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Lassiter 2737 (eBook)

Die Nonnen von Durango

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6962-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lassiter 2737 - Tom Hogan
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Dan Rigby knöpfte seine Jacke zu und baute sich neben der Tür zum Gefängnishof auf. Er überprüfte noch einmal seine Winchester Carbine. Die Waffe war schussbereit. Lee Walters, Rigbys Wärterkollege, hatte ebenfalls Position bezogen. Gleich würde der Riegel an der Doppeltür zum Hof zurückgleiten. Zwei Aufseher würden die Gefangenen zum Hofgang eskortieren. Unter den Häftlingen befand sich der geheimnisvolle Mann, der seit drei Tagen in einer Einzelzelle in Block C einsaß. Es hieß, der Typ hätte seinen Lebensunterhalt mal als Kopfgeldjäger bestritten und eine Menge übler Gesellen hinter Gitter gebracht. Jetzt war er selbst im Jail gelandet. Heute durfte er zum ersten Mal an die frische Luft - gemeinsam mit zwei Kerlen, die zu der Bande gehörten, die er bei einem spektakulären Schusswechsel im La Plata County aufgerieben hatte. Die Türen sprangen auf, und Dan Rigby atmete tief durch. 'Gott mit dir, Lassiter', murmelte er.


Die Nonnen
von Durango

von Tom Hogan

Dan Rigby knöpfte seine Jacke zu und baute sich neben der Tür zum Gefängnishof auf. Er überprüfte noch einmal seine Winchester Carbine. Die Waffe war schussbereit.

Lee Walters, Rigbys Wärterkollege, hatte ebenfalls Position bezogen.

Gleich würde der Riegel an der Doppeltür zum Hof zurückgleiten. Zwei Aufseher würden die Gefangenen zum Hofgang eskortieren.

Unter den Häftlingen befand sich der geheimnisvolle Mann, der seit drei Tagen in einer Einzelzelle in Block C einsaß. Es hieß, der Typ hätte seinen Lebensunterhalt mal als Kopfgeldjäger bestritten und eine Menge übler Gesellen hinter Gitter gebracht. Jetzt war er selbst im Jail gelandet. Heute durfte er zum ersten Mal an die frische Luft – gemeinsam mit zwei Kerlen, die zu der Bande gehörten, die er bei einem spektakulären Schusswechsel im La Plata County aufgerieben hatte.

Die Türen sprangen auf, und Dan Rigby atmete tief durch. »Gott mit dir, Lassiter«, murmelte er.

Rigbys Herz schlug ein paar Takte schneller. Mechanisch packte er sein Gewehr fester.

Zwei Wärter traten hinaus auf den mit hohen Mauern umsäumten Hof. Sie hakten die offenen Türen fest und postierten sich links und rechts neben dem Ausgang.

Der erste Gefangene, der zum Vorschein kam, war King Gilberto, ein stämmig gebauter Mann mit wild wucherndem Bart, Geiernase und tückisch blitzenden, schwarzen Augen. Als er an Rigby vorbeikam, sammelte er Spucke im Mund und spie eine Ladung auf die hartgebackene Erde. Nur wenige Inches von Rigbys auf Hochglanz polierten Stiefeln entfernt.

Gemächlich spazierte Gilberto zur rückwärtigen Einfriedung des Platzes.

Im Gänsemarsch tappten vier weitere Häftlinge ins Freie. Geblendet blinzelten sie gegen die Sonne. Angeführt wurden sie von dem Vierschrot Westcott, der einstmals zu King Gilbertos Bande gehört hatte. Die zwei waren die einzigen, die bei der Auseinandersetzung mit dem schussgewaltigen Manhunter mit dem Leben davongekommen waren.

Rigby runzelte die Stirn. Er fragte sich, warum der Gefängnisdirektor Lassiter, Gilberto und Westcott gemeinsam zum Hofgang eingeteilt hatte. Der Grund für diese Entscheidung war nicht erläutert worden. In Fort Crabb kursierte jedoch das Gerücht, dass Mr. Bullock, der Direktor, mit dem inhaftierten Kopfgeldjäger eine persönliche Rechnung offen hatte.

Rache?

In diesem Augenblick betrat Lassiter den Hof.

Rigby sah, dass der Mann unbekümmert Umschau hielt. Offenbar hatte er keine Ahnung davon, was ihn heute erwartete. Er schlenderte scheinbar teilnahmslos ein paar Schritte an der Mauer entlang. Hin und wieder warf er einen Blick zu den beiden Wachtürmen hinüber, hinter denen sich die majestätischen Berggipfel der San Juan Mountains gegen den Colorado-Himmel reckten.

Phil Mottram, einer der Wärter, der die Häftlinge hinausgeführt hatte, winkte dem anderen. Die beiden tuschelten kurz miteinander.

Dann kamen sie zu Rigby.

»Befehl von oben«, sagte Mottram. »Wir sollen uns zurückziehen.«

»Wie? Was?« Rigby starrte ihn ungläubig an. »Zurückziehen? Heißt das, wir sollen die schweren Jungs allein auf dem Hof lassen?«

»Yeah.«

»Das gefällt mir nicht«, ereiferte sich Rigby. »King Gilberto und Lassiter sich selbst überlassen? Die beiden sind nicht gerade das, was man gute Freunde nennt.«

Mottram hob die Achseln. »Und wenn schon. Ist nicht auf meinem Mist gewachsen. Anweisung von Bullock. Wir müssen tun, was er uns befohlen hat.«

Rigby spähte zu den Gefangenen hinüber. Scheinbar gleichgültig spazierten sie auf dem Hof umher. King Gilberto tat, als könnte er kein Wässerchen trüben. Er plauderte mit einem Mithäftling, der in Durango wegen einer Lappalie zwei Bergarbeiter aus Silverton erschossen hatte. Lassiter schlenderte langsam an der Mauer entlang.

»Na los!«, drängte Mottram. »Lass uns abzischen!«

In Rigby regte sich Trotz. »Ich bleibe«, sagte er knapp.

»Versau dir's nicht mit Bullock«, warnte Mottram. »Du kennst den Alten ja. Wenn ihm was gegen den Strich geht, kann er ganz schön sauer werden.«

Das wusste Rigby, aber er blieb stur. »Dann ist es so.«

»Dein letztes Wort?« Mottram blinzelte nervös.

Rigby nickte entschlossen.

Daraufhin verschwanden die drei Wärter im Haus und sperrten hinter sich ab.

King Gilberto wandte den Kopf, als er hörte, wie die Flügeltüren zuschlugen. Ganz ohne Eile bewegte er sich auf den Kopfgeldjäger zu. Lassiter stand da und schien selbstvergessen in den Anblick eines Berggipfels vertieft.

Rigby spürte, dass etwas in der Luft lag. Drohendes Unheil. Sein Herz wummerte wild. Auch die übrigen Hofgänger hatten sich dem Kopfgeldjäger zugewandt. Vermutlich warteten sie auf das vereinbarte Zeichen ihres Anführers.

Lassiter gab seinen Beobachtungsposten auf und ging wieder ein paar Schritte. Die Hände lässig in den Taschen, versperrte Gilberto ihm den Weg.

Rigby spitzte die Ohren.

»Ich kenne dich«, sagte Gilberto zu dem Manhunter. »Aber ich weiß nicht mehr genau, wo wir uns begegnet sind. Hilf mir mal.«

Es entstand eine Pause. Rigby hielt den Atem an. Natürlich hatte Gilberto den Manhunter längst erkannt. Er spielte ein Spielchen.

»La Plata County«, sagte Lassiter ruhig. »Vor drei Jahren.«

Gilberto nahm die Hände aus den Taschen. »Du erinnerst dich also an mich?«

»Ja, ich war hinter dir her. Du hattest mit deinen Männern eine Bank ausgeraubt und auf der Flucht zwei unschuldige Menschen erschossen. Für eure Ergreifung war eine hübsche Belohnung ausgesetzt. Die habe ich mir geholt.«

Die Worte hatten ganz ruhig geklungen, aber Gilbertos Gesicht verzerrte sich zu einer Maske des Schreckens.

»Du hast meine Jungs kaltblütig abgeknallt«, stieß er rauhalsig hervor. »Nur Westy und ich sind mit dem Leben davongekommen.«

In diesem Augenblick stellte sich Westcott zu den beiden. »Der Saukerl hat uns hierher nach Fort Crabb gebracht, und jetzt verhöhnt er uns noch obendrein.«

»Falsche Antwort.« Lassiter blieb die Ruhe in Person. »Dachtet ihr, euch würde ein Orden umgehängt, dafür, dass ihr eine Bank geplündert und zwei Menschen umgelegt habt?«

King Gilberto rührte sich nicht vom Fleck. Er sah Westcott an, und der ihn.

Gleich platzt die Bombe, sagte sich Rigby. »He, ihr da!«, rief er und hob das Gewehr. »Geht auseinander und bewegt euch ein bisschen! In zwanzig Minuten ist der Hofgang vorbei und ihr müsst zurück in eure Apartments!«

Die Häftlinge reagierten nicht auf seinen Hinweis. Sie umkreisten den Kopfgeldjäger wie ein Rudel Wölfe. Er wollte an Gilberto vorbeigehen, doch der versperrte ihm den Weg. Lassiter sagte etwas zu ihm, allerdings so leise, dass Rigby es nicht verstehen konnte.

Gilberto prallte zurück, als wäre er mit vollem Tempo gegen eine Barriere geprallt. Vor Wut japste er wie ein Fisch auf dem Trockenen.

Der vierschrötige Westcott trat einen Schritt näher. »Unser Freund Lassie bettelt um Schläge«, raunte er. »Er glaubt, er kann hier die große Lippe riskieren. Aber da ist er bei uns an der falschen Adresse.«

Jetzt wurde es gemischt! Rigby wollte sich gerade in Bewegung setzen, als er einen schrillen Pfiff hörte. Er wandte den Kopf und erkannte Bullock auf dem vorderen der Wachtürme. Der Direktor gestikulierte wild. Rigby verstand, was die Gestik bedeutete. Er sollte sich nicht einmischen.

In diesem Augenblick riss Westcott die Faust hoch, um Lassiter einen Schlag ins Gesicht zu versetzen. Doch der Hieb verfehlte sein Ziel. Im Stil eines Pumas war Lassiter katzenartig zur Seite gewichen. Seine Rechte zuckte vor wie ein abgeschossener Pfeil und traf den Angreifer mit unerhörter Wucht im Brustbereich.

Westcotts Mund sprang auf. Er schien sich von einem Ohr zum anderen zu dehnen. Lassiter glitt zurück und sah zu, wie sein Rivale vor ihm um Atem ringend auf den Boden sank.

Mit einem Wutschrei stürzte sich Gilberto auf seinen Widersacher.

Rigby trat nervös von einem Fuß auf den anderen.

Es dauerte nur wenige Sekunden, und der King teilte das Schicksal seines Kumpans. Wie ein getretener Wurm krümmte er sich vor den Füßen des schlagkräftigen Kopfgeldjägers.

»Macht ihn alle!«, keuchte er. »Worauf wartet ihr Deppen?«

Die übrigen Häftlinge rückten ein Stück vor. Sie nahmen Lassiter in ihre Mitte.

Rigby stand wie auf Kohlen. Am liebsten wäre er dazwischen gegangen. Aber das wäre eine Missachtung des Direktors gewesen. Er spähte zu dem Wachturm hinüber. Bullock sprach gerade mit einem Wärter. Im nächsten Moment verschwand er aus Rigbys Sicht.

Wenig später sprangen die Flügeltüren auf. Drei Wärter rannten auf den Hof, alle mit Gewehren in den Händen. Mottram, der das Trio anführte, rief aus vollem Halse: »Sofort aufhören! Alle...

Erscheint lt. Verlag 28.12.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • Abenteurer • alfred-bekker • Bestseller • bud-spencer • buffalo-bill • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • erotisch • Erwachsene • erwachsene Romantik • Exklusiv • für • g-f • GF • g f barner • g f unger • Indianer • jack-slade • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • lucky-luke • Männer • martin-wachter • Nackt • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Serie • Sexy • sonder-edition • Unger • Western • Western-Erotik • Western-roman • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-6962-5 / 3751769625
ISBN-13 978-3-7517-6962-4 / 9783751769624
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