Pfarrer Hugo Johann Heinrich Schmidt (eBook)
276 Seiten
Books on Demand (Verlag)
9783759738882 (ISBN)
Korrespondenz betr.Afrika
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Lieber Hugo!
Dein Gruß vom 8. Mai ist mir eine große Freude gewesen. Leider traf er nicht mehr rechtzeitig ein, um ihn mündlich weiterzugeben an die Schar der 2000, die in Greiz zur 4. Reichstagung beieinander waren. Aber ich denke, daß in der Verarbeitung der Zeitschriftenberichte Dein Wort aufgenommen wird. Ich habe es an Heinrich Oltmann weitergegeben. Wir dürfen mit großer Dankbarkeit zurückschauen auf diese Tagung. Sie hat etwas offenbar gemacht von der Entwicklung der letzten Jahre und hat die guten Früchte bündischen Wollens ins rechte Licht gestellt. Äusserlich war’s ein packendes Bild. In wunderbarer Umgebung Zelt an Zelt. Aber davon kannst Du bald ausführlicher in unsern Zeitschriften lesen, die ich Dir dann zugehen lasse. Darauf kommt nun in der Tat alles an, daß in diese äussere Geschlossenheit innere Kraft und lebendige Frucht hineindringt. Nach einer solchen Tagung spürt man erst die ungeheuer große Verantwortung, welche mit der rechten Auswertung uns aufgelegt wird. In meiner Arbeit stehe ich in der dankbaren Gewissheit, daß nicht eigenes Wollen und Drängen mich hineingeführt hat. Es bedeutet viel, daß wertvolle Menschen und treue Freunde helfend und ratend mir zur Seite stehen.
Und nun Dein neuer Dienst. Wäre es nicht doch möglich, daß Du einmal für unseren Führerdienst ein Gruß- und Berichtwort schreibst? Viele unserer Generation, die hier heute mitarbeiten, würden sich freuen, von Dir einmal zu hören. Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, daß Gott Dich dort mit Deiner lieben Frau täglich rüste zumWerk. Für den der Pfingsttagung zugedachten Betrag von M32,- danke ich Dir im voraus recht herzlich. Die Verwendung wird Deinem Wunsch entsprechend erfolgen.
Unser friesischer Gau liegt mir begreiflicherweise sehr am Herzen. Mein Nachfolger im Landeswartamt ist nach Bentheim verzogen und hat seine Arbeit im BK aufgegeben. Nun suchen wir wieder einmal. Dieser beständige Wechsel schädigt die Entwicklung stark.
Im Augenblick stecke ich in den Vorbereitungen für die Weltbundkonferenzen in Amerika. Das Schiff geht am 15. Juli in Bremen ab. Vom BK aus wird ausser mir auch Heinrich Oltmann fahren. Getreu und herzlich Dir verbunden grüßt und dankt
Dein Udo Smidt
*
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Lieber Hugo!
Seit einigen Tagen bin ich nun wieder im Lande und habe mit dem Besuch der Weltbundkonferenzen in Nordamerika überaus anstrengende, aber auch ebenso anregende Wochen hinter mir.
Was eben so an ersten kurzen Berichten geschrieben wurde, lege ich Dir bei, weil Du doch mit Deinen Gedanken oft bei uns und unserer Arbeit sein wirst. Unter der sich hier inzwischen angehäuften Post fand ich auch die Bestätigung über den Eingang Deiner Geldgabe. Hab noch einmal recht herzlichen Dank dafür. Inzwischen werden die Zeitschriften mit den Berichten über die Reichstagung Dich erreicht haben und Du hast hoffentlich ein klein wenig aus der Ferne von dem nacherleben können, was uns dort geschenkt wurde.
Mit unserer ganzen Arbeit sind wir ja in die Dunkelheit der gegenwärtigen Zeitlage hineingestellt und wir wissen nicht, was uns in wirtschaftlicher und politischer Beziehung der kommende Winter noch bringen wird. Die Anzeichen dafür, daß es eine bitterschwere Zeit geben wird, sind zu Mal hier im Industriegebiet handgreiflich nahe. Wir dürfen Dankbar sein, das wir bisher für die Durchführung unserer Arbeit im Bund immer wieder empfangen haben an äusseren Mitteln was notwendig war. Es würde mir eine große Freude sein, wenn Du mir einmal aus Deiner dortigen Arbeit und Welt einen Freundesgruß schriebest, der dann evtl. durch den Führerdienst auch unsern Kreisen zugänglich gemacht würde. Ein Brief von der Missionsfront wiegt oft manchen langen grundsätzlichen Artikel auf.
In der Hoffnung, daß es auch Deiner lieben Frau gut geht und mit der Bitte um freundliche Grüße bin ich in alter Freundschaft
Dein Udo Smidt
Hermann Sauter an Hugo Schmidt
Kassel 16.08.32
Lieber Hugo, Liebe Ilse!
Als ich zu Pfingsten eure Geschichte las, die so ganz anders anklang als die ersten frohen Berichte, war ich erschüttert. Und habe lange nicht gewusst, was ich zu allem sagen sollte, so daß es mir auch nachgegangen ist. Ich hoffe zu Gott es hat sich bereits alles geklärt, sonst gibt es immer nur den einen Weg, der guter äußerlich mühsam ist aber auch immer zum Ziele führt, den Weg des Lammes nach, den Weg der tragenden Geduld.
Ich lese so viel zu Missionsprobleme Afrikas, hier aber traten sie mir doch in ganz anderer Weise entgegen. Auch habt ihr die Erfahrung einer Hilfe von oben ..… so schwer gemacht wird. Lest regelmäßig die Psalmen. Jeden Wochentagabend einen halben und dann noch einmal die ...psalmen… ...in einem halben Jahre den ganzen Psalter. Ich kann gar nicht sagen, was darin Lesen für eine Hilfe für mich lag, wenn mir Menschen das Leben schwer machten. Denn das geschieht ja auch hier, und man kommt sich auch in einem deutschen Ort oft einsam vor und doch ist es etwas anderes, aber Gott ist der Selbe hier und in Afrika. Es war ja in der letzten Zeit, besonders in der ( …) zu … wie die Menschen auch die Parteien entfremdet wurden ist …
jetzt ist ja Gott bei …
aber das Gift hat doch gewirkt.
In vielen Zeiten hat die Mission eine ungeheure Bedeutung und deshalb ist es so niederschmetternd, wenn...… Aber wie sollte es nicht? Ist's nicht die selbe Christenheit, die Kirche und Mission bestimmt? Durch diese… werden wir gehen müssen, damit etwas (echtes ?-NR) wieder herauskommt. Und Gott Stärke euch den Mut und lasse euch auch erleben, dass eine Arbeit Freude bringt
Es grüßt euch von Herzen
Hermann Sauter
*
Otto Salomon an Hugo Schmidt
19.8.32
Lieber Hugo,
ich trage mich schon lange mit einem Brief an dich, aber es fällt mir sehr schwer die rechten Worte zu finden es liegt sicher mit daran, dass wir solange uns nicht mehr gesehen (und) auch, dass ich deine l.Frau nicht kenne.
An allem was dich betrifft nehme ich herzlichen Anteil. Dein grosser Brief, den ich in Schlüchtern las hat mich sehr bewegt - aber es ist mir nicht leicht dir dazu etwas zu sagen. Ich gestehe dir offen, dass ich deine "pädagogischen" Gaben nicht so sehr entwickelt sehe (und) weiss von früheren Zusammenstössen mit der Welt, die nicht immer ohne deine Schuld geschehen sind. Diese Schuld sehe ich aber wesentlich in einer gewissen Naivetät deines Wesens, einem Mangel an realem Blick für die Dinge, bei aller innerlichen Ehrlichkeit (und) Begeisterung (und) ich weiss nicht, ob nicht manche Ereignisse vor deinen Augen anders dastehen als sie bei nüchterner Auffassung angesehen werden müssten.
Das soll kein Vorwurf sein! Ich bin überzeugt, dass von Seiten der Missionsgesellschaft kleinere Nachlässigkeiten (und) Versäumnisse ....sind. Aber die Herren dort haben dich vielleicht durch ihren Verkehr mit dir (und) durch deine etwas enthusiastische Art zu schreiben als ein bisschen schwärmerisch kennen gelernt (und) nehmen daher manches (was ich sehr verurteile) nicht ernst. Ein Beispiel wäre Dein Verlangen ein Clavier mit nach Afrika zu nehmen etc. Eure Rundbriefe haben Elfriede (und) mich auch nicht so ganz befriedigt. Wir sahen da noch viel Spielerisches, nicht ganz Nüchternes (z.B. die von der Heimat mitgebrachte Rose) (und) ich kann mir denken, dass diese ersten Rundbriefe der Berliner Missionsgesellschaft zu denken gegeben haben - jedenfalls sah man aus dem Begleitbrief, dass die Herren ein wenig skeptisch waren,...
| Erscheint lt. Verlag | 19.4.2024 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Bunkernacht |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Briefe / Tagebücher |
| Literatur ► Romane / Erzählungen | |
| Schlagworte | Altersheim in Thüringen 1937-1939 • Berliner Mission und Bekennende Kirche • Kritik an europäischer Kolonisierung • KZ Buchenwald • Neuwerk |
| ISBN-13 | 9783759738882 / 9783759738882 |
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