John Sinclair Sonder-Edition 252 (eBook)
80 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-7733-9 (ISBN)
Frantisek Marek, der legendäre Pfähler, hatte Bill Conolly und mich eingeladen, um mit uns seinen Geburtstag zu feiern. Wir fuhren gerne nach Rumänien, ohne allerdings zu ahnen, dass eine gewisse Justine Cavallo im Hintergrund die Fäden gezogen hatte. Als wir in Petrila eintrafen, war Marek verschwunden. Wir mussten ihn suchen, fanden ihn auch. Aber da lag er in einem Sarg und war zu einem Vampir geworden ...
John Sinclair ist der Sohn des Lichts.
Der Kampf gegen die Mächte der
Finsternis ist seine Bestimmung.
Blutwelt
von Jason Dark
Frantisek Marek, der legendäre Pfähler, hatte Bill Conolly und mich zu sich nach Rumänien eingeladen, um seinen Geburtstag zu feiern – ein Anlass, den wir uns nicht entgehen lassen wollten. Was wir jedoch nicht wussten: Im Schatten der Einladung zog die geheimnisvolle Justine Cavallo ihre gefährlichen Fäden.
Als wir schließlich in Petrila ankamen, erwartete uns kein festlich gedeckter Tisch, sondern beunruhigende Leere – Marek war spurlos verschwunden. Die Suche nach ihm führte uns immer tiefer in die Region, bis wir ihn schließlich fanden. Doch statt einer freudigen Wiedervereinigung sahen wir etwas, das uns das Blut in den Adern gefrieren ließ: Marek lag in einem Sarg – und war zum Vampir geworden ...
»Du hasst Sinclair, nicht wahr?«
»Weiß nicht.«
»Willst du ihn töten?«
»Ja und nein«, erwiderte Justine Cavallo, die blonde Bestie. »Ich will ihn nicht richtig töten. Ich will nur aus ihm das machen, was ich bin. Das ist alles.«
Der düster wirkende Mann neben ihr lächelte und nickte verständnisvoll. Dabei stellte er die nächste Frage: »Aber du willst ihm richtig schaden. Er soll das normale Menschsein verlieren.«
Die Augen der Blonden glänzten. »Das wäre ein Traum.«
Vincent van Akkeren, der Grusel-Star, nickte. Er ging zur Seite und nahm auf einem dunklen Stuhl Platz. Nachdem er die für ihn bequemste Lage erreicht hatte, hob er die Arme und legte die Hände hinter seinem Kopf zusammen.
»Wir alle wollen das«, flüsterte er. »Sinclair hat uns zu viel Ärger eingebracht. Ich kenne ihn von früher her. Ich weiß deshalb, dass es nicht so einfach sein wird.«
»Das habe ich erlebt«, erklärte Justine trocken. Sie hob die Schultern. »Er ist leider gut, das muss ich zugeben, aber das ist es nicht allein. Er hat Freunde, die ebenfalls nicht zu unterschätzen sind. Ich weiß, dass sie zusammenhalten. Dass dieser Abbé nicht mehr lebt, war auch etwas Glück.«
»Aber wirklich nur etwas«, schränkte van Akkeren ein. »Denke daran, dass ich der Stellvertreter des Baphomet bin und dabei meine eigenen Pläne verfolge.«
»Das weiß ich ja. Ich will dich dabei auch nicht stören und möchte den eigenen Weg gehen. Aber irgendwo treffen wir uns, und dann müssen wir gemeinsam zuschlagen.«
»Wunderbar, getrennt marschieren, vereint zuschlagen.«
»Wenn es denn geht, ist das gut.«
Van Akkeren sagte in den folgenden Sekunden nichts. Er ließ die blonde Bestie in ihrem eigenen Saft schmoren. Sie sah nicht nur nachdenklich aus, sie wirkte auch nervös. Zu lange schon war sie untätig gewesen und hatte ihre Wunden geleckt. Sie hielt sich in Dracula II's Vampirwelt auf, was für sie alles andere als optimal war. Sie brauchte wieder Action, Bewegung. Sie wollte Erfolge erreichen, sie musste Erfolge erzielen, sonst hatte ihr Dasein keinen Sinn.
Der Grusel-Star ließ sie schmoren, und das merkte Justine auch. Als sie sich unruhig auf ihrem Sitzplatz bewegte, knirschte das Leder der Jacke.
»Sei nicht so nervös«, mahnte er. »Wir werden eine Lösung finden.«
»Das hoffe ich.«
»Und ich denke, dass ich schon einen Weg gefunden habe, um Sinclair zu schaden.«
Die blonde Bestie verzog den Mund, als hätte man ihr statt Blut Himbeersaft zu trinken gegeben.
»Das ist mir zu wenig«, flüsterte sie. »Das sind Theorien.«
»Noch.«
Justine horchte auf. »Du weißt mehr?«
»Kann sein, denn ich habe mir ebenfalls Gedanken über Sinclair gemacht. Wir müssen ihn ausschalten, das weiß ich ebenso gut wie du.«
»Hast du einen Plan?« Justine beugte sich vor. Wieder glänzten ihre Augen. Sie war gespannt. Über ihren Rücken rann ein Schauer, da reagierte sie wie ein Mensch.
»Kann sein.«
»Ich will ihn hören!«
»Gemach.« Van Akkeren winkte ab. »Du bekommst ihn schon früh genug erklärt. Das Stichwort hast du vorhin selbst gegeben. Du hast davon gesprochen, dass Sinclair nicht allein ist. Kannst du dich erinnern?«
Sie runzelte die Stirn. »Ich müsste nachdenken. Wenn ich ehrlich sein soll, habe ich damit meine Probleme. Ich habe einiges von mir gegeben, aber ...«
»Es ging nicht nur um ihn, sondern auch um seine Freunde. Das habe ich damit gemeint.«
Justine fuhr durch ihr helles Haar. Im Augenblick fühlte sie sich überfordert. Das ärgerte sie. Sie war jemand, die gut sein wollte, und es wurmte sie, wenn einer besser war als sie. Das bezog sie nicht unbedingt auf van Akkeren, denn der war auf seine Art und Weise wirklich ein Star, doch die Blonde gehörte zu den Wesen, die es anderen zumindest gleich tun wollten.
Der Grusel-Star ließ sie noch schmoren. Erst nachdem er sich gereckt hatte, was ihm ein Gefühl der Sicherheit und Überlegenheit gab, kam er auf das Thema zu sprechen.
»Es gibt nicht nur ihn allein, das hast du gut erkannt. Er hat Freunde, dieser verfluchte Geisterjäger.«
»Ja!«, zischte Justine. »Die Conollys, die Templer, dieser Chinese und noch ...«
Da van Akkeren den Kopf schüttelte, sprach sie nicht mehr weiter. Sie ballte nur die Hände zu Fäusten, weil sie sich darüber ärgerte, unterlegen zu sein.
»Wer noch?«
»Marek!«
Justine Cavallo schwieg. Mit diesem Namen konnte sie nichts anfangen. Marek sagte ihr nichts. Dieser Name war neu. Van Akkeren hatte ihn bisher nie erwähnt, deshalb konnte sie auch nicht daran glauben, dass er so wichtig sein sollte.
»Wer ist das?«
»Marek, der Pfähler.«
»Ich kenne ihn nicht.«
»Das weiß ich.«
»Woher kennst du ihn?«
Der Grusel-Star winkte ab. »Eigentlich aus alten Zeiten, denn da hat er auch schon existiert. Ich hatte allerdings damit gerechnet, dass es ihn nicht mehr gibt, aber ich habe mich verrechnet. Nun ja, das spielt keine Rolle. Jedenfalls gibt es ihn, und er ist nicht eben ...«
Justine ließ ihn nicht zu Ende sprechen. Sie war da über einen Begriff gestolpert, und darüber wollte sie mehr wissen.
»Du hast von einem Pfähler gesprochen.«
Van Akkeren ließ sich zurücksinken. »Das stimmt, Justine, ich sprach von einem Pfähler.«
Die Augen der Blonden verengten sich. Sie rieb ihre Hände wie jemand, der schwitzt.
»Der Name gefällt mir nicht«, flüsterte sie. »Er lässt bestimmte Rückschlüsse zu.«
»Die nicht verkehrt sind.«
Sie deutete ein Nicken an. »Bedeutet der Begriff Pfähler genau das, was das Wort aussagt?«
»Ja, das bedeutet er.«
Justine beugte ihren Kopf vor. Er ... er ... ist ein Feind«, dehnte sie, »oder?«
»Das ist er. Marek hasst uns. Er hasst uns wie sonst nichts auf der gesamten Welt. Er ist ein Vampirjäger. Er ist ein Vampirschlächter. Er will all die töten, die so sind wie wir. Er kennt keine Gnade, er kennt kein Pardon. Er ist brutal und grausam, was uns angeht. Es macht ihm Vergnügen, uns zu pfählen ...«
»Moment, Vincent, du bist kein Vampir!«
»Stimmt. Aber er hasst auch mich. Es geht ihm um die Wesen, die nicht auf der Seite der Menschen stehen. Aber am meisten hasst er die Vampire, und sein Pfahl hat schon einige von uns vernichtet. Man kann sagen, dass er sich auf die Vampire spezialisiert hat.«
»Und er kennt Sinclair.«
»Sie sind Freunde.«
In Justines Augen war die Veränderung nicht zu übersehen. Sie sah wieder eine Perspektive. Der Glanz erinnerte eine bestimmte Vorfreude, und das Lächeln wirkte wie das eines Raubtiers. Sie sah aus wie jemand, der sich auf das Blut freut.
»Muss ich mehr sagen, Justine?«
»Eigentlich nicht«, flüsterte sie, »das ist schon okay. Sinclairs Freunde sind unsere Feinde.«
»So ist das.«
Die blonde Bestie stand mit einem Ruck auf. »Okay, wo kann ich ihn finden?«
»He, he, nicht so übereilig. Marek ist ein Gegner. Du wirst kaum hingehen können, um ihm so locker das Blut auszusaugen. Außerdem lebt er nicht dort, wo Sinclair lebt.«
»Wo dann?«
»Auf dem Balkan«, erklärte der Grusel-Star.
Justine kniff die Augen zusammen. »Der Balkan ist groß«, sagte sie leise. »Soll ich ihn absuchen?«
»Nein. Es gibt ein Land, das heißt Rumänien. Früher wurde dieser Teil Transsylvanien genannt. Die Berge dort sind die Karpaten genannt ...«
»Die Heimat des Vlad Dracula«, flüsterte Justine dazwischen.
»Richtig.«
»Ahhh«, stöhnte die blonde Bestie, als hätte ihr jemand etwas besonders Schönes gesagt. »Ein Traum, denke ich. Jeder wünscht es sich, dort sein zu...
| Erscheint lt. Verlag | 25.1.2025 |
|---|---|
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Horror |
| Literatur ► Romane / Erzählungen | |
| Schlagworte | 2017 • 2018 • Abenteuer • alfred bekker • Bastei • Bestseller • Dämon • Dämonenjäger • dan-shocker • Deutsch • eBook • E-Book • eBooks • Extrem • Fortsetzungsroman • Frauen • Geisterjäger • grusel-geschichten • Gruselkabinett • Grusel-Krimi • Grusel-Roman • Horror • Horror-Roman • horrorserie • Horror-Thriller • Julia-meyer • Kindle • Krimi • Kurzgeschichten • larry-brent • Lovecraft • Macabros • Männer • morland • neue-fälle • Paranomal • professor-zamorra • Professor Zamorra • Psycho • Roman-Heft • Serie • Slasher • spannend • Splatter • Stephen-King • Terror • Thriller • Tony Ballard • Tony-Ballard • Top • Walking Dead |
| ISBN-10 | 3-7517-7733-4 / 3751777334 |
| ISBN-13 | 978-3-7517-7733-9 / 9783751777339 |
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