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Töchter des Südsterns - Die Freiheit am Horizont (eBook)

Die große Australien-Saga der Bestseller-Autorin

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
326 Seiten
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7517-7355-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Töchter des Südsterns - Die Freiheit am Horizont - Anna Jacobs
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Der Auftakt der neuen großen Australien-Saga!

Lancashire, 1857: Die siebzehnjährige Liza ist mit ihrer Arbeit als Dienstmädchen zufrieden - bis ihre Arbeitgeber den Plan fassen, nach Australien auszuwandern. Noch dazu beschließt ihr Vater, dass sie einen älteren Witwer heiraten soll. Als dieser sich jedoch an ihr vergeht, steht für Liza die Entscheidung fest: Sie muss fliehen. Sie schließt sich ihren Arbeitgebern an und begibt sich auf die lange Reise nach Australien.

An Bord des Schiffes stellt Liza zu ihrem Entsetzen fest, dass sie schwanger ist. Selbst wenn sie die Reise überlebt, wird das anstrengende Leben einer Siedlerin durch ein uneheliches Kind noch schwieriger. Doch in Australien angekommen entdeckt Liza nach und nach, dass das Leben ihr neben schlimmsten Entbehrungen auch Möglichkeiten bietet, von denen sie zu Hause in Lancashire nie geträumt hätte ...

Bewegend. Emotional. Fesselnd. Die neue Love-and-Landscape-Saga der Bestseller-Autorin Anna Jacobs vor der atemberaubenden Kulisse Australiens.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.

»Anna Jacobs Bücher zeigen ein beeindruckendes Gespür für menschliche Gefühle.« Sunday Times, UK

»Eine packende Erzählstimme.« Sunday Star Times, NZ

»Jacobs ist eine Meisterin darin, lebhafte und einprägsame Charaktere zu erschaffen.« Booklist, USA



<p><strong>Anna Jacobs</strong> wurde in Lancashire geboren und wanderte 1970 nach Australien aus. Sie hat zwei erwachsene Töchter und wohnt mit ihrem Mann in einem Haus am Meer. Bis heute hat sie bereits mehr als siebzig Bücher verfasst.</p>

KAPITEL 1


März 1857

Dorothy Pringle stand an der Tür und sah ihrem aufgeweckten jungen Dienstmädchen lächelnd bei der Arbeit zu. Es duftete nach Politur und Blumen. Durch die Fenster schien strahlend die Frühlingssonne herein. Und Liza, die nicht bemerkte, dass sie beobachtet wurde, summte leise vor sich hin, während sie den Tisch deckte, behutsam jeden Teller platzierte und das Besteck penibel daneben anordnete.

Als der Türklopfer ertönte, schaute die junge Frau auf. Erschrocken zuckte sie zusammen. »Oh. Ich wusste nicht, dass Sie da sind, Mrs P.«

Eindringlich ertönte der Klopfer erneut. Er bat nicht um Aufmerksamkeit, er verlangte danach.

»Soll ich hingehen, Ma'am?«

»Nein, das übernehme ich. Mach du hier fertig.«

Liza setzte die Arbeit fort. Es bereitete ihr Freude, den Tisch schön zu gestalten. Tatsächlich liebte sie alles daran, einer so netten Herrin zu dienen. Als sie eine gedämpfte Unterhaltung hörte – eine tiefe, grollende Männerstimme und die leisen Töne ihrer Arbeitgeberin –, hielt sie stirnrunzelnd inne. Der Mann klang wie ... Aber das konnte nicht sein, oder?

Mrs Pringle kehrte zurück. Sie wirkte verwirrt. »Es ist dein Vater.«

Als Con Docherty ihr unaufgefordert ins Zimmer folgte, warf Liza ihrer Herrin einen besorgten Seitenblick zu. Was wollte ihr Vater hier? Und obendrein drängte er sich mit seinen schmutzigen Stiefeln in den Salon. Es war nicht der letzte Freitag im Monat, an dem er regelmäßig ihren Lohn abholen kam. Beklommen schlug ihr Herz schneller. Gab es zu Hause etwa Ärger?

Con warf einen mürrischen Blick auf die Hausherrin, die ihm kaum bis zur Schulter reichte und ihn doch stets einschüchterte. »Ich fürchte, ich bin hier, um meine Tochter mitzunehmen, Mrs Pringle. Sie kann nicht länger für Sie arbeiten. Ihre Mutter ist krank. Sie wird zu Hause gebraucht.« Er wandte sich an seine Tochter. »Geh und pack deine Sachen, Mädchen!«

Zweifelnd schaute Liza zwischen den beiden hin und her und wartete darauf, dass ihre Herrin das Wort ergriff.

»Du kannst wiederkommen, wenn es deiner Mutter besser geht«, meinte Dorothy beschwichtigend.

Con räusperte sich. »Ich fürchte, wir werden sie von jetzt an zu Hause brauchen. Wenn Sie mir also noch bezahlen, was ihr zusteht, belästigen wir Sie nicht länger.«

Liza hatte an der Tür innegehalten und gelauscht. Unwillkürlich rutschte ihr ein enttäuschtes Wimmern heraus. Als ihr Vater ihr einen finsteren Blick zuschleuderte, klatschte sie sich die Hand auf den Mund. Wenn man wusste, was gut für einen war, stritt man nicht mit ihm und handelte nicht seinen Wünschen zuwider. Aber diesen Ort zu verlassen, war das Letzte, was sie wollte. Zu Hause fand sie es grauenhaft.

Innerhalb einer halben Stunde hatte sie ihre Sachen gepackt und ging mit ihrem Vater in Richtung des Orts. Auf der Schulter trug er die Korbtruhe, die sie nur mit Müh und Not anzuheben vermochte, wenn sie voll war. Er hingegen schien das Gewicht kaum zu bemerken. Liza sorgte sich entsetzlich um ihre Mutter, doch er hatte ihr den Mund verboten, als sie erneut herauszufinden versucht hatte, was nicht stimmte. Also lief sie schweigend und bang neben ihm einher.

Sobald sie die Erhebung hinter sich hatten, die das Dorf Ashleigh von Pendleworth trennte, gingen die hübschen Wege in kopfsteingepflasterte Straßen über. Beherrscht wurde der Ort von der riesigen Fabrik mit ihrem hohen, rauchenden Schornstein und den beiden großen Häusern, Pendleworth Hall und Rawley Manor. Sie lagen im Nordosten und Nordwesten, von wo sie alles aus sicherer Entfernung überblickten. In der Pendleworth Hall wohnten die Ludlams – ihnen gehörte neben der Fabrik noch etliches anderes im Bezirk. Die Rawleys lebten schon ewig in ihrem Herrenhaus, engagierten sich jedoch neuerdings nicht mehr sonderlich in der Ortschaft, die in den letzten zwanzig Jahren auf die doppelte Größe angewachsen war.

Von Ashleigh aus konnte man weder die Fabrik noch die beiden großen Herrensitze sehen. Dort draußen schmeckte die Luft süßer. Besonders liebte Liza die mächtigen schattenspendenden Bäume rund um das Haus. Im Ort bekam man allein vom Atmen einen rußigen Geschmack im Mund. Außerdem wirkte alles düsterer, von den grauen Schieferdächern bis hin zu den quadratischen Steinen des Pflasters der Hauptstraßen. Sogar die roten Backsteine der kleinen, von den Ludlams zur Unterbringung ihrer Arbeiter gebauten Reihenhäuser hatte der Rauch aus dem großen Schornstein der Fabrik zu einer ungewissen trüben Schattierung von Braun verdunkelt. Jeden Monat, wenn ihr Vater den Lohn abholen kam und sie für ihren freien Sonntag mit nach Hause nahm, hatte Liza das Gefühl, von den schmalen Gassen wie von einem Schraubstock erdrückt zu werden. Das hatte sie nicht weiter gestört, als sie gewusst hatte, dass sie abends zu den Pringles zurückkehren würde. Doch vor dem Gedanken, hierbleiben zu müssen, graute ihr.

Sie versuchte nicht noch einmal, etwas zu sagen, sondern konzentrierte sich allein darauf, mit den langen Schritten ihres Vaters mitzuhalten. Da Liza und ihre Schwester ganz nach ihrer Mutter kamen, reichte sie ihm nur bis zur Schulter. Ihre beiden älteren Brüder gerieten nach Pa und waren bereits stämmige Männer. Bei Kieran ließ es sich noch nicht abschätzen. Er war eben erst neun Jahre alt geworden.

Am unteren Ende der Market Road bogen sie in die Underby Street. Dort befand sich der Laden mit dem verblassten Schild über dem Schaufenster – DOCHERTY, GEBRAUCHTBEKLEIDUNG. Auf einer schmuddeligen Karte an der Tür stand: Bestpreise geboten. Lizas Schritte gerieten ins Stocken. Sie wollte nicht an diesen Ort zurück. Nicht, nachdem sie eine Kostprobe einer anderen Art von Leben erhalten hatte, bei dem man jeden Tag genug zu essen bekam. In einem Haus, das allzeit ordentlich und sauber gehalten wurde – und in dem man nicht angebrüllt wurde, geschweige denn für eine unpassende Bemerkung geschlagen.

Während sie den Laden mit seinen Kleiderstapeln und dem säuerlichen Geruch durchquerten, rümpfte sie die Nase und versuchte, nicht einzuatmen. Beim Betreten der Küche sah sie ihre Schwester an der Tür zur Spülkammer. Aber da ihr Vater »Beeilung!« raunte, winkte sie Nancy nur zu und folgte ihm nach oben.

Durch die offene Tür des vorderen Schlafzimmers sah sie ihre Mutter unruhig schlafen. Allerdings sah sie Gott sei Dank nicht so schlecht aus, wie Liza befürchtet hatte. Ihr Vater lud die Truhe im hinteren Zimmer ab und schaute zurück zum vorderen.

»Wird ihr guttun, dass du hier bist und dich um alles kümmerst. Und mir wird es guttun, wenn du mir wieder im Laden hilfst. Jetzt raus aus den feinen Sachen. Zieh dich um und komm dann nach unten. Ich will was essen, und du kochst besser als unsere Nancy.«

»Ja, Pa.« Aber sobald Mama wieder auf den Beinen wäre, würde sie bestimmt zurückdürfen – wenn ihre Stelle dann noch frei wäre. Liza drückte fest die Daumen. Bitte lass sie niemanden finden, der meinen Platz einnimmt! Die Pringles zahlten keinen hohen Lohn. Deshalb hatten sie ein Mädchen aus der Underby Street eingestellt. Vielleicht bestand also eine Chance.

Als Liza unten ankam, war ihr Vater in den Laden verschwunden. In der Spülküche wusch Nancy, gerade erst zwölf und klein für ihr Alter, halbherzig das Geschirr ab. »Ich bin so froh, dass du zurück bist. Pa hat schon die ganze Woche fürchterliche Laune, und Niall hat mich heute Morgen geschlagen.« Sie schniefte trübsinnig und rieb sich mit einer nassen, geröteten Hand über einen Bluterguss auf ihrer Wange.

»Tja, da kann man jetzt nichts machen. Sieh zu, dass du mit dem Abwasch fertig wirst. Mama würde einen Anfall kriegen, wenn sie herunter in diese Unordnung käme. Sobald sie aufwacht, bringen wir ihr eine Tasse Tee nach oben.«

»Ich kann nicht alles machen«, brummelte Nancy mit mürrischer Miene.

»Natürlich nicht. Ich koche Pa zuerst etwas zu essen, danach räumen wir zusammen auf.«

Nur musste sie davor in den Laden gehen und ihn um Geld bitten, damit sie Tee und Lebensmittel kaufen konnte, da sie kaum etwas zu Hause hatten. Natürlich verschlimmerte sich dadurch seine Laune, und er schrie sie an. In den zwei Jahren, die sie woanders gelebt hatte, schien sich nichts geändert zu haben, dachte Liza kläglich. Nur sie. Und sie hatte sich stark verändert. Dieser Ort fühlte sich nicht mehr wie ein Zuhause an – und sie hatte auch keine Lust, sich alles gefallen zu lassen.

Am nächsten Tag sah Pa ihre Truhe durch und entnahm ihr Lizas feine Arbeitskleidung, um sie in seinem Laden zu verkaufen.

Als sie ihn anflehte, es nicht zu tun, setzte es heiße Ohren. Da wurde ihr klar, dass er sie nicht zu den Pringles zurückkehren lassen würde. In jener Nacht weinte sie ins Kissen. Und als sich Nancy umdrehte und sich an sie kuschelte, flüsterte sie: »Hier bleibe ich nicht! Da kann er machen, was er will, ich bleibe nicht!« Sobald es ihrer Mutter besser ginge, würde sie sich einen Weg ausdenken, um zu entkommen – irgendwohin, so weit weg, dass ihr Vater...

Erscheint lt. Verlag 1.10.2024
Reihe/Serie Lancashire Settlers
Übersetzer Michael Krug
Sprache deutsch
Original-Titel Lancashire Lass
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteuer • alleinerziehend • Australien • Auswanderer • Auswanderung • Di Morrissey • England • feelgood • Flucht • Gefühle • Happy End • Herzschmerz • Lancashire • landschaftsroman • Landschaftsromane • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Love&Landscape • Love and Landscape • Melbourne • Outback • Patricia Shaw • Romance • romantisch • Roman über Schwestern • Saga • Sarah Lark • Schmöker • Schwangerschaft • Schwestern • Ulrike Renk • ungewollt schwanger • Verbotene Liebe • wohlfühlen
ISBN-10 3-7517-7355-X / 375177355X
ISBN-13 978-3-7517-7355-3 / 9783751773553
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