Klein-Dorrit - Buch 1 und 2 (eBook)
1282 Seiten
Null Papier Verlag
978-3-96281-924-8 (ISBN)
Charles John Huffam Dickens (als Pseudonym auch Boz; geb. 7. Februar 1812 in Landport bei Portsmouth, England; gest. 9. Juni 1870 auf Gad's Hill Place bei Rochester, England) ist ein englischer Schriftsteller und Journalist. Er gilt als einer der herausragendsten Autoren seiner Zeit und als einer der Ersten, die in realistischen Schilderungen das Leid einer unterprivilegierten Bevölkerung aufzeichneten. Zu seinen bekanntesten Werken gehören »Oliver Twist«, »David Copperfield«, »Eine Geschichte aus zwei Städten«, »Große Erwartungen« sowie »Eine Weihnachtsgeschichte«. Dickens verwendet einen blumigen und poetischen Stil, der viele humoristische Elemente besitzt. Besonders seine Seitenhiebe auf die Britische Aristokratie sind weit verbreitet und beliebt.
Charles John Huffam Dickens (als Pseudonym auch Boz; geb. 7. Februar 1812 in Landport bei Portsmouth, England; gest. 9. Juni 1870 auf Gad's Hill Place bei Rochester, England) ist ein englischer Schriftsteller und Journalist. Er gilt als einer der herausragendsten Autoren seiner Zeit und als einer der Ersten, die in realistischen Schilderungen das Leid einer unterprivilegierten Bevölkerung aufzeichneten. Zu seinen bekanntesten Werken gehören »Oliver Twist«, »David Copperfield«, »Eine Geschichte aus zwei Städten«, »Große Erwartungen« sowie »Eine Weihnachtsgeschichte«. Dickens verwendet einen blumigen und poetischen Stil, der viele humoristische Elemente besitzt. Besonders seine Seitenhiebe auf die Britische Aristokratie sind weit verbreitet und beliebt.
Erstes Buch – Die Armut
Einleitung
Erstes Kapitel – Sonne und Schatten
Zweites Kapitel – Reisegenossen
Drittes Kapitel – Zu Hause
Viertes Kapitel – Mrs. Flintwinch hat einen Traum
Fünftes Kapitel Familienangelegenheiten
Sechstes Kapitel – Der Vater des Marschallgefängnisses.
Siebentes Kapitel – Das Kind des Marschallgefängnisses
Achtes Kapitel – Im Gefängnis
Neuntes Kapitel – Mütterchen
Zehntes Kapitel – das die ganze Wissenschaft des Regierens enthält
Elftes Kapitel – Frei
Zwölftes Kapitel – Der Hof zum blutenden Herzen
Dreizehntes Kapitel – Patriarchalisch
Vierzehntes Kapitel – Klein-Dorrits Gesellschaft
Fünfzehntes Kapitel – Mrs. Flintwinch hat wieder einen Traum
Sechzehntes Kapitel – Niemandes Schwäche
Siebzehntes Kapitel – Niemandes Rivale
Achtzehntes Kapitel – Klein-Dorrits Liebhaber
Neunzehntes Kapitel – Der Vater des Marschallgefängnisses in zwei bis drei Beziehungen
Zwanzigstes Kapitel – Die Gesellschaft
Einundzwanzigstes Kapitel – Mr. Merdles Übel
Zweiundzwanzigstes Kapitel – Eine Verlegenheit
Dreiundzwanzigstes Kapitel – Die Maschinerie in Bewegung
Vierundzwanzigstes Kapitel – Wahrsagerei
Fünfundzwanzigstes Kapitel – Verschworene und andere Leute
Sechsundzwanzigstes Kapitel – Niemandes Gemütszustand
Siebenundzwanzigstes Kapitel – Fünfundzwanzig
Achtundzwanzigstes Kapitel – Niemands Verschwinden
Neunundzwanzigstes Kapitel – Mrs. Flintwinch fährt fort zu träumen
Dreißigstes Kapitel – Das Wort eines Gentleman
Einunddreißigstes Kapitel – Hochsinn
Zweiunddreißigstes Kapitel Mehr Wahrsagerei
Dreiunddreißigstes Kapitel – Mrs. Merdles Übel
Vierunddreißigstes Kapitel – Eine ganze Sandbank voll Barnacles
Fünfunddreißigstes Kapitel – Was Mr. Pancks in Klein-Dorrits Hand gelesen hatte
Sechsunddreißigstes Kapitel – Das Marschallgefängnis wird verwaist
Zweites Buch – Der Reichtum
Erstes Kapitel – Reisegenossen
Zweites Kapitel – Mrs. General
Drittes Kapitel – Auf dem Wege
Viertes Kapitel – Ein Brief von Klein-Dorrit
Fünftes Kapitel - Es ist nicht richtig irgendwo
Sechstes Kapitel – Etwas richtig irgendwo
Siebentes Kapitel – Meist Prunes und Prism
Achtes Kapitel – Die Witwe Mrs. Gowan wird daran erinnert, dass es nicht geht
Neuntes Kapitel – Erscheinen und Verschwinden
Zehntes Kapitel – Die Träume der Mrs. Flintwinch mehren sich
Elftes Kapitel – Ein Brief von Klein-Dorrit
Zwölftes Kapitel – In welchem eine große patriotische Konferenz gehalten wird
Dreizehntes Kapitel – Der Fortschritt einer Epidemie
Vierzehntes Kapitel – Rats erholen
Fünfzehntes Kapitel – Keine gegründete Ursache und kein Hindernis, warum diese beiden Personen nicht getraut werden sollen
Sechzehntes Kapitel – Vorwärts
Siebzehntes Kapitel – Vermisst
Achtzehntes Kapitel – Ein Luftschloss
Neunzehntes Kapitel – Der Sturm auf das Luftschloss
Zwanzigstes Kapitel – Einleitung zum nächsten
Einundzwanzigstes Kapitel – Die Geschichte einer Selbstquälerin
Zweiundzwanzigstes Kapitel – Wer kommt so spät bei Nacht vorbei?
Dreiundzwanzigstes Kapitel – Mrs. Affery macht ein bedingtes Versprechen bezüglich ihrer Träume
Vierundzwanzigstes Kapitel – Der Abend eines langen Tages
Fünfundzwanzigstes Kapitel – Der Oberhaushofmeister gibt sein Amtssiegel zurück
Sechsundzwanzigstes Kapitel – Sturmernte
Siebenundzwanzigstes Kapitel – Der Zögling des Marschallgefängnisses
Achtundzwanzigstes Kapitel – Eine Erscheinung im Marschallgefängnis
Neunundzwanzigstes Kapitel – Eine Bitte im Marshalsea-Gefängnis
Dreißigstes Kapitel – Zum Ende kommen
Einunddreißigstes Kapitel – Zum Ende
Zweiunddreißigstes Kapitel – Zum Ersten
Dreiunddreißigstes Kapitel – Zum Zweiten
Vierunddreißigstes Kapitel – Und zum Dritten
Erstes Kapitel – Sonne und Schatten
Vor dreißig Jahren lag Marseille eines Tages im glühenden Sonnenbrand da.
Eine hellleuchtende Sonne an einem sengend heißen Augusttag war im südlichen Frankreich damals keine größere Seltenheit als zu jeder anderen Zeit, vor- und nachher. Alles in und um Marseille starrte zu der glühenden Sonne empor, die wiederum auf Marseille und seine Umgebung herabstarrte, bis zuletzt alles weit und breit ein starrendes Aussehen annahm. Die starrend weißen Häuser, starrend weißen Wände, starrend weißen Straßen, starrend weißen dürren Landwege und die starrenden Hügel, deren Grün die Sonne versengt – machten auf den Fremden den quälendsten Eindruck. Das einzige, was nicht dieses unbeweglich starre und grelle Aussehen hatte, waren die Weinranken, die unter der Last ihrer Trauben herabhingen und bisweilen ein wenig glitzerten, wenn die heiße Luft ihre schlaffen Blätter flüchtig bewegte.
Kein Wind kräuselte das trübe Wasser im Hafen oder die schöne weite See draußen. Die Grenzlinie zwischen den beiden Farben Schwarz und Blau zeigte den Punkt, den die reine See nicht überschreiten wollte. Aber sie lag so ruhig da wie der hässliche Pfuhl, mit dem sie sich nimmer vermischte. Boote ohne Zeltdach waren zu heiß, um sie zu berühren. Die Anker der Schiffe bedeckten sich mit Bläschen. Die steinernen Quader der Kais waren seit Monaten weder bei Tage noch bei Nacht kühl geworden. Hindus, Russen, Chinesen, Spanier, Portugiesen, Engländer, Franzosen, Genuesen, Neapolitaner, Venezianer, Griechen, Türken, kurz Abkömmlinge von allen Erbauern Babels, die handelshalber nach Marseille gekommen, suchten einer wie der andere den Schatten und bargen sich in irgendeinem Winkel vor einer See, die zu grell blau war, um lange ihren Anblick ertragen zu können, und vor einem glühroten Himmel, in dem ein großes, flammendes Feuerjuwel funkelte.
Der über alles verbreitete grelle Glanz tat den Augen weh. An der fernen Linie der italienischen Küste milderte sich diese Glut etwas durch leichte Nebelwölkchen, die langsam aus dem Dunst des Meeres aufstiegen. Sonst trug alles den Stempel starrer Sonnenhitze. Aus der Ferne starrten die tiefbestaubten Straßen von den Hügelabhängen, von den Hohlwegen, von der endlosen Ebene dem Wanderer entgegen. Weit in der Ferne ließen die staubigen Weingelände bei den Landhäusern am Weg und die ausgedorrten Bäume in den müden Alleen im grellen Licht von Erd’ und Himmel die Blätter hängen. Gesenkten Hauptes gingen die Pferde mit ihren schläfrigen Glöckchen an den langen Reihen von Karren einher, die sie landeinwärts zogen. Auch die müd’ zurückgelehnten Fuhrleute ließen die Köpfe hängen, wenn sie wachten, was selten der Fall war. Die Schnitter im Felde beugten sich gleichfalls unter der Last und Hitze. Alles, was lebte und webte, drückte die Sonnenglut zu Boden, nur nicht die Eidechse, die hurtig über die rauen, steinernen Mauern hinhuschte, und die Heuschrecke, die ihr trocken-heiseres Gezirp, das wie eine Rassel klang, im Felde ertönen ließ. Der Staub selbst war von der Hitze braun gesengt, und in der Atmosphäre war ein Zittern, als ob die Luft sogar nach Luft schnappte.
Läden, Jalousien, Vorhänge, Markisen waren alle geschlossen oder herabgelassen, um das blendende und heiße Sonnenlicht abzuhalten. Wo sich eine Ritze oder ein Schlüsselloch zeigte, schoss es wie ein weißglühender Pfeil hinein. Die Kirchen waren noch am meisten davon verschont. Trat man aus dem Zwielicht von Pfeilern und Bögen, die träumerisch von blinzelnden Lampen beleuchtet und träumerisch mit hässlichen alten Schatten von Schlummernden, Spuckenden und Bettelnden angefüllt waren, so war es, als ob man sich in einen glühenden Strom stürzte und nur mit Lebensgefahr nach dem nächsten Streifen Schatten schwimmen könnte. Das Volk lungerte dort umher, wo nur irgendein Schatten vorhanden war. Gespräch und Gebell waren beinahe verstummt; nur dann und wann hörte man in der Ferne das Geläute disharmonischer Glocken und den Lärm schlechter Trommeln – so lag Marseille – eine deutlich zu riechende und zu fühlende Tatsache – alltäglich im glühenden Sonnenbrand da.
Es gab zu jener Zeit in Marseille ein elendes Gefängnis. In einem seiner Gemächer, die so abstoßend finster waren, dass selbst die zudringliche Sonne nur hineinzublinzeln wagte und ihnen den Abfall von Lichtreflexen überließ, den sie erhaschen konnten, saßen zwei Männer. Außer diesen befanden sich darin eine vielbekerbte und verunstaltete Bank, die sich nicht von der Wand bewegen ließ und in die ein Damenspielbrett roh eingeschnitzt war, ein Damenspiel aus alten Knöpfen und Knöcheln, ein Domino, zwei Matten und zwei bis drei Weinflaschen. Das war alles, was der Kerker enthielt, mit Ausnahme von Ratten und anderem unsichtbaren Geziefer, nebst dem sichtbaren Geziefer, den beiden Männern.
Das Gefängnis erhielt sein dürftiges Licht durch ein eisernes Gitter, das wie ein ziemlich großes Fenster aussah und durch das man es immer von der dunklen Treppe aus übersehen konnte, auf die das Gitter hinausging. An diesem Gitter befand sich eine breite, starke, steinerne Bank, da wo jenes drei oder vier Fuß über dem Boden in die Mauer eingelassen war. Auf dieser Bank lungerte einer der beiden Männer halb sitzend, halb liegend, die Knie an sich gezogen und Füße und Schultern an die gegenüberliegenden Seiten der Nische gestemmt. Das Gitter war weit genug, um ihm zu erlauben, seinen Arm bis zum Ellbogen hindurchzustecken; und er tat dies auch, um sich bequemer zu stützen.
Alles ringsum trug das Gepräge des Gefängnisses. Die gefangene Luft, das gefangene Licht, die gefangenen Dünste, die gefangenen Männer – alles war durch die Gefangenschaft verdorben. Wie die Gefangenen bleich und hager, so war das Eisen rostig, der Stein schleimig, das Holz faul, die Luft dumpf, das Licht matt. Wie ein Brunnen, ein Keller, eine Gruft ahnte das Gefängnis nichts von dem Glanz, der draußen über alles ergossen war, und würde selbst mitten auf einer der Gewürzinseln des Indischen Ozeans seine verdorbene Atmosphäre unberührt behalten haben.
Der Mann, der in der Nische am Gitter lag, fror sogar. Er zog mit ungeduldiger Bewegung der einen Schulter seinen großen Mantel fester um sich und murmelte: »Zum Teufel mit diesem Straßenräuber von Sonne, der nicht auch hier...
| Erscheint lt. Verlag | 1.7.2025 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Klassiker bei Null Papier |
| Übersetzer | Carl Kolb |
| Verlagsort | Neuss |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Klassiker / Moderne Klassiker |
| Literatur ► Romane / Erzählungen | |
| Schlagworte | Bleak House • Booz • Charles Dickens • Copperfield • David Copperfield • Drood • edwin drood • edwin droods • Ewen Bremner • helena bonham carter • hohe Erwartungen • Jason Flemyng • Jeremy Irvine • London • Mike Newell • Oliver Twist • Ralph Fiennes • Robbie Coltrane • Roman • Schreiben • Schriftsteller • Übersetzung • Weihnachtserzählungen • Weihnachtsgeschichte • Weltliteratur • Werke |
| ISBN-10 | 3-96281-924-X / 396281924X |
| ISBN-13 | 978-3-96281-924-8 / 9783962819248 |
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