Als wäre es vorbei
Suhrkamp (Verlag)
9783518432341 (ISBN)
Wie verändert der Krieg die Bilder? Wie verändert er das Sehen? Wie verändert er diejenigen, die ihm standhalten oder die ihm zuschauen?
Mit ihren Fotokolumnen, die zwischen Februar 2022 und Herbst 2024 in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung erschienen sind, hat Katja Petrowskaja absichtslos eine Chronik des Ukraine-Krieges geschrieben. Sie beginnt am Vorabend, mit einer Landschaft in Georgien, entlang der Großen Heerstraße. Tiere. Kriegsgefahr liegt in der Luft. Auf der nächsten Seite der Schrei: Mein Kiew! Die unfassbare Realität des Krieges, das Einbrechen des Ungeheuerlichen ins eigene Leben.
Der Krieg verunsichert den Blick. Man sieht Bilder lächelnder Menschen und fragt sich unwillkürlich, ob sie noch leben. Ein Mann steht in einem Loch, mitten auf einer Straße, »als probiere er den möglichen Tod an, als wäre der Tod seine neue Kleidung«. Ein bleiches, lachendes Mädchen, an eine ältere Frau geschmiegt. Aus der Geschichte hinter diesem Bild springt einen hinterrücks die Erkenntnis an, dass selbst das Unwahrscheinliche doch möglich ist - in dieser Zeit auch der Wunder.
Katja Petrowskaja, 1970 in Kiew geboren, lebt seit 1999 in Berlin. Sie studierte in Tartu Literaturwissenschaft und Slawistik und promovierte in Moskau. Von 2000 bis 2010 schrieb sie für verschiedene russisch- und deutschsprachige Medien (Neue Zürcher Zeitung, taz, Deutsche Welle, Radio Liberty). Seit 2011 ist sie Kolumnistin der Frankfurter Allgemeinen Sonntagzeitung. Ihr literarisches Debüt Vielleicht Esther (2014) wurde in mehr als 30 Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet. 2022 erschien der Essayband Das Foto schaute mich an, 2025 der Essayband Als wäre es vorbei. Texte aus dem Krieg. Sie lebt in Berlin.
»Jedes einzelne Foto, ob nun unumwunden naturalistisch oder ästhetisierend stilisiert, ist ein Veto nicht zuletzt gegen die Deals dieser Tage zwischen dem Weißen Haus und dem Kreml. So oft diese Bilder über einen Abschied berichten, indem sie einen Augenblick fixieren, aus dem sie stammen: Es ist nicht vorbei. Bereits das wäre eine Lüge.« Christian Thomas Frankfurter Rundschau 20250405
»Jedes einzelne Foto, ob nun unumwunden naturalistisch oder ästhetisierend stilisiert, ist ein Veto nicht zuletzt gegen die Deals dieser Tage zwischen dem Weißen Haus und dem Kreml. So oft diese Bilder über einen Abschied berichten, indem sie einen Augenblick fixieren, aus dem sie stammen: Es ist nicht vorbei. Bereits das wäre eine Lüge.«
»[Petrowskajas] Fotokolumnen ... sind große Literatur.«
»Petrowskaja schlägt mit ihren Bildern und Texten Breschen in den Wahnsinn, den dieser Krieg in Europa noch immer jeden Tag über uns ausschüttet.«
»Mit ihrem neuen Buch weckt uns Katja Petrowskaja aus dem Schlaf der Verdrängung all des Leids in ihrer Heimat ...«
»Diese herzzerreißenden Kolumnen, sie sind vor allem eines: Exerzitien in Empathie, Momente des
Innehaltens in einer irre gewordenen Zeit.«
»Katja Petrowskajas Texte zu Fotografien schaffen eine große Nähe – zum Kriegsgeschehen, [...] zu den Menschen, die täglich dem Krieg ausgesetzt sind, die sich wehren, müde sind, ausgelaugt. Es sind Texte, die gegen das Sich-Gewöhnen, das Vergessen anschreiben.«
»Petrowskajas Fotokolumnen sind für Betrachter und Leser gleichermaßen eine Anregung zur Auseinandersetzung mit dem Krieg und seinen Folgen. ... Beeindruckend wie gefasst und nahezu ruhig die große Sprachstilistin Petrowskaja, trotz der eigenen Betroffenheit, das noch vor kurzem Unvorstellbare beschreibt.«
»[Petrowskaja] schreibt auch gegen ihre eigene Kriegsmüdigkeit an. Das tut sie in ihrer ganz eigenen poetischen Sprache.«
»[Petrowskaja] gelingt es, einen Eindruck von einem existenziell gefährdeten Weltverhältnis zu vermitteln – vergleichbar der Krise der Erfahrung, die etwa Georg Lukács oder Walter Benjamin als Folge des Ersten Weltkriegs diagnostiziert haben ...«
| Erscheinungsdatum | 14.02.2025 |
|---|---|
| Verlagsort | Berlin |
| Sprache | deutsch |
| Maße | 142 x 218 mm |
| Gewicht | 390 g |
| Themenwelt | Literatur ► Essays / Feuilleton |
| Schlagworte | aktuelles Buch • Angriffs-Krieg • Aspekte-Literatur-Preis • aspekte-Literaturpreis des ZDF 2014 • Bild der Woche • Bücher Neuerscheinung • Das Foto schaute mich an • FAS • Foto-Kolumnen • Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung • Gustav-Regler-Preis 2023 • Horst Bingel-Preis für Literatur 2024 • Ingeborg-Bachmann-Preis • Ingeborg-Bachmann-Preis 2013 • Kaukasus • Kiew • Menschenrechtspreis 2022 • Neuerscheinung 2025 • neues Buch • Osteuropa • Premio Strega Europeo 2015 • Serhij Zhadan • Ukraine • Vielleicht Esther |
| ISBN-13 | 9783518432341 / 9783518432341 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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