Klappe zu, Schnitte tot. Ein Hansel & Pretzel Krimi (eBook)
256 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-4994-7 (ISBN)
Drei, zwei, eins - an die Schüsseln! Deutscher Streuselkuchen, französische Èclairs oder britische Scones - in der kanadischen TV-Show 'Bake your Cake' laufen die Öfen heiß. Wer kann die kritische Jury mit seinen Kreationen aus Mehl, Eiern, Butter und Zucker überzeugen? Linn Sommer muss einen kühlen Kopf bewahren, denn sie vertritt ihren Chef bei dem Backwettbewerb und kämpft mit den anderen Teilnehmern um den Hauptpreis. Doch als die Assistentin des Produzenten erschlagen am Set liegt, hat Linn mehr zu befürchten als verbranntes Karamell und Hefeteig, der nicht aufgehen will. Ein Mörder läuft frei herum, und Linn ist entschlossener denn je, das Verbrechen aufzuklären ...
Über die Serie:
Nach einer gescheiterten Ehe ist Linn Sommer froh, in Kanada einen Neuanfang wagen zu können. Die waschechte Norddeutsche mit einer Schwäche für Stepptanz, Fahrradfahren und attraktive Männer verschlägt es in das idyllische Städtchen Kitchener. Dort findet sie einen Job in der deutschen Bäckerei Hansel & Pretzel. Alles scheint perfekt - bis Linn hinter der Bäckerei eine Leiche findet! Sie beschließt, auf eigene Faust zu ermitteln. Und das nicht nur, weil der zuständige Inspektor unwiderstehlich charmant ist.
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!
<p>Aufgewachsen in der Nähe von Lüneburg, lebt Dani Baker nach Stationen in Bern, San Francisco und Hannover seit 2010 mit ihrer Familie in der Nähe von Toronto. Wenn sie nicht gerade damit beschäftigt ist, Stinktiere, wilde Truthähne und unzählige Streifenhörnchen von ihren Gemüsebeeten fernzuhalten, schreibt sie Cosy Crime-Bücher, arbeitet als Lektorin und Korrektorin für Publikumsverlage, entwickelt Unterrichtsmaterialien für Bildungsverlage und unterrichtet Back- und Kochkurse.</p>
Kapitel 2
»Das sind ganz schön viele.« Ich konnte meinen Blick nicht von den zahlreichen Kameras lösen, die entweder auf Schienen montiert waren oder von einem Gerüst hingen.
»Jeder Teilnehmer wird die ganze Zeit von einer dieser Kameras gefilmt. Zusätzlich filmen fünf Kameraleute mit Handkameras. Zum Beispiel, wenn jemand den Ofen öffnet«, erklärte Eric McBride, der Aufnahmeleiter.
Der sogenannte Ballsaal von Bingemans wirkte wie ein überfülltes Technikwarenlager: Überall verliefen dicke Kabel, die mit Klebeband auf dem Boden befestigt waren. Dazu kamen Rohrleitungen, die von und zu den Küchenzeilen liefen. In den Gängen dazwischen lagen erhöhte Holzplatten, sodass niemand über Kabel oder Leitungen stolpern konnte. Alles wirkte improvisiert und dennoch durchdacht.
Ich schnupperte. »Wird schon was gebacken?«
»Um zu gewährleisten, dass alle Geräte funktionieren, wird jeden Morgen in jedem Ofen ein Biskuitboden gebacken.«
In zwei Reihen standen jeweils fünf Küchenzeilen hintereinander vor der Bühne. Sie waren abwechselnd in Blau und Orange eingerichtet. Jede Station sah identisch aus: strahlende Spülbecken, Herde mit Backöfen, Mikrowellen und großflächige Arbeitsplatten. Darüber hinaus war jede Küchenzeile mit brandneu aussehenden, umfangreichen Backutensilien ausgestattet: Backschüsseln, Löffel, Teigschaber, Küchenmaschine, Formen, Bleche, Messer etc. Alles entweder in Blau oder Orange.
»Wer backt die Kuchen, und was macht ihr damit?«
»Die Runner wechseln sich mit dem Backen ab. Zwei kommen immer früher, um den Ofentest durchzuführen. Einer von ihnen bringt die Böden dann anschließend zu einer Spendentafel.«
»Die Runner?«
»Sie räumen das schmutzige Geschirr weg, kümmern sich darum, dass ihr immer saubere Schüsseln habt, reinigen später die Backplätze, sie erledigen viel.«
»Ich muss meine Schüssel nicht selbst abwaschen?«
Eric lachte. »Da du mehr als eine Schüssel pro Tag brauchen wirst, würde das viel zu lange mit dem Abwasch dauern. Wenn du die Küchenmaschine benutzt«, erklärte er dann weiter, »immer alles in Glasschüsseln füllen, dann kann die Kamera beim Rühren besser filmen. Wenn du mit der Hand rührst, nimm eine Keramikschüssel, denn da schaut dir der Kameramann ohnehin direkt über die Schulter, und dann macht sich Keramik besser im Bild.«
Ich nickte. »Verstehe.«
»Normales Mehl und Zucker stehen an jeder Backstation. Alles andere dort.« Eric zeigte auf unzählige Regale und fünf Kühlschränke, die hinter den letzten beiden Küchenzeilen standen. »Links das Geschirr, in der Mitte weitere Zutaten, rechts die frischen Sachen in den Kühlschränken.«
»Was mache ich, wenn ich eine Zutat nicht finden kann?«
»Wenn tatsächlich mal etwas fehlen sollte, haben wir einen Runner bei einem Supermarkt in Bereitschaft. Ein Anruf, und er bringt es in weniger als zehn Minuten her.«
»Bei sieben Teilnehmern reichen drei Kühlschränke«, ertönte eine herrisch klingende Stimme.
Eric verengte die Augen, bevor er sich zu der Frau umdrehte, die hinter uns aufgetaucht war.
»Ashley«, stieß er hervor. »Was willst du hier?«
»Euch bei der Arbeit unterstützen.«
»Danke, unser Bedarf an Cheerleadern ist gedeckt.«
Ashley fuhr sich durch ihre kinnlange Lockenmähne. »Du kennst doch Oscar, den alten Geizhals. Ich schaue, ob wir irgendwo Geld sparen können. Und ich denke, drei Kühlschränke sind genug.«
»Die Finanzen sind mit Oscar geklärt. Du kannst hier nicht einfach reinplatzen un...«
»Doch, kann ich.« Ashley nickte mir zu. »Bist du der Ersatz für den Deutschen, der sich das Bein gebrochen hat?«
»Ja, ich bin Linn Sommer.«
»Ashley Russe, Oscars Assistentin.«
»Oscar?«
»Der Produzent der Show.«
»Wann verschwindest du wieder?« Eric trommelte ungeduldig mit einem Stift auf seinem Klemmbrett.
»Wenn du deinen Job erledigst.«
»Bin dabei. Also, tschüss.«
»Ich bleibe den ganzen Tag.«
Eric stöhnte. »Hast du nichts Wichtigeres im Büro zu tun? Akten sortieren und Kaffeebecher auswaschen?«
»Deine Freude, mich zu sehen, ist ansteckend. Wann kapierst du endlich, dass ich nur helfen will?«
»Wann kapierst du endlich, dass Filmleute es hassen, wenn ein Spion aus dem Produzentenbüro am Set auftaucht?«
»Wenn es nicht gut läuft, muss halt mal jemand ein Auge darauf werfen.« Ashley warf ihre Haare zurück. »Keine Sorge, ich werde euch unterstütz...«
»Wenn du dich nützlich machen willst, dann führ Linn herum.« Eric machte auf dem Absatz kehrt und ging zu den Kameramännern.
Ashley winkte sofort einen Mann in einem Arbeitsoverall herbei. »Die linken beiden Kühlschranke können weg.«
»Da sind Butter, Eier und Milch drin.«
»Räum es in die anderen Kühlschränke um.«
»Das könnte eng werden. Ich weiß nicht, ob Eric ...«
»Das ist mit ihm abgesprochen.«
Der Arbeiter hob die Schultern. »Von mir aus.«
»Wieso eigentlich sieben?«, fragte ich. »Ich dachte, bisher sind nur zwei von zehn Teilnehmern ausgeschieden.«
»Die Gruppe der First Nations hat sich gegen eine Teilnahme entschieden.«
»Das wusste ich gar nicht. Warum?«
»Sie fühlen sich nicht als Bewohner mit Migrationshintergrund.« Ashley verdrehte die Augen.
»Was auch verständlich ist, denn die First Nations waren ja tatsächlich schon vor den Einwanderern hier. Sie sind also keine Migranten und wollen daher nicht mit uns in einen Topf geworfen werden.« Eine dunkelhäutige Frau mit Rastalocken war neben uns stehen geblieben. Aus ihrer Gürteltasche ragten eine Fusselbürste, ein Kamm und eine Haarspraydose.
»Imani.« Ashley musterte sie kurz. Mir schien, die zwei Frauen konnten sich nicht allzu gut leiden. »Der Wettbewerb ist für die zehn größten Gruppen der Region mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund. Egal, wer wann gekommen ist. Aber die Ureinwohner müssen halt wieder einen Heidenzauber machen.« Sie schnaubte. »Ich bin überrascht, dass sie nicht vor der Halle sitzen und protestieren.«
»Ein medienwirksamer Protest ist häufig das beste Mittel, um die Aufmerksamkeit der Bevölkerung zu erregen.« Die Frau namens Imani ließ nicht locker.
»Bei all den Protesten, die heutzutage in der Welt rumgeistern, hört doch sowieso keiner mehr hin. Ständig jammert jemand rum.« Ashley setzte eine schmollende Miene auf und fuhr mit weinerlicher Stimme fort: »Black lives matter, Hashtag MeToo, indigene Bevölkerung, gleiche Rechte für Schwule, Lesben und die, die sich nicht entscheiden können, wofür ihr Penis steht ...«
Die dunkelhäutige Frau zog die Augenbrauen zusammen. »Mobbing ist hier nicht erwünscht.«
»Zuständig für solche Beschwerden ist die Assistentin des Produzenten.« Ashley öffnete den Mund zu einem großen O und legte einen Finger an die Unterlippe. »Das bin ja ich.«
»Deshalb glaubst du, du kannst dir alles erlauben?« Imani blickte sie wütend an. »Weil du Oscar den Rücken frei hältst?«
»Das bringt mich weiter, als anderen Leuten mit der Puderquaste über glänzende Nasen zu fahren.«
Imani ging einen Schritt auf Ashley zu. »Du kannst deiner Karriere schon mal Auf Nimmerwiedersehen sagen.«
»Ach ja?« Ashley funkelte Imani an.
»Hallihallo, ein neues Gesicht?« Ein hochgewachsener Mann, der mich mit seinem Strahlemannlächeln und den langen blonden Haaren an einen kalifornischen Surfer erinnerte, gesellte sich zu unserer Gruppe. »Ich bin Joost Jansen, Team Holland.«
Ich wollte ihm gerade antworten, als ich bemerkte, dass er nicht mich, sondern Ashley anstrahlte. Diese streckte ihren Rücken durch und ihre Brust nach vorn.
»Ashley, aber du kannst mich Ash nennen.« Sie hakte sich bei ihm unter und zog ihn zu einer Gruppe mit Sitzwürfeln, die rechts neben der Bühne standen.
Imani und ich starrten den beiden hinterher.
»Linn Sommer, ich vertrete Rainer«, stellte ich mich vor.
»Imani. Ich arbeite in der Maske. Wie geht es Rainer?«
»Geht so. Am meisten leidet er darunter, dass ihn der Arzt zum Stillsitzen verdonnert hat.«
Imani lachte. »Kann ich mir vorstellen. Aber schön, dass du für ihn einspringst. Ich liebe deutsche Backwaren.«
»Ich bin kein Profi wie er. Ich hab bisher nur seinen Kuchen verkauft.«
»Keine Sorge, das klappt schon. Wir helfen dir, so gut wir können. Wir sind eine prima Truppe.« Sie warf einen finsteren Blick auf Ashley, die sich laut...
| Erscheint lt. Verlag | 1.3.2025 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Mord in der kleinen Bäckerei |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Krimi / Thriller |
| Schlagworte | Amerika • Backen • Bäckerei • Cosy Krimi • eBook • Ermittlung • Filmset • Gemütlich • H.Y. Hanna • joanne fluke • Kanada • Krimis • Liebe • lustig • Mord • Privatermittlerin • Rezepte • Single • spannend • Urlaub • Verbrechen • Verlieben |
| ISBN-10 | 3-7517-4994-2 / 3751749942 |
| ISBN-13 | 978-3-7517-4994-7 / 9783751749947 |
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