Star Wars™ Mace Windu - Der Glasplanet (eBook)
569 Seiten
Blanvalet Taschenbuch Verlag
978-3-641-32083-6 (ISBN)
Um den letzten Wunsch des ermordeten Qui-Gon Jinn zu erfüllen, reist Mace Windu nach Metagos, ein Planet, dessen Oberfläche durch eine Sonneneruption in verstrahltes Glas verwandelt wurde. Dort soll er dem Clan Sa'ad gegen die Verbrecherbarone beistehen, die nach der Katastrophe die Macht übernommen haben. Mace infiltriert die Feinde der Sa'ad. Doch das Geflecht aus Intrigen, Gegnern und Verbündeten ist so komplex, dass der Jedi-Kodex an seine Grenzen stößt. Mace Windu stellt nicht nur seine Überzeugungen infrage, sondern sogar seinen Glauben an die helle Seite der Macht.
Weitere Romane über Mace Windu und den Hohen Rat der Jedi:
Die Jedi-Meister
Mace Windu und die Armee der Klone
Yoda - Pfad der Dunkelheit
Steven Barnes praktiziert diverse Kampfsportarten und erreichte in vielen einen Meistergrad. Er schrieb unter anderem mehrere Folgen für die Serie 'Outer Limits', wovon eine mit einem Emmy ausgezeichnet wurde. Außerdem veröffentlichte er zahlreiche Science-Fiction-Romane und -Kurzgeschichten. Für die Novelle 'The Locusts' wurde er für den begehrten Hugo Award nominiert. Heute lebt er mit seiner Frau, der Autorin Tananarive Due, in Los Angeles.
1. KAPITEL
Der Fremde
Metagos
Mit dem Stab in der Hand betrat der Fremde die Elendsviertel von Neu-Xaxxis, der Hauptstadt des Planeten Metagos. In früheren Zeiten hatten die unterirdischen Höhlen, die Neu-Xaxxis beherbergten, dieser Welt den Namen »Glasplanet« eingetragen – wegen der gigantischen Kristallobelisken, die wie Stalagmiten stolz aus dem Boden hervorstachen oder wie gezackte Fänge von der Decke herabhingen. Die gesamte Stadt war aufgebaut wie ein Wagenrad, mit Straßen und Kanälen anstelle von Speichen. Und das ärmste Viertel, das manchmal auch das Kinderlabyrinth genannt wurde, bildete die Radnabe.
Der Fremde, ein hochgewachsener, schlanker Mensch, war ganz in Schwarz gekleidet. Sein Gesicht war fast ebenso dunkel wie sein knöchellanger Mantel aus Bantha-Leder, und seine Stiefel schmatzten bei jedem Schritt durch die schmalen Straßen, weil überall Feuchtigkeit aus den Brunnen sickerte.
Ganz in der Nähe stieg aus klaffenden Vulkanschächten warme Luft nach oben, die unter der Decke dunstige Wolken formte, hin und wieder verwirbelt durch dahingleitende Personenspeeder oder Reptilien mit ledrigen Schwingen.
Drei bewaffnete Schläger tauchten auf der Straße auf: ein Mensch und zwei Zilka, die wie vierbeinige Käfer mit dickem Rückenpanzer aussahen. »Mann, ist der hässlich!«, rief der Mensch mit einem Lachen. Er trug einen Schockstab, genauso wie einer der Zilka; das andere Käferwesen hielt eine Hellebarde mit getrocknetem Blut an der rostigen Klinge.
»Alle Menschen sind hässlich«, brummte Letzterer. »Aber den hier könnte man als Vogelscheuche benutzen.« Sie lachten gackernd über den Witz. Der Fremde schien sie zu ignorieren, doch falls sie glaubten, dass er sie nicht gehört hatte, hätten sie besser auf das verärgerte Funkeln in seinen Augen achten sollen.
»Zivilkontrolle, Fremder«, sagte der Zilka mit dem Schockstab, der vor den anderen ging. »Bürger oder Besucher?«
»Besucher. Gerade erst gelandet.«
»Und bist du bewaffnet?«, fragte der Schläger.
Der Neuankömmling nickte und schob bedächtig seinen Mantel beiseite, bis man die Waffe sehen konnte, die in einem Holster an seiner Seite hing. Die Schläger hoben drohend ihre eigenen Waffen und nahmen ihm die Pistole ab. Den zwei Meter langen Stab in seiner Hand ignorierten sie allerdings.
»Dafür braucht man hier eine Genehmigung«, erklärte der Mensch, ein stämmiger Mann mit übergroßen Händen. Händen, die ein Opfer mühelos erwürgen konnten – und das vermutlich auch schon getan hatten.
»Jetzt darfst du weiter«, sagte der zweite Zilka.
Der Mensch lachte. »Wetten, dass wir morgen früh seine Leiche finden werden?«, scherzte er, als würde der Fremde nicht direkt vor ihm stehen.
»Willkommen in Neu-Xaxxis«, schnaubte der erste Zilka.
Der Neuankömmling ließ den Blick über die Gebäude schweifen, bis er ein Plakat entdeckte, das nicht weit entfernt feuchtfröhliche Unterhaltung versprach. Er ging einen halben Block, ohne auf die Rufe von Händlern, andere gesäuselte Angebote oder fragende Blicke zu reagieren, bis er ein Schild mit der Aufschrift Vin-Vins Fährhaus entdeckte und durch die Tür trat. Es war laut im Innern, und die meisten Tische waren besetzt, aber an der Bar selbst gab es einige freie Plätze, also ging der Fremde hinüber.
Der Schankwirt war ein Metagosaner namens Vin-Vin Sonnenfall. Diese reptilienähnliche Spezies sah fast ebenso brutal und muskulös aus wie ihre entfernten Verwandten, die berüchtigten Trandoshaner. Es war ein geschäftiger Abend, denn die erschwinglichen Getränke, die akzeptablen Speisen und die Musik des Quartetts Xaxxis Axis samt seinen Tänzerinnen (»Harte Akkorde, heiße Akrobatik«) hatten viele Gäste angelockt. Dennoch bemerkte Vin-Vin den Fremden sofort, als er den Schankraum betrat. Ihm entging grundsätzlich nichts; das war einer der Gründe, warum er noch lebte, während der Großteil seiner Familie das Netz nährte.
Ohne etwas zu sagen, deutete der Fremde auf ein Glas mit einer schaumigen braunen Flüssigkeit, das gerade von einem Muun-Bergarbeiter geleert wurde, und hob dann den Finger, um anzuzeigen, dass er das Gleiche wollte. Vin-Vin kannte solche Gäste. Sie hatten nur einen Wunsch: in Frieden gelassen zu werden.
Als der Fremde eingetreten war, hatte er sich so zielstrebig bewegt, als würde er an einer Schnur gezogen. Seine braunen Augen waren nicht hart, aber fokussiert. Dies war ein Mann der Tat, der Ruhe wollte. Halt, nein. Er war der Ursprung der Ruhe, jemand, der sich durch nichts um ihn herum erschüttern ließ. Vin-Vins Finger strichen über den großen Hammer, der unter der Theke versteckt war. Hoffentlich würde er ihn nicht brauchen; bei dem Gedanken, gegen den Neuankömmling kämpfen zu müssen, zog sich sein Magen zusammen.
Er stellte ein Glas Bier auf die Theke und ließ sich eine Münze geben. Anschließend wollte er sich seinen anderen Gästen zuwenden, aber da marschierten zwei Schläger durch die Tür, ein Mensch und einer dieser unausstehlichen Zilka. Ersterer stank nach ungewaschenen Achseln und Arroganz, während die Drüsen des Käferwesens diesen unverkennbaren Geruch verströmten, den jeder in der Stadt mit Gefahr gleichsetzte. Die beiden bahnten sich grob einen Weg durch die Menge und bauten sich dann links und rechts hinter dem Fremden auf. Vin-Vin hatte den Eindruck, dass sie eine Unterhaltung fortsetzen wollten, die bereits draußen begonnen hatte.
»Du stolzierst hier rein wie ein Harch auf Todesstäbchen«, sagte der Mensch. »Für wen hältst du dich eigentlich?«
Keine Antwort. Der Zilka beugte sich vor und spuckte einen Klumpen grünlichen Schleims in das Glas des Neuankömmlings. Dann trat er grinsend zurück und wartete auf eine Reaktion.
Nichts. Die Musiker spielten weiter auf ihren Schlag- und Blasinstrumenten, die Tänzerinnen krümmten sich weiter in beeindruckenden Posen. Die gedämpften Unterhaltungen und das Klicken und Klacken von Gläsern und Besteck setzten sich fort, als wäre nichts geschehen. Und der Fremde reagierte auch nicht. Da brummte der Mensch: »Einen ganz Mutigen haben wir hier.«
Sie lachten und stießen einander an, während sie wieder hinausgingen.
Hm. Glaubten sie wirklich, der Fremde hätte Angst vor ihnen? Oder hatten sie vielleicht dieselbe Gefahr gespürt, die Vin-Vin die Nackenhaare aufstellte?
Der Mann deutete erneut mit dem Finger und legte eine Münze auf die Theke.
Interessanter Kerl, dachte der Metagosaner.
Er konnte keinerlei Furcht auf dem dunklen, kräftigen Gesicht erkennen, aber ebenso wenig schien ihn die Provokation verärgert zu haben. Da war überhaupt keine Regung.
»Wasss führt dich her, Fremder?«, wollte Vin-Vin wissen, und das säuselnde Zischen, das so typisch für seine Spezies war, zog die Frage in die Länge.
»Ich hörte, hier gibt es Arbeit.«
Der Wirt machte sich daran, ein Glas zu polieren. »Für die richtige Art von Wesen, ja.« Er zwinkerte verschlagen. »Oder für die falsche Art, wenn du verstehst, was ich meine.«
Der Fremde zog eine Augenbraue hoch. Der Rest seines Gesichts blieb völlig unbewegt. Beeindruckend.
»Wie wäre es mit einem Wesen, das keine Angst hat, sich die Hände schmutzig zu machen?«, fragte er.
Maya-12, ein Holodroide, der aussah, als würde er einen Geschäftsanzug tragen, musterte den Fremden von Kopf bis Fuß. Dann veränderte die Einheit ihr Aussehen, sodass sie einer dunkelhäutigen Menschenfrau glich, und kam herüber. Sie gehörte zu Vin-Vins Stammgästen, und ihre »Schwestern«, Maya-8 und Maya-14, waren die akrobatischen Tänzerinnen von Xaxxis Axis.
Maya-12 nutzte das Fährhaus für etwas andere Geschäfte. Sie selbst bezeichnete sich als Vermittlerin. Egal, ob man einen Leibwächter oder einen Therapeuten brauchte, einen Sprachlehrer oder einen Masseur, einen Schwarzmarkthändler oder einen Privatdetektiv – Maya-12 konnte einem weiterhelfen. Sie und ihre Schwestern hatten Vin-Vin nie Ärger gemacht, und solange das so blieb, würde er sie gewähren lassen.
»Holla, Fremder! Brauchst du jemanden, der dich ein wenig herumführt? Ich habe Verbindungen zu den Sa’ad. Oder möchtest du vielleicht einen Spinnenwurm treffen?«
Der Neuankömmling lächelte. »Im Moment nicht. Aber falls ich meine Meinung ändere, weiß ich ja, an wen ich mich wenden muss. Hier, bitte, setzen Sie sich. Wirt, was immer die Dame möchte.« Er schob eine Münze über die Theke.
»Dame …?«, begann der Droide überrascht.
»In meinen Augen schon.«
Richtige Antwort. Sie glitt auf den Hocker neben ihm. »Mein Name ist Maya-Zwölf. Du bist neu hier.«
»Nur ein dahinrollender Fasha-Busch, der nach einem Ort sucht, wo er eine Weile Wurzeln schlagen kann.«
Sie senkte ihre Stimme zu einem Wispern. »Hier ist es nicht sicher. Jedenfalls nicht für einen … Gentleman. Vielleicht solltest du dir besser einen anderen Ort suchen.«
»Danke für den Rat.«
Sie steckte das Geldstück ein, dann drehte sie sich um und ging zu einem Tisch, wo die beiden anderen Holodroiden der Maya-Serie Platz genommen hatten und ihr zuwinkten – die Band machte gerade eine Pause.
Der Fremde platzierte eine weitere Münze vor Vin-Vin.
»Noch mal dasssselbe?«, fragte der Wirt.
»Nein. Informationen.«
Eine winzige Bewegung seiner Klauen, und die Münze war verschwunden. »Worüber?«
»Die Stadt. Was muss jemand wissen, der hier Arbeit...
| Erscheint lt. Verlag | 23.4.2025 |
|---|---|
| Übersetzer | Andreas Kasprzak |
| Sprache | deutsch |
| Original-Titel | Star Wars™ Mace Windu - The Glass Abyss |
| Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Fantasy |
| Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Science Fiction | |
| Schlagworte | Ahsoka Tano • Angriff der Klonkrieger • das erwachen der macht • Das Imperium schlägt zurück • Der Aufstieg Skywalkers • Der Mandalorianer • Die letzten Jedi • Die Rache der Sith • Die Rückkehr der Jedi-Ritter • Disney • Disney+ • Disney plus • eBooks • Eine dunkle Bedrohung • Eine neue Hoffnung • George Lucas • Jedi • Jedi-Ritter • Krieg der Sterne • Qui-Gon Jinn • Samuel L. Jackson • Science Fiction • Space Opera • Star Wars für Erwachsene • Star Wars Kanon • star wars neuerscheinung 2025 • star wars roman 2025 • The Mandalorian • Weltraum Saga • Yoda |
| ISBN-10 | 3-641-32083-6 / 3641320836 |
| ISBN-13 | 978-3-641-32083-6 / 9783641320836 |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
| Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasserzeichen und ist damit für Sie personalisiert. Bei einer missbräuchlichen Weitergabe des eBooks an Dritte ist eine Rückverfolgung an die Quelle möglich.
Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belletristik und Sachbüchern. Der Fließtext wird dynamisch an die Display- und Schriftgröße angepasst. Auch für mobile Lesegeräte ist EPUB daher gut geeignet.
Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise
Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.
aus dem Bereich