Zum Hauptinhalt springen
Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

Lassiter 2730 (eBook)

Trail voll Blut und Tränen

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
64 Seiten
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
978-3-7517-6955-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lassiter 2730 -  Pete Hackett
Systemvoraussetzungen
1,99 inkl. MwSt
(CHF 1,90)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Lassiter befand sich in einer Schlucht in den Laramie Mountains, als er rasenden Hufschlag von Süden her vernahm. Er trieb sein Pferd hinter einen haushohen Berg übereinander getürmter Felsblöcke am rechten Rand der Schlucht, zog die Winchester aus dem Scabbard, stieg vom Sattel aus auf den Gesteinshaufen und kletterte ihn behände nach oben.
Lauter und lauter donnerte der Hufschlag heran, und schließlich stob der Reiter um einen Knick des Canyons und geriet in Lassiters Blickfeld. Er lag regelrecht auf dem Pferdehals und umklammerte ihn mit beiden Armen. Es sah so aus, als hielt er sich mit letzter Kraft auf dem Pferderücken.
Als der Reiter fast auf einer Höhe mit Lassiter war, tauchten drei Verfolger auf. Es waren Indianer!

Trail
voll Blut
und Tränen

von Pete Hackett

Lassiter befand sich in einer Schlucht in den Laramie Mountains, als er den rasenden Hufschlag von Süden her vernahm. Er trieb sein Pferd hinter einen haushohen Haufen übereinandergetürmter Felsblöcke am rechten Rand der Schlucht, zog die Winchester aus dem Scabbard, stieg vom Sattel aus auf den Gesteinshaufen und kletterte ihn behände nach oben.

Lauter und lauter donnerte der Hufschlag heran, und schließlich stob der Reiter um einen Knick des Canyons und geriet in Lassiters Blickfeld. Er lag regelrecht auf dem Pferdehals und umklammerte ihn mit beiden Armen. Es sah so aus, als hielt er sich mit letzter Kraft auf dem Pferderücken.

Als der Reiter fast auf einer Höhe mit Lassiter war, tauchten drei Verfolger auf. Es waren Indianer. In die Hufschläge mischten sich ihre spitzen Schreie.

Lassiter überlegte nicht lange, repetierte die Winchester und jagte eine Kugel über ihre Köpfe hinweg.

Sofort warfen die Indianer ihre Oberkörper zurück und stemmten sich mit aller Kraft gegen die Zügel. Die Tiere standen noch nicht richtig, als die Reiter schon absprangen und in die Deckung von bis zu mannshohen Felsbrocken hetzten.

Erregte, gutturale Stimmen erklangen. Die Pferde der Indianer standen mit erhobenen Köpfen und peitschenden Schweifen mitten in der Schlucht und prusteten.

Der Hufschlag des Pferds mit dem Gejagten wurde leiser und verklang schließlich.

Lassiter stellte sich auf Kampf ein. Nach seinem Schuss hatte er sofort wieder durchgeladen. Der Mann der Brigade Sieben war auf dem Weg nach Cheyenne, um dort durch einen Verbindungsmann seine neuesten Weisungen aus Washington zu erfahren.

Bei den drei Kriegern, so vermutete er, handelte es sich um Cheyenne oder Shoshonen. Er sah sie von Deckung zu Deckung huschen. Jeder von ihnen hatte ein Gewehr.

Als einer geduckt und wieselflink aus dem Schutz eines Felsbrockens lief, nahm ihn Lassiter aufs Korn. Der Schuss peitschte, der Krieger hielt an, als wäre er gegen eine Mauer gelaufen, bäumte sich auf und brach im nächsten Moment zusammen. Die Detonation verhallte in vielfältigen Echos.

Die beiden anderen Krieger begannen blindwütig zu feuern. Das Peitschen der Schüsse verschmolz ineinander, das wilde Heulen der Querschläger zog durch die Schlucht und vermischte sich mit dem Krachen der Schüsse zu einer Höllensymphonie.

Die Absicht der Indianer war klar. Sie gaben sich selbst Feuerschutz, denn jetzt rannten sie geduckt auf den Gesteinshaufen zu, auf dem sich Lassiter postiert hatte.

Sie bewirkten mit ihrer wilden Knallerei, dass ihre sowieso schon nervösen Mustangs in Panik gerieten und die Flucht ergriffen. In wilder Karriere stoben die Pferde tiefer in die Schlucht.

Lassiter war ein Stück zur Seite gerollt und ließ sich von dem wütenden Feuer, unter das ihn die Krieger nahmen, nicht beirren. Über Kimme und Korn ruhte sein Auge auf der Gestalt eines der heranspringenden Krieger. Er krümmte den Zeigefinger, und seine Kugel erwischte den Angreifer im Sprung. Für einen Sekundenbruchteil schien dieser schräg in der Luft zu hängen, dann krachte er zu Boden, rollte auf den Rücken und blieb mit ausgebreiteten Armen liegen.

Lassiter repetierte erneut. Die Patronenhülse wurde ausgeworfen und klimperte auf dem Gestein. Der große Mann mit den sandfarbenen Haaren konzentrierte sich auf den dritten Indianer. Er war hinter einem Felsen verschwunden.

In der Schlucht war es jetzt still – unheilvoll still. Die letzten Schussechos waren verhallt. Lassiter wappnete sich mit Geduld. Der Krieger zeigte sich nicht. Wahrscheinlich wollte er seinen Gegner verunsichern, ihn aus der Reserve locken oder zu einem Fehler verleiten.

Nachdem sich nichts tat, ergriff Lassiter die Initiative. Er kletterte auf der dem Krieger abgewandten Seite den Gesteinshaufen hinunter, glitt geduckt um ihn herum und kniete hinter einem hüfthohen Felsblock ab. Der Boden der Schlucht war übersät von solchen Felsbrocken.

Lassiter nahm seinen Hut ab, stülpte ihn auf den Lauf der Winchester und hob ihn ein kleines Stück über den Rand des Felsens, der ihm Deckung bot. Nichts geschah, und so zog er den Hut wieder zurück. Er hob einen faustgroßen Stein auf und schleuderte ihn in die Schlucht, wo er mit einem trockenen Knall aufschlug.

Der Indianer ließ sich nicht täuschen.

Wieder hob Lassiter den Hut ein wenig in die Höhe, sodass die Krone zwei Zoll über den Felsen hinausragte. Diesmal reagierte der Krieger und feuerte.

Lassiter nahm mit dem Peitschen des Schusses das Gewehr mit dem Stetson nach unten, legte den Hut auf den Boden und spähte am Felsen vorbei in die Richtung, aus der der Schuss gekommen war. Er sah die zerflatternde Pulverdampfwolke und wusste jetzt, wo sein letzter Gegner steckte.

»He, mein roter Freund!«, rief Lassiter. »Verstehst du meine Sprache?«

»Ja. Du bist so gut wie tot, weißer Hund!« Der Indianer sprach fast fließendes Englisch. Doch seine Stimme triefte vor Hass.

»Zu welchem Stamm gehörst du?«, fragte Lassiter unbeeindruckt.

»Cheyenne. Das ist unser Land. Wir töten jeden Eindringling.«

»Ich habe nichts gegen dich«, versicherte Lassiter. »Lass mich mit dir Frieden schließen. Zwei deiner Brüder musste ich in Notwehr töten. Ich denke, das ist genug. Meinst du nicht auch, dass schon viel zu viel Blut geflossen ist?«

»Ja, wir schließen Frieden!«, rief der Krieger nach kurzer Überlegung und kam im nächsten Moment hinter dem Felsen, der ihm Deckung geboten hatte, hoch.

Lassiter vermutete eine Hinterlist und stellte sich darauf ein, gedankenschnell zu reagieren. Doch auch er erhob sich. Die Distanz zwischen ihm und dem Cheyenne betrug allenfalls fünfzehn Schritte, und Lassiter konnte das Weiße in den Augen des Kriegers sehen. Er glaubte auch ein heimtückisches Glitzern in ihnen wahrzunehmen.

Die Arme des Indianers hingen nach unten, die Hände wurden jedoch von dem Felsen verborgen. Das Gesicht des Roten war ausdruckslos.

Einen Moment lang verharrte er völlig regungslos. Plötzlich aber bewegte er sich, riss die Arme hoch und brachte das Gewehr auf Lassiter in Anschlag.

Doch Lassiter, in ungezählten Kämpfen erprobt, ließ sich nicht hereinlegen. Er trat gedankenschnell einen Schritt zur Seite und schoss aus der Hüfte.

Auch der Krieger kam zum Schuss, doch er konnte sich nicht mehr schnell genug auf das sich so jäh veränderte Ziel einstellen, und so verfehlte er den Gegner. Lassiter Kugel jedoch traf.

Der Cheyenne wankte einen Moment lang, dann kippte er mit dem Gesicht voraus auf den Felsen und rutschte daran zu Boden. Das Gewehr entglitt seinen Händen.

Mit geisterhaftem Geflüster verhallten die Echos, die die Schüsse wachgerufen hatten.

Lassiter nahm das Gewehr in die linke Hand und zog mit der Rechten den Remington. Es knackte metallisch, als er den Hahn spannte. Die Mündung auf den reglosen Krieger gerichtet, setzte sich der große Mann in Bewegung. Bei dem Cheyenne ging er auf das linke Knie nieder.

Der Krieger hatte das Stück Blei in die Brust bekommen. Dunkles Blut pulsierte aus der Wunde. Die Lider des Indianers flatterten, sein Atem ging rasselnd. Plötzlich brach ein Schwall Blut aus seinem Mund, er bäumte sich auf, fiel zurück und starb. In die weit aufgerissenen Augen trat die Leere des Todes.

Auch die beiden anderen Krieger waren tot. Lassiter spürte keinen Triumph, sondern ein hohes Maß an Verbitterung. Er fragte sich, wie viel Blut der Hass zwischen Rot und Weiß wohl noch kosten würde.

Er entspannte den Revolver und rammte ihn ins Holster, dann ging er zu seinem Pferd, das zwar nervös schnaubte, jedoch nicht die Flucht ergriffen hatte. Lassiter versenkte das Gewehr im Scabbard, schwang sich in den Sattel und ritt in die Richtung, in die der Mann, den die Cheyenne gejagt hatten, geflohen war.

Zuerst stieß er auf die drei Mustangs der Cheyenne-Krieger, die voll Panik das Weite gesucht hatten. Sie waren gut und gerne eine halbe Meile in die nicht enden wollende Schlucht hineingelaufen, äugten zu ihm her und prusteten. Eines der Tiere wieherte, ein anderes scharrte nervös mit einem Vorderhuf.

Ein ganzes Stück weiter – die Schlucht hatte sich zu einem Canyon geöffnet, dessen Seitenwände mit Büschen bewachsen waren und sich schräg nach oben schwangen – stand das Pferd des Weißen, den Lassiters Eingreifen vor den Indianern gerettet hatte. Der Mann lag seitlich am Boden, und Lassiter fürchtete schon, dass er tot war.

Er saß ab und beugte sich über die reglose Gestalt, stellte fest, dass der Mann noch atmete, sah aber auch die Schusswunde in seinem Rücken und ahnte, dass der Verwundete nur noch wenige Minuten zu leben hatte.

Lassiter holte die Wasserflasche vom Sattel des Mannes, drehte ihn auf den Rücken und flößte ihm vorsichtig etwas von dem Wasser zwischen die Lippen. Anfangs rann es seitlich wieder aus seinem Mund, schließlich aber begann er zu schlucken, und seine Lider zuckten.

»He, Mister, kannst du mir antworten?«, fragte Lassiter.

Der Verwundete öffnete die Augen und schaute Lassiter vollkommen verständnislos an. Lassiter gab ihm wieder zu trinken. Als er die...

Erscheint lt. Verlag 9.11.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • Abenteurer • alfred-bekker • Bestseller • bud-spencer • buffalo-bill • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • erotisch • Erwachsene • erwachsene Romantik • Exklusiv • für • g-f • GF • g f barner • g f unger • Indianer • jack-slade • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • lucky-luke • Männer • martin-wachter • Nackt • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Serie • Sexy • sonder-edition • Unger • Western • Western-Erotik • Western-roman • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-6955-2 / 3751769552
ISBN-13 978-3-7517-6955-6 / 9783751769556
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich