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Mydworth - Mord an einem Toten (eBook)

eBook Download: EPUB
2025 | 1. Aufl. 2025
171 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-7347-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Mydworth - Mord an einem Toten - Matthew Costello, Neil Richards
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Als in einer dunklen Seitengasse von Mydworth die Leiche eines Mannes gefunden wird, steht die Polizei vor einem Rätsel: Das Opfer ist der ehemalige Lokführer Len Skinner, der vor Monaten bei einem tragischen Zugunglück ums Leben kam. Seine verängstigte Witwe bittet Kat und Harry um Hilfe. Doch schon bald wird klar, dass der Fall komplizierter ist als gedacht ... Denn um den Mörder zu finden, müssen sie nicht nur Skinners Tod, sondern auch ein weiteres Verbrechen aufklären.

Über die Serie:

Ein glamouröses Ermittlerduo, ungewöhnliche Verbrechen, schnelle Autos, schicke Kleider und rauchende Revolver - das ist Mydworth, die neue Serie von Matthew Costello und Neil Richards, den Autoren der britischen Erfolgsserie Cherringham. Sir Harry Mortimer, der ehemalige Spion im Dienste Seiner Majestät, ermittelt zusammen mit seiner umwerfenden Ehefrau Kat, die es mit jedem Bösewicht aufnehmen kann! Mydworth ist eine spannende Zeitreise ins England der 20er Jahre - für Fans von Babylon Berlin, Downton Abbey und Miss Fishers mysteriösen Mordfällen.

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!



<p>Matthew Costello ist Autor erfolgreicher Romane wie "Vacation" (2011), "Home" (2014) und "Beneath Still Waters" (1989), der sogar verfilmt wurde. Er schrieb für verschiedene Fernsehsender wie die BBC und hat Dutzende Computer- und Videospiele gestaltet, von denen "The 7th Guest", "Doom 3", "Rage" und "Pirates of the Caribbean" besonders erfolgreich waren. Er lebt in den USA.</p> <p>Bereits seit den späten 90er-Jahren schreibt er zusammen mit Neil Richards Texte, bei beTHRILLED erscheinen die beiden Krimi-Serien "Cherringham" und "Mydworth".</p>

1. Drohende Probleme
  
 


Arthur Wells, der Lokführer des Zugs von Portsmouth nach London um fünf nach acht, trat aus seinem Abteil im Bremswagen, als die Sonne bereits tief am Himmel stand und die Wärme des Tages verflogen war.

Er schaute sich auf dem Bahnsteig um. Die letzten Passagiere stiegen ein, obwohl es bis zur Abfahrt noch zehn Minuten dauerte.

In diesem Zug war es am Freitagabend im Sommer immer ruhig – kaum jemand wollte so spät noch nach London.

Nun ja – für ihn wäre es auch nichts. Aber so war der Fahrplan nun einmal, und hinterher konnte er sich auf das Wochenende freuen. Es war herrliches Wetter angesagt, also würde er seinen Garten genießen, sich um die Blattläuse auf seinen Rosen kümmern und vielleicht einige Herbstzwiebeln setzen.

Eventuell gelang es ihm sogar, seine arme alte Mutter nach draußen in den Sonnenschein zu locken – damit sie mal aus ihrem tristen Schlafzimmer kam!

Er blickte an den Wagen entlang zur Lok, die gewaltige Dampf- und Rauchschwaden ausstieß, als würde sie mit den Hufen scharren.

Arthur zog seine Taschenuhr hervor, die er letzten Sommer als Anerkennung für zwanzig Dienstjahre bekommen hatte. Kein weltbewegendes Geschenk, aber die neue Eisenbahngesellschaft war erst wenige Jahre alt und würde niemals erlauben, dass sich Gefühlsduselei der »modernen Betriebswirtschaft« in den Weg stellte.

Dennoch war es ein sehr gutes Modell. Arthur glich sie mit der großen Bahnhofsuhr ab: auf die Sekunde genau.

Und jetzt, da nur mehr Minuten bis zur Abfahrt blieben, kam noch ein Paar angelaufen, um rasch in den Zug zu steigen.

Beim Blick nach vorn zur Lok sah er Jim Collins, den Heizer, der auf der Plattform stand und mit dem Lokführer Len Skinner ins Gespräch vertieft war. Ein gutes, verlässliches Gespann, wie Arthur wusste, da sie oft zusammen in einer Schicht arbeiteten. Collins winkte ihm, als wollte er ihn sprechen.

So kurz vor der Abfahrt wunderte es Arthur.

Das ist höchst ungewöhnlich. Stimmt etwas nicht?

Wieder schaute er auf seine Uhr. Wenn er sich beeilte, könnte er noch schnell hinlaufen und fragen, was der Mann wollte.

Er eilte den Bahnsteig entlang, wobei er aus purer Gewohnheit in sämtliche Abteile blickte. Wie er bereits erwartet hatte, saß kaum eine Handvoll Passagiere im Zug, und die meisten Abteile wirkten leer.

Als er sich Collins und Skinner näherte, betrachtete er die mächtige Zugmaschine – die Zephyr, wie diese wunderschöne Lokomotive hieß. Die großartige schwarz-grüne Lok glich einer schnaufenden Bestie, und Arthurs Meinung nach war sie eines der Wunder dieser modernen Ära.

Collins, der jüngere der beiden Männer, drehte sich mit einem warmherzigen Lächeln zu ihm um.

Skinner zögerte indes noch einen Moment und vermied es, Arthur direkt anzusehen.

Weshalb Arthur unweigerlich das Gefühl hatte, dass hier wirklich und wahrhaftig etwas nicht stimmte.

Der Heizer begrüßte ihn. »Guten Abend, Arthur.«

»Jim«, antwortete er, und weil der Lokführer viel Wert auf die angemessene Ansprache legte, ergänzte er: »Und einen guten Abend Ihnen, Mr Skinner.«

Collins sah Skinner an, als wartete er darauf, dass der Befehlshaber des Zugs reagierte.

Was nicht geschah.

Collins füllte die Lücke. »Weil Freitag Abend ist und so, haben Len und ich uns gefragt, ob Sie sich auf ein Pint zu uns gesellen mögen, sobald wir uns frisch gemacht haben. Bevor wir dann auf den letzten Zug zurückspringen ...«

Arthur sah von dem Heizer zum Lokführer. Hatten sie ihn den ganzen Weg herlaufen lassen, um ihn das zu fragen?

»Ah, ähm, sehr freundlich von Ihnen, aber wie Sie wissen, mache ich mich nach einer Spätschicht gern direkt auf den Heimweg. Meine Mutter ... sie ist recht gebrechlich.«

»Ja, natürlich«, sagte Jim und klopfte Arthur grinsend auf die Schulter. »Heim zur Familie. Guter Mann.«

»Man darf die Mutter nicht verärgern, was, Wells?« Endlich drehte Skinner sich zu Arthur um und sah ihn leicht hämisch an. Sein Tonfall war seltsam matt.

Arthur war unsicher, woher diese plötzliche Feindseligkeit rühren mochte.

Und nun bemerkte er es. Ein verräterisches Zeichen.

Skinner hatte fraglos schon getrunken. Daher diese Mattigkeit. Nicht, dass der Lokführer schwankte oder zu torkeln drohte, aber er hatte offensichtlich schon einige Drinks gehabt, bevor er zur Schicht gekommen war. Und Arthur bemerkte eine Fahne.

Nicht von dem schwachen Bier, das dieser Tage leider allgegenwärtig war – sogar hier auf dem Führerstand. Nein, Skinners Fahne roch nach etwas weitaus Stärkerem.

Whisky.

Und das war besorgniserregend.

Arthur wandte sich wieder Collins zu, und das gewinnende Lächeln des Heizers wirkte merklich gedämpft. Vielmehr blickte er Arthur wissend an.

Skinner nahm den schmutzigen Lappen, der aus einer Tasche seiner Latzhose hing, und wischte sich den Schweiß von der Stirn, ehe er die Metallstange packte, um die Stufen hinauf in die Lok zu steigen.

»Also, Wells, alles in Ordnung dahinten?«, fragte er. Seine Stimme hatte ihren Biss verloren und klang wie immer.

»Ja, gewiss doch, Mr Skinner. Alles bestens.«

»Guter Mann«, sagte Skinner. »Wie es aussieht«, erneut war da eine winzige Andeutung eines Lallens, »sind wir pünktlich. Genauso, wie wir es mögen, was?«

Skinner zog sich nach oben, schien keine Probleme mit den Stufen oder dem Geländer zu haben, und dennoch dachte Wells: Sollte ich etwas sagen? Das hier melden?

Arthur war klar, dass es seine Pflicht wäre, sollte er den Verdacht hegen, dass der Lokführer in irgendeiner Weise beeinträchtigt war.

Doch kaum war Skinner oben in der dampfenden Lok und außer Hörweite, trat Collins näher zu Arthur.

»Äh, hören Sie, Arthur, ich weiß ... nun ja ... Vielleicht haben Sie schon bemerkt ...«

Arthur beendete den Satz für ihn. »Dass unser Mr Skinner schon ein oder zwei Pints hatte?«

Collins wurde ernst. »Ich befürchte, es sieht ganz so aus.«

»Und nicht nur Bier, glaube ich, Jim«, sagte Arthur.

Er sah, wie Collins hinauf zur Lok blickte, als wollte er sichergehen, dass Skinner nicht zuhörte. Dann runzelte er die Stirn. »Hören Sie, alter Knabe, Sie müssen sich keine Sorgen machen. Ich bin hier und behalte alles im Blick.« Er legte eine Hand auf Arthurs Schulter. »Wie ich es immer tue. Sie kümmern sich um die Passagiere, und wir kommen hier vorn klar.«

Und nun sah Arthur, wie Collins auf seine Taschenuhr schaute. Seine aufgekrempelten Ärmel gaben sehnige Unterarme preis, gestärkt von Jahren, in denen er die allzeit gierige Feuerbüchse gefüllt hatte.

»Tja, dann fahren wir lieber mal los, nicht?«, sagte Collins. »Oh, eines noch. Sicher haben Sie schon gesehen, dass wir eine verlangsamte Strecke einige Meilen nördlich von Mydworth haben.«

Ja, Arthur hatte es gesehen und sich gemerkt. »Die war am Brett angeschlagen«, antwortete er.

»Also volle Kraft und bei Hickman's Curve runter auf zwanzig«, sagte Collins.

Arthur nickte. Er kannte Hickman's Curve gut – ein Gleisbereich hoch über einer malerischen Senke, die bei Wanderern sehr beliebt war. Allerdings auch mit einem berüchtigten Abhang zur Seite, und wenn das Wetter seinen Tribut forderte, war besondere Vorsicht vonnöten. Angesichts der starken Sommerregenfälle vermutete Arthur, dass die Streckenarbeiter das Wochenende durcharbeiten würden.

Nun blickte er Collins nach, der hinauf in die Lok stieg.

»Wir verlieren ein paar Minuten, aber die sollten wir später aufholen können«, sagte der Heizer grinsend.

Er packte seine Schaufel, nahm eine volle Ladung Kohlen auf und warf sie in die rot glühende Feuerbüchse, sodass jede Menge Rauch aufstieg.

Wenn Arthur ganz ehrlich sein sollte, war er trotz Collins' Versicherung doch sehr beunruhigt wegen Skinner und wie betrunken der Mann sein mochte.

Doch wenn Collins sagte, er hätte alles im Blick, gab es vielleicht keinen Grund zur Besorgnis.

Und ganz sicher wollte Arthur nicht der sein, der einen Kollegen um seine Arbeit brachte. Wäre es eventuell gut, das Problem nächste Woche anzusprechen? Vertraulich?

Arthur eilte zurück nach hinten, wo er sich ein letztes Mal auf dem Bahnsteig umschauen würde, bevor er in den Bremswagen und sein Abteil ging.

Dann winkte er mit der grünen Flagge nach vorn, wo Skinner auf das »Alles klar«-Signal zur Abfahrt wartete.

Danach würde der Zug zu seiner schnellen Reise in den Sommerabend aufbrechen – von der Küste über die grünen Hügel von Sussex und in die Großstadt London.

Als sie den Bahnhof von Mydworth verließen, nahm Arthur einen Schluck von seinem Tee aus dem angeschlagenen Metallbecher.

Er war nicht mehr ganz so heiß, wie Arthur ihn mochte, aber immer noch angenehm genug, genauso wie die...

Erscheint lt. Verlag 1.3.2025
Übersetzer Sabine Schilasky
Sprache deutsch
Original-Titel Mydworth Mysteries
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte 20er Jahre • 30er • Adel • Britisch • Bunburry • cherringham • COSY • Cozy • Detektiv • Downton Abbey • England • Englischer Krimi • Ermittlung • Geheimnis • historisch • Krimi • Krimis • Lady • Lord • lustig • Miss Fisher • Mord • Murder • Schatz • Segelboot • Strand • Südengland • Verbrechen
ISBN-10 3-7517-7347-9 / 3751773479
ISBN-13 978-3-7517-7347-8 / 9783751773478
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