Spiral (eBook)
441 Seiten
Lyx.digital (Verlag)
978-3-7363-2338-4 (ISBN)
FÜR IHRE KARRIEREN SPIELEN SIE DAS PERFEKTE PAAR. ABER IHRE HERZEN KENNEN KEINE REGELN ...
Ballerina Sage Beaumont bringt alles mit, was sie zur Hauptrolle in Schwanensee und für einen Platz am Nova Ballet Theater braucht - nur nicht die nötige Social-Media-Reichweite. Etwas, woran es Eishockeyspieler Eli Westbrook so gar nicht mangelt. Vor Kurzem völlig überraschend in die NHL gedraftet tut sich der skandalumwitterte Playboy schwer im Rampenlicht. Eine Fake-Beziehung scheint die Lösung für ihre Probleme: Die mediale Aufmerksamkeit sorgt dafür, das Sages Followeranzahl steigt, während Eli eine feste Freundin präsentieren und den Gerüchten endlich ein Ende setzen kann. Doch was als Fake-Dating beginnt, wird schon bald so viel mehr ...
»Bal Khabras Bücher sind alles, was ich mir von Eishockey-Romances wünsche: witzig, spicy und absolut süchtig machend! Ihr dürft diesen Read nicht verpassen!« HEYBOOKBIRD
Band 2 der OFF-THE-ICE-Reihe von Bal Khabra
<p><strong>Bal Khabra</strong> ist eine kanadische Romance-Autorin und Buchliebhaberin. Sie mag nichts mehr als Liebesromane und -filme, und ihre Notizen-App auf dem Handy ist voll mit Ideen für ihre eigenen Geschichten. Sie bloggte lange online über Bücher, während sie davon träumte Autorin zu werden und begann irgendwann selbst mit dem Schreiben.<br /></p>
2
SAGE
Bankrotte Ballerina.
Klingt gar nicht so übel.
»Im Frühjahr wird es wieder ein Vortanzen geben. Wir brauchen keine Background-Tänzer mehr.« Aubrey Zimmerman stürmt in Windeseile durch die gläserne Drehtür.
Nächstes Jahr? Dann ist eine ganze Tanzsaison vorbei. Ein weiteres Jahr älter. Ein weiterer Stapel unbezahlter Rechnungen. Ein weiteres Auslaufmodell.
Bankrotte, abgewrackte Ballerina.
Nicht ganz so einprägsam.
»Mr Zimmerman, ich bin hier, um für die Schwanenkönigin vorzutanzen.«
Entweder er hört die Verzweiflung in meiner Stimme, oder meine Aussage ist so verblüffend, dass sie ihn zum Stillstand bringt. Mein Blick fällt auf seinen kahlen Hinterkopf, der im Sonnenlicht glänzt. Er ist nicht alt, aber dafür, dass er erst in den Dreißigern ist, wirkt er ganz schön mitgenommen. Das ist wohl der Branche zuzuschreiben. An manchen Tagen fühle ich mich so, wie er aussieht.
Als er sich umdreht, weiß ich erst nicht, wie ich den Zug um seinen Mund deuten soll. Doch dann entweicht ihm ein eindeutiger Laut, und ich lasse die Schultern hängen.
Aubrey Zimmerman lacht mich aus. »Die Schwanenkönigin? Sie halten den Intendanten des Nova Ballet Theatre auf, um sich selbst für die Hauptrolle von Schwanensee vorzuschlagen?«
Nun, wenn er es so sagt, klingt es lächerlich. Aber trotz der Verachtung, die aus seinen Worten trieft, knicke ich nicht ein. Ich habe drei Stunden gebraucht, um zu diesem Vorsprechen anzureisen. Der Mann auf dem Sitzplatz neben mir war erkältet, und ich bin mir ziemlich sicher, dass er mich mit seinem Geniese angesteckt hat. Wie aufs Stichwort läuft mir ein Schauer über den Rücken, wobei dafür auch Zimmermans eisiger Blick verantwortlich sein könnte.
»Ja«, quieke ich. Ich hoffe, dass meine Körperhaltung genug Selbstvertrauen ausstrahlt, denn mein Gesichtsausdruck ist in die Tiefen der Hölle gesunken.
Er gluckst. »Wenn ich anfange, auf irgendwelche dahergelaufenen Personen zu hören, lasse ich es Sie wissen. Aber danke für den Lacher. Das habe ich heute wirklich gebraucht.«
Zimmerman geht an sein klingelndes Handy und lässt mich stehen, während er irgendetwas darüber murmelt, nie wieder am Arsch der Welt Castings abhalten zu wollen. Huntsville, Ontario, war die einzige Stadt, in der es ein offenes Vortanzen gab, da Castings in Toronto nur auf Einladung stattfinden. Deshalb musste ich, obwohl ich zwei Stunden zu früh hier war, in der Schlange warten, die sich um das Gebäude herum zog. Als ich es endlich bis zur Tür geschafft hatte, wurde das Vortanzen vorzeitig beendet. Sie machten sich nicht die Mühe, dem Rest von uns einen Ausweichtermin anzubieten.
Ärger macht sich in meinem Bauch breit, während ich ihm dabei zusehe, wie er davongeht. Sein kahler Schädel und die geraden Schultern brennen sich in mein Gedächtnis ein. Wenigstens hat mein Schlafparalyse-Dämon ab sofort eine neue Silhouette.
Ein paar Passanten werfen mir mitleidige Blicke zu, die meine Lage nur noch verschlimmern. Den gleichen Blick habe ich drinnen von der Assistentin des Intendanten bekommen.
Nichts hat sie davon überzeugt, mich vortanzen zu lassen, nicht einmal die Erzählung über meine schreckliche Anreise und schon gar nicht meine Kindheitsgeschichte über meine Liebe zum Ballett. Letztere hat vergangenes Jahr dafür gesorgt, dass ich für ein Winter-Showcase gebucht wurde, weshalb ich mir Hoffnungen gemacht hatte, dass es auch diesmal klappen würde. Allerdings wurde besagtes Showcase an Highschools und Colleges aufgeführt und war keine besonders große Produktion.
»Entschuldigen Sie.« Als mich eine Stimme aus den Gedanken reißt, drehe ich mich zu einer Frau in Blazer und Bleistiftrock um, die mich zu sich heranwinkt. »Ich glaube, Sie haben das hier verloren«, sagt sie und hält mir ein einzelnes Blatt Papier hin.
Ich nehme es ihr ab und sehe meinen Namen in fetten Buchstaben am oberen Rand. »Das ist mein Lebenslauf. Die Assistentin meinte, ich könne ihn an der Rezeption abgeben.«
Da ist er wieder, dieser mitleidige Blick. »Ich habe ihn auf dem Boden neben der Recycling-Tonne gefunden«, sagt sie.
Ihre Worte treffen mich wie eine Rasierklinge ins Herz. Mir entweicht ein Geräusch, halb Wimmern, halb Stöhnen, doch ich setze ein Lächeln auf, um sie davon abzulenken, wie krampfhaft ich meinen Lebenslauf umklammere.
»Wissen Sie«, flüstert sie und scannt vorsichtig unsere Umgebung. »Für das Theater sind diese Auditions eine bloße Formalität. Die meisten Ballerinen, die sie diese Saison angestellt haben, haben eine riesige Fangemeinde in den sozialen Medien.«
Mein Mund verzieht sich vor Schreck. Sie wählen die Tänzerinnen nach ihrer Beliebtheit aus? Inwiefern ist das bitte ethisch vertretbar?
»Sie scheinen eine engagierte Tänzerin zu sein, deshalb wollte ich Sie vorwarnen«, fügt sie hinzu, bevor sie ins Gebäude eilt.
Ihre Vorwarnung sorgt nur dafür, dass sich das Loch in meinen Eingeweiden vergrößert. Meine dreiundneunzig Follower sind gar nichts. Wenn die Auswahl von der Reichweite abhängt, werden sie mich nie für die Rolle in Betracht ziehen. Verzweifelt werfe ich meinen zerknitterten Lebenslauf in den nächstgelegenen Mülleimer und mache mich auf den Weg zum Bahnhof, wobei ich eine Welle von Tränen zurückhalte, die ich erst heute Abend unter der Dusche brechen lassen werde. Erst als mein Handy klingelt, gebe ich mein Bestes, die deprimierenden Gedanken abzuschütteln.
»Ich hab einen Last-Minute-Job für dich.« Die Stimme meines Onkels dringt durch den Lautsprecher.
»Soll ich wieder die Kinder von einem deiner Spieler babysitten? Die sind ja ganz süß, aber letztes Mal hat mich eines gebissen. Davon hab ich immer noch eine Narbe am Finger.«
Nach dem Studium war ich verzweifelt auf der Suche nach einem Job und erlebte ein böses Erwachen, als ich feststellte, dass man auf diesem Markt nicht mal mit einem Wirtschaftsabschluss Karriere machen kann. Ein Hoch auf die Hochschulbildung!
Mein Onkel, der für die NHL arbeitet, hat mir angeboten, während der regulären Saison in seinem Eishockeyteam auszuhelfen. Dazu gehören Babysitting und Hundesitting, und einmal habe ich sogar für das Team gekocht.
Das erste und letzte Mal.
»Diesmal nicht.« Er gluckst. »Wir brauchen eine Tänzerin für unsere Benefizveranstaltung heute Abend. Wir hatten einen kurzfristigen Ausfall, und ich dachte, du würdest dich vielleicht über einen Auftritt freuen, bei dem du das tun kannst, was du liebst.«
Mein Onkel hat mich in meiner Ballettkarriere immer unterstützt. Als ich jünger war, fürchtete ich mich stets davor, in die Menge zu schauen, weil mir die Eltern fehlten, die mich anfeuerten, aber er war immer da.
»Danke, aber ich bin nicht gerade motiviert –«
»Tausend Dollar für einen dreißigminütigen Auftritt.«
Meine Kehle wird trocken, und mir fehlen die Worte. Drei Nullen für eine halbe Stunde meiner Zeit? Ich bin vielleicht entmutigt, aber ganz bestimmt nicht bescheuert.
»Ich komme.«
Meine einzige Einnahmequelle sind derzeit die Ballettkurse, die ich in der Nähe der Universität gebe. Doch auch die bringen meine Karriere nicht voran, denn die Anmeldungen sind peinlich gering. Warum sollte man sein Kind von einer ewigen Solistin unterrichten lassen, wenn man erfahrene Lehrer haben kann, die bereits für zahlreiche Hauptrollen gebucht wurden?
»Ich schick dir die Adresse.«
Kurz darauf suche ich nach dem nächstgelegenen Uber-Fahrer, denn die dreistündige Busfahrt kann ich mir heute nicht noch einmal antun. Außerdem ist das Geld, das ich heute verdienen werde, genug, um diese eine Fahrt zu rechtfertigen.
Notiz an mich selbst: Eine schlechte Situation muss nicht gleich zu einem schlechten Tag werden.
* * *
Einige Stunden tauche ich ins Getuschel hinter der Bühne und die letzten Proben ein und entledige mich zusammen mit meinen Kleidern der Last der Ablehnung des heutigen Tages. Sobald ich in meinen Ballettanzug und meine Spitzenschuhe geschlüpft bin, spüre ich ein Kribbeln, das meinen Körper elektrisiert, während ich auf mein Stichwort warte.
Die ersten zarten Töne von Ravels Boléro dringen an mein Ohr, als ich den anderen Tänzern auf die Bühne folge und meinen Platz hinter der zweiten Reihe finde. Unter den grellen Lichtern, die auf der polierten Holzbühne schimmern, sind vom Publikum nur Umrisse zu erkennen, und schon bin ich in die eine Sache vertieft, die mir immer wieder hilft, dem Alltag zu entfliehen. Meine Gedanken verflüchtigen sich wie Nebel, als ich mich in perfekter Formation mit den anderen Tänzern bewege und jeden Schritt so wiederhole, wie ich ihn erst vor einer Stunde gelernt habe.
Ich habe ein besonderes Talent, mir Schrittfolgen zu merken, was wahrscheinlich der Grund ist, warum mein Onkel so zuversichtlich war, dass ich in letzter Minute einspringen könnte. Ich konzentriere mich auf die Musik, doch mein Blick schweift durch das Publikum, um einen Blick auf ihn zu erhaschen. Vielleicht liegt es an dem achtjährigen Mädchen in mir, aber als ich meinen Onkel links von der Bühne entdecke, nahe genug, dass er trotz der hellen Lichter zu erkennen ist, muss ich lächeln.
Die Gruppe formiert sich zu einem Tableau, und als das Finale naht, stürzen wir uns in Grand Jetés und Hebungen, bis die Bühne nur noch aus wirbelnden Tutus und balancierenden Ballerinen besteht. Der Applaus holt mich in die Realität zurück, und aus irgendeinem Grund hoffe ich, dass Aubrey...
| Erscheint lt. Verlag | 27.6.2025 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Off the Ice |
| Übersetzer | Larissa Bendl |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
| Schlagworte | Acedimski • aufkeimende Gefühle • Aurora Ballet Theater • Ballerina • Bookstagram • Bookstagram Germany • Booktok • BookTok Community • booktok empfehlungen • BookTok Germany • BookTok Trends • collide • dramatisch • Eishockey-Romance • Elias Westbrook • Elle Kennedy • Emotional • Emotionale Tiefe • fake dating • Fake-Dating • forced proximity • found family • geh • geheimnisvolle Anziehung • Große Gefühle • Hannah Grace • Hauptrolle • Heated Rivalry • Herzklopfen • hockey romance • intensive Nähe • Karriere und Liebe • Leidenschaft • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Mediale Aufmerksamkeit • New Adult • NFL-Draft • Off-Campus Reihe • Playboy • Rampenlicht • Romance • Romantik • romantisch • Romanze • roommates • Sage Beaumont • Skandale • Sportler und Tänzerin • Sports Romance • Sports-Romance • Sport und Tanz • The Chase • the deal • TikTok • TikTok books • TikTok Buchcomm • TikTok Buchtrends • TikTok Germany • tiktok made me buy it • Verbotene Liebe • Vi Keeland |
| ISBN-10 | 3-7363-2338-7 / 3736323387 |
| ISBN-13 | 978-3-7363-2338-4 / 9783736323384 |
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