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Atolan 4 (eBook)

Väter der Geister
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
308 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7597-4735-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Atolan 4 -  Andreas Klabunde
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Bisher in dieser fortlaufenden Reihe erschienen: Atolan Band 1: -Schleier der Macht- Atolan Band 2: -Bündnis der Sieben- Atolan Band 3: -Dunkle Geheimnisse- Atolan Band 4: -Väter der Geister- Nachdem der Krieg gegen die Südländer seine entscheidende Phase erreicht hatte, kümmerte sich der Tain der Götter zuerst um familiäre Angelegenheiten, doch dem Schicksal kann niemand entgehen. Levantari`Dakar, der Dämonenjäger, muss erneut losziehen und schwierige Missionen bewältigen. Auf ihn warten Monster, unheimliche Gestalten und böse Hexer. Seine Abenteuer führen ihn in fremde Lande und große Gefahren, doch der Streiter für das Gute erhält unerwartete Unterstützung. Er konnte sich alsbald auf Freundschaft und treue Gefährten verlassen, um seine Kämpfe zu bestehen. Viele Fragen in Bezug auf die Väter der Geister und entführte Kinder, konnte er bald beantworten. Die Rätsel der Zeit waren kurz davor aufgelöst zu werden. Nur mit Wagemut war der Flüsterer und seine abtrünnigen Vasallen zu besiegen. Dergil sah sich Feuer, Dämonen und Eis ausgesetzt. Zudem führte er einen inneren Kampf aus. Die Macht des Dämons aus der Zwischenwelt wurde empfindlich geschwächt. Dies ärgerte den dunklen Herrscher im Reich der Schatten. Der Krieg von Gut und Böse findet im vierten Teil einen epischen Höhepunkt. Ein rasantes Abenteuer mit Freunden und neuen Charakteren. Magische Waffen und wichtige Entscheidungen machen den neuen vierten Teil zu einem tiefsinnigen Erlebnis. Spannung von Anfang bis zum Ende und darüber hinaus. Wer weiß?

Andreas Klabunde, 1968 in Stade geboren. Mit achtzehn zog er aus dem Norden nach Heidelberg und lebt seitdem in der Rhein-Neckar-Region. Neben dem Schreiben ist er Maler, Illustrator, Skulpteur und Grafiker. Inspiriert vom Studium der vedischen Schriften und dem Praktizieren von Yoga, beschäftigt sich der Künstler mit der Magie des Daseins. Erfahrungen als Krankenpfleger in der Psychiatrie, lassen den Autor über den Sinn unserer Existenz nachsinnen.

Kapitel 2: Glückliche Tage in Ubaldsfall


Der Wind pfiff im immer gleichen Takt an den Fenstern der Festhalle in Ubaldsfall vorbei. Es zischte und ächzte, während die Familie zusammen im Warmen ihre Mittagszeit verbrachte. Schnee wurde unentwegt gegen die Scheiben geblasen. Draußen lag eine weiße Pracht über dem Anwesen. Selbst die Statue von Ubald, im Hof vorm Haupteingang, war teilweise von Eis und gefrorenem Schnee unkenntlich gemacht worden.

Das Mahl fiel in diesen Tagen etwas karg aus, es gab Hirsebrei und Trockenfleisch. Wein sollte das spartanische Essen aufrunden, was der Mittagsgesellschaft sichtlich die Laune hob. Es gab in diesem Winter kaum etwas zu erledigen, da „Ama`Vine“ (Mütterchen Frost), wie der Winter in Atolan respektvoll betitelt wurde, die Welt fest in ihre Arme schloss. Seit drei Monden war das Wetter fürchterlich und ließ die täglichen Pflichten in einem Anwesen ruhen. Es gab nur wenige Besucher und Bittsteller. Der neue schwarze Adler, Nikander, hatte sich bereits mit seiner anvertrauten Ehefrau, der Fürstin Ofelia, einen Hoch angesehenen Ruf erworben. Die Besitzer dreier Fürstentümer waren ganz nach dem Geschmack der Menschen. Es gab Klarheit in den Rechtssprüchen von Nikander und Ofelia strahlte Stärke und Ruhe aus. Heute war niemand unterwegs, um vom schwarzen Adler eine Streitigkeit schlichten zu lassen. Man blieb lieber in der warmen Stube und kümmerte sich um die Liebsten, indem man beisammen saß. Es wurde viel gestickt, gemalt und gespielt in den Häusern der Bhari. Die See war zu unruhig und durch herumtreibende Eisschollen für Segler zu gefährlich. Seit langer Zeit traute sich kein Südländer mehr in die Gewässer vor dem Kontinent.

Die Kanar mussten in ihren Landen eine neue Ordnung schaffen, nachdem Nefertaro Darko nicht mehr lebte. Alte Herrscher nahmen ihren Thron wieder in Besitz, aber dies galt nicht für jedes Reich im Süden. In manchen Gegenden wurde schwer um die Macht gekämpft. Ganz zum Vergnügen des Flüsterers, der ein neues Spielfeld für seine Bosheit aussuchte. Atolan kam zur Ruhe und zum Frieden. Die Menschen glaubten, dass die Götter die Kälte und den Schnee brachten, um die Welt zu reinigen. Die knappen Nahrungsvorräte ließen die Atolaner ihre Gürtel enger schnallen. Es wurde zu Keshava gebetet und man gab den verstorbenen Ahnen Opfergaben.

-Wer die Vorfahren nicht ehrt, war des Segens der Götter nicht Wert, hieß es in damaligen Tagen.-

Trotz aller, widriger Umstände, dankten die Menschen für den Sieg über das Böse und senkten in Demut vor den Helden des Krieges, Lebende und Tote, ihre Häupter. Plötzlich trat Edmund der Hauskoch der Fürsten in die Halle. Er war fertig mit allen Angelegenheiten in der Küche. Er hatte etwas Met im Becher, als er den Küchenboden zuletzt wienerte. Alle Töpfe waren an ihren Platz geräumt und die Zutaten im Lagerraum verstaut. Der rundliche Meisterkoch war häufig zu Gast in trauter Runde der Familie. Er selbst war mit einer Weberin verheiratet, doch diese Frau starb im Kindbett mitten im Winter. Auch das Kind verlor der Koch. Trotzdem wirkte er wie immer zu Späßen aufgelegt. Seine Familie waren die Fürsten von Ubaldsfall, Lebendstein und Küstenwald sowie die Mannschaft des „Adlers“.

Eddy humpelte in die Halle hinein. Sein rechtes Knie schmerzte ihn permanent. Die Kriegsverletzung heilte nie ganz aus. In seinen Händen trug er eine Leierharfe. In den letzten Jahren wurde er zu einem Meister dieses Instrumentes und sein Gesang erfreute die Seele. Wie er Meredith versprach, gesellte sich der Koch in ihre Mitte und gab mehrere Lieder zum Besten. Die ehemalige Seherin lag in einer Sitzecke. Ihr Kopf ruhte im Schoß ihres Ehemannes, welcher ihren schwangeren Bauch liebevoll streichelte. Nikander sprang auf und begrüßte den Musikanten mit den Worten: „Edmund, Barde von Ubaldsfall. Sei willkommen,“ scherzte der Hausherr und winkte seiner Fürstin, welche gerade mit dem Stillen ihres Sohnes, mit Namen Baldan, fertig war. Sie gab einer Amme ihr Kind, damit es im Schaukelbett einschlief.

Dergil klatschte in die Hände und feuerte den Musiker an, zuerst ein Tanzlied anzustimmen. Ein weiterer Bediensteter der Familie kam herbei mit einer Handtrommel. Der Koch holte tief Luft und begann zunächst melodisch zu brummen, dann setzte sein Instrument ein. Die Familie war in diesem Winter nicht vollständig zusammen. Moromor war in Torwal gebunden, um dem Valor als Admiral zur Seite zu stehen. Allein Muriel war für kurze Zeit durch die weiße Welt gereist, um bei ihren Verwandten zu sein. Eigentlich wollte sie ursprünglich nur drei Tage verweilen, doch das Schneetreiben verhinderte ihre frühe Abreise.

Zur Verwunderung der Gesellschaft tänzelte plötzlich Haldi an den Tischen vorbei und unterstützte den Koch mit Hintergrundgesang. Die Bhriari klatschte im Takt und forderte alle Anwesenden auf, dies auch zu tun.

Levantari`Dakar lauschte der Musik und schweifte etwas in Gedanken ab. Zunächst dachte er an Deron und Alisane. Er fragte sich, wie der Winter in Mathuran verlief. Bharitor wurde nicht so hart getroffen wie Adalante. Lange Zeit schon kam keine Nachricht aus dem Norden zu ihm. Das Letzte was er aus Adalante hörte, waren zahlreiche Schauergeschichten von Monstern und Geistern. Er rutschte etwas unruhig hin und her, was Meredith sichtlich störte. Sie sprach besorgt: „Liebster, sei bei mir! Komm zurück aus fernen Landen und spüre dein Kind in meinem Bauch.“

Erschrocken schaute er sie an und erwiderte: „Die Kälte ist bis in den Süden Atolan`s vorgedrungen. Wie mag es meinem Vater ergehen und seiner Ehefrau Alisane?!“ Diesen Satz endete er mit einem tiefen Seufzer. Meredith schaute ihn wohlwollend an und verlangte einen sofortigen Kuss.

„Sobald Ama`Vine uns verlässt, werden wir der Sache auf den Grund gehen. Doch Heute bist du an meiner Seite, so wie du mir versprachst.“

Dergil lächelte und drückte ihre rechte Hand bestätigend. Der Tain der Götter legte das Gelübde ab, seine Jagd erst nach der Geburt seiner Tochter zu beginnen. Die Dämonen mussten warten, auch wenn diese die Menschen plagten. Es gab bereits zahlreiche Bittschreiben und Schauermärchen aus ganz Atolan. Dem Jäger wurden Belohnungen in Aussicht gestellt, doch an solchem Lohn hatte der Bezwinger vieler Bestien kein Interesse.

Er wollte baldigst das Werk seiner Bestimmung erfüllen. Deshalb wirkte er oft nervös und unruhig.

Mittlerweile tanzten Nikander und Ofelia. Auch Muriel stand auf, sowie eine Magd und ein Stallbursche. Sie alle zusammen waren eine eingeschworene Gesellschaft.

Krieg und Leid lagen bereits in der Vergangenheit. Das alltägliche Leben hatte sie alle wieder eingeholt. Was die Zukunft bringen würde, lag in den Händen Keshava`s, dem Höchsten Persönlichen Gott.

Nach zwei Tanzliedern stimmte der Meister-Barde andere Töne an. Er verfasste ein paar selbst geschriebene Strophen und untermalte die Poesie mit Klängen. Edmund begann einen Sprechgesang zur Freude der Anwesenden:

Mag der Tag noch so finster sein,

lass das Licht Keshava`s hinein.

Der Herr sprach: Liebe Seele, wach doch auf.

Das Leben ist ein Traum.

Und wäre es nicht schön, man könnt`ja wohin gehen.

Weit hinauf in das Land ohne Angst und Traurigkeit.

Sag den müden Knochen: Alles Gute Euch.

Sag dem faulen Fleisch: Alles Gute Dir.

Ich will sehen das Land ohne Zeit.

Brüder, Schwestern, Väter und Mütter,

hört die Stimme im Himmel ertönen:

Wach auf, aus deinem Traum.

Der Ruf des Herrn, Er ist im Wind,

dies kann hören jedes Kind.

Auch ist Er in der See,

im Gebälk des Hauses und im Schnee ...

An dieser Stelle riefen alle Zuhörer wie einer wiederholt, passend zu den Wetterbedingungen des Nachmittags: „Im Gebälk des Hauses und im Schnee! Im Gebälk des Hauses und im Schnee! Im Gebälk des Hauses und im Schnee!

Darauf kamen noch weitere Dichtungen und Gesänge. Edmund war sehr talentiert. Er hatte eine tiefe, angenehme Stimme, die zu seinem immer rundlicher werdenden Bauch passte. Seit dem Tod seiner Frau und seines Kindes war er pausenlos im Zwiegespräch mit seinem Gott, Keshava. Seine Trauer war tief und echt, obwohl er diese nicht mit Tränen und Schmerz verband. Der Bharikoch wurde sehr gläubig und wollte nicht wieder heiraten. „Das Leben,“ erklärte er seinem Freund Dergil, „lastet schwer auf uns, da wir dem zeitweiligen hinterherlaufen, anstatt unser Glück in der Ewigkeit, im Dienst zu Gott zu suchen.“

Zum Abend saßen alle zusammen in der Halle und tranken Met und Bier. Es wurden Gesellschaftsspiele gespielt und philosophiert. Haldi war stets an der Seite von Meredith und wachte über das noch ungeborene Kind. Die Bhriari wusste, bald würde für Meredith eine schwere Lebensphase beginnen. Haldi selbst passte sich dem Leben der Menschen...

Erscheint lt. Verlag 26.7.2024
Reihe/Serie Atolan
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Märchen / Sagen
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Drachen • Geheime Orte • Hexen • Hexendrachen • Riesen • Schwerter • Schwerter der Macht • Zauberer
ISBN-10 3-7597-4735-3 / 3759747353
ISBN-13 978-3-7597-4735-8 / 9783759747358
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