Heimliches Feuer, wilde Leidenschaft (eBook)
384 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-3215-0 (ISBN)
Ertappt! Miss Mercy Kittinger schlägt das Herz bis zum Hals. Heimlich hat sie sich in das Arbeitszimmer des berüchtigten Spielhöllenbesitzers Silas Masters geschlichen, um dort nach den Unterlagen zu suchen, die bestätigen, dass er ihr Elternhaus beim Kartenspiel gewonnen hat. Doch nun steht der gut aussehende Schurke vor ihr, und Mercy bleibt nur die Flucht nach vorne: Die einzige Ausrede, die ein Mann wie er wohl glauben würde, ist, dass sie gekommen ist, um ihn zu verführen! Mit Feuereifer macht sich Mercy ans Werk und genießt die spontane leidenschaftliche Begegnung. Schließlich ist sie ganz sicher, dass sie Silas niemals wieder begegnen wird ...
<p>Geschichten über Drachen, Krieger und Prinzesssinnen dachte Sophie Jordan sich schon als Kind gerne aus. Bevor sie diese jedoch mit anderen teilte, unterrichtete sie Englisch und Literatur. Nach der Geburt ihres ersten Kindes machte sie das Schreiben endlich zum Beruf und begeistert seitdem mit ihren eigenen Geschichten. Die New-York-Times-Bestsellerautorin lebt mit ihrer Familie in Houston, und wenn sie sich nicht gerade die Finger wund tippt bei einem weiteren Schreibmarathon, sieht sie sich gerne Krimis und Reality-Shows an.</p>
1. KAPITEL
Dieses verfluchte Korsett würde sie noch umbringen.
Mercy Kittinger zerrte an den unangenehmen Korsettstäbchen und versuchte, dasjenige, das sich ihr in die Rippen grub, zurechtzurücken. Die Modistin, die sie bei ihrer Ankunft in der Stadt aufgesucht hatte, bestand darauf, dass das Korsett ihr wie angegossen passte und dass es ihrer Figur einem Wunder gleich guttat.
Mercy interessierte sich eigentlich nicht für Mode. Sie war an die Bequemlichkeit ihrer eigenen bescheidenen Kleidung gewöhnt. Sie lebte auf einer Farm. Sie machte sich nie Gedanken über ihre Figur. Das tat auch sonst niemand. Ihre Tage drehten sich um den reibungslosen Ablauf der zu verrichtenden Arbeit, darum, sich um ihre Schwester, das Haus und die Tiere zu kümmern und dafür zu sorgen, dass es allen gut ging und niemand hungerte. Das war ihr Leben, und es gefiel ihr sehr gut.
Und bis letzte Woche war auch alles seinen Gang gegangen.
Dann war ihr Bruder nach Hause gekommen. Ihr nervtötender, verschwenderischer Bruder. Ihr Zwilling.
Dabei war es keineswegs so, dass sie deshalb besonders nachsichtig mit ihm gewesen wäre. Und jetzt war sie hier und tat, was sie immer tat.
Bedes Schlamassel aufräumen.
Mercy bezahlte ihr Fahrgeld durch die Luke an den Kutscher und stieg aus der Droschke aus. Mit gestrafften Schultern wandte sie sich um und fröstelte in der Nacht – ein Frösteln, das nichts mit Kälte zu tun hatte. Ganz im Gegenteil. Es war ein angenehmer Abend. Nur die Aufgabe, die vor ihr lag, war unangenehm.
Sie raffte ihre Seidenröcke, als sie die Stufen zu dem imposanten Backsteingebäude erklomm, das heute Abend ihr Ziel war. Es war eines der schöneren Häuser in der heruntergekommenen Gegend. Es war hell erleuchtet, aber dennoch nicht anheimelnd. Das dreistöckige Haus war kein Zuhause. Es war eine der berüchtigtsten Spielhöllen Londons, in der ihr törichter Bruder alles verloren hatte. Sie vermutete, dass sehr viele törichte Männer bereits an diesem Ort ihr Vermögen verloren hatten. Aber da das Vermögen ihres Bruders auch ihr Vermögen war, war sie fest entschlossen, es zurückzuholen.
Sie nickte, als wollte sie sich Mut zusprechen, und betrat das Gebäude.
Es war viel los. Sie war nicht die Einzige, die durch die Eingangstür trat. Und sie war auch nicht die einzige Frau unter dem Dach des Gebäudes. Es waren mehrere Damen anwesend, die alle ähnlich gekleidet waren wie sie selbst.
Wie sie gehofft hatte, erregte sie in ihrem skandalösen Kleid nicht übermäßig viel Aufmerksamkeit. Sie war nur ein weiterer Gast. Eine weitere Person, die sich ins Getümmel mischte.
Als Mercy die Modistin aufgesucht hatte, hatte sie sich ein Kleid gewünscht, das zu einer Frau mit lockerer Moral passte. Es hatte wehgetan, sich von den Münzen zu trennen, aber ihr war keine Wahl geblieben. Sie hatte eine Rolle zu spielen und wusste, dass es jetzt ums Ganze ging und dass sie das Spiel nicht verlieren durfte. Zu viel hing davon ab.
Die Modistin hatte nicht einmal mit der Wimper gezuckt, als sie die Bitte äußerte. Sie hatte nur genickt und ihr ein überaus sündiges Kleidungsstück in die Hand gedrückt. Das Kleid hob Mercys Brüste auf skandalöse Art und Weise hervor, die Brusthöfe ragten fast über den Rand der steifen schwarzen Spitze hinaus: „Magnifique!“, hatte die Frau zufrieden gerufen.
Noch unanständiger als die Vorderseite des Kleides war vielleicht das Fehlen von Ärmeln. Die Luft auf ihren nackten Schultern und Armen zu spüren, fühlte sich verrucht und vollkommen ungewohnt an, als sie sich einen Weg durch die Menge bahnte. Es war, als ob sie gar nicht richtig angezogen wäre.
Sie fühlte sich praktisch nackt.
Eine Sache war sicher. Frauen mit lockerer Moral machten sich nichts aus bequemer Kleidung.
Mercy wünschte, sie hätte ihre wenig reizvolle Mission bereits erfüllt und könnte in ihr gewohntes Leben zurückkehren.
Sie nahm ihre Umgebung in Augenschein. Nachdem sie aus dem Dunkel der Nacht gekommen war, brauchten ihre Augen nicht lange, um sich an das Dämmerlicht zu gewöhnen, in das die Räumlichkeiten der Spielhölle getaucht waren; die Laternen auf den Tischen und die Wandlampen brannten nur schwach.
Dutzende von Tischen standen in dem Hauptraum, der als Ballsaal hätte dienen können, wäre dies ein traditionelles Haus gewesen. Aber die Szenerie, die sich vor ihr ausbreitete, hatte nichts Traditionelles an sich.
An den Tischen wurden Kartenspiele gespielt. Die Spieler waren von unterschiedlichem Alter und Geschlecht. Einige der Spieler wirkten angespannt, andere locker und fröhlich, viele waren schon ganz rotgesichtig vom Alkoholgenuss. Die livrierten Kellner eilten durch die Räume, bedienten flink und füllten die Gläser bis zum Rand. Auf einem kleinen Podest an einem Ende saß ein Streichquartett.
Nachdenklich fragte sich Mercy, wo ihr Bruder gesessen hatte, als er hier gewesen war. An welchem Tisch hatte er gesessen, während er ihr Leben verspielte?
War der Mann, dem die Ländereien ihrer Familie jetzt gehörten, auch heute Abend hier? Saß er an einem dieser Tische und knöpfte einer anderen unglücklichen Seele den Lebensunterhalt so einfach ab, wie es ihm bei ihrem Bruder gelungen war?
Ihr war klar, dass es nicht schwer gewesen war. Sie wusste das, weil sie ihren Bruder kannte. Viele Abende hatte sie mit Bede nach dem Essen Whist gespielt. Immer hatte sie gewonnen. Sie hatte gewonnen, obwohl sie keine besondere Ahnung vom Kartenspiel hatte. Sie hatte immer nur mit der Familie oder, seltener, mit Imogen gespielt. Warum hatte der Narr geglaubt, er könnte gegen die erfahrenen Spieler einer Spielhölle gewinnen? Noch dazu, wenn es sich um den Besitzer dieser Spielhölle handelte? Sie mochte die beste Kartenspielerin in ihrer Familie sein, aber sie gab sich nicht der Illusion hin, hier hereinspazieren und sich gegen diese mit allen Wassern gewaschenen routinierten Spieler behaupten zu können.
Sie würde ihr Haus und ihr Land zurückerobern, aber nicht, indem sie Karten spielte.
Nein, sie hatte etwas anderes im Sinn.
Mercy streckte eine Hand aus und berührte den Arm einer Frau, die gerade an einem Tisch Champagner den Gästen nachschenkte.
„Entschuldigen Sie bitte, ist Mr. Masters heute Abend im Haus?“
Die Kellnerin musterte sie von Kopf bis Fuß und nickte langsam. „Er ist fast jeden Abend hier“, antwortete sie, als wäre das eine allgemein bekannte Information. „Und auch tagsüber. Er wohnt oben im Haus.“
Diese Information stimmte mit dem überein, was sie über Silas Masters hatte in Erfahrung bringen können. Er hatte keine andere Adresse. Dieser Ort war sein einziger Wohnsitz. Er arbeitete und wohnte hier.
Mercy nickte langsam und ließ den Blick durch den Raum schweifen, wobei sie so tat, als ob sie keine Dringlichkeit verspürte und nicht kurz davor wäre, heute Abend irgendwelche Gesetze zu brechen. „Ah, und könnten Sie mir den Gentleman zeigen?“
„Sie wissen nicht, wie er aussieht?“ Die Frau betrachtete sie amüsiert.
„Ähm, nein.“
„Interessant.“ Die Frau grinste süffisant.
„Was ist?“
„Es ist nur so, dass die meisten Frauen, die auf der Suche nach Silas Masters sind, wissen, wie er aussieht.“ Jetzt verzog sie die Lippen zu einem breiten Lächeln. „Deshalb suchen sie nach ihm.“
Mercy wippte nervös auf ihren Füßen. „Nun, ich weiß nicht …“ Sie verstummte, als die Frau eine Hand hob und auf etwas deutete.
Mercy schaute in die Richtung, in die die Frau wies, und ihr Blick blieb an einem balkonartigen Vorsprung im zweiten Stock und der kleinen Gruppe hängen, die dort saß und auf das Erdgeschoss hinuntersah, als wäre es ihr kleines Königreich.
Mercy ließ den Blick über einen grauhaarigen Herrn und eine Dame gleiten, bevor sie den Mann in der Mitte des Trios entdeckte. Er wirkte wie ein Magnet, der alles an sich zog – vor allem die Aufmerksamkeit seiner Begleiter.
„Das ist er, dort.“
Ja. Das war er. Silas Masters. „Oh“, hauchte Mercy.
„Oh, in der Tat“, kicherte die Kellnerin.
Mercy nickte und verstand sofort, warum Frauen die Gesellschaft von Silas Masters suchten.
Abgesehen von seinem offensichtlichen Reichtum war er eine wahre Augenweide. Er war von der Art gefährlich guten Aussehens, die man vom Besitzer einer Spielhölle erwarten würde … oder vom Torwächter eines Vorzimmers zur Hölle.
Er hatte dickes dunkles Haar, das ihm länger als üblich über die Ohren fiel, und doch stand es ihm ganz hervorragend. Verlockend. Ein ganz eigener Stil. Andere Männer hätten nur ungepflegt ausgesehen, er hingegen verwegen … überaus attraktiv.
Alles an ihm ergab ein prächtiges Gesamtbild. Das Haar. Das Gesicht. Die beeindruckende Breite seiner Schultern. Ein gepflegter Bart, der Kinn und Wangen bedeckte. Sinnlich geschwungene Lippen, die Sinnlichkeit und Sünde verhießen.
Aus der Ferne war die Farbe seiner Augen unter den dramatisch geschwungenen, dichten Augenbrauen nicht zu erkennen, aber Mercy stellte sie sich ebenso dunkel vor. Auf jeden Fall war der Blick aus ihnen intensiv, das spürte sie.
Erschrocken hatte sie auf einmal den Eindruck, dass er sie ansah, aber in der Dunkelheit war das nur eine Vermutung,...
| Erscheint lt. Verlag | 25.1.2025 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Historical Gold Extra |
| Übersetzer | Carlotta Jakob |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Historische Romane |
| Literatur ► Romane / Erzählungen | |
| Schlagworte | 2024 • 2025 • Adel • Aristokratie • Autor • Belletristik • beste • Buch • bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • Deutsch • eBook • ebook liebesroman • Ehefrau • Erfolgsautor • erotischer • Feinde • Fiktion • Frauen • Frauenliteratur • Frauenroman • Freundin • für • Gemütlich • Geschichte • Geschichten • Gesellschaft • Glücksspiel • herzerwärmend • highlanderliebesromane • Historical Gold Extra • Historische • Historische Liebesromane • Historischer • historisch roman • Lebemann • Leidenschaft • Liebe • liebenden • Liebesgeschichte • Liebesroman • Londoner • Mädchen • Mama • Mutter • Muttertag • Regency • Roman • Romantik • romantisch • Romantische Bücher • Schurke • SIE • Skandal • Spielhaus • Spielhölle • Top • Top-Titel • verbotene • Verführung • zu |
| ISBN-10 | 3-7515-3215-3 / 3751532153 |
| ISBN-13 | 978-3-7515-3215-0 / 9783751532150 |
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