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Dr. Stefan Frank Großband 32 (eBook)

10 Arztromane in einem Sammelband

(Autor)

eBook Download: EPUB
2025 | 1. Aufl. 2025
640 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-8296-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Dr. Stefan Frank Großband 32 - Stefan Frank
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10 spannende Arztromane lesen, nur 7 bezahlen!

Dr. Stefan Frank - dieser Name bürgt für Arztromane der Sonderklasse: authentischer Praxis-Alltag, dramatische Operationen, Menschenschicksale um Liebe, Leid und Hoffnung. Dabei ist Dr. Stefan Frank nicht nur praktizierender Arzt und Geburtshelfer, sondern vor allem ein sozial engagierter Mensch. Mit großem Einfühlungsvermögen stellt er die Interessen und Bedürfnisse seiner Patienten stets höher als seine eigenen Wünsche - und das schon seit Jahrzehnten!

Eine eigene TV-Serie, über 2000 veröffentlichte Romane und Taschenbücher in über 11 Sprachen und eine Gesamtauflage von weit über 85 Millionen verkauften Exemplaren sprechen für sich:
Dr. Stefan Frank - Hier sind Sie in guten Händen!

Dieser Sammelband enthält die Folgen 2510 bis 2519 und umfasst ca. 640 Seiten.

Zehn Geschichten, zehn Schicksale, zehn Happy Ends - und pure Lesefreude!

Jetzt herunterladen und sofort eintauchen in die Welt des Dr. Stefan Frank.

„Stefan, das war eine ganz wunderbare Idee. Dieser Tag war einfach zu sonnig, um ihn ausschließlich in der Praxis zu verbringen!“

Dr. Stefan Frank, der als Hausarzt in Grünwald praktizierte, sah seine Lebensgefährtin lächelnd an. Er hatte Alexandra nach Dienstschluss kurzerhand in ihrer Augenarztpraxis abgeholt und war mit ihr mit der Straßenbahn zum Englischen Garten gefahren. Im Biergarten hatten sie sich ein kühles Radler und einen Wurstsalat gegönnt. Und nun schlenderten sie Händchen haltend und entspannt zurück zur Haltestelle.

Auf dem Platz auf der gegenüberliegenden Straßenseite hatte sich eine riesige Gruppe Menschen versammelt.

Stefan blieb neugierig stehen. Sein Blick glitt aufmerksam über die zahlreichen Personen hinweg. Bei Menschenaufläufen war oft ein Unfall passiert. Und womöglich brauchte man dort drüben medizinische Hilfe. Aber er konnte nichts Besorgniserregendes entdecken.

„Hier scheint es etwas umsonst zu geben …“, murmelte Alexandra, die ebenfalls sofort erfasst hatte, dass niemand hilflos am Boden lag. Aber im nächsten Moment begriffen sie beide, dass es dennoch keine normale Versammlung war. Es war eine ganz besondere Gruppe, die sich hier kurz vor Sonnenuntergang eingefunden hatte.

Die Männer und Frauen standen in einer langen Schlange an einer Theke im Freien an. Andere standen in kleinen Grüppchen zusammen und löffelten Eintopf aus Pappbechern.

„Das könnten Obdachlose sein“, vermutete Alexandra richtig. Sie musterte einen Mann, dessen zerzauster Bart sein ganzes Gesicht zugewuchert hatte. Man konnte schwer sagen, ob der Kerl zwanzig oder sechzig Jahre alt war. Neben ihm stand eine Frau, die sich gegen einen ausrangierten Einkaufswagen mit nur drei Rädern stützte. Der Einkaufswagen war randvoll mit Pfandflaschen gefüllt.

Es waren Menschen jeden Alters dort. Und sie alle schien zu vereinen, dass sie irgendwann und irgendwie durch das System gerutscht waren.

„Ich verspüre so etwas wie Erleichterung“, gestand Stefan. Er legte seinen Arm um seine Freundin. „Wann setzen wir Durchschnittsbürger uns schon mit dem Thema ‚Obdachlosigkeit‘ auseinander? Ich könnte dir nicht mal aus dem Stegreif sagen, wie viele Obdachlose es in Deutschland gibt. Wir blenden diese Menschen nur zu gerne aus, weil wir uns nicht mit ihrem Schicksal befassen wollen.“

Er ließ seine Partnerin wieder los.

„Aber natürlich ahnen wir, dass es diese Hilfsbedürftigen dennoch gibt. Es ist gut, zu sehen, dass es Münchner gibt, die sich um die Obdachlosen unserer Stadt kümmern.“

Sein Blick wanderte anerkennend zu den emsigen Mitarbeitern der Hilfsorganisation, die unermüdlich Suppe in entgegengestreckte Becher füllten.

„Lass uns weiter gehen“, bat Alexandra. „Unsere Bahn kommt jeden Moment.“

Stefan Frank war im Begriff, sich von dem seltenen Anblick loszureißen, aber im nächsten Augenblick blieb er verblüfft stehen. Seine Augenbrauen wanderten ungläubig zusammen.

„Aber das gibt es doch nicht!“, rutschte es ihm freudig heraus. „Das ist die kleine Schwester meines Schulfreundes Peter Kowalski! Henriette Kowalski! Schau einer an!“

Ehe Alexandra ihn aufhalten konnte, hatte Dr. Frank auch schon mit ein paar langen Schritten die Straße überquert. Kopfschüttelnd lief sie ihm hinterher. Die Bahn konnten sie fürs Erste vergessen.

Alexandra hielt nach einem kleinen Mädchen Ausschau, aber Kinder waren hier weit und breit nicht zu sehen. Erst dann begriff sie, dass diese Henriette eine erwachsene Frau sein musste. Auch eine Vierzigjährige konnte schließlich die kleine Schwester eines alten Schulfreundes sein. Stefans Kindheit war lange her.

Zu Alexandras Verwunderung reihte Stefan sich jetzt wie selbstverständlich in die Schlange der Obdachlosen ein. Offenbar wollte er seine alte Bekannte auf diese Weise überraschen.

Unsicher blieb Alexandra am Rand des Geschehens stehen. Sie fühlte sich unwohl unter all diesen Leuten. Was hatten diese armen Seelen vom Leben zu erwarten außer ein kostenfreies Abendessen? Sie bekam ein schlechtes Gewissen.

Es war ihr plötzlich unangenehm, selbst ein derart sorgenfreies Leben zu führen. Im Gegensatz zu diesen verlorenen Gestalten hatte Alexandra einen gut bezahlten Job, der ihr nicht nur Geld, sondern auch Erfüllung und viel Freude schenkte.

Sie hatte in Stefan einen liebevollen und zärtlichen Partner gefunden. Sie hatte ihre hübsche Wohnung in Grünwald – und dazu noch die schöne Villa, in der Stefan wohnte. Sie konnten sich Urlaube leisten und gingen regelmäßig in teure Restaurants. Wie fern waren all diese Dinge für jene Menschen in dieser Reihe?

Eine Frau, die Alexandras Alter haben mochte, sah sie mit leerem Blick an. Alexandra drehte sich verlegen um. Am liebsten wäre sie weggelaufen.

Stefan hingegen hatte weniger Berührungsängste als sie. Womöglich lag es daran, dass er in seiner Praxis regelmäßig mit Menschen zu tun hatte, denen das Schicksal übel mitgespielt hatte. Auch er fühlte Mitleid mit all den Obdachlosen hier. Aber gleichzeitig war sein Interesse geweckt: Er wollte wissen, was es mit dieser Suppenküche auf sich hatte. Und er freute sich auf das unverhoffte Wiedersehen mit Henriette.

Henriette war in der Zwischenzeit zu einer ausgesprochen attraktiven Frau herangewachsen. Sie mochte inzwischen vierzig Jahre alt sein. Das rote Haar trug sie wie auch damals zu einer lockigen Mähne. Und immer noch hatte sie den gleichen spitzbübischen Ausdruck im Gesicht.

Plötzliche Wehmut überkam Stefan. Er erinnerte sich, wie er regelmäßig bei Peter Kowalski zu Hause gewesen war. Sie hatten stundenlang gemeinsam Modellflugzeuge gebaut. Hin und wieder hatten sie auch gemeinsam Comics gelesen.

Henriette hatte damals ständig an Stefans Rockzipfel gehangen. Sie hatte den Freund ihres großen Bruders furchtbar verehrt. Und mehr als einmal hatte Stefan dem kleinen, rotgelockten Mädchen Haarspangen, Gummibärchen oder Aufkleber geschenkt und sich damit einen Platz in ihrem Herzen gesichert.

Gemächlich schob sich die Schlange vorwärts. Nun waren nur noch drei Personen zwischen ihm und Henriette.

Stefan holte tief Luft. Endlich stand er ihr gegenüber. Routiniert griff sie nach dem Pappbecher, füllte eine Kelle Suppe hinein und reichte das Mahl mit einem herzlichen Lächeln ihrem Gegenüber.

Ihre Blicke trafen sich. Verdutzt ließ Henriette den Becher sinken. Im nächsten Moment erkannte sie ihn. Die Freude in ihrem Gesicht hätte nicht größer ausfallen können.

„Ich fasse es nicht! Stefan, bist du das?“ Ungläubig starrte sie ihn an.

„Ja. Ich habe mich hier unter deine Kundschaft geschmuggelt. Das schien mir der effektvollere Auftritt, als mich einfach von hinten an dich heranzupirschen …“, gestand der Hausarzt. Auch er konnte ein seliges Lächeln nicht unterdrücken. Es war schön, die kleine Henriette nach all den Jahren wiederzusehen.

Hinter Stefan machte sich Unmut breit. Die Wartenden verlangten nach ihrem Essen. Er murmelte eine Entschuldigung und ließ den Mann hinter sich vorbei.

Henriette nickte Stefan auffordernd zu.

„Los, komm hier rüber auf die andere Seite. Du kannst mir rasch beim Austeilen helfen!“

Ehe sich Stefan versah, stand er auch schon neben Henriette. Eine dunkelhäutige Mitarbeiterin warf ihm eine Schürze mit dem Logo der Hilfsorganisation zu. Henriette selbst reichte ihm einen großen Korb mit Brotscheiben.

„Für jeden eine Scheibe Brot“, wies sie ihn an. „Und lass dir keine Scheibe zusätzlich abluchsen. Wir haben mehr Bedürftige als Lebensmittel. Wir müssen also sparsam damit umgehen, wenn jeder etwas bekommen soll.“

Stefan Frank stand nun direkt neben Henriette. Er sah über die Köpfe der Obdachlosen hinweg zu Alexandra hinüber. Sie stand mit unsicherem Gesichtsausdruck gegen die Litfaßsäule gelehnt da. Er durfte sie nicht allzu lange dort warten lassen. Es war ausgesprochen unhöflich gewesen, einfach davonzulaufen. Aber Henriettes Anblick hatte ihn für einen Moment jede Höflichkeit vergessen lassen.

Er hoffte, Alexandra nahm es ihm nicht allzu übel und verstand seinen Überschwang. Es passierte selten genug, dass er lieben Menschen aus seiner Kindheit wiederbegegnete.

„Ich wusste überhaupt nicht, dass du in München wohnst“, sagte Stefan mit einem Seitenblick auf Henriette. Sie trug ein teures Parfüm, das sich wie ein heftiger Kontrast über den deftigen Geruch der Suppe legte. Für einen Moment nahm die Geruchsmischung Stefan den Atem. Das Parfüm war zu schwer. Er sehnte sich nach dem dezenten Jasminduft, den Alexandra verströmte.

„Ich bin schon fast drei Jahre hier“, berichtete Henriette. „Wenn ich geahnt hätte, dass du auch hier lebst, hätten wir uns ja mal treffen können.“

Stefan nickte. „Ich habe eine Hausarztpraxis in Grünwald“, erzählte er dann stolz. „Du weißt ja, ich wollte immer schon Arzt werden.“ Er reichte ein Stück Brot über den Tresen.

„Herzlichen Glückwunsch!“, rief Henriette überrascht aus. „Mir war nicht klar, dass du deinen Lebenstraum wirklich umgesetzt hast, Stefan. Wir haben uns nach unserem Wegzug ja völlig aus den Augen verloren.“

Das stimmte. Familie Kowalski war noch zu Stefans Schulzeit nach Bremen gezogen. Ab da hatten sie leider keinen Kontakt mehr gehabt.

„Und was...

Erscheint lt. Verlag 18.3.2025
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7517-8296-6 / 3751782966
ISBN-13 978-3-7517-8296-8 / 9783751782968
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