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Die Debütantin und der Wüstling (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
256 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-2668-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Debütantin und der Wüstling - Sophia James
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Als begehrteste Debütantin der Saison kann Miss Esther Barrington-Hall unter zahlreichen attraktiven Bewerbern wählen. Doch nach einer unsicheren Kindheit mit einer leichtlebigen Mutter will Esther vor allem eins: einen verantwortungsvollen, vernünftigen Ehemann, der ihr Stabilität im Leben bietet. Aber warum muss sie sich dann ausgerechnet zu Oliver Moreland hingezogen fühlen? Der reiche, umwerfend gut aussehende Sohn eines Earls gilt nicht nur als berüchtigter Wüstling, er ist auch der einzige Mann im ton, der ihr gefährlich werden kann. Denn nur er weiß um das wohlgehütete Geheimnis ihrer Vergangenheit ...



Romane von Georgette Heyer prägten Sophias Lesegewohnheiten. Als Teenager lag sie schmökernd in der Sonne auf der Veranda ihrer Großmutter mit Ausblick auf die stürmische Küste. Ihre Karriere als Autorin nahm jedoch in Bilbao, Spanien, ihren Anfang. Nachdem ihr drei Weißheitszähne gezogen wurden, lag sie aufgrund starker Schmerzmittel tagelang flach. Die Zeit vertrieb sie sich mit einem Stoß Mills & Boons-Romane. Unter dem Einfluss der Medikamente dachte sie, so etwas kann ich auch schreiben. Nach mehreren Romanen, die in der Reihe Harlequin Historical erschienen sind, ist sie der Meinung, endlich ihren Traumberuf gefunden zu haben. Aber genauso wie das Schreiben genießt sie die Besichtigung von europäischen Kunstschätzen mit ihrem Ehemann, einem Maler. Ihre drei fast erwachsenen Kinder, zahlreiche Haustiere und Hausrenovierungen, die nie vollständig abgeschlossen sind, verschaffen ihr den nötigen Ausgleich zu ihrer Autorentätigkeit.

1. KAPITEL


1815

Miss Esther Barrington-Hall wurde geradezu in das Licht und den Tanz und Wirbel eingesogen; die erste richtige, große Gesellschaft ihrer Saison war genau so, wie ihre Tante es ihr versprochen hatte.

Noch nie hatte sie so viele Leute auf einem Fleck versammelt gesehen, und die Musik eines vortrefflichen Quartettes, das auf einem schmalen Podest nahebei Platz gefunden hatten, erfüllte den Raum. Es spielte gerade eine volkstümliche Melodie – „Calder Fair“ war ein Lieblingslied ihrer Tante, das Esther in Redwood Manor während der letzten Monate auf dem Pianoforte zu spielen gelernt hatte.

Esthers Robe war aus weißer Seide, mit cremefarbenen Stickereien versehen. Es war ihr liebstes Kleid von den vielen, die ihre Tante ihr hatte machen lassen, ein fließendes Fantasiegebilde, das an Elfen und Waldgeister gemahnte. All die Geschichten, die sie als Kind so gerne gelesen hatte, schienen in dem wunderschönen Stoff verborgen zu sein.

Während sie weiterging, spürte sie die neugierige Aufmerksamkeit der Leute auf sich geheftet, doch ihre Tante hieß sie, einfach geradeaus zu schauen.

„Sie werden zu dir kommen, Liebes, wenn es so weit ist, doch vorerst mögen sie sich nur wundern. Lächele nicht zu sehr und sprich mit niemandem, der dir nicht ordnungsgemäß vorgestellt wurde. Geh auch nicht zu schnell. Besser ist es, sich gelassen zu bewegen und korrekt aufzutreten, sodass wir nur von uns genehmen Leuten Notiz nehmen.“

Tu dies nicht, tu das nicht.

Wie viele solcher Mahnungen hatte sie während des letzten Jahres in Vorbereitung auf diesen Abend gehört? Auf diese eine Chance, es zu schaffen, einen günstigen ersten Eindruck zu machen, und dies hier war es nun.

Der Heiratsmarkt.

Sogar der Begriff war Angst einflößend, doch wenn man in dem Spiel versagte, blieb man für den Rest seines Lebens ein Ladenhüter. Oder schlimmer, man landete bei einem Ehemann, den man verabscheute.

Tante Mary trat so hoheitlich auf wie stets, doch Esther spürte ihre Nervosität. Sie war nicht so gleichgültig, wie sie scheinen wollte, und Esther war froh, dass alle ihre fünf Cousinen und Cousins ebenfalls anwesend waren, um sie zu unterstützen und ihr Beistand und Zuversicht zu spenden.

Aiden würde sie zum Tanz bitten, wenn sonst niemand sie aufforderte, und auch Jeremy, wenn auch vermutlich etwas weniger begeistert, bedachte man, dass er dieser Kunst noch nie etwas abgewinnen konnte. Auch Sarah und Charlotte würden in ihrer Nähe bleiben. Als ihr das einfiel, suchte sie Charlottes Blick, und ihre Cousine lächelte ihr zu, Ermutigung in ihren warmen braunen Augen.

Die Familie.

Sehr lange Zeit hatte sie keine gehabt, und nun war sie da im Überfluss. Benjamin, der älteste Cousin, würde ebenfalls irgendwo hier sein und sich gemäß den strengen Befehlen seiner Mutter tadellos betragen.

„Eine vereinte Front, das ist es, was wir brauchen“, hatte Tante Mary ihnen allen eingeprägt, bevor sie das Stadthaus in St. James’ verlassen hatten. „Es wird sich nicht gedrückt, Ben. Verstehst du mich? Jeder von euch muss auf seinem Posten sein, damit dieser Abend für Esther so erfolgreich wird, wie ich es mir vorstelle. Da können wir uns keine Fehler leisten.“

Keinen Klatsch leisten.

Weil unter der Stille ein Abgrund lag, ein Riss im Ablauf der Zeit, ein Spalt, in dem all ihre Pläne untergehen könnten, wenn sie nicht behutsam vorgingen.

Das verstand jedes Mitglied der Familie Barrington-Hall vorbehaltlos, und sie alle taten ihr Bestes, dafür zu sorgen, dass Esther sicher war.

Auch Onkel Thomas hatte sich nun zu ihnen gesellt, seine Haltung trug zu dem harmonischen Bild bei. Er war hochgewachsen und selbstbewusst, sein Titel, sein Reichtum und seine Verbindung gestatteten ihm das unbefangene Auftreten in der Gesellschaft, das Außenstehende so bestrickend fanden.

„Du wirst dich hier gut machen, Esther, und ganz um deiner selbst willen. Sei einfach du selbst. Du bist ein Mädchen mit Vernunft und Verstand.“

Ob der Worte musste sie lächeln, weil sie, bevor er sie in einem Londoner Waisenhaus gefunden und wieder heim nach Kent gebracht hatte, keine Vorstellung davon gehabt hatte, wer das sein mochte – sie selbst. Sie, das Kind einer Mutter, die weit vom Pfad des Anstands abgewichen war, bis hinein in die Unterwelt einer gefährlichen Stadt.

Ihre Tante brauchte ihr nicht zu sagen, wie leicht eine Frau zugrunde gerichtet werden konnte, wenn sie die vielen und ungeschriebenen Gesetze der Gesellschaft nicht beachtete. Nein, sie waren mit Blut tief in ihre Seele geschrieben, und wenn es je ein Mädchen gab, das wenig Geduld für schlechtes Betragen und Regelbrüche aufbrachte, dann war es bestimmt sie.

Ihre Tante verharrte vor einer Frau, die trotz ihres Alters bemerkenswert schön war. An der Seite dieser Dame stand ein junger Mann mit gleichermaßen edel geschnittenen Zügen.

„Lady Beaumont.“

„Lady Duggan.“

Eine winzige Sekunde wurden Robe, Frisur und eventuelle Ziele geprüft, ehe die Frau das Wort nahm.

„Wie schön, Sie hier zu sehen. Ich dachte, Sie seien vielleicht noch auf dem Land, auf Redworth?“

„Nein, wir sind wegen des Debüts unserer jüngsten Nichte in der Stadt. Lady Beaumont, darf ich Ihnen Miss Esther Barrington-Hall vorstellen?“

Esther machte den erwarteten Knicks und lächelte. Nicht zu strahlend und nicht zu selbstbewusst. Sondern mit genau der passenden Bescheidenheit, ohne zimperlich zu wirken. Hatte Tante Mary sie nicht wieder und wieder dahingehend geschult?

Die andere Frau schien erfreut.

„Eine Freude, Sie kennenzulernen, meine Liebe, und dies ist mein Sohn Lord Alberton. Er ist eben erst von einer Reise durch Amerika zurück, und wir sind wirklich sehr glücklich, ihn wieder bei uns zu haben.“

„Miss Barrington-Hall.“ Lord Alberton ergriff ihre Hand und hielt sie einen Augenblick fest. „Ich bin entzückt, Sie kennenzulernen.“

Er verbreitete mühelosen Charme, das Lächeln, das seine Worte begleitete, war ebenso ehrlich wie freundlich.

„Ob ich Sie wohl um den nächsten Tanz bitten darf, bevor Sie mit Aufforderungen überhäuft werden und ich leer ausgehe?“

Er war einen Schritt zurückgewichen, bedrängte sie nicht. Trat behutsam auf, sowohl mit Worten wie Tun, und das gefiel ihr. Ein Mann, der die Regeln kannte und nicht von dem, was richtig und gehörig war, abweichen würde.

„Gewiss, Mylord.“ Sie nahm ihre Tanzkarte samt Stift zur Hand und trug seinen Namen in der ersten Zeile ein. Ein Walzer. Sie hoffte, ihre Tante werde ihr den erlauben; allerdings schien sie mehr als erfreut zu sein und verfolgte das Gespräch, ohne sich einzumischen.

Ihr erster Tanz in der Gesellschaft und mit einem jungen Lord von ansehnlicher, hoher Gestalt. Der Abend konnte besser nicht sein.

„Ihr Cousin Benjamin gehört zu meinen Freunden, und er bat mich ausdrücklich, heute Abend ihre Nähe zu suchen, Miss Barrington-Hall. Ich gestehe, nachdem ich Sie nun kennengelernt habe, wird mir das nicht schwerfallen, und ich bin mehr als nur gerne dazu bereit.“

„Danke, Mylord. Es ist ziemlich einschüchternd, inmitten so vieler Leute zu sein. Natürlich haben wir auf dem Lande, in Kent, auch Gesellschaften, doch hiermit verglichen sind sie klein.“

„Betrachten Sie es als Übung“, gab er zurück. „Meine Schwester war mehr als überwältigt, als sie zum ersten Mal in der Gesellschaft auftrat, aber nun ist sie mit dem Earl of Thornton verheiratet und mit ihm sehr glücklich.“

Esther nickte. „Woher kennen Sie meinen Cousin Ben?“

„Wir waren gemeinsam in Eton und gingen anschließend auf dieselbe Universität.“

„Nach Cambridge?“

Er nickte. „Zu lernen macht mir Spaß.“

Mir auch, dachte sie, wenn sie auch nicht sicher war, ob sie es unter diesen Umständen aussprechen sollte, da von Frauen nicht erwartet wurde, an höherer Bildung Freude zu haben.

Gerade wollte sie ihm eine weitere Frage stellen, als zu ihrer Überraschung ein Raunen durch den Saal ging, sodass sie umherschaute. Ein hochgewachsener, schwarz gekleideter Mann schritt die Treppe herab, und jedermann reckte den Hals und spähte in seine Richtung. Aus der Entfernung konnte sie seine Züge nicht genau erkennen, doch hatte er etwas an sich, das einschüchternd, zugleich jedoch faszinierend war, deshalb verstand sie die Reaktion der Leute.

„Das ist Mr. Oliver Moreland“, erklärte ihr Gegenüber. „Wieder einmal hier, um eine neue Gefährtin für einen vergnüglichen Abend zu finden“, ergänzte er tadelnd. „Wenn es jemanden gibt, vor dem Ihr Cousin Sie warnen könnte, dann ist es er, denn er bricht ungestraft sämtliche Regeln der Gesellschaft und kommt irgendwie damit durch. Sein Reichtum und seine Abstammung – er ist der zweite Sohn eines Earls – sind wohl hilfreich, aber …“ Er ließ den Satz in der Schwebe.

„Aber …?“, hakte Esther nach.

„Er kommt aus einer Familie, die durchaus ihre Kritiker hatte. Man sagt, seine Mutter ertränkte sich, um sich von ihren Angehörigen zu befreien, und sein Vater, der Earl, folgte ihr ein paar Jahre später im Alkoholrausch.“

Er musste ihr am Gesicht abgelesen haben, dass sie schockiert war, und so mühte er sich schnell, den Schaden auszuräumen.

„Aber ich hätte besser geschwiegen, ich habe zu viel gesagt. In Wahrheit ist Moreland ein Mysterium, und es ist besser, ihm aus dem Weg zu gehen.“

Da die ersten...

Erscheint lt. Verlag 23.7.2024
Reihe/Serie Historical
Übersetzer Barbara Kesper
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2024 • 2025 • Adel • Aristokrat • Aristokratie • Autor • Belletristik • beste • Brautwerbung • Britische • Buch • bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • Debütantin • Deutsch • Earl • eBook • ebook liebesroman • Ehefrau • Erfolgsautor • Familiengeheimnisse • Feind • Fiktion • Frauen • Frauenliteratur • Frauenroman • Freundin • für • Geheimnisse • Gehobene • Gemütlich • Geschichte • Geschichten • Gesellschaft • Heirat • herzerwärmend • highlander liebesromane • Historische • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Liebesromane • Liebhaber • Londoner • Mädchen • Mama • Mutter • Muttertag • Regency • Regency-Liebesroman • Roman • romantisch • Romantische Bücher • Romanze • Saison • Schurke • SIE • Skandal • Ton • Top • Top-Titel • verbotene • viktorianische • vom • Wüstling • ZUM
ISBN-10 3-7515-2668-4 / 3751526684
ISBN-13 978-3-7515-2668-5 / 9783751526685
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