Zum Hauptinhalt springen
Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

Sternkreuzer Proxima - Die Meridia-Krise (eBook)

Folge 21
eBook Download: EPUB
2025 | 1. Aufl. 2025
119 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
9783751773959 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Sternkreuzer Proxima - Die Meridia-Krise - Dirk van den Boom
Systemvoraussetzungen
2,99 inkl. MwSt
(CHF 2,90)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Captain Ark und die Proxima machen Station auf Meridia, um das Institut für Temporalmedizin und die dortigen Spezialisten aufzusuchen. Doch auf dem Planeten misstraut man ihnen, da Ark unfreiwillig an dem Umsturz auf Halterman III beteiligt war. Die Lage eskaliert, als Arks Crew Manipulationen an Bord feststellt, die auf einen Verräter in den eigenen Reihen hinweisen. Während die Crew versucht, diese Bedrohung zu bekämpfen, gerät die politische Lage auf Meridia außer Kontrolle. Währenddessen erhält Ark Informationen über die Droge - äußerst beunruhigende Informationen ...

Über diese Staffel:

Der Wiederaufbau der Republik schreitet voran, nachdem Captain Ark und ihre Crew vom Sternenkreuzer Proxima die Regierung zu Fall gebracht haben. Eine Regierung, die unter dem Einfluss einer mysteriösen Droge stand - noch immer ist unklar, wer sie in Umlauf gebracht hat und zu welchem Zweck. Gemeinsam mit der zum Forschungsschiff umgebauten Fregatte Achat unter dem Kommando von Captain Yin soll die Proxima der Sache auf den Grund gehen. Was Ark und ihre Crew schließlich entdecken, geht weit über Machtspiele hinaus ...

Die Proxima auf einer Mission zu finsteren Geheimnissen in den Tiefen des Raums, jenseits aller Vorstellungskraft - in der vierten Staffel der SF-Erfolgsserie von Dirk van den Boom.

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.



<p><strong>Dirk van den Boom</strong> (geboren 1966) hat bereits über 100 Romane im Bereich der Science-Fiction und Fantasy veröffentlicht. 2017 erhielt er den Deutschen Science Fiction Preis für seinen Roman "Prinzipat". Zu seinen wichtigen Werken gehören der "Kaiserkrieger-Zyklus" (Alternative History) und die Reihe "Tentakelkrieg" (Military SF). Dirk van den Boom ist darüber hinaus Berater für Entwicklungszusammenarbeit, Migrationspolitik und Sozialpolitik sowie Professor für Politikwissenschaft. Er lebt mit seiner Familie in Saarbrücken.</p>

1


»Es tut mir leid.«

Das war eine Lüge. Jedes einzelne Wort gelogen. Zadiya Ark hörte es am Tonfall, sah es im Gesicht. Würde sie daran glauben, dass Menschen Schwingungen abgaben, die von sehr empathischen Menschen aufgefangen werden konnten, stünde sie gerade in einer Strahlung der Falschheit. Gregor Sanwas, der stellvertretende Gouverneur von Meridia, war die Personifizierung von allem, was der Wahrheit abträglich war, und Ark konnte es ihm nicht einmal übel nehmen. Er hatte es nicht leicht, aber so war das nun mal in diesem Job.

Sie schaute sich um. Vara hörte zu, ebenso Vince, die beide mit ihr auf der Brücke der Proxima Dienst taten. Sie hatte um Zeugen gebeten.

»Ich verstehe, dass die politische Situation schwierig ist. Das dürfte aktuell auf die gesamte Republik zutreffen, egal, wohin wir fliegen. Wir benötigen Zugang zur Flottenstation, daran gibt es nichts zu rütteln«, beharrte sie. »Und ich muss eine Delegation meiner Leute landen lassen, im Rahmen unserer Mission.«

»Auf höchsten Befehl«, hätte sie beinahe hinzugefügt, aber sie wollte es nicht gleich übertreiben.

»Ich werde Ihnen gerne Orbitalzugang erlauben. Aber keinen Landurlaub. Die Situation auf Meridia ist angespannt, und wir wünschen keine Intervention der Flotte. Wir versuchen gerade, den Besuch des neuen Ministers für koloniale Angelegenheiten vorzubereiten. Er wird mit dem Kreuzer Saladin in Kürze hier ankommen, und das ist politisch nicht eben einfach. Ich habe wirklich mehr als genug damit zu tun.«

»Vielleicht herrscht zwischen uns ein Missverständnis vor. Ich bin nicht hier, um zu intervenieren.«

»Das sagen sie alle.« Das war keine Lüge, das war Verachtung, doch diese Art wohltuender Ehrlichkeit war Ark im Grunde lieber als die Wahrung der höflichen Form, hinter der sich die wahren Gefühle verbergen ließen. Sanwas war kein guter Lügner, oder er war einfach nur müde. Die dunklen Ringe unter seinen Augen und das etwas wirre Haar konnten zu seinem persönlichen Stil gehören, aber so viel Menschenkenntnis besaß Ark nun doch, um zu erahnen, dass dieser Mann sich nur noch relativ mühsam aufrecht hielt. Sie unterdrückte ihr Mitgefühl. Niemand hatte ihn gezwungen, in die Regierung zu gehen.

Sanwas redete weiter. »Wir wissen, was Sie auf Halterman III getan haben, Captain. Mir ist egal, wie Sie es nennen, aber wenn eine Regierung quasi abgesetzt wird, nachdem Sie dort aufgetaucht sind, hört sich das wie eine Intervention an. Und jetzt, bei unseren aktuellen Schwierigkeiten, schickt Terra den neuen Minister. Vorher aber tauchen Sie auf. Bitte verstehen Sie, dass uns das schon zu denken gibt.«

»Was auf Halterman geschah, war keine Absicht.«

Der Mann verzog das Gesicht, und ja, es klang wirklich wie eine schwache Ausrede.

»Noch schlimmer. Sie besuchen eine Welt der Republik und stürzen unabsichtlich die Verwaltung in eine Krise.« Sanwas sagte es kühl und emotionslos wie eine Maschine, und das machte es noch eindringlicher.

»Die Krise bestand schon vorher.«

»Selbst wenn ich Ihnen glauben würde, es ändert nichts am öffentlichen Bild, das Ihre Anwesenheit hier abgibt. Die Republik hat jetzt eine rein zivile Regierung. Sie haben einen gewissen Ruf. Wir auf Meridia haben – objektiv betrachtet – Schwierigkeiten. Zählen Sie mal eins und eins zusammen, Captain. Ihre Absichten mögen edel, hilfreich und gut sein, aber wir beide wissen, dass der Anschein eine ebenso große Wirkungsmacht hat wie die Realität.«

Ark konnte ihm nicht widersprechen. Sie war eine Soldatin, aber in den letzten Monaten hatte sie einen intensiven Schnellkurs in politischer Praxis bekommen, sowohl was die drögen Seiten des Geschäfts anging wie auch die spektakulären. Bei Letzteren hatte sie ihre Hände im Spiel gehabt. Eine zentrale Idee, mit der sie sich befasst hatte, war die Machbarkeitsillusion, die Annahme, Politik wäre tatsächlich in der Lage, alle Probleme zu lösen und auf alles eine Antwort zu finden. Das mehrmalige Scheitern der Republik wies darauf hin, wie mächtig und gleichzeitig verhängnisvoll diese Illusion sein konnte. Dann griff oft das Militär ein, das seine eigene Machbarkeitsillusion mit sich trug, den Anschein einer Kompetenz, geboren aus Hierarchie und Disziplin, mit der man »aufräumen« konnte. Das machte am Ende alles nur noch schlimmer. Sie fühlte sich dadurch seltsamerweise angegriffen, ungerecht behandelt.

Aber sie verstand Sanwas, wahrscheinlich besser, als dieser es glaubte.

»Wir werden an der Orbitalstation andocken, und wir werden mit einem kleinen Beiboot landen. Wir haben eine wichtige wissenschaftliche Untersuchung durchzuführen, eine rein zivile Mission.« Die Lüge kam ihr sehr gut über die Lippen und sie war sich einigermaßen sicher, dass sie nicht allzu offensichtlich war. Sanwas verengte die Augen ein wenig, ein deutliches Zeichen von Misstrauen, aber er konnte natürlich auch nicht zu weit gehen. Die zivile Regierung wollte keine Intervention des Militärs, sie wollte dieses aber auch nicht unnötig provozieren. Sie waren beide auf der Suche nach einem Kompromiss.

»Eine wissenschaftliche Mission?«

»Ich plane einen Besuch im Wissenschaftscluster unweit der Hauptstadt.«

»Wen genau wollen Sie da sprechen?«

»Verschiedene Experten«, erwiderte Ark ausweichend. »Das müssen Sie nicht wissen, Herr Gouverneur. Wir mischen uns bei Ihnen nicht ein, aber Dienstgeheimnisse der Flotte werde ich sicher nicht ausplaudern. Wenn Sie es unbedingt wissen müssen, fragen Sie bitte auf Terra nach. Flottenkommando, am besten bei höchster Stelle, damit Sie auch schnell eine Antwort bekommen.«

Das konnte er machen. Sie kannte einen Admiral, der eine solche Anfrage gebührend beantworten würde. Zu dem Zeitpunkt war sie, so hoffte sie, bereits wieder verschwunden.

»Ein Beiboot. Drei Personen«, sagte Sanwas. Er sah nicht so aus, als wollte er aktuell mit Terra Kontakt aufnehmen.

»Ein Beiboot. Aber die Crew ist meine Sache. Ich verstehe Ihre Situation, aber übertreiben Sie es nicht.« Jetzt war es an Ark, etwas kalt zu wirken.

»Unbewaffnet. Drei Personen. Ich bestehe darauf. Das oder nichts.«

Ark wusste, dass sie am Ende des Pokerspiels angekommen waren und sie jetzt die Karten auf den Tisch legten. Und beide wussten sie, dass sie ihre nicht überreizen konnten.

»Gut.«

Sanwas verschwand ohne ein weiteres Wort vom Bildschirm.

»Wow!«, stieß Vara aus. »Der steht unter Druck.«

»Das kann man wohl sagen. Aber wir wurden zumindest nicht weggeschickt und können operieren. Es läuft so ab: Wir machen das komplette Sara-Update, sobald wir an der Flottenstation angedockt sind. Vince, bitte bereiten Sie ein vollständiges Briefing zur Situation auf Meridia vor. Ich habe ein schlechtes Gefühl, was die Lage dort anbetrifft und ich will tatsächlich kein zweites Halterman-Ereignis, dafür haben wir keine Zeit. Apropos Zeit: Vara, Sie machen mir einen Termin bei diesen Temporalmedizinern.«

»Da muss ich aber nicht mit, oder?«

Ark lächelte den Mann an. »Ihre Freundin wird mich begleiten, zusammen mit Dr. Breiskoop. Sie wird Ihnen dann alles erzählen.«

Vara verzog das Gesicht.

Ark wandte sich ab und betrat ihre Kabine. Dort warteten bereits drei weitere Besatzungsmitglieder auf sie, die alle nicht weniger erschöpft wirkten als Vizegouverneur Sanwas. Spezialist Marcus Hamilton, der von der Achat übergesetzt hatte, war nur in den Genuss einer Dusche, aber nicht des notwendigen Schlafs gekommen. Doktor von Kampen saß neben ihm auf dem kleinen Sofa und wirkte nicht weniger erschöpft, es lagen immer noch Patienten in der Krankenstation, die mit ihrer jüngst abgeschlossenen seltsamen Reise nicht zurechtkamen. Chefingenieur Simmons sah zugleich erschöpft wie beseelt aus, jemand, der stolz auf seine Arbeit war und darauf, dass die Proxima wieder so funktionierte, wie sie sollte.

Zumindest im Großen und Ganzen. Denn an ihrer KI Sara würden sie noch arbeiten müssen.

Ark setzte sich auf die Tischkante ihres Schreibtischs. Bevor sie nach Meridia reiste, würde sie schlafen. Und sie würde allen hier Anwesenden befehlen, es ihr gleichzutun. Aber das hier war dringend, wenigstens war es ihr so angekündigt worden.

»Also?«, fragte sie, als sie in die Runde sah. »Wir sind alle erschöpft. Was ist das Problem?«

»Ich habe das Problem entdeckt!«, äußerte sich die mädchenhafte Stimme aus dem Nichts. Es war Sara nicht anzumerken, dass sie, wie Simmons sagte, nicht alle Tassen im Schrank hatte. Ein Problem, das sie in Kürze zu lösen gedachten.

»Dann erkläre du es uns.«

»Als ich mich wiederhergestellt habe«, fuhr die KI ohne weitere Aufforderung fort, »habe ich einen umfassenden Systemwartungsprozess initiiert. Ich wollte herausfinden, ob meine vorübergehende Abwesenheit irgendwo Schäden hinterlassen hat oder ob es Schäden gibt, die ich hätte reparieren sollen, die aber meiner Aufmerksamkeit entgangen waren.«

»Da du schlicht keinerlei Aufmerksamkeit mehr hattest«, fügte Simmons hinzu.

»Korrekt. Die Auswirkungen der Zeitschwelle oder Zeitbarriere – in der Crew werden verschiedene Worte benutzt, vielleicht können wir uns noch auf einen Begriff einigen – haben das Schiff beansprucht und zahlreiche Protokolle vorübergehend außer Kraft gesetzt. Bei der anschließenden Überprüfung habe ich verdächtige Zugriffe und Manipulationen entdeckt. Gezielte Manipulationen.«

Ark sah den Chefingenieur auffordernd...

Erscheint lt. Verlag 1.4.2025
Reihe/Serie Proxima
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte action • Aliens • David Weber • episch • Fortsetzung • Honor Harrington • Hörbuch • Imperium • John Ringo • Krieg • Militär • Military SF • nimue alban • Politik • Reihe • Schlacht • Science-fiction • Science Fiction Romane • SciFi • Serie • Space Opera • Staffel • Strategie • Taktik • Weltraumoper
ISBN-13 9783751773959 / 9783751773959
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich

von Jo Koren

eBook Download (2024)
Lehmanns Media (Verlag)
CHF 9,75

von Jo Koren

eBook Download (2024)
Lehmanns Media (Verlag)
CHF 9,75