / 9783769374872 |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
| Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
Größe: 1,2 MB
DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasserzeichen und ist damit für Sie personalisiert. Bei einer missbräuchlichen Weitergabe des eBooks an Dritte ist eine Rückverfolgung an die Quelle möglich.
Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belletristik und Sachbüchern. Der Fließtext wird dynamisch an die Display- und Schriftgröße angepasst. Auch für mobile Lesegeräte ist EPUB daher gut geeignet.
Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise
Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.
aus dem Bereich