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I Could Never Resist You (eBook)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
365 Seiten
Lyx (Verlag)
9783736324084 (ISBN)

Lese- und Medienproben

I Could Never Resist You -  Penelope Ward
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Alles an ihm geht ihr auf die Nerven - und unter die Haut...

Nach dem plötzlichen Tod ihres Partners entschließt Carly sich dazu, sich um dessen autistischen Bruder Scottie zu kümmern. Niemals hätte sie damit gerechnet, dass sie nicht die Einzige ist, die auf diese Idee kommt - und das ausgerechnet Josh, der beste Freund ihres verstorbenen Partners, vor ihr stehen würde. Die beiden konnten sich noch nie leiden, und keiner ist bereit, dem anderen die Aufsicht über Scottie zu überlassen. Noch dazu leben sie zusammen mit Scottie in einem Haus - sich aus dem Weg zu gehen ist also praktisch unmöglich. Doch ist es tatsächlich nur Abneigung, die sie füreinander empfinden? Oder sind es bereits viel tiefere Gefühle?

Dieses Buch ist wirklich eine wunderschönen Liebesgeschichte mit wholesome Charakteren, die direkt ins Herz geht. Fehlen nur noch eine heiße Schokolade und eine kuschelige Decke! @fransbookstagram

1


Carly

»Du weißt also nicht genau, worauf du dich da einlässt?«, fragte meine Freundin Christina.

In einiger Entfernung schritt ein Reh durch den Wald. Du bist nicht mehr in L. A., Carly. Zum ersten Mal wurde mir bewusst, dass es hier Bären geben könnte. New Hampshire war ländlich. Mich fröstelte.

»Ich bin Scottie nur ein paarmal begegnet.« Ich nahm das Telefon ans andere Ohr. »Er war wirklich lieb. Aber klar, mich um ihn zu kümmern, ist eine Herausforderung. Ich weiß also nicht genau, worauf ich mich einlasse. Noch nie habe ich mich um jemanden kümmern müssen, erst recht nicht um einen erwachsenen Mann.«

Mein Verlobter Brad hätte sich um seinen Bruder gekümmert, wenn er gekonnt hätte. Aber weil er nicht mehr da war, empfand ich das als meine Verantwortung. Scottie war dreiundzwanzig und hatte ausgeprägten Autismus. Er sprach nicht und verhielt sich in vieler Hinsicht wie ein kleines Kind. Brads Vater Wayne hatte allein für Scottie gesorgt, war aber vor einem Monat an einem Herzinfarkt gestorben. Und mein geliebter Brad war vor zwei Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen. In den letzten Wochen hatte sich Waynes Schwester Lorraine um Scottie gekümmert, aber sie hatte klar gesagt, das könne kein Dauerzustand werden.

Christina seufzte. »Bist du dir sicher? Das ist eine gewaltige Verantwortung.«

»Brad hätte es so gewollt. Auf keinen Fall hätte er zugestimmt, dass seine seltsame Tante Lorraine sich um Scottie kümmert. Sein Vater war Scotties Vormund gewesen. Da Lorraine die nächste Angehörige ist, haben alle vermutet, sie würde die Verantwortung übernehmen. Aber sie ist dafür nicht geeignet und will es auch nicht. Wayne hatte sich wahrscheinlich noch kaum Gedanken gemacht, er war ja nicht mal sechzig. Es gab also keinen Plan B. Als ich angerufen habe, um mich nach der Lage zu erkundigen, hat sie mich sofort gefragt, ob ich kommen und ihr helfen könne. Von heute an will sie wieder bei sich schlafen, also bin ich allein mit Scottie.« Ich sah zum Haus. »Wie dem auch sei – ich muss reingehen. Ich parke jetzt schon zwei Minuten vor der Tür.«

»Gut, wenn du was brauchst, sag Bescheid. Ich kann Sachen für dich bestellen und dir liefern lassen.«

»Danke, Christina, das weiß ich zu schätzen. Aber ich bin hier nicht auf dem Mars, sondern nur in New Hampshire.« Ich lachte. »Und es ist nur vorübergehend. Bis ich Scottie in einem Heim untergebracht habe.« Mit Blick auf den nahen Wald setzte ich leise hinzu: »Ich melde mich bald wieder.«

»Viel Glück, Carly.«

Nach einer flüchtigen Recherche war mir klar gewesen, dass es schwierig werden konnte, einen Betreuungsplatz im Heim zu bekommen. Vorübergehend könnte also Jahre bedeuten. Aber natürlich hoffte ich, es würde schneller gehen.

Ich stieg aus, ging zur Tür des kleinen Hauses, holte tief Luft und wappnete mich. Das Blockhaus war bescheiden, um es höflich zu sagen. Hier in Woodsboro, New Hampshire, einem ländlichen Städtchen in New England, war Brad aufgewachsen. Ein paarmal hatte ich mit ihm seinen Vater und seinen Bruder besucht, aber hier zu leben, hatte ich mir nie vorgestellt.

Kaum hatte ich geklopft, öffnete Lorraine und schnaufte verärgert. »Gott sei Dank!« Sie trat beiseite, damit ich eintreten konnte. »Hast du vielleicht so einen Hotspot?«

Kein Hallo? Kein Wie geht’s?

»Freut mich auch, dich zu sehen, Lorraine.« Ich stellte den Koffer in eine Ecke und ließ meine Tasche mit einem dumpfen Geräusch auf den Boden fallen.

Scottie ging auf und ab, fuchtelte mit seinem Tablet herum und zeigte auf den Bildschirm.

Lorraine jammerte gleich weiter.

»Er ist aufgebracht, weil es kein Internet gibt.«

Das ist nicht gut. Ich wusste, wie abhängig Scottie von seinen Geräten war. »Was funktioniert nicht mit dem Netz?«

»Offenbar ist ein Kabel kaputt, und es ist unklar, wie lange die Reparatur dauert.«

Scottie lief weiter nervös auf und ab. Sein blondes Haar und seine feinen Züge erinnerten mich so sehr an Brad, dass mir der Atem stockte. Es war, als würde ich Brad wiedersehen – in Gestalt eines Erwachsenen, der sich wie ein Kind verhielt. Brad war sieben Jahre vor Scottie auf die Welt gekommen. Ihre Mutter war an Krebs gestorben, als Brad achtzehn und Scottie elf gewesen war. Das Leben war für die Familie also lange nicht leicht gewesen. Und Scotties ausgeprägter Autismus bedeutete, dass er zwar mithilfe von technischen Geräten auf einfache Weise kommunizieren, sich aber nicht unterhalten oder Gefühle mit Worten ausdrücken konnte. Meist lebte er in seiner eigenen Welt und brauchte Einzelbetreuung.

Ich hob verlegen die Hand, um auf mich aufmerksam zu machen. »Hallo Scottie.«

Er hielt mir sofort sein Tablet unter die Nase, als wollte er sagen: Egal, wer du bist – mach, dass das Ding funktioniert.

»Ich richte dir einen Hotspot ein«, sagte ich, zog mein Smartphone aus der Tasche und verband es mit seinem Gerät. Sofort erwachte der Bildschirm zum Leben. Scottie wählte seine gewünschte Seite aus und hockte sich auf die Couch.

Ich wandte mich an Lorraine. »Gar nicht so schwer, ihn zufriedenzustellen, was?«

Statt mir zu antworten, schnappte sie sich ihre Jacke. »Hast du noch Fragen, bevor ich fahre, Schatz?«

Sie fährt schon? Ich blinzelte. »Ähm, du hast mir noch gar keine Anweisungen gegeben. Ich dachte, wir setzen uns hin, und du erzählst mir, was er braucht, was er gern isst … solche Sachen.«

»Ich habe einen Termin beim Friseur und hatte dich vor einer halben Stunde erwartet, also muss ich mich beeilen, um meinen Termin nicht zu verlieren. Aber zum Essen gibt es nicht viel zu sagen. Wayne hat Scottie immer auf die gleiche Art Huhn gemacht, nach dem Rezept unserer Mutter. Er isst nichts anderes, aber es muss auf spezielle Weise zubereitet sein. Ich habe dir einen Zettel auf die Anrichte gelegt, auf dem steht, wie das geht. Für heute Abend ist genug Huhn im Kühlschrank. Ich habe die Schnitzel schon gebraten. Morgen musst du dann aber ran.«

Ich schluckte. Ich war wirklich keine gute Köchin, und jetzt sollte ich für einen heiklen Esser ohne Hilfe Huhn zubereiten? Das würde eine Katastrophe werden. Ich hatte geplant, Essen liefern zu lassen, jedenfalls in den ersten Tagen, bis ich mich eingerichtet hatte. Daraus wird nichts. »Und er isst gar nichts anderes?«

»Abends nur dieses Huhn. Und seinen Nachtisch musst du genau so hinstellen.« Sie hob ein Foto hoch. »Ich habe das ausgedruckt, damit du siehst, wie. Und ich habe es hier auf den Zettel geschrieben.«

Sie gab mir die Aufnahme einer Serviette mit Keksen und anderen Leckereien, die in einer Reihe angeordnet waren.

»Was passiert, wenn man diese Ordnung nicht einhält?«

»Dann regt er sich auf und wirft alles auf den Boden.«

»Gut.« Ich schluckte. »Aber … wenn er abends Huhn bekommt, was isst er tagsüber?«

»Entweder auch Huhn oder nur Cracker und Salzbrezeln. Das Abendessen ist sein Hauptgericht.«

»Klingt nicht sehr gesund.« Ich runzelte die Stirn. »Kein Gemüse?«

»Versuch es. Ich hatte damit nie Glück. Er spuckt es sofort wieder aus.«

Seufzend wandte ich mich zu Scottie um, der auf dem Sofa vor und zurück schaukelte und YouTube sah. Wenigstens war er vorläufig zufrieden.

»Wie gesagt, ich bin spät dran und habe einen Termin – das erste Mal, dass ich zum Friseur komme, seit ich bei Scottie wohne. Sicher hast du meinen Haaransatz bemerkt. Alles klar so weit?«

Diese Frau konnte gar nicht schnell genug abhauen.

»Ich denke schon, aber kann ich dich anrufen, falls ich Fragen habe?«

»Natürlich, Herzchen. Ich bin immer in der Nähe und wohne nicht weit weg.«

Ich atmete hörbar aus. »Gut.«

Ehe ich noch etwas sagen konnte, war Lorraine schon verschwunden. Ich hatte das Gefühl, als wäre mir ein Fels auf die Brust gerollt worden.

Verloren stand ich da und sah mich um, während Scotties Geräte unterschiedliche Geräusche von sich gaben. Offenbar hatte er drei Sachen auf drei verschiedenen Apparaten laufen.

Die Einrichtung war dunkel, von den getäfelten Wänden bis zu den zerknautschten braunen Ledermöbeln. Es gab nur ein Geschoss mit zwei Schlafzimmern, typischer Blockhausstil. Ich blickte kurz in eins der Zimmer, es war Scotties. An den Wänden hingen jede Menge Bilder von Zeichentrickfiguren, die ich nicht kannte, und obendrein eine gerahmte Aufnahme von Elton John. Seltsam.

Ein Foto von Scottie und seinem Bruder Brad auf der Kommode ließ mich lächeln. Mein Brad. Ich schaute zur Decke und sagte zu meinem toten Verlobten: »Ich weiß, du würdest dasselbe für mich tun. Ich liebe dich und verspreche dir, mich gut um Scottie zu kümmern, bis ich ein neues Zuhause für ihn gefunden habe.«

Als wollte mich nach diesen Worten jemand da oben auf die Probe stellen, sah ich bei der Rückkehr ins Wohnzimmer Scottie auf dem zierlichen Beistelltisch stehen, der sein Gewicht nicht lange tragen würde.

Ich eilte zu ihm. »Whoa! Komm besser da runter, Kumpel!«

Er ignorierte mich. Weil er nicht redete, konnte ich ihn nicht fragen, warum er auf den Tisch gestiegen war.

Kurz darauf sprang er endlich auf den Boden, und das Haus erzitterte. Zum Glück blieb er unverletzt. Hätte er sich verletzt, wäre das ziemlich übel gewesen. Ich wischte...

Erscheint lt. Verlag 1.12.2024
Übersetzer Antje Engelke
Sprache deutsch
Original-Titel I Could Never
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Autismus • autistischer Bruder • Bookstagram • Booktok • BookTok Community • BookTok Germany • Brittainy Cherry • Carly • Dare You to Love Me • dramatisch • Emotional • enemies to lovers • Forbidden Love • forced proximity • found family • Große Gefühle • Hype • Instagram • Josh • Leidenschaft • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Men of Manhattan • Moody • Nähe • Perfect Player • Pflege • Romance • Romantik • romantisch • sad books • Scottie • TikTok • TikTok books • TikTok Germany • tiktok made me buy it • Trauer • verstorbener partner • Vi Keeland
ISBN-13 9783736324084 / 9783736324084
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