Feels like Butterflies (eBook)
448 Seiten
Goldmann Verlag
978-3-641-32746-0 (ISBN)
Für Charlie ist die Schmetterlingsfarm ihrer Eltern in den Wäldern Tennessees der schönste Ort der Welt. Deshalb zerreißt es ihr das Herz, als die Farm vor dem Ruin steht. Notgedrungen bricht sie ihr geliebtes Studium ab und kehrt nach Hause ins malerische Hazelwood zurück. Aber als sie dort ankommt, trifft sie auf die neue Aushilfe, die ihr Vater engagiert hat: Der mürrische Nate ist vorbestraft und soll auf der Farm eine zweite Chance bekommen. Obwohl Charlie und Nate sich zunächst nicht ausstehen können, ist da dieses Prickeln zwischen ihnen. Doch je näher sich die beiden kommen, desto mehr stellt Nates düstere Vergangenheit Charlies Vertrauen auf eine harte Probe. Und während sie versucht, sich Nate aus dem Kopf zu schlagen, hat sich ihr Herz längst entschieden ...
Für alle, die diese Tropes lieben:
Grumpy x Sunshine
Opposites Attract
Forbidden Love
Small Town
Found Family
One Tent/One Sleepingbag
Ann-Kathrin Falkenberg liebt es seit ihrer Kindheit, sich berührende Geschichten auszudenken. Wenn sie nicht gerade über die große Liebe schreibt, arbeitet sie als Redakteurin bei einem Gesundheitsmagazin in Hamburg. In ihrer Freizeit reist sie gerne um die Welt und lässt sich inspirieren.
Kapitel 1
Charlie
»Ich glaub’s nicht! Charlie!«, rief Helena Davis, die hinter mir an die Kasse geeilt kam.
Ich zuckte zusammen. War es nicht schon schlimm genug, dass mich auf dem Weg in den Supermarkt alle Einwohner von Hazelwood angestarrt hatten, als würden sie mich nicht schon mein ganzes Leben lang kennen? Nun waren auch noch die Augen aller umstehenden Supermarktbesucher auf mich gerichtet.
Sicher, in einer Kleinstadt wie Hazelwood sorgte jeder, der einmal weggezogen war und wieder zu Besuch kam, für Aufsehen. Aber irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass diesmal mehr hinter den neugierigen Blicken steckte.
»Was machst du denn hier?« Aufmerksam musterte Helena mich. Sie war eine stadtbekannte Klatschtante und ließ mir keine Zeit zu überlegen, wie ich sie abspeisen konnte, ohne unhöflich zu sein. »Deine Eltern haben gar nicht erwähnt, dass du nach Hause kommst. Was für eine schöne Überraschung. Es ist doch eine Überraschung?«
Innerlich stöhnte ich. Als Dad gesagt hatte, dass er und Mom meine Rückkehr »nicht an die große Glocke gehängt« hatten, hatte ich nicht erwartet, dass buchstäblich niemand davon wusste.
»Ja, sozusagen.«
»Wunderbar. Ed und Lucy lassen im Moment so wenig von sich hören, aber das ist ja kein Wunder, nachdem Caleb Hals über Kopf die Stadt verlassen hat. Eine fürchterliche Geschichte.«
Die Erwähnung meines Bruders versetzte mir einen Stich, und ich wünschte mir inständig, dass ich nach meiner Ankunft heute Morgen schon Zeit gehabt hätte, vernünftig mit meinen Eltern zu sprechen.
Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Helena sich die Waschmittelflasche, die sie eben in der Hand gehalten hatte, an die Brust drückte und mich mit sorgenvoller Miene musterte. Es war keine aufrichtige Sorge. Bestimmt freute sie sich insgeheim darüber, dass es endlich wieder etwas gab, worüber sie sich das Maul zerreißen konnte.
»Jetzt frag das Kind doch nicht so aus«, forderte Barb, die an der Kasse saß. »Wenn es etwas Neues gibt, wirst du es sicher früh genug erfahren.«
Ich lächelte dankbar in ihre Richtung, woraufhin sie mir zuzwinkerte.
»Na, mein Schatz«, flötete Barb, während sie eine Tüte Chips scannte und anschließend in eine Papiertüte steckte. »Geht’s dir gut?«
»Na klar«, brachte ich mit einem Lächeln heraus. »Und dir?«
»Ach, du weißt ja, wie es ist. Irgendwelche Wehwehchen hat man immer. Zumindest, wenn man den ganzen Tag auf seinem dicken Hintern sitzt, so wie ich. Aber ich habe mich jetzt bei WeightWatchers angemeldet.« Sie klopfte sich mit einer Hand auf den Bauch, der sich unter ihrem T-Shirt abzeichnete. »Deine Mutter macht auch mit.«
Ich nickte, als wüsste ich das bereits, obwohl ich gerade zum ersten Mal davon hörte, dass Mom sich dort angemeldet hatte.
Als ich wenig später den Einkaufswagen mit den gefüllten Tüten auf den Ausgang zusteuerte, nahm ich neben mir eine Bewegung wahr, die mich innehalten ließ.
»Charlie, wie schön, dich zu sehen!«
Joe, der Ladenbesitzer und ein alter Freund meines Vaters, stand neben mir. Seine ohnehin schon runzelige Stirn lag in Falten, und die gräulichen Haare, die jedes Jahr weniger zu werden schienen, waren nach hinten gekämmt. Vermutlich, um die Halbglatze zu verdecken, die er unweigerlich bekam.
»Hi, Joe«, sagte ich, da schob er mich bereits am Arm ein Stück zur Seite.
»Habe deinen Vater länger nicht gesehen.« Er sah mir forschend in die Augen, als würde er dort Antworten auf Fragen finden, die er anscheinend hatte.
Weil ich seinem bohrenden Blick nicht mehr standhalten konnte, senkte ich meinen und betrachtete übertrieben genau die weiß lackierten Fußnägel, die in meinen braunen Sandalen steckten.
»Momentan ist viel zu tun.« Die Worte kamen wie von selbst über meine Lippen, obwohl ich gar nicht genau wusste, was bei meinen Eltern los war. Ich hatte gerade erst auf ihr Drängen die zweistündige Zugfahrt auf mich genommen, um von der Uni schnellstmöglich nach Hause zu kommen.
Joe seufzte und kratzte sich am Kinn. »Habe noch ein paar Dinge mit ihm zu besprechen, weißt du?«
Ich nickte stumm, während ich den Ring an meiner rechten Hand hin- und herdrehte. Dann trafen sich unsere Blicke.
»Tust du mir einen Gefallen und erinnerst ihn daran?«
Ich nickte ergeben, bevor ich mich in meinen Wagen setzte und nach Hause zum Mittagessen fuhr.
»Wir können es uns im Moment nicht leisten, dass du weiter studierst, Charlie.« Mein Vater warf mir einen flüchtigen Blick zu, bevor er wieder seine Gabel betrachtete, mit der er gerade eine Kartoffel aufspießte.
Mir war schon vor Minuten der Appetit vergangen, also legte ich mein Besteck mit vor Wut zitternden Fingern auf dem Teller ab. »Das ist der Grund, weshalb ich herkommen sollte?«
Dad seufzte. »Tut mir leid, Charlie.«
»Es tut dir leid?« Meine Stimme klang zwei Oktaven höher als normal. »Du zwingst mich, mitten im Semester mein Studium zu pausieren, auf das ich so lange hingearbeitet habe und in dem ich wirklich richtig gut bin, und das ist alles?«
»Vielleicht kriegen wir das bis zum nächsten Semester wieder hin.«
Meine Mutter lachte schrill auf. »Das glaubst du doch selbst nicht!«
Er warf ihr einen finsteren Blick zu.
In scharfem Kontrast zu der düsteren Stimmung hier drinnen strahlte der Himmel draußen in einem tiefen Blau, und obwohl es erst Mai war, kratzte das Thermometer schon an der Dreißig-Grad-Marke. Die Tür zur Veranda war geöffnet, aber es wehte kein Lüftchen, und die stickige, warme Luft im Raum sorgte dafür, dass sich Schweißperlen auf meiner Oberlippe bildeten.
»Aber das ergibt überhaupt keinen Sinn.« Ich strich mir eine blonde Strähne aus der Stirn, während mein Herz unangenehm schnell pochte. »Das Semester ist schon bezahlt, genauso wie mein Zimmer im Wohnheim.«
Mom räusperte sich, sah mich jedoch nicht an. Stattdessen richtete sie den Blick auf Dad. »Tja, Ed. Erzähl deiner Tochter doch mal die ganze Geschichte.«
Meine Augen huschten zu meinem Vater, der sich ein Stück in seinem Stuhl aufrichtete. Sein Kopf war rot angelaufen, ich war mir nur nicht ganz sicher, ob es wegen der Hitze oder Moms spitzer Bemerkung war. Dass zwischen meinen Eltern eine angespannte Atmosphäre herrschte, war zwar nichts Ungewöhnliches, aber heute war es schlimmer als sonst.
»Welche Geschichte meinst du?«, fragte ich irritiert.
»Die Schmetterlinge, das Restaurant … Wir schaffen das alles nicht mehr. Ich brauche dich hier, sonst geraten wir immer weiter ins Minus«, erklärte Dad, während er auf einen Punkt hinter mir starrte. »Und jetzt, wo Caleb weg ist …«
»Wieso ist er weg?«, wollte ich wissen.
Mein älterer Bruder hatte nach seinem Abschluss für eineinhalb Jahre bei Dad gearbeitet und hätte eigentlich zum Spring Semester sein Design-Studium beginnen sollen. Stattdessen hatte er mir im Januar eine kurze SMS geschickt, dass er nicht nach Knoxville ziehen würde und eine Weile Abstand bräuchte. In den letzten Monaten hatte ich ihn unzählige Male angerufen, aber er meldete sich nur in Form von kurzen Textnachrichten zurück.
»Die beiden hatten Streit. Du weißt doch, wie sie sind.« Meine Mutter rutschte unruhig auf ihrem Stuhl umher.
»Ja, aber sonst verschwindet Caleb nach einem Streit nicht spurlos, oder? Worum ging es denn?«
Mein Vater stand so ruckartig vom Tisch auf, dass das Geschirr darauf klapperte.
»Ed«, ermahnte Mom ihn.
»Das tut nichts zur Sache. Fakt ist, dass dein Bruder weg ist«, brummte er. »Und deshalb schaffen wir es nicht ohne dich. Ich musste Frank und Nora entlassen, weil wir uns die zusätzlichen Kosten nicht mehr leisten konnten. Also brauchen wir jemanden, der sich um die Schmetterlinge kümmert und die Führungen macht. Es wäre gut, wenn du das übernimmst. Außerdem benötigen wir Unterstützung im Restaurant, weshalb wir eine …«
Er machte eine Pause und warf meiner Mutter einen Blick zu, den ich nicht so recht deuten konnte.
»… eine Hilfskraft bekommen«, beendete er dann seinen Satz.
Mom lachte kurz, ehe sie ebenfalls aufstand und mit ihrem Teller den Tisch verließ. »Das ist eine Möglichkeit, es zu beschreiben.«
Irritiert sah ich von meinem Vater zu meiner Mutter und wieder zurück.
»Dein Vater holt uns einen Kriminellen ins Haus.«
Dad stöhnte und ging unruhig im Raum auf und ab. »Sei nicht so dramatisch, Lucy.«
Meine Augen weiteten sich. »Dad?«
Zum ersten Mal seit meiner Ankunft wandte er sich mir wirklich zu und sah mich direkt an, ohne den Blick sofort wieder abzuwenden. »Er ist zwar ein junger Straftäter, nimmt aber an einem offiziellen Programm der Regierung teil. Er ist nicht gefährlich oder so.«
Dad hob beide Hände, bevor er wieder ein paar Schritte durch den Raum machte. Er wirkte gehetzt, aber wirkliches Mitleid konnte ich trotzdem nicht für ihn empfinden – dafür war ich viel zu schockiert.
»Hör zu«, fuhr er fort und drückte sich mit Daumen und Zeigefinger an den Nasenrücken. »Alan Miller hat auch schon jemanden aus diesem Projekt eingestellt.« Alan war ein alter Schulfreund meines Vaters, der in Nashville lebte. »Es geht darum, dass Menschen, die straffällig geworden sind, für einen gewissen Zeitraum in Firmen untergebracht werden.«
»Für sechs Monate«, warf Mom ein.
»Für sechs Monate«, echote Dad. »Anstelle von einem Gefängnisaufenthalt arbeiten sie die...
| Erscheint lt. Verlag | 1.3.2025 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Tennessee Dreams |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
| Schlagworte | Booktok • eBooks • Forbidden Love • found family • Grumpy x Sunshine • Liebesromane • New Adult • one tent/one sleepingbag • opposites attract • Small Town • TikTok |
| ISBN-10 | 3-641-32746-6 / 3641327466 |
| ISBN-13 | 978-3-641-32746-0 / 9783641327460 |
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