Gefährliche Begegnung (eBook)
377 Seiten
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
978-3-7517-7527-4 (ISBN)
Er bedeutet Gefahr - aber sie kann ihm einfach nicht widerstehen ...
Vor fünf Jahren arbeitete die begabte Computerexpertin Niema gemeinsam mit ihrem Mann und dem CIA-Agenten John Medina an einer Mission, die für ihren Mann tödlich endete. Niema schwor sich damals, nie wieder einen gemeinsamen Auftrag mit John zu übernehmen.
John jedoch konnte die attraktive Niema nie vergessen und bittet sie, ihn als 'Maulwurf' bei einem französischen Waffenhändler zu unterstützen. Ein Auftrag, den Niema einfach nicht ablehnen kann. Als die Mission aufzufliegen droht, flüchten John und Niema gemeinsam. Doch nicht nur der Einsatz ist gefährlich, auch die Anziehungskraft zu John beunruhigt Niema immer mehr ...
»Linda Howard ist einfach unschlagbar in ihrer perfekten Mischung aus explosivem Thriller und erotischer Raffinesse!« Romantic Times
Jetzt erstmals als eBook - spannend und voller Leidenschaft! Der Roman erschien im Original unter dem Titel All the Queen's Men.
eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.
<p>Linda Howard gehört zu den erfolgreichsten Liebesromanautorinnen weltweit. Sie hat über 25 Romane geschrieben, die sich inzwischen millionenfach verkauft haben. Ihre Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und mit vielen Preisen ausgezeichnet. Sie wohnt mit ihrem Mann und fünf Kindern in Alabama.</p>
Erster Teil
1
Iran, 1994
In der kleinen Hütte war es kalt und zugig. Trotz der Decken, die über dem einzigen Fenster und der verzogenen Tür hingen, damit ja kein Lichtschimmer nach außen drang, pfiff eiskalte Luft herein. Niema Burdock hauchte ihre Finger an, um sie zu wärmen. Im trüben Licht der kleinen, batteriebetriebenen Funzel, der einzigen Lichtquelle, die ihnen Tucker, der Teamleiter, erlaubte, bildete ihr Atem kleine Wölkchen.
Ihrem Mann Dallas schien die Kälte überhaupt nichts auszumachen. Er trug nur ein T-Shirt und war gerade dabei, die Semtex-Blöcke sicher in seinem Rucksack zu verstauen. Niema, die ihn beobachtete, versuchte, sich ihre Besorgnis nicht anmerken zu lassen. Sie machte sich nicht etwa wegen des Plastiksprengstoffs Gedanken, nein, das Plastikzeug war so sicher, dass es die Soldaten in Vietnam sogar als Brennstoff benutzt hatten. Aber Dallas und Sayyed mussten die Sprengkörper in der Fabrik selbst zünden, und das war der gefährlichste Teil einer ohnehin schon haarsträubenden Mission. Obwohl, wenn sie ihren Mann so ansah, er wirkte genauso ruhig, als gälte es, nur mal eben eine Straße zu überqueren. Niema dagegen war alles andere als ruhig. Der ferngesteuerte Zünder war ein antiquiertes Ding, und das mit Absicht, falls die Ausrüstung in falsche Hände fiel. Nichts sollte darauf hinweisen, dass die Operation eine amerikanische war, weshalb Dallas auch Semtex anstatt C 4 verwendete. Doch gerade weil ihre Ausrüstung nicht unbedingt auf dem neuesten Stand war, hatte Niema ihr Möglichstes getan, dafür zu sorgen, dass alles fehlerlos funktionierte. Immerhin waren es die Finger ihres Mannes, die den Zünder betätigen mussten.
Dallas merkte, dass sie ihn beobachtete, und blinzelte ihr zu. Sein normalerweise ausdrucksloses Gesicht verzog sich zu einem warmen Lächeln, ein Lächeln, das er nur für sie reservierte. »He«, sagte er sanft, »keine Sorge, ich kann das.«
Und sie hatte gedacht, man würde ihr ihre Nervosität nicht anmerken! Die anderen drei Männer wandten ihr die Köpfe zu. Da sie nicht wollte, dass sie dachten, sie könnte mit der Anspannung der Situation nicht fertig werden, zuckte sie gespielt gleichgültig mit den Schultern. »Verklag mich doch. Ich bin frisch verheiratet, ich hab keine Ahnung. Dachte, die besorgte Gattin zu spielen gehört zu meinem Job.«
Sayyed, der ebenfalls dabei war, einzupacken, lachte. »Schöne Art, seine Flitterwochen zu verbringen.« Er war im Iran geboren, aber mittlerweile amerikanischer Staatsbürger, ein zäher, drahtiger kleiner Mann Ende Vierzig. Sein Englisch war perfekt, ja es klang sogar die Sprechweise des mittleren Westens heraus, was nicht nur daran lag, dass er schon seit dreißig Jahren in den Staaten lebte, sondern auch an seinem unglaublichen Fleiß. »Ich persönlich hätte mir Hawaii ausgesucht. Wenigstens ist’s da jetzt wärmer.«
»Oder Australien«, warf Hadi sehnsüchtig ein. »Dort ist jetzt Sommer.« Hadi Santana war arabisch-mexikanischer Abstammung, aber in Amerika geboren und aufgewachsen. Er stammte aus dem heißen Süden Arizonas und mochte das kalte, iranische Gebirge im Winter ebenso wenig wie Niema. Seine Aufgabe war es, Wache zu halten, während Dallas und Sayyed die Zündungen legten. Er überspielte seine Anspannung, indem er wieder und wieder Gewehr und Munition überprüfte.
»Wir waren nach der Hochzeit zwei Wochen auf Aruba«, bemerkte Dallas gelassen, »wirklich toll da.« Abermals zwinkerte er Niema zu, und sie musste unwillkürlich lächeln. Falls Dallas nicht zuvor schon einmal auf Aruba gewesen war, konnte er nicht allzu viel von der Insel mitbekommen haben, hatten sie ihre Kurzflitterwochen doch fast ausschließlich im Bett verbracht. Nur zum Essen waren sie gelegentlich aufgestanden. Ach, es war herrlich gewesen. Das war jetzt drei Monate her.
Tucker beteiligte sich nicht an der Unterhaltung, aber seine kühlen, dunklen Augen ruhten fast prüfend auf Niema, als frage er sich, ob es vielleicht ein Fehler gewesen war, sie in sein Team aufzunehmen. Sie besaß zwar nicht die gleiche Menge an Erfahrungen wie ihre Kollegen, aber ein Neuling war sie auch nicht gerade. Und nicht nur das, sie konnte jede Telefonleitung mit verbundenen Augen anzapfen. Falls Tucker also Zweifel an ihren Fähigkeiten hegte, sollte er es offen sagen, wünschte sie, anstatt nur finster zu glotzen.
Nun, sie hatte jedenfalls Zweifel, was ihn betraf, überlegte sie trocken. Nicht, dass er was Falsches gesagt oder getan hätte, nein. Ihr Unbehagen ihm gegenüber war rein instinktiv, es hatte keinen konkreten Grund. Sie wünschte, er wäre einer der Männer, die in die Giftgasfabrik gingen, anstatt allein hier mit ihr die Stellung zu halten. Der Gedanke, zwei Stunden allein mit ihm verbringen zu müssen, war zwar längst nicht so aufreibend wie die Vorstellung, dass Dallas in höchster Gefahr schweben würde, aber schlimm genug. In ihrem ohnehin angespannten Zustand konnte sie den zusätzlichen Stress mit dem stummen Klotz weiß Gott nicht gebrauchen.
Tucker hatte ursprünglich an Dallas’ Stelle gehen wollen, aber dieser argumentierte dagegen. »Schau, Boss«, hatte er auf seine ruhige Weise gesagt, »es ist ja nicht so, dass du den Job nicht machen könntest, du bist genauso gut wie ich, aber für dich wär’s ein überflüssiges Risiko. Wenn’s keine andere Möglichkeit gäbe, wär’s was anderes, aber so ist es nicht.« Die beiden hatten einen unergründlichen Blick ausgetauscht, dann hatte Tucker kurz genickt.
Dallas und Tucker kannten einander von früher, hatten schon früher gelegentlich zusammengearbeitet. Das Einzige, was in Niemas Augen für den Teamchef sprach, war die Tatsache, dass ihr Mann ihm vertraute und ihn achtete. Und Dallas Burdock war alles andere als leichtgläubig, ganz im Gegenteil. Dallas war der zäheste, gefährlichste Mann, dem sie je begegnet war, ja, sie hatte sogar geglaubt, der gefährlichste überhaupt. Bis sie Tucker traf.
Und das war an sich schon beängstigend, denn Dallas war wirklich unglaublich. Bis vor fünf Monaten hätte sie nicht einmal gedacht, dass solche Männer überhaupt existierten. Jetzt wusste sie es besser. Mit zugeschnürter Kehle beobachtete sie ihren Mann dabei, wie er konzentriert, den schwarzen Schopf über die Ausrüstung gebeugt, alles säuberlich verstaute. Seine Konzentrationskraft war beängstigend; wenn er es wollte, dann existierte nichts mehr außer seiner Aufgabe. Eine solche Konzentration hatte sie ansonsten nur bei einem anderen Mann beobachtet: bei Tucker.
Irgendwie konnte sie es noch immer nicht fassen, dass sie wirklich und wahrhaftig mit diesem Mann verheiratet war, mit einem Mann wie Dallas. Sie kannte ihn erst seit fünf Monaten und liebte ihn beinahe ebenso lange, dennoch war er in so vieler Hinsicht noch ein Fremder für sie. Sicher, allmählich begannen sie, einander besser kennenzulernen, begannen sich in ihre Ehe einzugewöhnen, falls man bei einem Beruf wie dem ihren überhaupt von Gewöhnung sprechen konnte. Sie waren beide Vertragsagenten, die für die unterschiedlichsten Auftraggeber arbeiteten, meist jedoch für die CIA.
Ja, Dallas war ruhig, gelassen und zuverlässig. Früher hätte sie solche Charaktereigenschaften als wünschenswert erachtet – vorausgesetzt, man war der Typ Heimchen am Herd. Wünschenswert, aber langweilig. Doch jetzt nicht mehr. Nichts an Dallas ließ sich als langweilig bezeichnen. Saß die Katze im Baum und konnte nicht mehr herunter? Dallas konnte klettern wie ein Affe. Ein verstopftes Wasserrohr? Dallas war ein unglaublich begabter Klempner. Zu hoher Wellengang beim Schwimmen im Meer? Die Baywatch-Schönlinge konnten Dallas, was Schwimmkünste betraf, nicht das Wasser reichen. Wurde ein ausgezeichneter Schütze gebraucht – auch hier war Dallas der Richtige. Und einen Sprengexperten für eine Giftgasfabrik im Iran? Dallas war dein Mann.
Also gehörte schon was dazu, um noch tougher und gefährlicher zu sein als Dallas, aber Tucker ... ja, er war es. Sie wusste nicht, warum sie sich da so sicher war. Es lag nicht etwa an Tuckers physischer Erscheinung; er war groß und drahtig, aber nicht so muskulös wie Dallas. Nervös war er ebenfalls nicht. Falls überhaupt, wirkte er noch gelassener als Dallas. Dennoch war da etwas in seinen Augen, in seiner charakteristischen Reglosigkeit, das ihr verriet, dass Tucker ein äußerst gefährlicher Mann war.
Doch sie behielt ihre Zweifel am Boss für sich. Sie wollte Dallas’ Meinung über Tucker vertrauen, denn sie vertraute ihrem Mann vollkommen. Im Übrigen war sie es gewesen, die diesen Auftrag unbedingt hatte annehmen wollen. Dallas war mehr für einen Tauchurlaub in Australien gewesen. Nun, vielleicht war sie ja einfach nur nervös und deshalb so empfindlich. Immerhin würde man sie töten, wenn sie aufflogen, aber um den Auftrag erfolgreich auszuführen, mussten sie das Risiko, entdeckt zu werden, in Kauf nehmen.
In der kleinen Fabrik im Herzen dieses kalten Gebirges wurde nämlich ein biologischer Kampfstoff hergestellt, der schon bald an...
| Erscheint lt. Verlag | 1.2.2025 |
|---|---|
| Übersetzer | Gertrud Wittich |
| Sprache | deutsch |
| Original-Titel | All The Queen’s Men |
| Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
| Schlagworte | beheartbeat • CIA • Die Doppelgängerin • From Haters to Lovers • Killer • Leidenschaft • Liebe • Mord • Mordgeflüster • Romane für Frauen • Romantic Suspense • Romantic Thrill • romantisch • romantische Spannung • Spannung • Spionage |
| ISBN-10 | 3-7517-7527-7 / 3751775277 |
| ISBN-13 | 978-3-7517-7527-4 / 9783751775274 |
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