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Analysen-Symbole 6211-12 (eBook)

Inspirationen im Tagebuch eines Aufsässigen
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
384 Seiten
Books on Demand (Verlag)
9783759757371 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Analysen-Symbole 6211-12 -  Franz Haferkamp
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'... Wir alle haben keine Gedanken. Alles ist ein Schrei - ein Schrei der Ohnmacht. Lass Bilder kommen! Sie betäuben mich. Ich möchte das Leben in die Hand nehmen und es dauernd bewegen - einmal hierhin, einmal dorthin. Die Kinder tun es ähnlich. Sie schaufeln den Sand und sie klettern auf den Baum. Sie kriechen in Schlupfwinkel und sind ganz erfüllt. Sie träumen von der Kraft ihres Lebens. Und wir? - Es ist ein wilder Schrei, der sich selbst erstickt. Du musst beten, du darfst nicht schreien! Bewundere deine Welt, spüre sie auf, beschreibe das! Das musst du tun, nicht aufsässig sein! Ich höre dich und ich höre den Fluch meiner Seele. Was treibt den Keil in die Harmonie? Wie kommen Fluch und Andacht zusammen? Rätselhaft, wie alles geht. Aber es geht. Spiralen dreht mein Herz, tönende Spiralen.' In seinem dritten Lebensjahrzehnt, wo er Gott und die Welt kritisierte und anzweifelte, nahm der Autor im Rahmen seiner Tagebuchführung unbewusst Verbindung zu geistigen Welten auf. In Dialogen - wie oben - erfährt er seelischen Beistand, und es wird ihm, ohne dass er dieses Geschehen begreift, unter anderem der Vorgang der Inspiration erklärt. In den Gesprächen, in welchen auch niedere Geistwesen mit entsprechenden Absichten zu Wort kommen, bedient er sich oft der Traumsymbolsprache, die ihm damals noch völlig unbekannt war.

20. November 1962

So sah ich denn heute eine Expansion. Zwei Enden gegenüber in einem Sarg. Springe, springe, junges Blut. Überspringe deine Kreiselung. Winde dich, scheuer Augenblick. Und zur Sprache kommt es. Rufe die Mutter. Löcher sind gegraben. Ihre Hälse sind nicht perfekt. Entwickele dich, verliere, verliere. Suche. Nein, und dann mit gezogenem Finger in Schraubentour. Sünde. Lächeln. Es gehen Worte um die Welt. Wer mag sie in die Welt gesetzt haben. Sprich. Schau auf den Fischer. Sein Boot legt an. Wasser kommt herein.

Dann schreite, nein wate mit den Füßen, bis der Grund erweicht. Vögel, Gelächter in einiger Entfernung. Warum bewegt es dich nicht? Mit gespannten Sinnen. Drei Käfer – eins, zwei, drei. Ein Schritt, zwei Schritt, drei Schritt, eine Sonne, eine Scheibe, ein Loch, ein Fleck!

Flecken, oh weh, schauderhaft, geschlossen. Mir geht’s ins Gehirn. Habt ihr das gehört? Jetzt bauen wir. Hier der Spaten. Hier, hier, hört, hier ein Loch. Dahin kommt mein Stein und dort ein Fenster. Wo bleibt der Polier? Es ist kalt draußen, und der Winter friert, friert. Verfolgt den Dieb.

Zwei Punkte im Raum aus Kräften, die ich nicht kenne. Zwei Größen. Ich fliege auf sie zu. Angewurzelt bin ich. Mich treibt Wasser wie Dreck. Wohin trägt mich der Wind, mein Kind, mein Kind. Oh, ach Schmerz. Zurück, das Wasser, das Haus. Im Raum, wie ich sie halte. Sie würgen mich. Krallen – blutige. Habt ihr das Fleisch gesehen? Wie Stumpfsinnige das Christkind. Wie das Blut rot ist und faul, wie es stinkt. Es verpestet die Welt, braunes Blut und dann Kot. Oh weh.

Meine Mutter. Höre die Musik der Stille und feiere das Fest des Einsamen. Jubel im Raum. Und dann nur Nebel.

Sie sitzen jetzt. Verharren für Sekunden, für kleine Zeiten, dann, dann! Sekunden. Eins, zwei, null immer. Jetzt, ja, so, spricht er, dann sitzt er, dreht sich. Sein kariertes Gesicht wie Fleisch und Knochen. Sein Auge am Kopf und der breite Mund. Eine stille Geste. Zu still. Sie versenkt sich in sich. Geht tiefer – Konturen verschwinden.

Nebel. Still liegt das Nichts, das Absolute, ja, das Du.

Aufgliederung des Textes

So sah ich denn heute eine Expansion. Zwei Enden gegenüber in einem Sarg.

Springe, springe, junges Blut! Überspringe deine Kreiselung!

Winde dich, scheuer Augenblick!

Und zur Sprache kommt es!

Rufe die Mutter.

Löcher sind gegraben!

Ihre Hälse sind nicht perfekt.

Entwickele dich!

Verliere, verliere.

Suche!

Nein. Und dann mit gezogenem Finger in Schraubentour: Sünde!

Lächeln!

Es gehen Worte um die Welt. Wer mag sie in die Welt gesetzt haben? Sprich!

Schau auf den Fischer!

Sein Boot legt an. Wasser kommt herein.

Dann schreite, nein, wate mit den Füßen, bis der Grund erweicht!

Vögel! Gelächter in einiger Entfernung!

Warum bewegt es dich nicht?

Mit gespannten Sinnen. Drei Käfer – eins, zwei, drei. Ein Schritt, zwei Schritt, drei Schritt. Eine Sonne, eine Scheibe. Ein Loch, ein Fleck. – Flecken, oh weh, schauderhaft, geschlossen! Mir geht’s ins Gehirn! Habt ihr das gehört?! Jetzt bauen wir! Hier der Spaten, hier ...

Hier!

Hört, hier ein Loch! Dahin kommt mein Stein und dort ein Fenster. Wo bleibt der Polier? Es ist kalt draußen, und der Winter friert.

Friert?

Verfolgt den Dieb! Zwei Punkte im Raum aus Kräften, die ich nicht kenne.

Zwei Größen!

Ich fliege auf sie zu. Angewurzelt bin ich. Mich treibt Wasser wie Dreck. Wohin trägt mich der Wind,?

Mein Kind!

Mein Kind!

Oh! Ach, Schmerz. Zurück das Wasser! Das Haus! Im Raum, wie ich sie halte, sie würgen mich. Krallen – blutige, habt ihr das Fleisch gesehen wie Stumpfsinnige das Christkind? Wie das Blut rot ist und faul, wie es stinkt! Es verpestet die Welt! Braunes Blut, und dann Kot!

Oh weh!,

meine Mutter.

Höre die Musik der Stille und feiere das Fest des Einsamen!

Jubel im Raum – und dann nur Nebel!

Sie sitzen jetzt, verharren für Sekunden, für klei-ne Zeiten! Dann …

Dann Sekunden. Eins, zwei … null immer!

Jetzt!

Ja, so spricht er. Dann sitzt er, dreht sich. Sein kariertes Gesicht wie Fleisch und Knochen, sein Auge am Kopf und der breite Mund.

Eine stille Geste!

Zu still. Sie versenkt sich in sich. Geht tiefer – Konturen verschwinden. Nebel. Still liegt das Nichts, das absolute.

Ja, das Du!

Deutung

  • Tagebucheintrag inspiriert

So sah ich denn heute eine Expansion.

  • Im Wörterbuch der deutschen Sprache von Bertelsmann (Wö. d. dt. Spr. v. Be.) wird Expansion an erster Stelle definiert als „Ausdehnung, Ausbreitung“.

Zwei Enden gegenüber in einem Sarg.

  • Gemeint sind Kopf- und Fußende eines Verstorbenen in einem Sarg. – Im Wö. d. dt. Spr. v. Be. ist „Ende“ an erster Stelle definiert als „Stelle, Ort, wo etwas aufhört, Abschluss“. – Im gleichen Wörterbuch hat „Kopf“ an neunter Stelle (im übertragenen Sinn) die Bedeutung von „Denken, Denkkraft, Aufmerksamkeit, Gedächtnis“. – „Mit den Beinen, dem Fuße ist symbolisch verbunden, was unsern „Lebensgang“ betrifft. Die phallische, also sexuelle Bedeutung, welche die Psychoanalyse dem Symbol des Fußes mit Recht auch zu-spricht, tritt hinter jenen allgemeinern Gehalt des Fußsymbols als ein Zeichen dessen, womit wir weiterschreiten, zurück.“ (Ernst Aeppli)

Springe, springe, junges Blut!

  • (Eine Stimme von „unten“) – Synonyme für „springen“ sind nach dem Duden unter anderem „aufspringen, hopsen, aufhocken , aufknien, aufsteigen“. – Nach dem „Redensarten-Index“ bezeichnet man mit „junges Blut“ unter anderem junge Menschen.

Überspringe deine Kreiselung!

  • Synonyme für „überspringen“ sind nach dem Duden unter anderem „auslassen, außer Acht/außer Betracht lassen, fortlassen, sich sparen, übergehen, weglassen“. – „Der Kreis ist, wie auch der Ring, ein Ganzheitssymbol. Ihm wurde in alter Zeit in den Märchen und Mythen die Kraft eines Schutz- und Abwehrzaubers zugeschrieben. Alles, was sich im Traum in dem Kreis abspielt, hat besondere Bedeutung. Allgemein signalisiert der Kreis im Traum eine Konzentration psychischer Energie.“ (Günter Harnisch)

Winde dich, scheuer Augenblick!

  • Synonyme für „sich winden“ sind nach dem Duden unter anderem: „sich fern halten, zurückweichen“.

Und zur Sprache kommt es!

  • „Zur Sprache kommen“ bedeutet nach dem Redensarten-Index „erör-tert/besprochen werden“.

Rufe die Mutter.

  • Ich rufe die Mutter, nämlich, im Textzusammenhang, die Mutter Erde. – „Im Schoß der Erde liegt die Saat. Sie reift zu neuem Leben heran. Dementsprechend weist Erde als Traumsymbol meist auf Körperlichkeit, Fruchtbarkeit, Mütterlichkeit und Nähren hin. Wer tief in die Erde eindringt, gelangt in Bereiche der Vergangenheit, der Geschichte und des Todes ...“ (Günter Harnisch)

Löcher sind gegraben!

  • (Die „Mutter“) – Im Wö. d. dt. Spr. v. Be. hat „Loch“ an erster Stelle die Bedeutung von „Öffnung, Höhlung, Lücke“.

Ihre Hälse sind nicht perfekt.

  • Gemeint sind die „Hälse“ der „Löcher“. – Ein Synonym für Hals ist nach dem Duden unter anderem „Kehle“. – In meinen inspirierten Tagebucheinträgen symbolisiert der Hals mit seinem Sprachorgan meist die bei der Inspiration bestehende gedankliche Verbindung zwischen der Geistigen Welt und den Menschen. – Im Wö. d. dt. Spr. v. Be. hat „perfekt“ an erster Stelle die Bedeutung von „vollkommen (ausgebildet)“.

Entwickele dich!

Verliere, verliere.

  • Zu ergänzen zu: Ich verliere, ich verliere. – Synonyme für „verlieren“ sind nach dem Duden unter anderem „einbüßen, loswerden, verwirken, verlustig gehen“.

Suche!

  • (Eine Stimme von „oben“)

Nein. Und dann mit gezogenem Finger in Schraubentour: Sünde!

  • Zu verstehen im Sinne von: Nein. Und dann, wenn ich auf der Suche einen falschen Weg gehe, wird mir mit einem strafend erhobenen Zeigefinger angedeutet, dass ich sündige!

Lächeln!

Es gehen Worte um die Welt.

  • In Verbindung mit dem...

Erscheint lt. Verlag 10.9.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Briefe / Tagebücher
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Intuition • Lebensziel • Partnerschaft • Selbstfindung • Sexualität
ISBN-13 9783759757371 / 9783759757371
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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