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Der Bulle und der Schmetterling - Alibi für einen Affen (eBook)

Krimi - Folge 9
eBook Download: EPUB
2025 | 1. Aufl. 2025
175 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-5948-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Bulle und der Schmetterling - Alibi für einen Affen - Martin Heimberger
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Ein entspannter Sonntag im Karlsruher Zoo wird hektisch, als die Schimpansen Couscous, Fufu und Chickpea ausbrechen. Besonders Couscous, der älteste und rebellischste Schimpanse des Zoos, sorgt für Aufruhr. Im nahegelegenen Hauptbahnhof schnappt er sich in einem Imbiss ein Döner-Messer. Kurze Zeit später wird ein Tabakhändler mit dem Messer im Rücken tot aufgefunden. Ein Fall für Kommissar Jens Schiemann und Kira Mauerfuchs, die sich auf eine chaotische Verfolgungsjagd begeben - denn in Karlsruhe ist der Affe los, und offenbar hat er Mord im Sinn!

Über die Serie:

Kommissar Schiemanns Leben steht Kopf: Der gemütliche Genießer und Gartenfreund blickt auf eine jahrzehntelange, makellose Karriere bei der Karlsruher Kriminalpolizei zurück - bis Kira Mauerfuchs in sein Leben tritt. Diese junge Frau hat zwei besondere Eigenschaften: Erstens versteht sie sich sehr gut mit Tieren. Zweitens überhaupt nicht mit Menschen. Aber als sie im Alleingang - und mit einem Hund als Zeugen - einen Fall löst, wird klar: Kira Mauerfuchs ist ein Naturtalent! Und so nimmt das ungewöhnliche Ermittlerteam seine Arbeit auf ...

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.




<p><strong>Martin Heimberger</strong> mag Flammkuchen, Schupfnudeln und grüne Wellensittiche. Letztere natürlich nur als Haustiere. Grün sind bei ihm nicht nur die Sittiche, sondern auch der Daumen. Wenn er nicht gerade schreibt, verbringt er seine Zeit am liebsten mit Gartenarbeit. Martin Heimberger ist Jahrgang 1973, promovierter Biochemiker und lebt in der Nähe von Karlsruhe. Dort findet man ihn in den Rheinauen, Weinbergen oder auch im Zoo, für den er sogar eine Jahreskarte besitzt.</p>

1


Der Löwe warf den Kopf in den Nacken, riss das Maul auf und entblößte seine messerscharfen Zähne.

»Mami, Mami, der will mich fressen!« Das kleine Mädchen starrte mit großen Augen in Richtung Raubtiergehege und hüpfte nervös auf und ab. Zwei geflochtene Zöpfe wirbelten wild durch die Luft.

»Hab keine Angst, Hanni«, erwiderte ihre Mami. »Der Löwe gähnt doch nur. Dem ist sterbenslangweilig.« Sie konnte dies gut nachvollziehen, da sie sich seit einer halben Stunde in der endlos langen Schlange vor dem Waffelhäuschen die Füße in den Bauch stand und beinahe selbst eingeschlafen wäre. »Außerdem«, fügte sie hinzu, »werden die Löwen gefüttert. Der ist bestimmt pappsatt und will nur ein Mittagsschläfchen halten.«

Tierpfleger Rafael Pieper, der direkt vor der jungen Mutter in der Schlange stand, grinste amüsiert in sich hinein. Er wusste, dass kleine Mädchen nicht auf dem natürlichen Speiseplan von Wildkatzen standen, die hübsche Frau mit den blonden Locken und der sonnengebräunten Haut passte jedoch perfekt in sein eigenes Beuteschema. In den fünf Jahren, die er nun im Karlsruher Stadtgarten arbeitete, hatte er sich in den Pausen zwar schon oft auf die Jagd begeben, doch von dauerhaftem Erfolg waren seine Eroberungen nie gewesen. Vielleicht ein kurzes Techtelmechtel im Exotenhaus, manchmal eine Bootsfahrt über den Schwanensee, und gelegentlich ein One-Day-Stand im Streichelzoo. Aber nichts, was jemals über die Mauern des Tierparks hinaus gegangen war.

Der Fang, der ihm nun den Mund wässrig machte, sah jedoch vielversprechend aus. Sie trug keinen Ring am Finger, und ihre Tochter, er schätzte sie auf fünf Jahre, war in einem Alter, in dem Kinder einen neuen Daddy noch ohne viel Gejammer akzeptierten.

»Darf ich Sie vorlassen?«, fragte er die junge Frau kurz vor dem Ende der Schlange. Dann präsentierte er stolz das Stadtgarten-Logo seines dunkelblauen Arbeits-T-Shirts. »Ich arbeite hier im Zoo, gönne mir aber gerade eine kleine Mittagspause. Etwas länger zu warten, stört mich nicht.«

»Oh, vielen Dank. Sie kümmern sich also um die Tiere?«

Pieper gab sich gedanklich selbst ein High Five. Der Fisch hatte angebissen. »Ganz genau. Rafael, der Raubtier-Bändiger«, stellte er sich vor und schüttelte seiner gefühlt Zukünftigen die Hand. »Aber ich sorge mich nicht nur um das Wohlbefinden der Tiere, sondern auch der Gäste.«

Als die Hübsche ihn anlächelte, ging Pieper das Herz auf. »Das ist sehr nett«, säuselte sie und schob sich so eng an ihm vorbei, dass er deutlich spürte, wie sein Blutdruck stieg.

»Mami, Mami. Was, wenn der große Löwe nicht mehr in seinem Käfig bleiben will? Kommt er dann raus?« Wieder zeigte Hanni in Richtung Raubtiergehege, während sie aufgeregt an der verdammt kurzen Shorts ihrer Mutter zerrte.

Für Pieper war das die perfekte Gelegenheit, seinen Blick auf die langen schlanken Beine seines Flirts zu richten, ohne sich dafür schämen zu müssen. Er kniete sich zu Hanni hinunter und griff nach ihrem Händchen. Es gab nichts, was junge Mütter mehr beeindruckte als kinderliebe Verehrer. »Hab keine Angst, Hanni«, beruhigte er sie. »Unsere Tiere können nicht raus. Die Käfige sind ganz fest verschlossen. Darauf passen wir Zoo-Leute ganz doll auf und überprüfen alles doppelt und dreifach. Du bist hier völlig sicher. Ganz großes Ehrenwort.«

»Darf ich Ihnen gleich eine Waffel mitnehmen?«, fragte die junge Frau, als sie endlich an der Reihe war.

Jackpot, dachte Pieper. »Gern«, antwortete er. »Aber mit ganz viel Schokosoße bitte.«

»Schokosoße! Schokosoße!«, rief Hanni begeistert.

Nachdem alle drei ihre Waffel bestellt und kurz darauf mit wenigen Bissen verschlungen hatten, war es Zeit für den Frontalangriff. »Wer von euch will ein Meerschweinchen streicheln?«, fragte Pieper augenzwinkernd.

»Ich! Ich!«, brüllte Hanni.

Ihre Mutter war weniger begeistert. »Den Streichelzoo haben wir schon gesehen. Sonntagmittags ist wohl nicht der optimale Zeitpunkt. Dort ist es brechend voll.«

Pieper grinste. »Ihr vergesst, dass ich Rafael, der Herr der Kuscheltiere, bin«, verkündete er mit stolzgeschwellter Brust. »Ihr seid jetzt meine VIPs. Es gibt einen verschlossenen Bereich im Streichelzoo, den nur ich betreten darf. Aber für euch mache ich heute eine Ausnahme. Na, wer ist mit dabei?«

Während ihre Mutter den Braten langsam roch, war Hanni nicht mehr zu bremsen. »Ich! Ich!«, rief sie, woraufhin Rafael ihre Hand nahm, um sich schnurstracks auf den Weg zu machen.

Dann brach das Chaos los.

Das Echo Tausender schneller Schritte hallte durch den Stadtgarten. Die Schlange vor dem Waffelstand löste sich schlagartig auf. Kinder kreischten, die Erwachsenen brüllten sich gegenseitig Warnungen zu: »Dort drüben!«, »Nicht da lang!«, »Wir müssen hier sofort raus!«

Für einen Moment kam es Pieper so vor, als ob irgendwo ein Feuer ausgebrochen wäre, doch die Menschen rannten in verschiedene Richtungen, manche machten sogar auf dem Absatz kehrt und eilten wieder dorthin zurück, woher sie gekommen waren. Gestandene Väter hüpften wie aufgescheuchte Hühner über die Wiesen, Mütter sprinteten mit ihren Buggys durch die Anlagen, als ob sie ein Wagenrennen bestritten, nur um im nächsten Moment von einem Senior mit dem Rollator vom Weg gedrängt zu werden. Es gab jedoch auch einige unerschrockene Jugendliche, die nicht flüchteten, sondern das Geschehen mit gezückter Handykamera filmten.

Was zur Hölle war hier los?

Sicherheitshalber warf Pieper einen Blick auf das Raubtiergehege. Erleichtert atmete er auf.

Der Löwe saß immer noch hinter dem Gitter.

»Raffi!«, hörte er plötzlich jemanden rufen. Ein Mann und eine Frau kamen auf ihn zu gerannt. Sie trugen ein blaues T-Shirt mit Logo und eine dunkelgraue Hose. Genau wie er.

»Mario! Lucy!«, begrüßte er sie. »Was ist passiert?«

Mario schulterte einen prall gefüllten Stoffbeutel, Lucy hielt eine Waffe in der Hand, die Pieper noch von seiner Ausbildung her kannte, aber noch nie selbst eingesetzt hatte: ein Injektionsgewehr mit CO2-Kartusche zum Abfeuern von Spritzenpfeilen.

»Wir haben ein Problem mit Couscous, Fufu und Chickpea«, erklärte Lucy. »Will sagen: ein Riesenscheißproblem!«

Als Pieper das verwirrte Gesicht von Hannis Mutter bemerkte, erklärte er: »Ich weiß, das hört sich an wie das unverdauliche Mittagessen eines Veganers. Aber Couscous, Fufu und Chickpea sind unsere Schimpansen. Die müsst ihr unbedingt besuchen.«

»Das geht gerade nicht«, warf Mario ein. »Die sind nämlich alle drei ausgebüxt. Die Affen rasen durch den Zoo.«

Hanni kicherte. »Wer hat die Kokosnuss geklaut?«

Pieper klappte die Kinnlade hinunter. »Ausgebüxt? Ihr wollt mich verarschen! Ich war vor der Pause noch im Affenhaus und hab im Außenbereich Unkraut gezupft. Wie sollen die denn durch die Panorama-Scheibe kommen?«

»Nicht durch die Scheibe«, fuhr Lucy ihn an. »Du warst wohl zu blöd, um die Tür abzuschließen. Die steht nämlich jetzt offen, und unsere drei Chimps machen einen Sonntagsausflug.«

Hannis Mutter zog ihre Tochter fest an sich heran. »Sind die Affen gefährlich? Die tun doch nichts, oder?«

Für Pieper war das Gefährlichste momentan Lucy, die mit ihrem neongrün gefärbten Igelschnitt und dem Betäubungsgewehr im Anschlag ziemlich giftig wirkte, dann meinte er: »Fufu und Chickpea, die beiden Weibchen, sind umgänglich und verspielt. Sorgen macht mir eher Couscous, der ist schon seit Tagen ziemlich aufmüpfig. Schlägt auch immer gegen die Glaswand. Das sind wir von dem gar nicht gewohnt.«

Mario nickte. »Der wird langsam senil.«

»Was ist senil?«, fragte Hanni.

Pieper ging vor ihr in die Hocke. »Couscous ist schon sehr alt. Über fünfzig Jahre, um genau zu sein. Er ist sogar der älteste Zoobewohner überhaupt und somit etwas ganz Besonderes für uns. Er ist schon als Kind in den Stadtgarten gekommen.«

»Und wieso hat man ihn Kusskuss getauft? Küsst er so gern die beiden Affenmädchen?«

Pieper lachte. »Nein, Hannilein. Couscous nennt sich eine leckere Speise aus Afrika. Man hat den Affen so getauft, weil er dort geboren ist. Er stammt aus der Elfenbeinküste.«

»Aus einer Elfenbeinkiste? Ja! So eine will ich auch haben!«

Hannis Mutter streichelte ihrer Tochter über den Kopf. »Ist ja gut, Schätzchen. Jetzt lass den armen Mann mal seine Arbeit erledigen.« Mit besorgtem Gesicht wandte sie sich an Pieper. »Was raten Sie uns? Alle Leute rennen zum Ausgang. Sollen wir das auch machen?«

»Am besten ist es, wenn ihr bei mir bleibt«, empfahl Pieper. »Hier ist es am sichersten. Wir sind nämlich im Besitz einer Lucy.« Er deutete mit dem Daumen auf die Frau mit den grünen Haaren. »Und ein Betäubungsgewehr haben wir auch.« Verschmitzt zwinkerte er Hannis Mutter zu, dann fragte er seine Kollegen: »Wie ist die Lage? Hat man die Affen schon lokalisiert?«

»Zumindest die Mädels«, antwortete Mario. »Fufu sitzt auf einer Schaukel am Spielplatz Sallenwäldchen. Die Kinder hat das zuerst gar nicht gestört. Die dachten, das gehört zum Zooprogramm und haben einfach weitergespielt. Erst als es den Eltern aufgefallen war, ist das Geschrei losgegangen. Chickpea hat drüben am Ludwigsee Kraniche gejagt, ist danach auf einen Baum geklettert und ins Dickhäuter-Gehege gesprungen. Die Elefanten sind zwar angepisst, aber Fufu sitzt erst mal fest, weil sie nicht mehr über den Graben der Außenanlage kommt.«

»Und Couscous?«

»Der ist für die...

Erscheint lt. Verlag 1.4.2025
Reihe/Serie Tierische Ermittlungen
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte bethrilled • COSY • Cozy • Eigenbrauer-Syndrom • Krimi • Krimis • spannend • Tierarzt • Tiere • Tierflüsterer • unblutig • witzig • Wohlfühlkrimi • Wohlfühl-Krimi
ISBN-10 3-7517-5948-4 / 3751759484
ISBN-13 978-3-7517-5948-9 / 9783751759489
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