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Perry Rhodan 3319: Rettet NATHAN! (eBook)

Perry Rhodan-Zyklus "Phoenix"

(Autor)

eBook Download: EPUB
2025
64 Seiten
PERRY RHODAN digital (Verlag)
978-3-8453-6319-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Perry Rhodan 3319: Rettet NATHAN! - Ben Calvin Hary
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Gut 4000 Jahre in der Zukunft ... Die Bewohner der Erde leben in der Mitte des 23. Jahrhunderts Neuer Galaktischer Zeitrechnung in Frieden und Freiheit. Sie haben ein Netz aus Bündnissen ­geschlossen, das zahlreiche Planeten in der Milchstraße umfasst. Zugleich arbeitet Perry Rhodan am Projekt von San, mit dem er die Verbindung zu anderen Sterneninseln verstärken möchte. Aus diesem Grund wurde mit dem PHOENIX ein neuer Typ von Raumschiffen entwickelt, der sich als ­Kurierschiff zur Reise in ferne Galaxien eignen soll. Dann aber taucht eine Fremde auf Terra auf. Sie nennt sich Shrell und fordert von Perry Rhodan, in die Agolei zu reisen, ein weit entferntes Sternenband, und dort seinen ältesten Freund zu töten: Reginald Bull. Sie erschafft das Brennende Nichts, das die Erde und den Mond vernichten wird, falls Rhodan ihr nicht gehorcht. Während sich Rhodan unter Zwang auf den Weg zur Agolei begibt, forscht man in der Milchstraße am Brennenden Nichts weiter. Zum entscheidenden Faktor scheint Cameron Rioz dank seiner Schattenhand zu werden. Den Haluter Icho Tolot und ihn eint ein Ziel: RETTET NATHAN!

3.

Leni Hazard

Einige Minuten zuvor

 

Es gab Schlimmeres, als in einem Bauwerk aus den Gliedmaßen wild gewordener Roboter festgehalten zu werden.

Beispielsweise, zusammen mit einem verrückten Anrufbeantworter in Frauengestalt dort eingesperrt zu sein. Leni Hazard hatte im Lauf ihrer Jahre als USO-Spezialistin unangenehmere Situationen durchlitten, aber keine, die ihr so auf die Nerven ging.

Wenigstens war sie nicht allein. Wenn man in diesem Fall auch nicht von Gesellschaft sprechen konnte.

»Es tut mir leid«, sagte die Holoprojektion, die das Aussehen von NATHANS »Tochter« YLA trug. »Leider kann ich deinem Wunsch nicht entsprechen, USO-Spezialistin Leni Hazard. Niemand darf das Konstrukt betreten oder verlassen.«

»Mein ›Wunsch‹ ist, zu überleben.« Die Außenakustik übertrug ihre Stimme in die Halle und verstärkte sie auf eine für Terraner übliche Lautstärke. Der Helm ihres SERUNS war geschlossen. Sie biss auf den Trinkwasserschlauch, der in den Helminnenraum ragte, und saugte daran. Ein Tropfen benetzte ihre Zunge, genügte jedoch nicht, ihre trockene Kehle zu befeuchten. Der Wasservorrat ging nicht zur Neige, doch Leni wollte ihn sich einteilen.

Sie stand in der grob kugelförmigen Halle im Herzen des Ylanten-Konstrukts über Luna. Der Boden war flach, ringsum wölbten sich Rundwände. Deren Oberfläche war nicht glatt, sondern bestand aus metallischen Armen, Beinen und Torsi, die wie die Maschen eines bizarren Stoffs ineinander verwoben waren.

Die Siganesin aktivierte den Antigrav ihres SERUNS und zog sich an einem der überall aus dem Boden ragenden Roboterarme in die Höhe. »Gegen mein Überleben wirst du keine ernsthaften Einwände haben«, fuhr sie fort. »Zumal du mich nach eigener Aussage als Garantie brauchst.«

Der Arm war nicht der Einzige seiner Art. Abgetrennte Körperteile von Robotern verstellten ihren Blick, ragten ihr entgegen oder streckten sich wie Antennen zur Decke. Ylanten-Köpfe baumelten an Leitungen, die sich zwischen ihren geöffneten Schädelplatten spannten. Ausgebaute Positronikelemente füllten die verbliebenen Flächen nahezu vollständig.

Und im Zentrum der Halle thronte eine Kuppel aus hochglänzendem, bronzefarbenem Metall, unter der – das hatte sie aus Pseudo-YLA herausgeholt – neues Plasma heranreifte. Es stammte ursprünglich von Zellresten, die das Konstrukt in einem der verarbeiteten Posbis gefunden hatte, und es vermehrte sich mithilfe eines beschleunigten Verfahrens. Der Raum roch penetrant steril, als hätte ihn jemand kürzlich mit Desinfizierungsmitteln geflutet.

Hazard erreichte den Ellenbogen, benutzte eine Kante am Gelenk als Vorsprung, an dem sie sich hochzog. Die Ylanten, deren Bauteile bei der Herstellung des Konstrukts verwendet worden waren, hatten die Statur eines durchschnittlichen Terraners gehabt. Für sie mit ihren elf Zentimetern Körpergröße war es, als kletterte sie an einem kleinen Wohnturm in ihrer Heimatstadt empor. Dank des Antigravs mühte sie sich nicht ab.

»Das ist korrekt, USO-Spezialistin Leni Hazard.« Die Projektion hielt den Blick stets auf sie gerichtet. So weit aber, sich herunterzubeugen oder ihr Erscheinungsbild zu schrumpfen, ging das Entgegenkommen nicht. »Deine Anwesenheit ist erforderlich, um die Erfüllung des Handels sicherzustellen. Ich gewähre deine Freiheit im Gegenzug für eine ÜBSEF-Konstante. Der neue Leib muss beseelt werden.«

»Und wäre mein Ableben für diesen Plan hilfreich?« Das Gelenk der Ylanten-Hand war abgeknickt, sodass der Teller Leni als Sitzfläche diente. Die Augen Pseudo-YLAS schwebten noch immer in schwindelerregender Höhe über ihr, aber es war besser, als permanent den Kopf zurückzulegen und sich beim Gespräch Nackenschmerzen einzuhandeln.

»Es wäre ein Desaster, USO-Spezialistin Leni Hazard. Es würde mich meines Druckmittels und meiner Verhandlungsmasse berauben.«

»Dann solltest du zulassen, dass meine Kolleginnen mir frisches Wasser beschaffen.« Trotz ihrer erhöhten Position kam sie sich winzig vor.

Natürlich hätte sie den Antigrav auch als Flugaggregat benutzen können, um auf Augenhöhe vor Pseudo-YLAS Gesicht zu schweben. Doch sie wollte dieser Phrasenschleuder nicht weiter entgegenkommen als nötig. Man lebte und arbeitete nicht sein Leben lang unter Giganten, ohne eine gesunde Portion Selbstbewusstsein zu entwickeln. Die »Normalgroßen« hatten sich ihr anzupassen. Alles andere war dem Selbstwertgefühl nicht dienlich. Schon so mancher Bürger Sigas hatte ohne diese Einstellung nach einiger Zeit unter Riesen Minderwertigkeitskomplexe oder Depressionen entwickelt.

Leb du mal dauerhaft mit Leuten, die größer sind als der Wohnblock, in dem du aufgewachsen bist, und guck, was das mit deiner geistigen Gesundheit anstellt!, hatte ihr einstiger USO-Ausbilder auf Siga zu ihr gesagt. Das hatte sich ihr eingeprägt.

»Ich bedaure«, sagte Pseudo-YLA. »Leider kann ich deinem Wunsch nicht entsprechen, USO-Spezialistin Leni Hazard. Niemand darf das Konstrukt betreten oder verlassen.«

Ein leises Lachen drang aus der Empfangsakustik von Hazards Raumhelm. »Sie legt großen Wert darauf, ihr eigenes Vorhaben zu sabotieren. Ob sie sich dadurch irgendwie manipulieren lässt?«

Die Stimme war die ihrer Teamkollegin Ellis McAlistair, mit der sie über Funk in Verbindung stand. Der Störungsemitter, mit dem Pseudo-YLA sie zuvor von der Außenwelt abgeschottet hatte, war mit Zustandekommen ihres Deals abgeschaltet worden.

»Ich glaube, sie ist zu dumm, um sich manipulieren zu lassen«, konterte die Teamstrategin Sina Everest, ebenfalls via Funk. »Ihr fehlen eindeutig die kognitiven Kapazitäten für komplexere Interaktion. Wir können höchstens exakt diese Schwäche im System für uns ausnutzen. Falls es nicht sowieso das ist, was du meintest.«

Es folgte ein Gefrotzel zwischen den USO-Spezialistinnen, bei denen Begriffe wie »Klugscheißerin« und »Zynikerin« liebevoll getauscht wurden. Die beiden schwebten mit einer siganesischen Kleinst-Space-Jet einige Hundert Meter vor dem Ylanten-Konstrukt, Hazard empfing sie klar. Allerdings war die Verbindung verschlüsselt, damit das Konstrukt nicht mithörte.

Hazard schaltete den Empfänger auf stumm und öffnete den Helm. Sie musste nachdenken.

Es war zum Aus-der-Haut-Fahren!

Seit Stunden saß sie nun schon fest auf diesem furchtbaren ... was war es? Ein Raumschiff? Eine Raumstation? Oder ein Roboterfriedhof?

Das »Konstrukt«, wie das Gebilde mittlerweile vorwiegend genannt wurde, war eine 60 Meter durchmessende Kugel aus Metall, Positronikbauteilen und scheinbar systemlos ineinandersteckenden Ylanten-Segmenten. NATHANS sogenannte »Kinder« hatten es geschaffen, aus Fragmenten von sich selbst, einiger toter Posbis sowie einer alten Posbi-BOX. Anschließend hatten sie es ins All geschossen.

Seither trieb es im stationären Orbit über Luna und verunsicherte die Bevölkerung, ebenso die Wissenschaftler aus Deringhouse Station. Sensoren und Sonden hatten nicht verraten, welchem Zweck es diente, wenn es überhaupt einen gab. Man vermutete, dass dieses Ding ein Unfall war, das Ergebnis eines Programmfehlers, der die Ylanten kollektiv befallen hatte. NATHANS Plan, sich im Fall seiner Vernichtung mithilfe seiner Kinder selbst zu rekonstruieren, war gescheitert.

Aber stellte es eine Gefahr dar?

Icho Tolot hatte Monkey um Hilfe gebeten, und der USO-Chef war mitsamt Hazard und ihrem siganesischen Einsatzteam erschienen. An Bord war ihnen Pseudo-YLA begegnet, bei der es sich um ein »Platzhalterbetriebssystem« handelte. Mittlerweile wussten sie auch, wofür es diesen Platz freihielt: für NATHANS ÜBSEF-Konstante.

»Ich erwarte die Rückkehr des Vaters, USO-Spezialistin Leni Hazard«, sagte Pseudo-YLA. »Dieser Leib muss erwachen.« Es war eine weitere der zehn oder zwölf Floskeln, die die Holoprojektion in willkürlicher Reihenfolge von sich gab. »Danach ist unser Handel erfüllt, und du darfst den Leib verlassen.«

»Ich arbeite dran«, log Leni. »Ein Schluck Wasser würde mir helfen. Wirst du meine Kolleginnen zu mir durchlassen, damit sie mir Nahrung bringen?«

Noch verfügte sie über Konzentratnahrung und die Aufbereitung des Anzugs würde ihre Körperflüssigkeiten zu Trinkwasser verarbeiten. Doch ewig würden die Filter nicht halten. Das Anzugmodell, das Hazard trug, war für kurze Kampfeinsätze optimiert, nicht für Überlebensmissionen.

»Leider kann ich deinem Wunsch nicht entsprechen, USO-Spezialistin Leni Hazard. Niemand darf das Konstrukt betreten oder verlassen.«

»Natürlich nicht.« Sie fühlte sich in einer Endlosschleife gefangen.

Hazard schloss den Helm und reaktivierte den Akustikempfänger. Das Gefrotzel der beiden Kolleginnen hatte sich zu einer hitzigen Diskussion entwickelt.

»Dein Plan taugt nicht«, tönte Ellis McAlistair. »Das Konstrukt würde es als Angriff werten. Und Leni brächten wir ebenfalls in Gefahr, denn die Abwehrreaktion könnte sich gegen sie richten.«

»Nur, wenn wir auch wirklich selbst an Bord kommen«, sagte Sina Everest. »Ich rede von Material.«

»Ich sehe deinem Gesicht förmlich an, wie deine grauen Zellen um diese fixe Idee herum versteinern. Wann begreifst du, dass sie Wahnsinn ist?«

»Meine Damen!« Hazard schlug einen scharfen Tonfall an.

Schmerzhaft vermisste sie Nora Concorde, die derlei Zank mit einer vorlauten Bemerkung längst unterbunden hätte. Ihre Adjutantin war bei der Erkundung des Konstrukts verletzt worden und lag auf Luna im Heilschlaf. Ihre Rettung war einer der Gründe gewesen, aus denen Leni sich bereit erklärt hatte, als Geisel an Bord zurückzubleiben....

Erscheint lt. Verlag 27.3.2025
Reihe/Serie Perry Rhodan-Erstauflage
Verlagsort Rastatt
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Erstauflage • Perry Rhodan • Science Fiction
ISBN-10 3-8453-6319-3 / 3845363193
ISBN-13 978-3-8453-6319-6 / 9783845363196
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