Bunburry - Achtsame Ermittlungen (eBook)
142 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
9783751737616 (ISBN)
Folge 18: In Bunburry läuten die Hochzeitsglocken! Doch die festliche Stimmung nimmt eine düstere Wendung, als das Haus von Rakesh Choudhury, dem angesehenen Besitzer des beliebten indischen Restaurants, von Vandalismus heimgesucht wird. Wer könnte so etwas Schreckliches getan haben? Die Polizei ermittelt, aber Hobbydetektiv Alfie McAlister glaubt, dass noch andere Eifersüchteleien und versteckter Groll im Spiel sind. Ist er der Einzige, der die Wahrheit herausfinden kann?
Über die Serie:
Frische Luft, herrliche Natur und weit weg von London! Das denkt sich Alfie McAlister, als er das Cottage seiner Tante in den Cotswolds erbt. Und packt kurzerhand die Gelegenheit beim Schopfe, um der Hauptstadt für einige Zeit den Rücken zu kehren. Kaum im malerischen Bunburry angekommen, trifft er auf Liz und Marge, zwei alte Ladys, die es faustdick hinter den Ohren haben und ihn direkt in ihr großes Herz schließen. Doch schon bald stellt Alfie fest: Auch wenn es hier verführerisch nach dem besten Fudge der Cotswolds duftet - Verbrechen gibt selbst in der schönsten Idylle. Gemeinsam mit Liz und Marge entdeckt Alfie seinen Spaß am Ermitteln und als Team lösen die drei jeden Fall!
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!
<p>Helena Marchmont ist das Pseudonym von Olga Wojtas, geboren und aufgewachsen in Edinburgh. Neben der beliebten BUNBURRY-Serie schreibt sie auch die MORD ZUR TEATIME-Serie. Sie lebt mit ihrem Mann Alistair in Edinburgh.</p>
1. Eine Hochzeit
Debbie Crawshaw, Besitzerin von Bunburrys bestem (und einzigem) Schönheitssalon, setzte ihr strahlendstes Lächeln auf.
Dies hier war eine Hochzeit, und eine Hochzeit war einer der schönsten Anlässe, die es gab. Die Kirche sah besonders schön aus. Marge Redwood hatte sich mit dem Blumenschmuck selbst übertroffen. Kleine Sträuße aus Lavendel, Rosen und Schleierkraut steckten an den Seiten aller Kirchenbänke. Hohe Bodenvasen mit Kaskaden von Hortensien, Rittersporn und Efeu flankierten die Türen. Und dann war da das umwerfende Arrangement von Lilien und Orchideen auf dem Altar.
Zu dem Blumenduft mischte sich der von poliertem Holz. Sonnenlicht strömte durch die Buntglasfenster und warf farbige Muster auf die Steinfliesen. Liz Hopkins spielte etwas Wundervolles auf der Orgel, klassisch, aber mit einer hübschen Melodie.
Als Debbie sich umschaute, wurde ihr Lächeln noch breiter. Und gleichzeitig konnte sie nicht umhin, sich mit einer Spur von Traurigkeit zu fragen, ob sie jemals als Braut diesen Mittelgang entlangschreiten würde, anstatt nur in einer geschmückten Kirchenbank zu sitzen.
Sie blickte zu Alfie McAlister, der am Altar stand, groß und schlank, besser aussehend denn je in einem blassgrauen Anzug, das braune Haar ein wenig in die Stirn fallend.
Debbie hatte sich mal Hoffnungen auf ihn gemacht, aber er hatte seine Wahl getroffen, und die war auf Police Constable Emma Hollis gefallen. Emma war eine sehr nette Frau, keine Frage, auch wenn Debbie fand, dass sie nichts aus sich machte. Würde Emma doch nur mal in den Salon kommen! Sie trug ihr Haar viel zu streng. Debbie würde mehr Stufen und Textur in ihren Bob bringen, um ihm einen volleren, leicht zerzausten Look zu geben, und sie zu Make-up beraten. Ein Mascara für mehr Volumen und ein warmer Taupe-Lidschatten wären perfekt, mit einem kleinen Goldschimmer in der Lidmitte. Und ein Hauch Anthrazit-Lidschatten unter dem unteren Lid, für den Smoky-Effekt.
Emmas ältere Schwester Laura saß auf der anderen Seite des Gangs. Es hatte keine Einteilung nach Braut- oder Bräutigamseite gegeben, sondern alle setzten sich einfach dahin, wo frei war, als sie kamen. Die Kirche war gerappelt voll. Das ganze Dorf musste hier sein, weil alle unbedingt die Hochzeit sehen wollten.
Laura saß mit ihrem Partner zusammen, Emmas Vorgesetztem, Sergeant Daniel Angel. Er war inzwischen eine feste Institution in Bunburry, seit Sergeant Harold Wilson aus gesundheitlichen Gründen in den Vorruhestand geschickt worden war. Der neue Sergeant mit seinem blonden Haarschopf und den wie gemeißelten Zügen machte seinem Namen alle Ehre.
Miss Radford-Jones, die mindestens neunzig sein musste, saß in einem wie üblich eleganten Hosenanzug in der vordersten Reihe, das stahlgraue Haar zu einem Chignon aufgesteckt. Ihre eine Hand ruhte auf ihrem Gehstock, der eher ein stilvolles Accessoire denn eine Notwendigkeit zu sein schien. Debbie hatte Miss Radford-Jones von jeher als eine ferne, unnahbare Gestalt in ihrem riesigen Herrenhaus am Dorfrand empfunden. Doch seit die alte Dame einen Teil ihres Zuhauses der öffentlichen Bücherei zur Verfügung stellte, schien sie regelrecht aufzuleben.
Neben ihr saß Gwendolyn, die Bibliothekarin, einzigartig in dem Dorf, weil sie ein Goth war. Debbie konnte sie nur von hinten sehen, aber ihr scharfer Blick dafür, wie Leute gekleidet waren, registrierte sofort, dass Gwendolyn nicht ihr übliches mehrlagiges Kleid anhatte. Stattdessen trug sie ihr besonderes mehrlagiges schwarzes Kleid und dazu eine schwere silberne Halskette. Angesichts des Anlasses war Debbie sich sicher, dass Gwendolyn die Kette trug, die sie auch am World Goth Day anlegte: ein großes rotes Herz, umrankt von schwarzen Rosen.
Der alte Tom saß auf der anderen Seite von Miss Radford-Jones, das Haar mit Pomade zurückgekämmt und den Bart frisch in Form gestutzt. Es war rührend, dass sich die Leute solche Mühe gegeben hatten.
Debbie blickte hinter sich. Da war Dr. Anderson mit seiner Frau, die neben Schwester Gibb und deren Familie saßen. Mrs Burgess hatte sich direkt hinter Dr. Anderson gepflanzt und flüsterte auf ihn ein. Mrs Burgess zählte zu jenen Menschen, denen man unterstellen konnte, dass sie es genossen, nicht gesund zu sein. Dauernd stimmte etwas mit ihr nicht, dabei war Debbie sich sicher, dass es ihr bestens ginge, würde die Frau weniger Serien am Stück auf DVD gucken und sich ein bisschen mehr bewegen. Genau das hatte Debbie so taktvoll wie möglich vorgeschlagen, als Mrs Burgess zu ihrer üblichen Massage in den Salon kam, doch sie hatte es nicht gut aufgenommen. Vielmehr hatte sie gesagt, gäbe es einen anderen Salon in Bunburry, würde sie Debbies nie wieder betreten.
Debbie wandte ihre Aufmerksamkeit von Mrs B. ab und Sumi Chong und Tara Davies zu – ihr Magnolia Inn lief so glänzend, dass sie sich genug Personal leisten konnten, um sich zusammen für diese Hochzeit freizunehmen. Beide trugen eine Magnolienblüte im Haar anstelle eines Huts oder Fascinators, auch wenn Debbie diesen exotischen Touch bei Sumi mit ihrem pechschwarzen Haar passender fand als bei einer Blondine wie Tara.
Auf der anderen Seite des Gangs saß Rakesh Choudhury. Es war immer noch ein Schock, ihn ohne seine Frau zu sehen. Debbies Salon befand sich gegenüber von seinem Restaurant, und sie war selten hingegangen, um sich einen Mango Lassi oder eine Portion Chana Masala zu holen, ohne mit Saroj zu plaudern. Es war schwer zu begreifen, dass sie nicht mehr da war. Rakeshs zwei niedliche Söhne zappelten in der Kirchenbank, obwohl ihre Cousine Nithya sich bemühte, die beiden im Zaum zu halten.
Und da war Noah, inzwischen auf der weiterführenden Schule, aber immer noch eine Stütze der Dorfbücherei. Er bemerkte Debbies Blick und winkte ihr zu, bevor er hastig den Arm senkte, weil er offensichtlich unsicher war, ob man in einer Kirche winken durfte. Seine Mutter Sonia saß sehr nahe bei ihrem Freund, dem gut gebauten Survival-Experten Neil Walker.
Anscheinend fanden dieser Tage alle Partner, bis auf Debbie.
Das war lächerlich, sagte sie sich. Sie durfte nicht an sich denken. Heute ging es nicht um sie, sondern um einen Mann und eine Frau, die in den heiligen Bund der Ehe eintraten.
Der Bräutigam schaute verstohlen auf seine Uhr, und der Vikar ging zu ihm, um ihm beruhigend auf die Schulter zu klopfen.
Debbie war nahe genug, dass sie hörte, was er sagte.
»Es ist das Vorrecht der Braut, sich zu verspäten. Keine Sorge, ich habe noch nie erlebt, dass eine von ihnen gar nicht kam.«
Jemand weit vorn raunte ein wenig zu laut: »Es gibt für alles ein erstes Mal.« Und es wurde leise gelacht. Debbie schürzte die Lippen. Dies war wirklich weder die Zeit noch der Ort für kindische Scherze. Natürlich würde die Braut kommen. Oder etwa nicht?
Einen Moment später wechselte die Orgelmusik zum Hochzeitsmarsch. Alle standen auf und drehten sich zur Tür.
Obwohl Debbie wusste, was sie erwartete, hauchte sie verzückt beim Anblick der Braut, die nun am Arm von Mr Harper die Kirche betrat, gefolgt von ihrer älteren Ehrenbrautjungfer. Das Brautkleid war perfekt: elfenbeinfarbener Satin in A-Linie mit eng anliegendem Miederteil und leicht ausgestelltem Rockteil zur Wade hin. Es war ein besonders schmeichelnder Stil, da Dorothy von der Post recht – Debbie suchte nach dem richtigen Wort – weibliche Hüften besaß.
Vor einer Stunde hatte Debbie das Make-up für Dorothy vorbereitet.
»Ich habe alles hier«, sagte sie. »Eine feuchtigkeitsspendende Basis, eine leichte Grundierung und nur einen Tick Concealer.«
Dorothy hatte unsicher gekichert. »Bei dir klingt es, als wäre ich eine baufällige Bretterbude.«
»Ganz und gar nicht«, erwiderte Debbie ernst. »Wir verstärken nur deine natürliche Schönheit. Pfirsichfarbenes Rouge, ein Satin-Lippenstift mit einem herrlich kultivierten Effekt, und ein Spritzer Fixierspray, damit deine Haut wunderbar taubenetzt wirkt. Er wird gar nicht aufhören können, dich anzusehen.«
Sie hatte recht gehabt. Harold Wilson sah Dorothy voller Bewunderung an, und sein Adamsapfel wippte auf und ab, als er angestrengt schluckte. Der kürzlich pensionierte Police Sergeant schien so benommen, dass es umso besser war, Alfie als Trauzeugen neben ihm zu wissen, der auf ihn achtgab.
Debbie war nicht klar gewesen, dass Ex-Sergeant Wilson und Alfie befreundet waren, wie sie gegenüber Liz und Marge erwähnte, als sie schließlich im Gemeindesaal waren, alle Reden hinter ihnen lagen und das Essen serviert wurde.
»Befreundet?« Marge schnaubte verächtlich, während sie sich über noch ein Blumenkohl-Pakora hermachte. »Sei nicht dumm!«
Schaute man sich die beiden alten Damen an, dachte Debbie, würde man glaube, dass Liz diejenige war, mit der man sich nicht anlegen sollte, war sie doch die größere, kräftigere und sogar ältere von beiden. Marge hingegen war klein, hatte etwas von einem zarten Vogel und dichte weiße Locken, die Debbie zu gern metallic-violett färben würde. Allerdings hätte sie nie und nimmer den Mut, so etwas vorzuschlagen. Denn Liz war stets ruhig und sanft, aber bei Marge konnte man niemals ahnen, wie übel sie auf eine harmlose Bemerkung reagierte.
»Er hat eine ganz reizende Trauzeugenrede gehalten«, sagte Debbie. »Es ist nur, dass ich die beiden noch nie zusammen gesehen habe. Überhaupt nie.«
»Ich hoffe doch, dass Alfie mehr Verstand hat, als sich mit Harold Wilson anzufreunden«, entgegnete Liz weder ruhig noch sanft, die ein gefülltes Paratha auseinanderzupfte. »Weißt du noch, wie Harold ihn ohne jeden Grund verhaftet und...
| Erscheint lt. Verlag | 1.2.2025 |
|---|---|
| Übersetzer | Sabine Schilasky |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Krimi / Thriller |
| Schlagworte | bethrilled • Britisch • Bunburry 17 • cherringham • COSY • Cotswolds:England • Dorf • Drogen • eBook • Englisch • Gemütlich • Hobbydetektiv • humorvoll • Krimi • Krimis • lustig • Schule • spannend • Unfall |
| ISBN-13 | 9783751737616 / 9783751737616 |
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