Zum Hauptinhalt springen
Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

Kopfüber im Dschungel (eBook)

Irgendwo zwischen Achtsamkeit und Abenteuer
eBook Download: EPUB
2024 | 3. Auflage
104 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7598-3072-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Kopfüber im Dschungel -  Julia Torggler
Systemvoraussetzungen
5,99 inkl. MwSt
(CHF 5,85)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Julia Torggler ist Zirkus-Artistin und Tänzerin. In ihrer Freizeit bereist sie am liebsten ferne Länder mit exotischen Tier- und Pflanzenwelten. Immer mit dabei ist ihr Lieblings-Zirkus-Requisit: das Vertikalseil. Wenn sie nicht gerade kopfüber an ihrem Seil von einer Palme hängt, beschäftigt sie sich am liebsten mit Yoga und Meditation oder trifft interessante Menschen und lernt neue Kulturen kennen. In Ihrem Buch beschreibt Julia ihre Erlebnisse und Abenteuer einer 3-monatigen Reise durch Costa Rica. Sie erzählt von den Menschen, die sie getroffen hat und wie diese Begegnungen ihre Sichtweise auf die Welt und auch ihre spätere Arbeit beeinflusst haben. Julia beschreibt die unvergleichlich schöne Natur dieses Landes so wie sie sie durch ihre Augen wahrnimmt.

Julia Torggler wurde in Österreich geboren und entdeckte schon in jungen Jahren ihre Leidenschaft für Tanz und Kreativität. Nach ihrer Ausbildung zur Bühnentänzerin an der Ballettakademie in München sowie der Akademie für Tanz in Freiburg folgten zahlreiche Engagements in Theater, bei Events und auf hoher See auf den Bühnen zahlreicher Kreuzfahrtschiffe. Julia erweiterte ihr Repertoire unermüdlich und ist heute als Luftartistin im Zirkus sowie als Show-Produzentin und Choreographin für zahlreiche Bühnenstücke tätig. In ihrer Arbeit vereint sie ihr Wissen über Tanz, Artistik, Yoga und persönliche Weiterentwicklung und setzt ihren Schwerpunkt auf mehr Kreativität und Bewegungsqualität.

Julia Torggler wurde in Österreich geboren und entdeckte schon in jungen Jahren ihre Leidenschaft für Tanz und Kreativität. Nach ihrer Ausbildung zur Bühnentänzerin an der Ballettakademie in München sowie der Akademie für Tanz in Freiburg folgten zahlreiche Engagements in Theater, bei Events und auf hoher See auf den Bühnen zahlreicher Kreuzfahrtschiffe. Julia erweiterte ihr Repertoire unermüdlich und ist heute als Luftartistin im Zirkus sowie als Show-Produzentin und Choreographin für zahlreiche Bühnenstücke tätig. In ihrer Arbeit vereint sie ihr Wissen über Tanz, Artistik, Yoga und persönliche Weiterentwicklung und setzt ihren Schwerpunkt auf mehr Kreativität und Bewegungsqualität.

Pavones


 

5. März 2022

Das Shuttle kommt um 5:30, um uns alle abzuholen und nach Punta Banco zur Tiskita Lodge für die fünf Wochen Yoga-Ausbildung zu bringen. Geschlafen habe ich sowieso seit 4:00 Uhr nicht, also ist 5:30 ganz entspannt. Auch wenn die Strecke gar nicht so lang ist, wird die Fahrt mindestens acht Stunden dauern. Die Straßen sind noch nicht überall im Land ausgebaut und ganz so auf Zack sieht dieser Shuttle-Bus auch nicht aus.

Juan ist unser Fahrer und begrüßt uns mit „Pura Vida alle zusammen.“ Er ist sehr hilfsbereit und verstaut unser ganzes Gepäck im Kofferraum, auf dem Dach und überall, wo halt Platz ist. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir das höchstzulässige Ladegewicht für diesen Wagen schon weit überschritten haben, aber daran gewöhne ich mich besser schnell.

Endlich lerne ich die Gruppe kennen, mit der ich die nächsten fünf Wochen verbringen werde. Zwölf Frauen mit zwölf unterschiedlichen Geschichten. Die nächsten Stunden verbringen wir damit, uns kennenzulernen, unsere Yoga-Erfahrungen auszutauschen und unsere Erwartungen an die Ausbildung zu vergleichen.

Morgana, Bea, Trixi und Katelyn kommen aus den USA.

Anita kommt aus Polen, ist aber schon die letzten paar Monate in Lateinamerika unterwegs gewesen. Sie hat die letzten zehn Jahre als Anwältin gearbeitet und irgendwann ihren Job an den Nagel gehangen, ihr Haus verkauft und ist Hals über Kopf ihrem Yoga-Weg gefolgt. Dies ist schon ihre dritte Yoga-Ausbildung in den letzten Monaten.

Bea wurde in Indien geboren, lebt aber in den USA und ist Ärztin, sie hat eigentlich gar nicht viel mit Yoga am Hut, aber wollte das immer schon mal ausprobieren.

Daria, aus Kanada, ist Full-Time Mutti und möchte sich vor allem auf Kinder Yoga spezialisieren.

Lea, aus Deutschland, ist ebenfalls Ärztin, Dermatologin. Sie will auch ihren Job an den Nagel hängen, sich nach der Ausbildung einen Van kaufen und durch Europa touren.

Marianne kommt aus Dänemark und ist Psychologin. Sie führt schon seit Jahren ihre eigenen Yoga Retreats in Schweden und möchte hier noch tiefer in die Philosophie des Yoga eintauchen.

Sara kommt aus Israel und ist mit 56 Jahren die Älteste in unserer Gruppe. Aber schon auf den ersten Blick sehen wir, dass sie absolut auch die fitteste von uns ist. Sie war jahrelang Head of Management bei einem internationalen Konzern und hat nun ihr eigenes Yogastudio in den Staaten. Sie verfügt über ein unglaubliches Wissen über die Philosophien und Lehren der jahrtausende-alten Traditionen. Fast frage ich mich, wozu sie jetzt noch eine Ausbildung braucht.

Bunter könnte unsere Gruppe nicht sein. Aber das genau macht es ja auch aus.

Als ich an der Reihe bin mich vorzustellen, weiß ich gar nicht so recht was ich sagen soll: „Ich bin Julia….“ kriege ich gerade noch hin. „Ich mache Zirkus und Tanz und eigentlich bin ich auf der Suche nach Freiheit.“ Alle lachen und wir freuen uns gemeinsam auf die nächste Zeit.

 

Unser Fahrer Juan ist großartig. Er weiß zu jeder Palme und jedem Stein, an dem wir vorbeifahren, eine Geschichte. Er bringt uns immer wieder zum Lachen und stoppt an den leckersten Cafés und Restaurants. Wir bleiben an einer großen Brücke stehen und Juan zeigt uns die riesigen Krokodile, die da im Wasser schwimmen. Insgesamt zählen wir zwölf der mächtigen Tiere, die scheinbar ganz friedlich im Wasser treiben. Wir stellen uns vor, wie viele von uns wohl in ein Krokodil hineinpassen würden. Ein Glück, dass die Brücke so hoch ist.

 

Irgendwann nach sieben Stunden ist die ausgebaute Straße zu Ende. Es sind aber auch nur noch dreißig Kilometer. Aber dass die nochmal zweieinhalb Stunden dauern, haben wir nicht erwartet. Die Straße ist nur noch ein Schotterweg. Der überladene Shuttlebus schüttelt uns ganz schön durch und irgendwann ist auch noch die Straße gesperrt und wir nehmen einen Weg durch den Wald. Mittlerweile sind wir alle durchgeschwitzt und erschöpft. Es fühlt sich an wie eine Achterbahnfahrt, die seit fast neun Stunden geht.

Doch je weiter wir von der Zivilisation wegkommen, desto eindrucksvoller ist die Natur. Die Bäume umringen die Straße und strahlen in allen möglichen Grüntönen. Durch die geöffneten Fenster hören wir die Geräusche der Tiere, das Affengebrüll, das Zirpen der Grillen und die vielen unterschiedlichen Vogelgesänge.

Das Meer ist jetzt direkt neben der Straße. Die Wellen preschen auf die Felsen an der Küste und der Wind wirbelt uns um die Ohren. Wir sind alle kaputt, und mit Eindrücken überladen und gleichzeitig überglücklich und gespannt.

 

Nach einer gefühlten Ewigkeit sind wir endlich am Ziel.

„Tiskita Jungle Lodge“ steht am Eingang der auf den ersten Blick unscheinbar wirkenden Rezeption.

Alexa und Ingo begrüßen uns und nehmen uns unsere Koffer ab. Die Beiden sind Deutsche. Sie verbringen zwei Monate hier und helfen im Resort aus. Erstmal bekommen wir eine kleine Erfrischung und dann auch direkt eine Einführung von Mariso, dem Naturguide.

„Nachts keine offenen Schuhe und nur mit Taschenlampe, wegen der Schlangen. Wenn dich dennoch eine Schlange beißt, mach ein Foto von ihr, damit wir sie identifizieren können wegen dem Gegengift.

Die roten Frösche nicht anfassen, die sind auch giftig.

Die Affen bitte nicht füttern, sonst kriegen wir die nie wieder von den Balkonen.“

Dann bekommen wir noch eine Demonstration, wie Spinnen und Skorpione am besten einzufangen sind. „Eure Badezimmer sind offen, ihr müsst also entweder lernen die Viecher einzufangen, oder ihr duscht mit ihnen.“

Niemand von uns bekommt ein Wort heraus.

Anschließend werden wir auf die Zimmer geführt. Zimmer ist der falsche Ausdruck. Jede Unterkunft ist ein eigenes Häuschen im Abstand von mindestens fünf Minuten Fußmarsch durch den Dschungel. Alle Häuschen haben Meerblick. Es gibt Einzel-, Doppel- und Drei-Bett Zimmer. Ich teile mein Zimmer mit Anita und Katelyn.

Auf dem Balkon hängt eine Hängematte. Mariso hat nicht zu viel versprochen. Direkt davor steht ein großer Baum in dem sieben Weißkopf-Äffchen sitzen und uns neugierig anschauen. Allerdings sind die an Menschen wesentlich mehr gewöhnt, als wir an Affen.

Mariso zeigt uns noch den Pool und die Gemeinschaftsbereiche. „Die Kühlschränke sind voll mit Kokosnüssen, da könnt ihr euch bedienen.“ sagt er und erntet dafür schon den ersten Applaus.

Abgesehen von den Schlafbereichen gibt es keinen einzigen Raum, der Wände hat. Nicht mal die Badezimmer. Die Dusche ist sogar komplett unter freiem Himmel. Alles ist draußen - mitten im Dschungel.

 

Viel Zeit haben wir nicht zum Auspacken, denn gleich beginnt unsere Eröffnungszeremonie.

Mariso führt uns zum Yoga-Deck und uns klappt allen zwölf gleichzeitig die Kinnlade runter. Die Aussicht ist spektakulär. Hoch über den Bäumen des Dschungels sehen wir weit aufs offene Meer hinaus, wo gerade die Sonne untergeht und den Himmel in alle Farben von gelb bis orange, rot und rosa taucht.

Mitten auf dem Deck ist ein großes Mandala aus Blumen, Kerzen und Steinen. Drumherum ein Kreis aus Kissen, für jede von uns eins. Es duftet herrlich nach Räucherstäbchen. Wir setzen uns in den Kreis. Unsere Lehrerinnen Antonia und Sabine begrüßen uns. Gemeinsam singen wir Mantras und stimmen uns auf die nächsten Wochen ein.

Zum Abschluss gibt es ein Drei-Gänge-Menü zum Abendessen mit leckeren Früchten und Zutaten aus der Gegend. Natürlich alles vegetarisch, ganz nach yogischem Brauch. Auch Alkohol und glutenhaltige Nahrungsmittel werden wir die nächsten fünf Wochen nicht im Speiseplan entdecken.

Unsere Köchin Juliett ist auch Yogalehrerein und kommt aus Kanada. Sie wird uns die nächsten Wochen mit ihren Kreationen verwöhnen.

 

 

13. März 2022

Die ersten Tage vergehen so schnell, dass ich fast gar nicht hinterherkomme. Wir haben einen strikten Stundenplan. Immerhin müssen wir in fünf Wochen 300 Stunden Unterricht bekommen. Morgens von 6:30 bis 8:30 gibt es Yoga Unterricht. Danach frühstücken wir und haben direkt im Anschluss drei Stunden Philosophie Unterricht. Ich sauge die Informationen auf wie ein Schwamm. Es ist unglaublich spannend, wie die Yogis vor 6000 Jahren schon darauf gekommen sind, wie wir unseren Körper und unseren Geist durch bestimmte Praktiken beruhigen können. Ein Wissen, dass bis heute angewandt wird. Auch wenn es erst seit etwa 100 bis 150 Jahren einer breiten Masse zugänglich ist. Davor war Yoga nur der obersten Schicht und ausschließlich Männern vorbehalten.

Das kann ich mir heute gar nicht mehr vorstellen, die meisten Yoga-Klassen bestehen ja doch immer zu 99% aus weiblichen Teilnehmerinnen.

Nach dem Mittagessen bekommen wir meist eine kleine Pause und gehen zum Strand, machen einen Spaziergang durch den Dschungel oder kühlen uns im Pool ab. Nachmittags haben wir nochmals zwei bis drei Stunden Unterricht, entweder Praxis oder Theorie.

Die Tage sind vollgepackt. Es bleibt eigentlich überhaupt keine Zeit, über irgendetwas nachzudenken. Der Kurs, die Essenszeiten und der Tagesablauf sind perfekt durchstrukturiert. Das Einzige, worauf wir uns konzentrieren müssen, ist so viel wie möglich von dem neuen Wissen im Kopf und im Körper zu behalten.

 

 

16. März 2022

Jeden zweiten oder dritten Tag schleiche ich mich in der Mittagspause davon und gehe an den Strand zum Trainieren. Mittlerweile habe ich schon ein paar Palmen ausprobiert und bin zum Entschluss gekommen, Palmen sind nicht wirklich geeignet für Luftartisten. Am einfachsten lässt sich mein Vertikalseil an einem...

Erscheint lt. Verlag 22.6.2024
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteuer • Achtsamkeit • Costa Rica • Dschungel • Menschen • Reisen • Yoga
ISBN-10 3-7598-3072-2 / 3759830722
ISBN-13 978-3-7598-3072-2 / 9783759830722
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Roman

von Wolf Haas

eBook Download (2025)
Carl Hanser (Verlag)
CHF 18,55