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Maskendiebin -  M.S. Krüger

Maskendiebin (eBook)

Lügen und Licht

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
337 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7598-3713-4 (ISBN)
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Talya- die Kriegerin Daron - der Dieb Zwei Seelen, die unterschiedlicher nicht hätten sein können und doch so viele Gemeinsamkeiten teilten. Die Möglichkeit der Schwarzen Garde nach zehn langen Jahren schweißtreibender Ausbildung beitreten zu können, ist für Talya endlich zum Greifen nah. Nichts hat sie sich all die vergangenen Jahre mehr gewünscht. Ein letzter Auftrag der Akademie soll beweisen, ob sie tatsächlich die Fähigkeiten besitzt, um der besten und begehrtesten Armee Eldranths beitreten zu können. Lediglich ein einziges Leben steht zwischen ihr und der tiefschwarzen Rüstung. Ein Leben, welches gerade ihm gehörte. Dem Maskendieb, der verdammt nochmal nicht für das Imperium sterben würde. Doch kaum, dass Talya mehr von ihm und seinem Leben erfährt, beginnt sie an Allem, was sie bisher zu wissen glaubte, zu zweifeln.

M. S. Krüger lebt und studiert in Dresden. Neben dem Schreiben liebt sie lange Spaziergänge an der Elbe, das Rauschen des Meeres und den Duft von frisch gebackenem Kuchen. Sie könnte sich ein Leben ohne Musik und Bücher nicht vorstellen und feiert mit Schattenschimmer ihr Debüt.

M. S. Krüger lebt und studiert in Dresden. Neben dem Schreiben liebt sie lange Spaziergänge an der Elbe, das Rauschen des Meeres und den Duft von frisch gebackenem Kuchen. Sie könnte sich ein Leben ohne Musik und Bücher nicht vorstellen und feiert mit Schattenschimmer ihr Debüt.

Prolog

Meine Füße brannten, während ich über die gepflasterten Steine von Eldranths Straßen rannte. Meine Schuhsohlen waren dünn und ich wünschte, Großmutter würde noch leben, um sie ein weiteres Mal flicken zu können. Schuhe waren nicht leicht zu stehlen. Wenn ich Pech hatte, würde ich den herannahenden Winter barfuß verbringen müssen.

Ein kleiner Stein rammte sich in meine Ferse und ich musste den Drang unterdrücken, nicht laut aufzuschreien.

Nur nicht auffallen, Talya.

Ich hörte die Stimmen der Gardisten hinter mir. Sie kamen näher, viel schneller als ich gedacht hatte. Ich biss die Zähne zusammen und versuchte, das Tempo noch ein weiteres Mal anzuziehen, doch meine Beine brannten schon jetzt.

Sie durften mich nicht finden. Nicht jetzt, wo ich kurz davor war, Henry tatsächlich helfen zu können.

Ich umfasste die wertvollen Kräuter in meiner Hand fester, ehe ich nach links abbog. Ich kannte die Stadt gut, vermutlich sogar besser als die Gardisten der Akademie.

Die kleine Seitengasse war abgelegen. Kaum eine Menschenseele verirrte sich in diesen Teil der Stadt. Die Händler und Besucher hielten sich meistens nur im Stadtkern auf. Die Straßen inmitten der Stadt waren ausgebaut, wenn auch etwas in die Jahre gekommen. Eldranth war keine besonders wohlhabende Stadt, doch fand man im Stadtkern einige Gebäude mit schönen Fassaden oder ein paar kleine, verzierte Brunnen. Das meiste Geld behielt die Akademie, in der die Gardisten trainierten, für sich. Sie war von hohen, schwarzen Mauern umgeben und niemand wusste so wirklich, was dahinter geschah. Doch ich hielt mich nicht oft in der Nähe des großen, eindrucksvollen Gebäudes auf. Die Wachen wussten neugierige Blicke in das Innere dieser kleinen Festung, wie Henry es nannte, zu verhindern. Aus diesem Grund war ich meistens hier – am Rande der Stadt, wo die Häuser heruntergekommen waren und der Müll sich am Straßenrand stapelte. Gassen wie diese hier waren gemacht für Diebe, Schläger und kleine, arme Menschen wie mich.

Zitternd versteckte ich mich hinter einer hohen Steinwand und hielt die Luft an, um jeden erdenklichen Ton zu unterdrücken.

Ich hörte die lauten Schreie der Schwarzen Garde und presste mich enger an die Wand. Ihre Stimmen waren rau und scharf, wie es typisch für die Krieger der Akademie war.

Ich wusste nicht viel über die Männer Eisenklinges, doch unter den Einwohnern Eldranths waren sie unter einem einzigen Wort bekannt: Todeskrieger.

Allein ihre schweren Schritte in der Ferne zu hören, ließ mich jedes Mal zusammenzucken. Sie wurden für das Töten ausgebildet und schreckten vor nichts zurück. Vermutlich hatten sie weder Gefühle, noch fühlten sie irgendeinen Schmerz.

Aber ich durfte nicht aufgeben - nicht heute.

Henry hatte so viel für mich getan. Das hier war ich ihm schuldig.

Ich versuchte meine Atmung zu beruhigen, schließlich waren die Gardisten nicht hinter mir her. Der Kauf von fremden Kräutern war zwar nicht erlaubt, aber der, den sie hier in den Straßen suchten, hatte weitaus Schlimmeres getan.

Ein Maskendieb. Ein Mensch, der sein Gesicht verändern konnte, wann immer er wollte.

Die Schwarze Garde jagte sie schon seit Jahren, doch die Diebe waren schlau und wussten sich zu verstecken. Sie waren Menschen, die Masken, gefüllt mit flüssigem Silber, trugen. Masken, die sich an jede kleine Falte anpassten und das Gesicht sowie den Körper veränderten. Sie ermöglichten dadurch ein neues Leben. Durch die Masken bekamen diese Menschen die einmalige Chance, das Leben zweier Personen zu führen. Es war beinahe Zauberei. So war es durch die Masken möglich, Haar, Haut und sogar Stimme zu verändern. Wann immer die Diebe entdeckt wurden, war es für sie ein Leichtes, einfach in ihr zweites Ich zu schlüpfen und inmitten aller anderen Personen abzutauchen. Dann mussten sie nur einige Zeit warten, ehe sie mit der Maske wieder ihr ursprüngliches Aussehen annehmen konnten.

Diese Menschen waren wandelnde Mysterien.

Ich lachte stumm. Henry hatte die Geschichten geliebt, doch einen Maskendieb gesehen hatten wir noch nie. Ich fragte mich, ob diese magischen Masken tatsächlich existierten, oder ob die Männer und Frauen lediglich gewöhnliche Diebe waren, die es schafften, lautlos unterzutauchen. Vermutlich hatte man solche Geschichten erfunden, um Menschen wie Henry zu begeistern.

Ich überlegte, ob ich schon jetzt zu ihm laufen sollte, doch unser kleiner Unterschlupf war noch vier Straßen entfernt und die Schreie der Männer noch immer zu laut.

Die Schwarze Garde hielt sich geordnet auf den Hauptstraßen auf und wenn ich mich noch wenige Minuten ruhig verhalten würde, könnten sie diese Straße vielleicht einfach übersehen.

Die Uhr zeigte schon weit nach neun und es war verboten, zu dieser Zeit noch auf den Straßen umherzuwandern. Wenn sie mich fanden, würden sie mich fragen, was ich hier draußen täte, und ich würde die Kräuter abgeben müssen.

Henry wird dann sterben.

Mein Kopf pochte unangenehm bei diesem Gedanken. Doch ich ließ mich nicht ablenken. Ich würde es schaffen.

Die lauten Trommeln ertönten von der Akademie her und ich zählte stumm die Schläge. Sieben Stück, die Abfolge kam schnell.

Das Zeichen, dass sie den Feind noch immer nicht gefunden hatten. Was bedeutete, dass die Männer noch länger in dieser Nacht hier sein würden.

Ich fluchte innerlich. Henry brauchte die Kräuter dringend. Nervös verlagerte ich mein Gewicht von einem Bein auf das andere, unsicher, ob ich doch schon zurückkehren sollte. Die Schwarze Garde war nicht unser Feind, schließlich schützten sie uns vor den Dieben und den gefährlichen Auftragsmördern, die sich von Drachenstein, der Akademie südlich unserer Stadt, abgewandt hatten. Die meisten Einwohner Eldranths waren dankbar für ihre Hilfe, schließlich waren die Straßen hier unten gefährlich. Nicht selten kam es auf dem Marktplatz zu heftigen Schlägereien.

Und doch hatte ich jedes Mal größere Angst vor den Männern in den schwarzen Uniformen. Sie waren riesig, mindestens zwei Meter und ihre Augen funkelten dunkel, wenn sie dem Feind gegenüberstanden. Sie waren für das Morden ausgebildet worden.

Ich wollte nicht, dass sie mich in eine der dunklen Zellen der Akademie steckten. Schon gar nicht jetzt, wo Henry um sein Leben kämpfte.

Ich drehte mich zur Seite, wollte gerade nach den Kriegern Ausschau halten, als es plötzlich neben mir knackte. Ich schrie auf, presste mir aber kaum einen Wimpernschlag später die Hand auf den Mund und lauschte ängstlich, ob man mich gehört hatte.

Hektisch warf ich den Blick nach rechts und hätte fast erneut einen Schrei ausgestoßen, als ich eine schmale Gestalt im Dunkeln ausmachte.

Verdammt. Sie haben mich gefunden.

»Psst, schrei bitte nicht.« Die Stimme war sanft, ganz anders als das Brüllen der Krieger. »Keine Angst, alles ist gut.«

Ich sah, wie die Person mit wenigen Schritten näherkam. Erst, als sie kaum noch eine Armlänge entfernt war, erkannte ich das elegante Gesicht einer Frau. Sie wollte nach mir greifen, doch ich war schneller. Ruckartig duckte ich mich und kroch instinktiv einige Meter nach hinten. Die Kräuter fielen zerstreut auf den Boden und vermischten sich mit Schlamm und Regenwasser.

Ich hatte all meine Ersparnisse für diese Heilmittel zusammengekratzt und nun lagen sie da.

14 Gulden verschwendet.

Henry war so gut wie tot.

Ich kniff die Augen zusammen, um die Tränen zurückzuhalten, und ballte die Hände zu Fäusten. Henry war schließlich alles, was ich noch hatte.

Ich zwang mich, den Blick von den Stängeln abzuwenden und schaute stattdessen zu der Frau, die beschwichtigend die Arme nach oben gehoben hatte.

»Wir haben nicht viel Zeit, Kleine«, sprach sie leise. Ihre Stimme klang heiser, kaum eine Sekunde später sackte sie zusammen. Ich zuckte zurück und starrte sie an.

War das ein Trick? Spielten die Gardisten so mit den Menschen auf der Straße?

Die Frau sah nicht wie eine Gardistin aus. Ihr Haar schimmerte golden, ihr Körper war kleingeraten und sie war dünn. Eine zarte Frau, viel leichtfüßiger als die ganzen Gardisten, die die Straßen bewachten.

Ich betrachtete sie neugierig, doch sie schien keine Waffen bei sich zu tragen.

»Wer seid Ihr?«, hauchte ich, während ich vorsichtig näher kroch.

Sie zuckte unruhig und erst jetzt sah ich, dass Blut ihre Uniform weinrot färbte. Ein ersticktes Zischen verließ meinen Mund, während ich vorstolperte und entsetzt die Hände auf ihre pochende Wunde presste. Die dunkelrote Flüssigkeit sickerte zwischen meine Finger, der metallische Geruch fuhr mir in die Nase. Ich musste schlucken. Viel zu schnell breitete sich das Blut in ihrer Kleidung aus.

Was tue ich hier?

»Du musst mir zuhören«, wisperte sie. Ihre Finger fuhren über meine Unterarme, die Kälte ihrer Hände brannte unangenehm auf meiner Haut.

Ich schnappte nach Luft und versuchte weiterhin, die Blutung zu stillen – ohne Erfolg.

»Wir Menschen suchen nach etwas Größerem. Wir alle sind kleine Wesen, die in ihren Träumen die Welt retten. Dank der Masken ist das sogar in der Realität möglich.«

Sie lächelte leicht und fuhr anschließend mit den Fingern über ihre Wange. Ich riss die Augen auf, während sie die Haut um ihr Kinn langsam abtrennte.

Unmöglich.

Ich musste träumen. Sicherlich würde mich Henry gleich aufwecken und...

Erscheint lt. Verlag 7.7.2024
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Dieb • fremde Fantasywelt • High Fantasy • Kriegerin • Masken • Romance • Romantasy
ISBN-10 3-7598-3713-1 / 3759837131
ISBN-13 978-3-7598-3713-4 / 9783759837134
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