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Earth Abides – Leben ohne Ende (eBook)

Der Roman zur großen TV-Serie
eBook Download: EPUB
2025
370 Seiten
Heyne Verlag
978-3-641-32952-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Earth Abides – Leben ohne Ende - George R. Stewart
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Der Roman zum großen TV-Serienevent!
Ein rätselhaftes Virus greift um sich wie ein Steppenbrand und fordert weltweit Milliarden Todesopfer. Die Ordnung bricht zusammen, es gibt keine Regierungen, keine Kommunikation, keine Infrastruktur mehr. Nur ein Prozent der Weltbevölkerung überlebt die verheerende Seuche. Die Zivilisation wird ausgelöscht. Die Überlebenden, darunter der junge Student Isherwood Williams, müssen neue Wege des menschlichen Zusammenlebens suchen ...

Der große Science-Fiction-Klassiker aus dem Jahr 1949 wird mit Alexander Ludwig ('Vikings') in der Hauptrolle als TV-Serie verfilmt.

George R. Stewart (1895 - 1980) wurde in Sewickley, Pennsylvania, geboren und studierte an verschiedenen Universitäten, u.a. auch in Princeton und an der Columbia University. Er arbeitete viele Jahre als Professor für Englische Literatur an der University of California, Berkeley. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher, Romane ebenso wie Sachbücher, in denen er sich lange vor dem Aufkommen der Umweltbewegung mit ökologischen Themen befasste. Sein wohl bekanntester Roman 'Leben ohne Ende' wurde 1951 mit dem International Fantasy Award ausgezeichnet und inspirierte Stephen King zu 'The Stand - Das letzte Gefecht'.

1


… und die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika wird hiermit ihres Amtes enthoben. Ausgenommen ist der District of Columbia. Die Bundesbeamten, einschließlich derjenigen der bewaffneten Streitkräfte, unterstellen sich der Befehlsgewalt der einzelnen Staaten oder den noch amtierenden örtlichen Regierungs- und Verwaltungsstellen. Auf Anordnung des Regierenden Präsidenten. Gott schütze die Bevölkerung der Vereinigten Staaten …

Hier eine soeben vom Bay Area Emergency Council eingetroffene Nachricht: Das Lazarettlager West-Oakland wurde aufgegeben. Seine Funktionen, einschließlich der Seebestattungen, werden ab sofort vom Berkeley-Lager übernommen und durchgeführt. Das ist alles …

Lassen Sie diesen Sender eingeschaltet. Er ist der einzige noch in Betrieb befindliche im nördlichen Kalifornien. Wir werden Sie so lange wie möglich über die weitere Entwicklung informieren.

Gerade als er den Felsrand erklomm, hörte er ein plötzliches Rascheln und leises Klappern und spürte den scharfen Stich der Giftzähne. Mechanisch riss er die rechte Hand zurück; als er den Kopf wandte, erblickte er die Schlange, die zusammengerollt und drohend dalag. Sie war nur klein, stellte er im gleichen Augenblick fest, als er die Hand an die Lippen hob und heftig am unteren Teil des Zeigefingers sog, wo ein winziger Blutstropfen hervorquoll.

Nur keine Zeit mit dem Totschlagen der Schlange verlieren, dachte er.

Am Finger saugend, glitt er vom Felsen herunter. Unten sah er den Hammer an der Stelle, wo er ihn hingelegt hatte. Einen Moment lang dachte er, er könne ihn da liegen lassen und weitergehen. Doch das kam ihm übertrieben ängstlich vor; so hielt er inne, hob den Hammer mit der linken Hand auf und stieg dann den schmalen, holprigen Pfad hinab.

Er hastete nicht. Dabei kam nichts heraus. Hast beschleunigte lediglich den Herzschlag, und das Gift zirkulierte schneller. Aber sein Herz pochte so schnell, sei es der Aufregung wegen oder aus Angst, dass es, so meinte er, ganz gleich war, ob er schneller ging oder nicht. Als er bei einer Baumgruppe angelangt war, nahm er sein Taschentuch und knotete es sich um das rechte Handgelenk. Mit einem Stück Zweig drehte er das Tuch so fest, dass der Blutkreislauf gestaut wurde.

Im Weitergehen spürte er, wie Schock und Bestürzung von ihm wichen. Allmählich schlug sein Herz wieder langsamer. Und er empfand kaum Furcht. Er war jung, kräftig und gesund. So ein Biss war selten tödlich, auch wenn er allein war und keine richtigen Gegenmittel hatte.

Jetzt sah er die Hütte. Seine Hand fühlte sich steif an. Bevor er in die Hütte ging, blieb er stehen und lockerte den Knebel an seinem Handgelenk; er hatte irgendwo gelesen, dass man das tun solle, damit das Blut kurz zirkulieren könne. Dann drehte er ihn wieder fest.

Er stieß die Tür auf und ließ dabei den Hammer zu Boden fallen. Das Werkzeug landete mit dem Stiel nach oben auf dem schweren Ende, wackelte einen Augenblick und blieb dann stehen, den Stiel in der Luft.

Er sah in der Tischschublade nach und fand die Schlangenbiss-Ausrüstung, die er an diesem vertrackten Tag eigentlich hätte bei sich haben müssen. Schnell befolgte er die Gebrauchsanweisung – ritzte mit der Rasierklinge ein sauberes kleines Kreuz über die Bissstelle und setzte die Saugpumpe an. Dann legte er sich auf die Pritsche und sah zu, wie sich die Gummibirne langsam ausdehnte und das Blut aufsog.

Er hatte keine Angst. Die ganze Sache erschien ihm lediglich wie ein lästiger Zwischenfall. Ständig war ihm gesagt worden, er solle nicht ohne Begleitung in die Berge gehen – »und ja nicht ohne Hund!«, hatte man gewöhnlich hinzugefügt. Aber er hatte die Warner stets ausgelacht. Ein Hund machte einem unausgesetzt Schwierigkeiten und spürte Stachelschweinen oder Stinktieren nach; und außerdem machte er sich nichts aus Hunden, im Gegenteil. Nun würde es natürlich heißen: »Na ja, wir hatten Sie ja gewarnt.«

Im leichten Fieber warf er sich herum; ihm war, als baue er sich eine Verteidigungsrede zusammen. »Vielleicht«, so könnte er sagen, »hat mich gerade das Gefährliche dabei gelockt.« (Das klang ein bisschen nach Heldentum.) Es würde der Wahrheit allerdings näherkommen, wenn er sagte: »Ich bin eben manchmal gerne allein. Ich muss einfach ab und an dem Fragwürdigen den Rücken kehren, das der Umgang mit anderen Menschen mit sich bringt.« Aber natürlich würde es seine beste Verteidigung sein, wenn er einfach sagte, er sei, zumindest während des letzten Jahres, aus beruflichen Gründen allein in die Berge gegangen, schließlich war er Doktorand und schrieb an seiner Dissertation mit dem Titel »Die Ökologie der Black Creek Area«. Er erforschte die vergangenen und gegenwärtigen Verwandtschaftsbeziehungen zwischen Menschen, Pflanzen und Tieren in diesem Gebiet; da war es doch klar, dass er nicht warten konnte, bis ihm ein geeigneter Kamerad über den Weg lief. Außerdem war es ihm nie in den Sinn gekommen, dass er sich irgendwie einer ernstlichen Gefahr aussetzte. Obwohl im Umkreis von fünf Meilen um seine Hütte kein Mensch wohnte, war während des Sommers kaum ein Tag vergangen, ohne dass ein Angler vorbeigekommen war, der in seinem Wagen die felsige Straße entlangfuhr oder einfach dem Bachlauf folgte.

Als ihm das einfiel, überlegte er, wann er eigentlich den letzten Angler gesehen hatte. Bestimmt nicht in der letzten Woche. Tatsächlich konnte er sich nicht erinnern, ob er während der beiden Wochen, die er allein in der Hütte verbracht hatte, überhaupt einen gesehen hatte. Eines Abends war nach Einbruch der Dunkelheit ein Wagen vorbeigefahren. Es war ihm seltsam vorgekommen, dass bei Dunkelheit ein Auto gerade diese Straße entlangfuhr; für gewöhnlich zelteten die Leute unten, ehe die Nacht hereinbrach, und kamen erst morgens herauf. Aber vielleicht, dachte er, hatten sie zu ihrem Lieblingsbach hinauffahren wollen, um bei Tagesanbruch zu fischen.

Nein, während der letzten beiden Wochen hatte er mit keiner Menschenseele ein Wort gewechselt. Er konnte sich nicht einmal erinnern, überhaupt jemanden gesehen zu haben.

Ein zuckender Schmerz machte ihm wieder bewusst, was gegenwärtig geschah. Die Hand begann zu schwellen. Er lockerte den Knebel, damit das Blut zirkulieren konnte.

Dann wandte er sich wieder seinen Gedanken zu – und ihm wurde bewusst, dass er ganz und gar von der Außenwelt abgeschnitten war. Er hatte kein Radio. Vielleicht hatte es einen Börsenkrach oder ein zweites Pearl Harbour gegeben; das hätte das Ausbleiben der Angler erklärt. Jedenfalls bestand allem Anschein nach nur eine geringe Aussicht, dass jemand kommen und ihm helfen würde. Er musste eben sehen, wie er auf eigene Faust zurechtkam.

Aber auch diese Aussicht beunruhigte ihn nicht sonderlich. Schlimmstenfalls, so dachte er, würde er mit einem Haufen Nahrungsmittel und Trinkwasser für zwei oder drei Tage hier oben in seiner Hütte liegen, bis die Schwellung zurückgegangen war und er in seinem Wagen hinunter zu Johnsons fahren konnte, der nächstgelegenen Ranch.

Der Nachmittag schleppte sich hin. Er hatte nicht den geringsten Appetit, als es Zeit zum Abendessen war, aber er bereitete sich auf dem Benzinkocher eine Kanne Kaffee und trank mehrere Tassen. Er hatte heftige Schmerzen; doch trotz der Schmerzen und trotz des Kaffees wurde er müde …

Plötzlich wachte er im Zwielicht auf und sah, dass jemand die Hüttentür aufgestoßen hatte. Er empfand Erleichterung – er hatte jetzt Hilfe. Zwei Männer in Stadtkleidung standen in der Tür, sehr anständig wirkende Männer, obwohl sie auf eine befremdliche Weise hierhin und dorthin starrten, als hätten sie vor irgendetwas Angst. »Ich bin krank«, sagte er auf seiner Pritsche, und dann sah er, wie sich die Furcht auf den Gesichtern der Männer in wildes Entsetzen verwandelte. Sie drehten sich abrupt um und rannten, ohne auch nur die Tür zu schließen, davon. Einen Augenblick später erklang das Geräusch eines anspringenden Motors. Es wurde schwächer und schwächer, als sich der Wagen auf der Straße entfernte.

Nun erschrak er zum ersten Mal, richtete sich auf der Pritsche auf und blickte aus dem Fenster. Das Auto war bereits hinter der Kurve verschwunden. Er begriff nichts von alldem. Warum waren die beiden so plötzlich weggelaufen, ohne ihm wenigstens ihre Hilfe anzubieten?

Er stand auf. Im Osten dämmerte es; er hatte also bis zum Morgen geschlafen. Seine rechte Hand war geschwollen und schmerzte stechend. Abgesehen davon fühlte er sich recht gut. Er wärmte den Kaffee auf, machte sich einen Haferbrei und legte sich wieder auf die Pritsche – in der Hoffnung, dass er sich früher oder später kräftig genug fühlen würde, um die Fahrt zu Johnsons wagen zu können. Aber natürlich nur dann, wenn in der Zwischenzeit niemand vorbeikommen, anhalten, ihm helfen und nicht wie die beiden anderen, die verrückt gewesen sein mussten, beim Anblick eines Kranken davonlaufen würde.

Bald jedoch fühlte er sich sehr viel schlechter. Offenbar eine Art Rückfall. Er lag auf der Pritsche und schrieb ein paar Zeilen – er meinte, einen kurzen Bericht über das Geschehene hinterlassen zu müssen. Vermutlich würde es nicht allzu lange dauern, bis ihn jemand fand; bestimmt würden seine Eltern in ein paar Tagen bei Johnsons anrufen, wenn sie nichts von ihm hörten. Er brachte es fertig, mit der linken Hand die Worte auf das Papier zu kritzeln, und unterschrieb lediglich mit Ish – es war zu beschwerlich, seinen ganzen Namen, Isherwood Williams, hinzuschreiben, und ohnehin kannte ihn jeder unter seinem Spitznamen.

Am...

Erscheint lt. Verlag 16.4.2025
Übersetzer Ernst Sander
Sprache deutsch
Original-Titel Earth Abides
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Amerika • Apokalypse • Doomsday • Dystopie • dystopie fantasy • eBooks • international fantasy award • Klassiker der Science Fiction • Meisterwerke der Science Fiction • Virus • Zukunft
ISBN-10 3-641-32952-3 / 3641329523
ISBN-13 978-3-641-32952-5 / 9783641329525
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