Süß wie die Sünde (eBook)
317 Seiten
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7517-5989-2 (ISBN)
Kann denn Liebe Sünde sein?
Lady Marissa York hat sich eine winzig kleine Indiskretion erlaubt ... Nun ja, vielleicht war sie nicht ganz so klein, aber muss ihre Familie deswegen gleich darauf bestehen, dass sie heiratet? Die lieben Verwandten setzen ihr auch umgehend einen willigen Kandidaten vor die Nase, von dem Marissa allerdings alles andere als begeistert ist: Jude Bertrand ist zu groß, zu maskulin, zu anmaßend. Um einen Skandal zu vermeiden, lässt sie sich auf eine Verlobung ein, entschlossen, dass es nie zur Heirat kommt. Doch sie hat nicht mit Judes Verführungskünsten gerechnet ...
»Zum Lachen, zum Weinen, zum Genießen. Perfekt!« ROMANCE REVIEWS TODAY
Originell, witzig und romantisch - zwei Romane rund um Liebe und Leidenschaft von Victoria Dahl:
Verführung in Gold
Süß wie die Sünde
eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.
<p>Victoria Dahl lebt mit ihrer Familie in einer kleinen Bergstadt im amerikanischen Bundesstaat Utah. Ihr erster Roman wurde mit dem Golden Heart Award ausgezeichnet, einem der wichtigsten Preise für Liebesromane. Seitdem hat sie zahlreiche Bücher geschrieben, erhielt unter anderem drei RITA-Award-Nominierungen und schaffte es auf die USA-Today-Bestseller-Liste.</p>
Kapitel 2
Marissa hob hilflos die Arme, als ihre Zofe fest an den Korsettbändern zog. Durchs Fenster schien die Morgensonne so fröhlich herein, als wollte sie sich über sie lustig machen. Marissa starrte wütend ins Ihre Beine brannten. Sie wollte zur Tür laufen und sie weit aufreißen. »Oh, beeil dich«, flüsterte sie und rang die Hände, damit sie aufhörten zu zittern.
Am Abend zuvor war sie überzeugt gewesen, dass sie nicht schlafen können würde. Angst und Reue fochten in ihr, nachdem sie auf ihr Zimmer geschickt worden war, und machten sie rastlos. Sie wälzte sich im Bett hin und her, lief einige Meilen im Zimmer auf und ab und überlegte fieberhaft, welchen Ausweg es aus dieser vertrackten Lage geben könnte.
Keiner war gekommen, um mit ihr zu reden, und sie war viel zu beschämt gewesen, von sich aus auf andere zuzugehen. Das Warten war eine reine Tortur gewesen.
Doch schließlich war sie eingeschlafen und hatte prompt zu lange geschlafen.
Am Morgen stellte sie fest, dass ihre Reue den Kampf gegen ihre Furcht gewonnen hatte, und ihr war übel geworden.
Was hatte sie getan?
Edwards kurze Nachricht lag blendend weiß auf dem dunklen Holz ihres Frisiertisches, seine Handschrift zackig vor Wut, vollkommen anders als seine normalerweise so eleganten Buchstaben.
Marissa sollte umgehend zu ihm in sein Studierzimmer kommen. Dort erwartete sie ihr Schicksal. Wäre sie doch nur wach und angekleidet gewesen, als der Diener die Nachricht überbrachte! Dann könnte sie jetzt schon unten sein.
Endlich zog ihr die Zofe das Kleid über den Kopf. Marissa seufzte erleichtert, als sie an dem grauen Stoff hinabsah. Vielleicht empfand ihr Bruder gleichfalls Bedauern. Vielleicht hatte er inzwischen seine Meinung geändert.
Bei Gott, wie blöd sie gewesen war! Wie närrisch und unbedacht. Es muss an dem Wein gelegen haben. Ja, der Wein war schuld. Er und der wunderbare Schnitt von Peter Whites neuem Abendrock. Beim Tanzen spannte sich seine Hose über den Schenkeln, betonte jede Kontur ihrer … Eleganz.
Männerbeine waren einfach aufreizend. Schlank und stark und in einer Weise sichtbar, wie es Damenbeine niemals waren. Wie konnte man erwarten, dass die jungen Damen nicht fasziniert waren? Offensichtlich wollten vornehme Herren bewundert werden, so wie sie ihre Schenkel zur Schau stellten, kaum verhüllt vom eng anliegenden Tuch.
Was für Heuchler sie waren, ihre Körper dergestalt vorzuführen und von ihr zu verlangen, dass sie nicht hinsah. Oder sie nicht berührte.
Trotzdem hätte sie der Versuchung nicht erliegen dürfen, denn das war es wahrlich nicht wert gewesen. Nicht so, wie es vorher den Eindruck erweckt hatte, lohnenswert zu sein. Stattdessen hatte es eine Menge mehr als unsägliches Gefingere und Bedauern gegeben.
Marissa seufzte noch tiefer, weil sie sicher war, dass sie nie wahrhaft kribbelnden Genuss erleben würde.
»Sie sind fertig, Miss«, sagte die Zofe. Sie war neu und verriet ihre Nervosität, indem sie noch ein letztes Mal am Ärmel von Marissas Kleid zupfte.
Marissa nickte. Ihr gefiel dieses neue Mädchen, aber wäre ihre vorherige Zofe nicht vor zwei Wochen auf und davon, hätte sie jetzt jemanden zum Reden gehabt. Nun fühlte sie sich entsetzlich einsam.
Bereit, hinunter ins Studierzimmer zu gehen, stand Marissa da und starrte auf die Tür. Inzwischen musste Aidan alles erfahren haben. Er war letzte Nacht nicht in ihr Zimmer gekommen, was bedeutete, dass er zu wütend war, um mit ihr zu reden. Edward machte Marissa niemals Angst, aber Aidan war dieser Tage ein anderer Mann, und sie hatte Sorge, dass sie in Tränen ausbrechen könnte, sobald sie seinen enttäuschten Blick bemerkte.
Früher war er fröhlich und charmant gewesen, bis er seinen eigenen privaten Skandal erlebte. Die junge Dame, die er liebte und heiraten sollte, war gestorben. Sein Zorn und seine Schuldgefühle ob der schrecklichen Umstände hatten ihn verändert. Heute war Marissas schöner Bruder so kalt, wie er ehedem charmant gewesen war. Marissa wollte ihm nicht gegenübertreten.
Wie auch immer, sie musste sich dem stellen, was sie angerichtet hatte. Deshalb nickte sie wortlos und begab sich auf den Weg ins Studierzimmer.
Natürlich erwartete sie, Edward dort vorzufinden, und sie fürchtete, dass Aidan ebenfalls zugegen wäre. Was sie indes nicht erwartet hatte, war ein Raum voller Gentlemen, die sie alle ansahen, als sie in der offenen Tür stehen blieb.
Um fair zu sein, es waren nur vier an der Zahl: ihre Brüder, ihr Cousin und ein anderer Mann, der ihr vage bekannt vorkam. Für einen flüchtigen Moment glaubte sie, er könnte einer der Gärtner sein, aber darüber konnte sie jetzt nicht nachdenken, denn Edward kam ihr mit ernster Miene entgegen.
Er verdrehte die Augen mit einem Anflug von Panik, und Marissa bemerkte, dass ihre Mutter in einem Sessel weiter hinten saß. Aber ihre Mutter wäre ihr ohnedies keine Hilfe. Sie hatte die Augen geschlossen und presste sich einen kalten Umschlag auf die Stirn.
Marissa musste sich den Männern ihrer Familie allein stellen.
»Marissa.« Edward gab ihr einen Kuss auf die Wange und nahm ihre Hände, als wären sie aus zartestem Glas. »Geht es dir gut?«
»Ja, recht gut.«
»Bist du sicher? Du fühlst dich nicht … verletzt?«
»Ganz und gar nicht.« Sie reckte sich auf die Zehenspitzen und flüsterte ihm zu: »Ist Aidan sehr böse auf mich?«
»Ich glaube, er ist wütender auf den Schurken White.«
Vorsichtig lugte sie über seine Schulter zu Aidan, der aus dem Fenster sah. Er biss die Zähne so fest zusammen, dass seine Wangenmuskeln zuckten. »Er sieht mich nicht einmal an. Edward, es tut mir so leid. Hast du … sicher hast du deinen Vorschlag überdacht, nicht wahr? Ich bin gewiss, dass kein Grund zur Sorge besteht.«
»Im Gegenteil. Ich habe einen geeigneten Ehemann für dich gefunden.«
»Wie bitte?« Sie wich erschrocken zurück, sodass sie halb in dem Zimmer, halb außerhalb stand – als kämen die letzten Zentimeter in den Raum einer Zustimmung zu diesem aberwitzigen Vorhaben gleich. »Wo kannst du einen Mann gefunden haben, der mich heiraten würde?«
»Gleich hier, wie sich herausstellte.«
»Hier? In unserer Nachbarschaft?«
»Nein, hier in unserem Haus.«
»Aber wer?«
Er wies in den Raum. »Mr Jude Bertrand.«
»Mr Bertrand?«, wiederholte sie zu laut. Blanke Angst bemächtigte sich ihrer. Edward hatte es sich keineswegs anders überlegt. Vielmehr trieb er die Dinge in schwindelerregendem Tempo voran. »Wer ist Mr Bertrand?«
Eine Gestalt neben Aidan trat vor. Es war dieser Gärtner, der nun auf Marissa zukam, seine Lippen zu einem halben Lächeln gekrümmt. Er blieb wenige Schritte vor ihr stehen und vollführte eine halbwegs elegante Verbeugung. »Ich bin Jude Bertrand«, sagte er und sprach den Nachnamen französisch aus, sodass er exotisch klang.
»Solltest du ihn nicht vorstellen«, zischte Marissa ihrem Bruder zu, womit sie die Dreistigkeit des Mannes tadeln wollte, der wie ein Diener in Herrenkleidern aussah.
»Ich bitte um Verzeihung, Miss York«, sagte der Mann, richtete sich wieder auf und sah ihr in die Augen. »Aber wir wurden einander bereits vorgestellt. Zwei Mal.«
»Oh.« Sie hielt eine Hand an ihre Brust, weil sie für einen Moment beschämt ob ihrer Unhöflichkeit war. »Ich entschuldige mich, Mr Bertrand. Ich muss wohl …« Sie begriff, wie unsinnig jedwede Höflichkeit wäre, und sah zu Edward, der hoffentlich ihr Entsetzen bemerkte.
Dieser Mann war nicht geeignet. Überhaupt nicht. Er war sehr groß, kräftig und besaß jene groben Züge, wie man sie von Stallburschen oder Matrosen kannte. Er war weit davon entfernt, ein Gentleman zu sein.
»Ich …« Sie gab jedweden Versuch, subtil zu sein, auf, und starrte ihren Bruder fragend an.
Er lächelte. »Marissa, Mr Bertrand ist ein guter Freund von Aidan, und er hat großzügigerweise angeboten … die nächsten Wochen dein Begleiter zu sein. Willst du ihm also gestatten, dich heute Morgen in den Frühstückssalon zu begleiten?«
Hatte sie ihren Bruder in den Wahnsinn getrieben? Marissa schüttelte den Kopf. »Ich würde lieber ungestört mit euch sprechen!«
Mr Bertrand verneigte sich wieder.
»Selbstverständlich, Miss York. Ich entschuldige mich.« Wieder war es eine elegante Verbeugung, nur leider wirkte er mit jedem Aufrichten noch größer. Er überragte ihre beiden Brüder, und seine Schultern waren breit genug, einen Türrahmen auszufüllen, als Marissa beiseitetrat, um ihn vorbeizulassen. Nein, er war eindeutig kein Gärtner, eher ein Schmied. Sie konnte ihn sich sogar sehr gut in einer Lederschürze und mit einem gewaltigen Hammer in der Hand vorstellen.
Absoluter Irrsinn.
Cousin Harry erhob sich und verzog unglücklich das Gesicht. »Ich kann nicht umhin, mich für all das verantwortlich zu fühlen. Schließlich war Peter White mein Freund. Ich bitte euch alle um Verzeihung, dass ich ihn einlud.«
»Unsinn«, widersprach Edward. »Aidan und ich kannten ihn auch. Demnach würde uns ebensolche Schuld treffen. Kein Wort mehr davon.«
Harry sah nicht überzeugt aus. »Am einfachsten wäre es, ihn aufzufordern, sich wie ein Gentleman zu verhalten. Ich würde ihn mit Freuden dazu bewegen, zu seinem Tun zu stehen.«
Marissa schlug die Augen nieder und versuchte, sich zu beruhigen. Doch als sie wieder hochsah, stellte sie fest, dass Aidan vor ihr stand. Sie hatte sich geirrt, als sie fürchtete, er würde sie erbost anfunkeln, denn aus seinem Blick sprachen nur Enttäuschung und Mitgefühl.
Ihre Kehle war wie zugeschnürt. »Es tut mir...
| Erscheint lt. Verlag | 1.11.2024 |
|---|---|
| Übersetzer | Sabine Schilasky |
| Sprache | deutsch |
| Original-Titel | A Little Bit Wild |
| Themenwelt | Literatur ► Historische Romane |
| Literatur ► Romane / Erzählungen | |
| Schlagworte | 19. Jahrhundert • beheartbeat • Duke • Gefühl • Gefühle • gefühlvoll • Gegenwartsliteratur • Große Liebe • Historische Liebesromane • Lady • Leidenschaft • Liebe • Liebesroman • Liebesromane Bestseller • Liebesromane deutsch • London • Regency • Romance • Romane für Frauen • Romanhefte • Romantasy • Romantik • UK • Unterhaltung • Verführung in Gold |
| ISBN-10 | 3-7517-5989-1 / 3751759891 |
| ISBN-13 | 978-3-7517-5989-2 / 9783751759892 |
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