Star Wars™ Die Hohe Republik - Die Versuchung der Macht (eBook)
655 Seiten
Blanvalet Taschenbuch Verlag
9783641320850 (ISBN)
Der Krieg gegen die schrecklichen Nihil hat mehr gekostet als unzählige Menschenleben. Er hat auch das Vertrauen zwischen der Hohen Republik und den Jedi zerstört. Auch darum führen die Jedi-Meister Avar und Elzar eine Mission tief in die Domäne der Nihil, um den Planeten Naboo zu befreien. So wollen sie den Völkern hinter der Schattenwand der Nihil zeigen, dass man sie nicht aufgegeben hat. Doch wenn diese Mission Erfolg hat, soll sofort der zweite noch wichtigere Schritt ihres Plans folgen: Sie werden, Marchion Ro, den brutalen Anführer der Nihil aufspüren und ausschalten!
Kennen Sie schon 'Das Licht der Jedi', den Auftakt der ersten Phase der Hohen Republik? Die dritte Phase der Hohen Republik schließt inhaltlich an die erste Phase an, während die zweite die Vorgeschichte erzählt.
Tessa Gratton wurde in Okinawa, Japan, geboren, als ihr Vater dort im Dienst der US Navy war. Mit ihrer Familie bereiste sie die Welt und studierte dann an der Universität von Kansas. Von klein auf wollte sie eigentlich Paläontologin oder Zauberin werden. Leider hat sich herausgestellt, dass sie zu ungeduldig ist, um Dinosaurier zu jagen, aber sie sucht noch immer jemanden, der ihr das Zaubern beibringen kann. Inzwischen lebt sie in Kansas, USA.
Prolog
Seswenna-Sektor,
innerhalb der Okklusionszone
Porter Engle trieb dahin.
Er war nicht zum ersten Mal gestorben – oder beinahe gestorben – und vermutlich auch nicht zum letzten Mal. Irgendwann würde ihn der Tod endgültig einholen, und dann würde er eins mit der Macht werden.
Seine letzte klare Erinnerung: Er stand über der Leere des Alls, an der aufgerissenen Seite eines Raumschiffes. Sein Lichtschwert hatte er verloren, seine Schulter blutete, und diese alte Mirialanerin grinste verzweifelt von oben auf ihn herab.
»Auf Wiedersehen, Porter Engle.«
Auf Wiedersehen, Porter Engle.
Ihr seid nicht allein.
Halt, das war nicht richtig …
Porter ächzte leise und ließ sich weiter dahintreiben.
Er erinnerte sich an kreischendes Metall, an das Zischen einer Lichtschwertklinge auf Beskar. Er erinnerte sich daran, jemanden fortgeschickt zu haben – Ihr seid nicht allein –, und es war nicht das erste Mal; er schickte ständig andere fort, stieß sie von sich weg, und dann sah er zu, wie sie verschwanden …
Nein.
Diesmal war es Avar Kriss gewesen, entschlossen und erfüllt vom Feuer der Hoffnung.
Porter erinnerte sich außerdem an weiße Zöpfe, die wie Taue umherpeitschten, und an ein Lachen. Er war diesem Lachen nachgejagt … und Versprechen. Und Tränen. Und dem Klappern von Lichtschwertern, die rings um ihn wie eine Lawine auf den Boden fielen.
Generalin Viess. Älter. Stärker. Auf Wiedersehen, Porter Engle.
Eine weitere Erinnerung: Porter hatte sich am aufgebrochenen Rand dessen, was einmal ein Hangar gewesen war, auf den Boden gesetzt, um sich der Macht hinzugeben. Er hatte die Augen geschlossen, und seine Schmerzen waren vom Licht weggewischt worden. Schon bald war das Blut, das auf seiner Haut klebte, nur noch ein warmes Andenken an das Leben, das er hinter sich lassen würde.
Während es aus seinem Körper gesickert war, hatte er ruhig der Macht gelauscht. Er hatte andere Wesen gespürt, die in den Überresten des Schiffes umherirrten, hatte das Kreischen von Metall gehört, den Donner explodierender Antriebe und das Wispern von Klingen, die durch die Luft schnitten. Die Macht war überall um ihn herum gewesen.
Porter Engle hatte im Lauf seines langen Lebens oft Bekanntschaft mit dem Tod gemacht, ihn jedoch nie herbeigesehnt. Dieses eine Mal hatte er ihn allerdings durch die Macht willkommen geheißen.
Aber …
Jetzt war er hier. Auf einer dünnen Matratze, die ungleichmäßig nachgab, so als wäre sie über harten Metallstangen platziert. Ein Bett. Sein Kopf pochte, seine Schulter prickelte, und er hörte ein Geräusch, das er eigentlich einordnen können sollte. Es war vertraut. Rhythmisch.
Und, bei der Macht, diese Schmerzen!
Keine Frage, er war am Leben.
Porter war noch nicht bereit, die Augen zu öffnen, also atmete er tief aus und machte innerlich Bestandsaufnahme. Die Kleidung, in der er steckte, fühlte sich nach einer dünnen, sauberen Robe an. Der Geruch von Arzneimitteln hing in der Luft, außerdem ein beruhigendes, leicht beißendes Aroma, womöglich Weihrauch. Seine Füße waren nackt. Seine Augenklappe war fort. Jemand hatte die Wunde an seiner Schulter verbunden – dort, wo Viess ihn mit ihrer Klinge erwischt hatte. Er konnte seine Finger und Zehen bewegen.
Alles in allem gar nicht mal so übel.
Außerdem verriet ihm der Hall dieses vertrauten, rhythmischen Geräusches, dass er sich in einem kleinen Raum befand.
Oh … es war Musik.
Jemand spielte ganz in der Nähe auf einer Art Harfe, aber er war nicht sonderlich gut.
Als Porter sich konzentrierte, nahm er das Geräusch von Atemzügen und das Rascheln von Kleidung wahr. Ein fernes, gedämpftes Surren kündete von Leben außerhalb der gut isolierten Fenster. Vielleicht eine Stadt?
Er griff in die Macht hinaus und stellte fest, dass sich nur ein anderes Wesen in dem Raum aufhielt. Es war nicht wütend, aber frustriert wegen irgendetwas. Keine unmittelbare Bedrohung.
Unter ihm bewegten sich weitere Personen im Strom der Macht. Porter war also im ersten Stock eines Gebäudes. Allein mit dem Musiker.
Langsam drehte er den Kopf in Richtung des Harfenspielers, dann öffnete er sein Auge.
Das Wesen sah aus wie ein Mensch. Männlich, gekleidet in ein schwarzes Hemd und eine Robe, deren Ärmel mit grellroten Kordeln um seine Unterarme zusammengebunden waren. Er stand vor einem horizontal ausgerichteten Instrument und spielte ein Lied, indem er mit Klöppeln auf die Saiten schlug. Das charismatische, gebräunte Gesicht des Mannes war vor Konzentration angespannt, und schwarze Strähnen waren aus dem Haarknoten auf seinem Kopf in seine Stirn gerutscht.
Doch obwohl der Fremde einen harmlosen Eindruck machte – und obwohl Porters Wunden verbunden worden waren –, beschloss er, kein Risiko einzugehen.
Vorsichtig drehte er den Kopf wieder herum und öffnete sich der Macht. Schon bald konnte er spüren, wie sie sich um ihn herum zusammenzog, scharf wie hundert Klingen, summend wie Kyberkristalle.
Jetzt!
Porter sprang auf und katapultierte sich durch den Raum. Bevor die Klöppel auch nur zwei weitere Saiten angeschlagen hatten, war er bei dem Menschen und hatte ihm einen Arm um den Hals geschlungen – nicht fest genug, um ihn zu töten, aber doch energisch genug, um jeglichen Widerstand im Keim zu ersticken.
Der Mann erstarrte.
»Ihr seid also wach«, sagte er.
Porter brummte. »Wer bist du?«, stieß er mit trockener, krächzender Stimme hervor. Allein die Macht vermochte zu sagen, wie lange er bewusstlos gewesen war. Vielleicht einen Tag, vielleicht aber auch viele Wochen.
»Cair«, antwortete der junge Mann leise. Langsam senkte er die Hände und legte die Klöppel auf den Saiten der Harfe ab. Nein, eine Zither, fuhr es Porter durch den Kopf. Er hatte so ein Instrument schon mal gesehen.
»Wo sind wir?«
»Seswenna City.«
Er nickte und ballte die Faust, sodass die Muskeln in seinem Arm fester gegen Cairs Hals drückten. »Wie bin ich hierhergekommen?«
»Ich habe Euch gerettet«, erklärte der Mann, und Porter hörte einen ruhigen, betont sanftmütigen Klang aus seiner Stimme heraus; denselben Tonfall, den man benutzen würde, um ein wildes Raubtier zu beschwichtigen.
Er war in seinem Leben schon vieles gewesen, und manches davon kam einem Raubtier ziemlich nahe. Oder einem Jäger. Gewalt lag nicht in seiner Natur, und er genoss sie nicht, aber er war nach wie vor in der Okklusionszone, und hier hatten die Nihil das Sagen. Porter hatte sein Auge auf einem auseinanderbrechenden Schiff der Plünderer geschlossen und es hier wieder geöffnet. Die naheliegendste Erklärung lautete also, dass Cair ebenfalls zu den Nihil gehörte, ungeachtet seiner Musik oder der Tatsache, dass Porter nicht gefesselt gewesen war.
Mit einem Schnauben schüttelte er den jungen Mann. »Mich gerettet, hm? Wie? Alle auf diesem Schiff waren Nihil.«
»Nun«, gestand Cair, »ich transportiere manchmal Vorräte für sie.«
Porter sog die Luft zwischen den Zähnen ein.
»Aber nur, um meine Autorisierung zu behalten!« Cairs Worte überschlugen sich fast, so eilig hatte er es, sich zu rechtfertigen, und er hob beschwichtigend die Arme. Seine linke Hand war eine Prothese aus einer schwarzen Legierung. »Ihr wisst schon, damit ich frei durch die Zone fliegen kann und die Demontagedroiden mich in Frieden lassen. Aber ich schmuggle, direkt unter ihrer Nase. Vorräte, Informationen, manchmal sogar Leute … auch wenn das ein wenig schwieriger ist.«
»Was ich schwierig finde, ist, dir diese Geschichte abzukaufen«, entgegnete Porter, noch mürrischer als für ihn üblich. Da waren so viele Dinge, die er nicht wusste, ganz zu schweigen von den Schmerzen in seiner Schulter und der Wut, die in seinem Bauch hochkochte. »Willst du mir weismachen, dass ein Nicht-Nihil-Nihil mich zufällig gefunden, aus dem Wrack gerettet und dann gesund gepflegt hat?«
Cair zog die Schultern hoch, soweit ihm das unter dem Gewicht von Porters Arm möglich war. »Wenn … wenn man auf die Macht vertraut, ist das gar nicht so schwer zu glauben.«
Engle lachte bellend und schlang den Arm gleichzeitig fester um den Hals des Mannes. »Die Macht?«
»Lasst mich Euch etwas zeigen, alter Mann.« Cair drehte den Kopf, bis Porter das Glänzen eines dunkelbraunen Auges und einen grinsenden Mundwinkel sehen konnte.
Einen Moment lang starrte er dieses Auge an, während er in der Macht nach einem Hinweis darauf suchte, dass der junge Mann ihn hereinlegen wollte. Alles, was er fühlte, waren Ehrlichkeit und das Prickeln von Furcht und Aufregung, mehr nicht.
Porter hatte es nicht so weit geschafft, ohne ein paar Mal auf gut Glück ins Unbekannte zu springen – im übertragenen ebenso wie im wörtlichen Sinne. Also … »Na schön.«
Er ließ Cair mit einer schnellen Bewegung los, trat dann zurück und ballte die Hände an seinen Seiten zu Fäusten. Er war die Klinge. Und die Macht war mit ihm.
Der junge Mann schob sich um die Zither herum und eilte auf die andere Seite der Pritsche, auf der Porter geschlafen hatte. Dort stand ein kleiner Metalltisch mit mehreren Schubladen. Als Cair eine von ihnen öffnete, griff Porter in die Macht hinaus, nur für den Fall, dass der Kerl einen Blaster hervorziehen wollte.
Doch es war nichts dergleichen.
Stattdessen lag ein...
| Erscheint lt. Verlag | 18.12.2024 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Die Hohe Republik – Phase 3 |
| Übersetzer | Andreas Kasprzak |
| Sprache | deutsch |
| Original-Titel | Star Wars™ Temptation of the Force (High Republic Phase 3, Book 2) |
| Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Fantasy |
| Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Science Fiction | |
| Schlagworte | 2024 • Angriff der Klonkrieger • Blockbuster • das erwachen der macht • Das Imperium schlägt zurück • Der Aufstieg Skywalkers • Die dunkle Bedrohung • Die Hohe Republik • Die letzten Jedi • Die Macht • Die Rache der Sith • Die Rückkehr der Jedi-Ritter • Disney • eBooks • Eine neue Hoffnung • George Lucas • high republic • Jedi • Jedi-Ritter • Knights of the old Republic • Neue Epoche • Neuerscheinung • Science Fiction • Serien • Sith • Space Opera • Star Wars für Erwachsene • Star Wars Kanon • star wars neuerscheinung 2024 • star wars roman • The Mandalorian |
| ISBN-13 | 9783641320850 / 9783641320850 |
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