Romana Extra Band 156 (eBook)
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-3307-2 (ISBN)
HAPPY END IN DER PROVENCE? von JULIE DEARING
Um ihren geliebten Hof in der Provence zu retten, verkauft Aline einen Teil an Sternekoch Maxime Durand. Ein unerwarteter Glücksfall! Schon bald kocht Maxime sich in ihr Herz. Doch dann muss sie plötzlich fürchten, dass ihr Traummann ein Betrüger ist ...
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<p>Julie Dearing liebt von Kindesbeinen an das Geschichtenerzählen - was lag da näher als Literatur zu studieren, um sich das Handwerkszeug fürs Schreiben anzueignen? Nun erlebt sie täglich die unterschiedlichsten Abenteuer, alle am Schreibtisch, um diese dann mit möglichst vielen Leserinnen zu teilen - zum Abtauchen, Träumen und Mitfiebern. Sie wohnt mit ihrer Familie am beschaulichen Stadtrand einer Metropole, ist gern unter Menschen, hört genau zu und entdeckt unentwegt Anregungen für weitere Geschichten. All das findet sich in ihren Romances wieder - die eines eint: die Liebe zum Happy End!</p>
1. KAPITEL
Drei Wochen war es nun her.
Drei unfassbar lange Wochen, um genau zu sein.
Seitdem öffnete Aline jeden Morgen ihre Mails – mit dem ersten Kaffee in der Hand, noch bevor sie geduscht, gefrühstückt und sich fürs Büro fertig gemacht hatte.
Und jeden Morgen war nur eine Sache wichtig: Hatte Monsieur Morel, der Makler, ihr geschrieben, ob er ein Gebot erhalten hatte oder ob er neue Termine für Besichtigungen vereinbaren wollte?
Und jedes Mal, wenn sie seinen Namen unter ihren neu eingegangenen Mails entdeckte, wusste sie nicht, ob sie sich freuen oder sich fürchten sollte.
Dieses neu entstandene Ritual eröffnete und beendete ihren Tag – mit einem letzten Griff zum Handy, um den Mailaccount noch einmal auf Neuigkeiten hin zu prüfen.
Auch heute Morgen war eine Mail von Monsieur Morel dabei. Wieder würde er Interessenten übers Grundstück führen. Alines Herz wurde schwer. Bitterkeit stieg in ihr auf. Genau auf den Tag acht Jahre nach dem Unglück ihrer Eltern, die von einem Segeltörn nicht zurückgekehrt waren, hatte sie den Vertrag mit dem Makler unterschrieben, damit er ihr Haus zum Verkauf anbot.
Acht Jahre hatte sie das Grundstück mit dem Dreiseithof bewahren können, der vom Urgroßvater erbaut worden und seit gut hundert Jahren im Besitz der Familie war. Er hatte norddeutsche Wurzeln gehabt und sich in der Provence seinen Traum erfüllt, eine Variation eines Dreiseithofes.
Am Marktplatz, direkt im Ortskern gelegen, hatte er damals eine große Scheune setzen können, um beispielsweise die Heuernte unproblematisch einzubringen. Hinter der Scheune lag der Hof und direkt gegenüber das Haupthaus, das jedoch klein und bescheiden gehalten war. Auf der Längsseite hatte er den Stall angebaut, auch der war – wie die Scheune – großzügig ausgefallen. Die beiden Wirtschaftsgebäude, Stall und Scheune, wurden von ihr kaum genutzt, wenn überhaupt, dann als Abstellfläche. Nur die eine Seite des Stalls diente ihr als Garage.
Sie hatte sich wohlgefühlt, doch dann war im Winter ein Sturm über die Provence hinweggefegt und hatte auch in Les Rouxelles enorme Schäden angerichtet – unter anderem an ihrem Dreiseithof. Der Wind hatte zahlreiche Schindeln weggerissen und Löcher in den Dachstühlen hinterlassen, in einem Ausmaß, dass die Reparaturen keinen Aufschub erlaubt hatten.
Kleinere Arbeiten hatte sie mit der Hilfe einiger Nachbarn in Angriff nehmen können, aber es war nur eine notdürftige Versorgung gewesen. Als der Dachdecker endlich vorbeigekommen war und ihr schließlich einen sechsstelligen Betrag genannt hatte, den es brauchte, um die Dächer in Ordnung zu bringen, war ihr schwindelig geworden. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie bereits gewusst, dass das Haus unterversichert war und die Versicherungssumme den Schaden niemals abdecken würde.
Sie war siebenundzwanzig Jahre alt.
Sie stand völlig allein – ohne Familie und ohne Partner – im Leben da.
Woher sollte sie weit mehr als 100.000 Euro nehmen?
Müsste sie – und diese Frage hatte damit plötzlich im Raum gestanden – einen so großen Kredit aufnehmen?
Eine Weile hatte Aline mit sich gerungen, bis sie im März einen Termin bei der Bank vereinbart hatte. Dort brachte einer der Mitarbeiter sie erstmals auf die Idee, Stall und Scheune des Hofes zu verkaufen. So könnte sie, erklärte er, wenigstens das separat stehende Haupthaus, in dem sie lebte, behalten und so das gesamte Anwesen erhalten. Bei den aktuellen Immobilienpreisen würde ihr, da hatte er keine Zweifel, noch eine größere Summe bleiben, mit der sie einige Jahre ohne finanzielle Nöte verbringen könnte.
Damit hatte er sie überzeugt, und da er so begeistert gewesen war, weil sie sich seiner Idee angeschlossen hatte, hatte er ihr einen Kredit gewährt. Ein wenig gönnerhaft, aber sie hatte das gern hingenommen und den Dachdecker beauftragt. Daraufhin hatte sie sich an Makler Morel gewandt. Je schneller sie den Kredit mit dem Verkauf der beiden Wirtschaftsgebäude ablösen konnte, desto vorteilhafter war es für sie.
Trotzdem hatte sie seitdem jeden einzelnen Tag ihre Entscheidung infrage gestellt. War es richtig, einen Teil des Grundstücks und der Gebäude aufzugeben?
Wer würde diese beiden Gebäude kaufen?
Siebenhundertzweiundachtzig Einwohnerinnen und Einwohner lebten in Les Rouxelles.
Wer würde Bewohner siebenhundertdreiundachtzig werden und damit zu einem neuen Mitglied der Dorfgemeinschaft? Denn wenn man hier lebte, wurde man das – ob man wollte oder nicht.
Es war eine kleine, verschworene Gemeinschaft, die sie, Aline Vignaud, in den schwersten Stunden ihres Lebens begleitet und aufgefangen hatte.
Damals, vor acht Jahren, sie hatte gerade die Schule beendet und war kurz davor gewesen, ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Sorbonne in Paris zu beginnen, hatte ein wundervoller Sommer vor ihr gelegen. Ihre Eltern hatten sich ein neues Segelboot zugelegt und einen Platz in einer kleinen Marina gefunden, von der aus sie regelmäßig in See gestochen waren. Bis betrunkene Touristen mit einer riesigen Jacht ihr schmales Segelboot gerammt hatten.
Auch heute noch konnte Aline diesen Gedanken nicht zu Ende bringen.
Es war der Tag in ihrem Leben gewesen, der alles verändert hatte. Die Bestattung nach der Bergung des Segelbootes, die Auflösung des Hofes, auf dem ihre Eltern noch zwei Kühe, ein Schwein, eine Ziegenherde und Hühner gehalten hatten. All das hatte monatelang ihre Aufmerksamkeit gefordert, und erst dann hatte die Trauer sie eingeholt. Es waren schwere Zeiten gewesen, und viele der Nachbarinnen und Nachbarn in Les Rouxelles leisteten einen Beitrag, um sie zu unterstützen.
Sie beherbergten sie im Wechsel, damit sie nicht allein auf dem leeren Hof saß, kochten für sie, als sie auf den Hof zurückkehrte, und räumten zusammen mit ihr die Familienwohnung aus. Und sie unterstützten sie auch beim Verkauf des Tierbestands.
Die Nachbarn halfen ihr, in den kleinsten Gebäudeteil des Hofes zu ziehen und sich eine Wohnung einzurichten, die frei war von unmittelbaren Erinnerungen an ihre Eltern.
Über nachbarschaftliche Empfehlungen bekam sie auch den Job im Tourismusbüro. Anfangs war das als Übergangslösung gedacht, aber heute war sie als voll ausgebildete Fachkraft dort tätig.
Kurzum, die Menschen in Les Rouxelles hatten sie nicht im Stich gelassen. Nicht eine einzige Minute.
Aline umfasste ihren handgetöpferten Becher, nahm einen Schluck Kaffee und schaute zum weit geöffneten Fenster hinaus. Der Wind strich durch die Pinien und auf dem kopfsteingepflasterten Innenhof sonnte sich der dicke Kater Filou.
Linker Hand lagen die ehemaligen Stallungen, verbunden mit dem gegenüberliegenden Haupthaus. Alles war weiß verputzt, doch hier und da lugten Feldsteine hervor, die für den Bau verwendet worden waren. Die Holztür war in dem Türkiston gestrichen, den ihre Mutter so geliebt hatte, die Fensterläden in einem satten Petrolton, der gut dazu harmonierte. Die von der Großmutter gepflanzten Rosenbüsche rankten die Spaliere hinauf und erste Knospen waren dabei, ihre Blüten zu öffnen. Zartrosa. Ein wunderschöner Anblick.
All ihre Zweifel halfen aber nichts. Hätte sie die Entscheidung nicht getroffen, den Kredit aufzunehmen, um die Reparaturen bezahlen zu können, hätten Wind und Wetter, aber vor allem der Regen, die Gebäude wegen der entstandenen Sturmschäden binnen weniger Monate komplett ruiniert.
Energisch schob Aline die trüben Gedanken beiseite, sprang unter die Dusche, zog danach ein beigefarbenes Leinenkleid an, das gut zu ihrer hellen Haut und ihren schwarzen glänzenden Haaren passte. Sie schnappte sich eine dünne Strickjacke und auf dem Weg hinaus noch ein Croissant.
Draußen schloss sie ihr Hollandfahrrad auf und radelte los. Die Einfahrt hinunter, die neben der Scheune entlang auf den Marktplatz führte, überquerte ihn und passierte das Rathaus. Sie musste ein Stück die Hauptstraße entlangfahren, wo das Tourismusbüro lag. Es ging auf zehn Uhr zu, die Sonne wärmte schon ordentlich und es würde wieder ein warmer Mai-Tag werden – der Himmel erstrahlte in schönstem Blau. Der Bäcker hatte längst geöffnet, die Fleischerei ebenfalls.
Im Café saßen erste Touristen beim Frühstück. Kleine Bistrotische mit gemütlichen Korbstühlen luden zum Verweilen ein. Zufrieden musterte Aline die beiden älteren Frauen und das Paar. Genau solche Leute waren das Zielpublikum ihrer Arbeit, eindeutig kulturinteressierte und durchaus wohlhabendere Klientel, die sich die gehobenen Preise der Region leisten konnte.
Les Rouxelles war das Herz der Region, der Ort, den alle, die in der Umgebung lebten, ansteuerten, wenn sie Besorgungen machen wollten. Die nächstgelegene Kleinstadt war Cuers, wo man ebenso Wert auf nachhaltigen Tourismus legte, was bedeutete, lieber weniger Gäste, aber dafür die richtigen.
Wer sich dazu entschloss, nach Les Rouxelles und Umgebung zu kommen, der entschied sich gegen den schnelllebigen Trubel an derCôte d’Azur und zog sich bewusst in die Ruhe des Hinterlands der Provence zurück. Ausflüge ans Meer waren mit dem Auto in zwanzig Minuten machbar, in der Umgebung des Dorfes standen eher Wanderungen auf dem Plan. Nizza, Cannes und Marseille waren in knapp eineinhalb Stunden zu erreichen – es war eine Gegend, die viel zu bieten hatte.
Aline passierte den kleinen...
| Erscheint lt. Verlag | 15.2.2025 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Romana Extra |
| Übersetzer | Julia Königs, Anne Herzog |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
| Schlagworte | 2024 • 2025 • Anthologie • Autor • Baby • Belletristik • beste • Buch • bücher für frauen • Chance • Cora • cora bücher • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romana • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • Deutsch • eBook • ebook liebesroman • Erfolgsautor • Europa • Feinde • Fernweh • Filmregisseur • Französische • Frauenroman • Freunde • geheimes • Geschichte • Geschichten • Hollywood • Koch • Kochen • Königlich • königliche • königliches • Leidenschaft • Liebe • liebenden • Liebesgeschichte • Liebesroman • London • Manhattan • Milliardär • New • Prinzessin • Prominente • Provence • Regisseur • Reiselust • Restaurant • Roman • Romana Extra • Romantik • Romantische Bücher • Romanze • Romanzen • Sammlung • Scheinbeziehung • Scheinverlobung • Sternekoch • Südfrankreich • Top • Top-Titel • Urlaubsbücher • Urlaubslektüre • York • zu • Zweite |
| ISBN-10 | 3-7515-3307-9 / 3751533079 |
| ISBN-13 | 978-3-7515-3307-2 / 9783751533072 |
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