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Bevelstoke – Die Geheimnisse eines Gentlemans (eBook)

Roman | Von der Autorin des Weltbestsellerphänomens BRIDGERTON

(Autor)

eBook Download: EPUB
2025 | 1. Auflage
368 Seiten
HarperCollins eBook (Verlag)
978-3-7499-0683-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Bevelstoke – Die Geheimnisse eines Gentlemans - Julia Quinn
Systemvoraussetzungen
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Von der Bestsellerautorin des Weltphänomens BRIDGERTON

Der finale Teil der Bevelstoke-Trilogie: voller Witz und Liebe!

Eigentlich sollte sich Annabel glücklich schätzen, denn ihre aristokratischen Großeltern ermöglichen ihr eine Saison in London. Allerdings gibt es auch einen Haken. Sie soll den vermögenden Earl of Newbury heiraten, um für ihre verarmte Familie zu sorgen - einen Mann, der alt genug ist, um ihr Großvater zu sein. Auf der Flucht vor dem Earl läuft sie am Abend eines Balles dem faszinierenden Sebastian Grey in die Arme. Jemanden wie ihn will sie heiraten! Aber als sie ihn zu einem offiziellen Rendezvous im Hyde Park trifft, muss sie feststellen: Ihr neuer Verehrer ist leider bitterarm. Wird es eine Zukunft für Annabel und Sebastian geben, oder muss Annabel den greisenhaften Earl of Newbury ehelichen?



<p>Julia Quinn, auch als zeitgenössische Jane Austen bezeichnet, studierte zunächst Kunstgeschichte an der Harvard-Universität. Ihre überaus erfolgreichen historischen Romane präsentieren den Zauber einer vergangenen Epoche und begeistern durch ihre warmherzigen, humorvollen Schilderungen.</p>

Prolog


Vor ein paar Jahren

Er konnte nicht schlafen.

Das war nichts Neues. Man hätte meinen können, er hätte sich inzwischen daran gewöhnt.

Aber nein, Sebastian Grey schloss jede Nacht die Augen in der Erwartung, einschlafen zu können. Warum auch nicht? Er war geistig wie körperlich völlig gesund und munter. Es gab keinerlei Grund, warum er nicht schlafen können sollte.

Er konnte es aber nicht.

Allerdings nicht immer. Manchmal – er hatte keine Ahnung, woran es lag – entschlummerte er selig, sobald sein Kopf das Kissen berührte. Die übrige Zeit wälzte er sich im Bett herum, stand auf, um ein Weilchen zu lesen, trank Tee, wälzte sich wieder, setzte sich auf und sah aus dem Fenster, wälzte sich noch ein wenig, spielte mit den Wurfpfeilen, wälzte sich weiter, gab es schließlich auf und sah die Sonne aufgehen.

Er hatte schon viele Sonnenaufgänge gesehen. Inzwischen betrachtete Sebastian sich auf diesem Gebiet sogar als Experte. Was die Sonnenaufgänge der Britischen Inseln anging, konnte ihm keiner etwas vormachen.

Unweigerlich setzte dann die Erschöpfung ein, und irgendwann nach der Dämmerung schlief er endlich ein, auf dem Bett oder in seinem Sessel und ein paar unangenehme Male auch mit dem Gesicht an die Scheiben gepresst. Es kam nicht jeden Tag vor, aber doch so oft, dass es ihm den Ruf eines Langschläfers eingetragen hatte. Das amüsierte ihn, gab es für ihn doch kaum etwas Schöneres als einen frischen und energiegeladenen Morgen, und eine befriedigendere Mahlzeit als ein herzhaftes englisches Frühstück musste erst noch erfunden werden.

Und so übte er sich darin, mit seinem Problem so gut zu leben, wie er konnte. Er hatte es sich angewöhnt, bei seinem Vetter Harry zu frühstücken, teilweise deswegen, weil Harrys Haushälterin eine so hervorragende Morgenmahlzeit auftischte, aber auch, weil sein Vetter inzwischen mit seiner Anwesenheit rechnete. Was bedeutete, dass Sebastian in neun von zehn Fällen tatsächlich auftauchen musste. Was wiederum hieß, dass er es sich nicht mehr erlauben konnte, regelmäßig um halb acht Uhr morgens wegzusacken. Was bedeutete, dass er am folgenden Abend müder als sonst war. Und das wiederum hieß, dass er leichter einschlafen konnte, wenn er ins Bett kroch und die Augen schloss.

Theoretisch.

Nein, das ist nicht gerecht, dachte er. Es war nicht nötig, sich selbst auf die Schippe zu nehmen. Sein großartiger Plan funktionierte nicht immer, aber manchmal. Er schlief insgesamt etwas besser. Nur eben nicht in dieser Nacht.

Sebastian stand auf, ging zum Fenster und lehnte die Stirn an die Scheibe. Draußen war es kalt, und die Kälte teilte sich ihm durch das Glas mit. Es fühlte sich gut an. Großartig. Ein lebhafter Gefühlseindruck, der ihn an seine Menschlichkeit erinnerte. Ihm war kalt, deswegen musste er am Leben sein. Ihm war kalt, daher brauchte er nicht unbesiegbar zu sein. Ihm war kalt, deswegen …

Er richtete sich auf und stieß angewidert die Luft aus. Ihm war kalt, deswegen war ihm kalt. Mehr war an dieser Sache nicht dran.

Überrascht stellte er fest, dass es nicht regnete. Als er an diesem Abend nach Hause gekommen war, hatte es nach Regen ausgesehen. In seiner Zeit auf dem Kontinent war er recht gut darin geworden, das Wetter vorherzusehen.

Wahrscheinlich würde es bald zu regnen anfangen.

Er trat in die Mitte des Zimmers und gähnte. Vielleicht sollte er ein wenig lesen. Davon wurde er manchmal müde. Natürlich war die Müdigkeit nicht das Problem. Manchmal war er sogar todmüde und konnte trotzdem nicht schlafen. Er schloss die Augen, klopfte sich das Kissen zurecht, und dann …

Nichts.

Er lag einfach da und wartete und wartete. Er versuchte, an nichts zu denken, überzeugt, dass dies der richtige Weg war. Eine leere Leinwand. Ein unbeschriebenes Blatt. Wenn er sich vom absoluten Nichts umfassen ließe, könnte er bestimmt einschlafen. Dessen war er sich sicher.

Aber es funktionierte nicht. Denn immer wenn Sebastian Grey versuchte, sich im Nichts zu verlieren, kamen die Erinnerungen an den Krieg zurück und überfluteten ihn.

Er sah ihn. Spürte ihn. Wieder. All die Dinge, die einmal zu erleben wahrhaftig mehr als einmal genug gewesen waren.

Und so schlug er die Augen auf. Denn alles, was er dann sah, war ein ziemlich gewöhnliches Schlafzimmer mit einem ziemlich gewöhnlichen Bett. Die Decke war grün, die Vorhänge waren golden. Sein Schreibtisch war aus Holz.

Ruhig war es auch. Tagsüber waren die normalen Geräusche der Stadt zu hören, doch nachts wurde es in diesem Viertel fast immer vollkommen ruhig. Eigentlich erstaunlich, wie er die Stille tatsächlich genießen konnte. Dem Wind zu lauschen und vielleicht dem einen oder anderen Vogel, ohne dabei mit einem Ohr auf Schritte zu horchen oder einen Gewehrschuss. Oder Schlimmeres.

Man hätte meinen sollen, dass er in einer derartig glücklichen Stille schlafen würde wie ein Baby.

Er gähnte noch einmal. Vielleicht würde er ein wenig lesen. Er hatte sich diesen Nachmittag ein paar Bücher aus Harrys Sammlung geschnappt. Die Auswahl war nicht besonders groß gewesen. Harry las gern Französisch und Russisch, und auch wenn Sebastian beide Sprachen ebenfalls beherrschte (ihre gemeinsame Großmutter mütterlicherseits hatte darauf bestanden), fiel es ihm nicht so leicht wie Harry. Etwas in einer anderen Sprache als Englisch zu lesen war anstrengend, und Sebastian wollte sich einfach nur unterhalten lassen.

War das denn zu viel verlangt von einem Buch?

Wenn er ein Buch schreiben würde, gäbe es darin viel Aufregung. Es würde ein paar Tote geben, aber nicht allzu viele. Und natürlich würde nie eine der Hauptfiguren sterben. Das wäre zu deprimierend.

Eine Liebesgeschichte sollte es auch geben. Und Gefahr. Gefahr war gut.

Vielleicht auch ein wenig Exotik, aber nicht zu viel. Sebastian hatte das Gefühl, dass die meisten Autoren nicht sorgfältig genug recherchierten. Kürzlich hatte er einen Roman gelesen, der in einem arabischen Harem gespielt hatte. Und so interessant Sebastian die Vorstellung von einem Harem auch fand …

Sehr interessant sogar!

… konnte er sich nicht vorstellen, dass der Autor auch nur irgendeine Einzelheit korrekt geschildert hatte. Sebastian hatte wirklich viel für Abenteuer übrig, aber selbst für ihn war es nicht recht glaubwürdig, dass der couragierten englischen Heldin die Flucht gelang, indem sie eine Schlange aus dem Fenster hängte und sich daran abseilte.

Und dann hatte der Autor noch nicht einmal verraten, um welche Schlange es sich dabei gehandelt hatte.

Wirklich, er könnte das besser.

Wenn er einen Roman schriebe, würde er in England spielen. Schlangen gäbe es keine.

Und der Held wäre bestimmt nicht irgendein schäbiger kleiner Dandy, der sich nur um den Schnitt seiner Westen sorgte. Wenn er ein Buch schriebe, wäre der Held verdammt heldenhaft.

Aber er hätte eine geheimnisvolle Vergangenheit. Damit die Sache interessant blieb.

Eine Heldin würde er auch brauchen. Er mochte Frauen. Er konnte auch über eine schreiben. Wie würde sie heißen? Er würde einen schlichten Namen wählen. Vielleicht Johanna. Nein, das klang zu kriegerisch. Mary? Anne?

Ja, Anne. Anne gefiel ihm. Das klang so hübsch klar. Aber niemand würde Anne zu ihr sagen. Wenn er einen Roman schriebe, wäre seine Heldin wurzellos, ohne Familie. Niemand würde sie mit Vornamen ansprechen. Er brauchte einen guten Nachnamen. Etwas, was leicht auszusprechen war. Etwas Angenehmes.

Sainsbury.

Er hielt inne, probierte den Namen im Geiste aus. Sainsbury. Aus irgendeinem Grund erinnerte ihn das an Käse.

Das war gut. Er mochte Käse.

Anne Sainsbury. Ein guter Name. Anne Sainsbury. Miss Sainsbury. Miss Sainsbury und …

Und was?

Was war mit dem Helden? Sollte er einen Beruf haben? Mit dem Adel kannte Sebastian sich weiß Gott gut genug aus, um das getreue Porträt eines faulen Lords zu zeichnen.

Aber er fand das langweilig. Wenn er einen Roman schriebe, hätte er eine umwerfend gute Geschichte.

Er könnte aus seinem Helden einen Soldaten machen. Damit kannte er sich schließlich aus. Vielleicht ein Major? Miss Sainsbury und der mysteriöse Major?

Lieber Himmel, bloß das nicht. Viel zu viel Alliteration. Selbst er fand das ein wenig affektiert.

Ein General? Nein, Generäle hatten zu viel zu tun. Und außerdem gab es davon nicht besonders viele. Wenn er derart auserlesene Figuren wählte, könnte er gleich noch ein, zwei Herzöge mit ins Spiel bringen.

Wie wäre es mit einem Oberst? Der wäre von hohem Rang, also würde er über Autorität und Macht verfügen. Er konnte einer guten Familie entstammen, Geld haben, aber nicht zu viel. Ein jüngerer Sohn. Jüngere Söhne mussten ihren eigenen Weg gehen.

Miss Sainsbury und der mysteriöse Oberst. Ja, wenn er einen Roman schriebe, wäre das der Titel, den er wählen würde.

Aber er würde ja keinen Roman schreiben. Er gähnte. Wann sollte er die Zeit dafür finden? Er blickte zu seinem kleinen Schreibtisch, auf dem sich außer einer Tasse kalten Tees rein gar nichts befand.

Die Sonne ging schon auf. Er sollte ins Bett zurückkriechen. Vermutlich...

Erscheint lt. Verlag 28.1.2025
Reihe/Serie Bevelstoke
Übersetzer Petra Lingsminat
Sprache deutsch
Original-Titel Ten Things I Love About You
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2024 • Bestsellerautorin • Bridgerton • Britische • britischer • Buch • Dukes • earls • England • englische • englischer • Historische • Historischer • Jane Austen • Julia Quinn • Liebeskomödie • Liebesroman • London • Neuerscheinung • Regency • Reihe • Reihenfolge • Roman • Romance • romantisch • romantischer • Serie • Spiegel-Bestellerautorin • Vernunftehe
ISBN-10 3-7499-0683-1 / 3749906831
ISBN-13 978-3-7499-0683-3 / 9783749906833
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