Dr. Stefan Frank Großband 31 (eBook)
640 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-8295-1 (ISBN)
10 spannende Arztromane lesen, nur 7 bezahlen!
Dr. Stefan Frank - dieser Name bürgt für Arztromane der Sonderklasse: authentischer Praxis-Alltag, dramatische Operationen, Menschenschicksale um Liebe, Leid und Hoffnung. Dabei ist Dr. Stefan Frank nicht nur praktizierender Arzt und Geburtshelfer, sondern vor allem ein sozial engagierter Mensch. Mit großem Einfühlungsvermögen stellt er die Interessen und Bedürfnisse seiner Patienten stets höher als seine eigenen Wünsche - und das schon seit Jahrzehnten!
Eine eigene TV-Serie, über 2000 veröffentlichte Romane und Taschenbücher in über 11 Sprachen und eine Gesamtauflage von weit über 85 Millionen verkauften Exemplaren sprechen für sich:
Dr. Stefan Frank - Hier sind Sie in guten Händen!
Dieser Sammelband enthält die Folgen 2500 bis 2509 und umfasst ca. 640 Seiten.
Zehn Geschichten, zehn Schicksale, zehn Happy Ends - und pure Lesefreude!
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Martha Giesecke erschien an der Tür zum Sprechzimmer und warf ihrem Chef einen fragenden Blick zu. Stefan Frank nickte ihr unmerklich zu.
„Luise“, sagte sie daraufhin, „komm mal mit mir. Wir haben eine Überraschung für dich.“
Die Siebenjährige war bereits von ihrem Stuhl gehüpft, denn Überraschungen in Dr. Franks Praxis lockten sie immer, außerdem konnte sie nicht mehr still sitzen.
„Darf ich, Mama?“, fragte sie zwar noch, aber da sie nicht ernsthaft mit einer ablehnenden Antwort rechnete, war sie bereits auf dem Weg zur Tür.
„Ja, sicher, Mäuschen“, antwortete ihre Mutter, und weg war die Kleine.
Viola Achinger wandte sich ihrem Hausarzt zu.
„War das jetzt Absicht?“, fragte sie unsicher. „Wollen Sie etwas mit mir besprechen, Herr Dr. Frank?“
Stefan Frank bedachte sie mit einem prüfenden Blick. Frau Achinger war eine sehr aparte junge Frau. Die fast schwarzen Haare trug sie kinnlang, der Pony verdeckte beinahe ihre Augenbrauen. Sie hatte überraschend blaue Augen in einem zarten Gesicht mit kleiner Nase und einem hübsch geschwungenen Mund.
Wenn sie im Wartezimmer saß und auch Männer anwesend waren, so hatte ihm Martha Giesecke berichtet, dann konnten diese ihre Blicke kaum von Viola Achinger abwenden. Das glaubte Dr. Frank gern.
„Ja“, antwortete er auf ihre Frage, „und ich denke, Sie wissen auch, was ich mit Ihnen besprechen möchte.“
Sie errötete heftig, wobei sie seinem Blick auswich, aber sie sagte nichts.
Er wartete noch einige Sekunden, doch ihm wurde schnell klar, dass er den Anfang würde machen müssen.
„Wie lange soll das noch so weitergehen? Das mit Ihnen und Ihrem Mann, meine ich.“
Die Röte auf ihren Wangen vertiefte sich, aber noch immer war die junge Frau nicht bereit, etwas zu antworten. Ihre Lippen begannen zu zittern.
„Sie sind unglücklich“, fuhr Stefan Frank im selben ruhigen Tonfall wie zuvor fort. „Ihre Ehe ist längst gescheitert, aber Sie trennen sich nicht, weil Sie denken, dass Luise ihren Papa braucht.“
„Ist das denn nicht so?“ Viola Achingers Stimme war so leise, dass Dr. Frank Mühe hatte, ihre Worte zu verstehen.
„Wenn er für die Kleine da wäre, sicher. Aber das ist er doch nicht.“ Stefan Frank wartete einen Moment, bevor er seine nächste Frage stellte. „Hat Ihr Mann wieder eine neue Freundin?“
„Schon seit ein paar Wochen“, erwiderte seine Patientin bedrückt. „Er … er ist kaum noch zu Hause. Wenn ich versuche, mit ihm zu reden, dann behauptet er, dass ich Gespenster sähe. Außerdem brauche ein Mann nun einmal eine gewisse Freiheit, um glücklich zu sein. Aber ich … ich kann so nicht leben.“
„Warum tun Sie es dann? Wie oft haben Sie schon hier bei mir gesessen, unglücklich, in Tränen aufgelöst? Und wie oft haben Sie sich schon geschworen, ihn dieses Mal endlich zu verlassen? Und doch sind Sie bislang jedes Mal geblieben.“
„Ich denke immer noch, dass ich Luise den Papa nicht wegnehmen kann. Sie hängt an ihm, sie wird …“
„Sie hängt an ihm, aber sie leidet unter der Situation, Frau Achinger. Und sie will, dass ihre Mama endlich wieder glücklich ist und lacht, wie früher. Sie haben einen Mann verdient, der Sie zu schätzen weiß. Ich bin sicher, dass es diesen Mann irgendwo gibt – und nach allem, was ich von Ihnen höre, bin ich ebenso sicher, dass Ihr Mann für Sie nicht der Richtige ist.“
„Woher wollen Sie wissen, dass Luise unter der Situation leidet?“
„Ich habe sie beobachtet, solange sie hier bei uns war. Und ich habe gehört, wie sie spricht, was sie sagt. Sie macht sich Sorgen um Sie, das vor allem. Und sie ist traurig, Frau Achinger. Sie tun Ihrer Tochter nichts Gutes, wenn Sie an Ihrer Ehe festhalten, die schon vor Jahren gescheitert ist. Sie brauchen einen Mann, der Sie liebt. Und den Sie lieben.“
Wieder wurde Viola Achinger rot, wieder wich sie seinem Blick aus, und er fragte sich, ob es diesen Mann vielleicht schon gab – ohne dass seine Patientin sich das bislang eingestanden hatte. Er konnte es nur hoffen, denn das würde ihr die Entscheidung, die sie schon vor Jahren hätte fällen sollen, sehr erleichtern.
„Sie lieben doch Ihren Mann schon lange nicht mehr“, sagte er sanft.
„Das stimmt“, gab sie zu. „Ich habe mich von Frederiks Charme täuschen lassen, ich habe nicht gesehen, was er mit diesem Charme verbirgt. Ich war ja auch noch sehr jung, als ich ihn kennenlernte. Er hat meine Unerfahrenheit ausgenutzt. Wahrscheinlich war es das, was ihn vor allem angezogen hat. Aber das war ja schon bald nicht mehr genug.“
Ihre Stimme klang bitter, aber Stefan Frank hörte auch den Zorn heraus, den sie bislang immer hinuntergeschluckt hatte. Er war direkt froh darüber, denn wenn sie ihren Zorn zuließ, würde sie es vielleicht endlich schaffen, die Initiative zu ergreifen.
„Sie machen mir Mut, Herr Dr. Frank. Meinen Sie, ich soll mit Luise über die Situation reden? Ich dachte bislang immer, dass sie noch zu klein ist.“
„Sie ist nicht zu klein, um traurig zu sein“, gab Stefan Frank zu bedenken. „Man darf Kinder nicht unterschätzen, sie haben ein feines Gespür für unterschwellige Strömungen. Es wird ihr nicht gefallen, wenn sie hört, dass Sie über eine Trennung nachdenken – aber die jetzige Situation gefällt ihr auch nicht. Kindern ist es natürlich immer am liebsten, wenn ihre Eltern sich verstehen und zusammen bleiben. Aber wenn das nicht möglich ist, dann ist eine klare Trennung besser.“
„Es ist seltsam für mich, dieses Gespräch mit Ihnen zu führen“, gestand Viola.
„Warum, wenn ich fragen darf?“
„Weil Sie all das aussprechen, was ich sonst nur denke. Ich führe ja über dieses Thema endlose Selbstgespräche mit mir. Meistens versuche ich, mich davon zu überzeugen, dass es gut für uns alle ist, wenn ich wenigstens noch so lange durchhalte, bis Luise alt genug ist, um eine Scheidung besser zu verkraften. Ich weiß, Sie haben schon einige Male versucht, mir zu sagen, dass ich Ihrer Ansicht nach falschliege, aber so klar wie heute haben Sie sich noch nie geäußert.“
„Doch, das habe ich durchaus getan, aber sie waren bislang nicht bereit, sich auf ein solches Gespräch einzulassen“, erwiderte Stefan Frank gelassen. „Haben Sie Freundinnen, mit denen Sie Ihre Probleme besprechen?“
„Über meine Ehe kann ich nur mit meiner besten Freundin offen sprechen, sie versteht mich. Alle anderen finden Frederik so charmant und attraktiv, dass schon die kleinste kritische Bemerkung über ihn auf Unverständnis stößt.“
Viola verstummte plötzlich, wieder errötete sie.
„Vielleicht hatten sie alle schon Affären mit ihm“, setzte sie leiser hinzu. „Komisch, dass mir dieser Gedanke jetzt erst kommt. Ich glaube nicht, dass Frederik in dieser Hinsicht Skrupel hat.“
„Sollte es so sein, wären diese Frauen kaum Ihre Freundinnen“, bemerkte Stefan Frank.
„Das sind sie eigentlich auch nicht“, stellte Viola fest. „Ich weiß gar nicht, warum ich mich immer noch mit ihnen getroffen habe, eigentlich haben wir uns nichts zu sagen.“ Zum ersten Mal, seit Stefan dieses Gespräch begonnen hatte, sah sie ihn direkt an. „Ich danke Ihnen für Ihre Offenheit, Herr Dr. Frank.“
„Haben Sie jetzt keine Angst mehr?“, fragte der Grünwalder Arzt lächelnd.
„Doch, aber ich werde trotzdem handeln“, versprach Viola.
„Dann nehmen Sie jetzt bitte auf der Untersuchungsliege Platz, sonst wird Luise irgendwann ungeduldig werden.“
Die Untersuchung ergab, dass Viola einen grippalen Infekt gut überstanden hatte, und so verabschiedete sie sich wenig später, nachdem sie Stefan Frank ein weiteres Mal für seine „Denkanstöße“, wie sie es jetzt nannte, gedankt hatte.
„Mami!“, rief Luise, als Viola das Sprechzimmer verließ. „Ich durfte ein Schokoplätzchen essen und ein Bild ausmalen. Hier, es ist schon fast fertig.“
Luise sah aus wie eine jüngere Ausgabe ihrer Mutter, dachte Dr. Frank einmal mehr. Auch an ihr würden die Blicke anderer eines Tages hängen bleiben – vor allem die der Männer.
Viola bewunderte das Bild, dankte Martha Giesecke herzlich für die gute Betreuung ihrer Tochter, verabschiedete sich von Marie-Luise Flanitzer – Marthas jüngerer Kollegin, die vorne am Empfang saß – und verließ die Praxis mit hoch erhobenem Kopf.
„Sie ist ganz anders gegangen, als sie gekommen ist“, bemerkte Martha Giesecke, als sie das Sprechzimmer betrat, um zu sehen, ob Dr. Frank bereit war, den nächsten Patienten zu empfangen – einen jungen Mann, der beim Joggen mit dem Fuß umgeknickt und gestürzt war. „Haben Sie mit ihr gesprochen, wie Sie es vorhatten, Chef?“
Stefan nickte. Er beriet sich oft mit Martha, war sie doch schon so lange seine Mitarbeiterin, dass sie beruflich zu seiner engsten Vertrauten geworden war und er sich seine Praxis ohne sie gar nicht mehr vorstellen konnte.
Sie wirkte gelegentlich brummig, aber sie hatte ein weiches Herz, das immer und überall für die Patientinnen und Patienten schlug. Sie merkte sich alles, was diese ihr bei der Blutabnahme oder beim Gewichtmessen anvertrauten, und sie hatte alle Krankengeschichten im Kopf.
„Sie hat sich Ihre Worte offenbar zu Herzen genommen“, fuhr Martha...
| Erscheint lt. Verlag | 21.1.2025 |
|---|---|
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
| Schlagworte | 2017 • 2018 • Anthologie • Arzt • arzt deutsch • arzt kindle • arzt krimi • arzt-krimi • arzt liebe • Arzt Liebesroman • arzt liebesroman deutsch • Arzt Roman • arztroman buch • arzt romance • Arztromane • arztromane deutsch • arztromane e-books • arztromane e-books und liebesromane • arztromane hefte • arztromane hefte sammelband • arztromane kindle • arztromane kindle ebook • arztromane kindle ebooks deutsch • Arztromane sammelband • arzt roman familie • arzt romanhefte • arzt romantik • Box • Bundle • Chefarzt • Collection • Deutsch • Doktor • eBook • E-Book • ebox • E-Box • e-bundle • eBundle • Fortsetzungsroman • für Frauen • Großband • Großdruck • große-schrift • Happy-End • Heftchen • Heft-Roman • heftromane bastei • Klinik • Krankenhaus • Krankenschwester • Landarzt • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Mann • Medizin • Medizin Roman • Modern • Notarzt • Paket • Patient • Praxis • Reihe • reihe in bänden • Romance • Romanheft • romantik deutsch • romantisch • Sammelband • sammelband ebook deutsch • sammelband ebooks • sammelband liebe • sammelband liebesromane • sammelband liebesromane deutsch • sammelband liebesromane deutsch kindle • Sammlung • Schicksal • Schicksalsroman • schöner roman • Serie • spannend • Staffel • Wohlfühlroman |
| ISBN-10 | 3-7517-8295-8 / 3751782958 |
| ISBN-13 | 978-3-7517-8295-1 / 9783751782951 |
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