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Nach Eden

Gedicht | Der neue Gedichtband der kookbooks-Verlegerin

(Autor)

Buch | Hardcover
90 Seiten
2024
Suhrkamp (Verlag)
978-3-518-43189-4 (ISBN)
CHF 33,90 inkl. MwSt

Die vielfach ausgezeichnete Lyrikerin und kookbooks-Verlegerin Daniela Seel sucht in ihrem neuen Langgedicht eine Sprache »nach Eden«. Sie lauscht den ausbleibenden Herztönen ihres ungeborenen Kindes und den Gesängen ausgerotteter Wale, betrachtet Goyas Schwarze Gemälde, liest Humboldts amerikanische Reisetagebücher und erzählt, wovon die Wissenschaft wenig weiß: Sterben. Geborenwerden. Verletzlichkeit. Mutterschaft.

»Mama, warum gibt es eigentlich die Welt und die Menschen? Gab es auch einmal nichts?«, fragt das Kind. »Das weiß niemand so genau«, antwortet die Mutter. »Vielleicht wegen Gott.« - »Aber Gott ist ja alles«, sagt das Kind. »Vielleicht ist die Welt dann in Gott gewachsen.« In Daniela Seels Lesart hat Eva den Garten Eden bewusst verlassen, »sie wusste, was sie tat, als sie aß«. Sie »entscheidet sich. Für Erkenntnis und Lust. Für Mut.« Durch ihr Handeln wird der Mensch »zum Sterben begabt« und auch »zur Nacht begabt«. Daniela Seels Gedichte denken darüber nach, was das heute für uns bedeuten kann, während sie dem »Licht im Mutterleib« folgen, »dem Licht der Polarnacht verwandt ..., gastlich, unbändig, unbeirrt, möchte ich sagen, vom Tod«.

Daniela Seel, geb. 1974 in Frankfurt am Main, lebt als Autorin, Übersetzerin und Verlegerin von kookbooks in Berlin. Sie veröffentlichte die Gedichtbände ich kann diese stelle nicht wiederfinden, was weißt du schon von prärie und Auszug aus Eden, sowie gemeinsam mit Frank Kaspar das Radiofeature was weißt du schon von prärie. Für ihre Arbeiten wurde sie vielfach ausgezeichnet, und ihre Gedichte wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Nach Eden ist ihr erstes Buch im Suhrkamp Verlag.

Aus einer Beunruhigung, einer Bewegung, aus Weite Rau~m.
Mein Kind hat mir mein Sterben geschenkt.
Eine Grobheit, ein Mündel, das meine Hand ist.
Ein Kind verlieren. Wie unzureichend sich das sagt.
Als ich 18 war, dachte ich von mir nicht als Frau.
Nach den Palpationen
Sing mir, Walgesicht, von beinahe lichtlos
Ein vollkommen künstliches Ökosystem
Mama, warum gibt es eigentlich die Welt und die Menschen?
Ich frage mich, ob es eine Komplizenschaft gibt
Könnte ich meine Grausamkeit verlernen
All die verlassenen, die aufgelassenen Gräber.
Wenn Trost nicht für uns ist
Wie gottverfolgt dagegen die Lebenden
Als meine Onkel 18 waren, wurden sie eingezogen.
Am Tag nach der Ausschabung sinkt mein Blutdruck
Eine Beerdigung stelle ich mir als das Ritual vor
19 Jahre später unter Geburt kommen die Wehen wieder
Das geburtsmedizinische Dogma der angeleiteten
Einmal in Arizona sah ich eine Nacht
Mama, wir sind Frauen.
Pinien, Kiefern, Wacholder, Zypressen, Tannen
Sing mir, Walgesicht, von der Weisheit
Wer hat die Mauern um Eden gebaut?
Meine Großmutter war die uneheliche Tochter
Wale bleiben manchmal über Tage, Wochen
Mama, wann kommt Schnee?
Einer meiner möglichen Schulwege führte
Die Erwachsenen-»Euthanasie« wurde 1941

»... eine literarische Reflexion, die weit ausgreift und tief bewegt.« Florian Bissig NZZ am Sonntag 20250629

»... eine literarische Reflexion, die weit ausgreift und tief bewegt.«

»Die Form flüstert einem zu, was nicht da steht. Sie bezeugt, was getan wurde und wer answesend bleiben wird in der sichtbaren Abwesenheit.«

»Ein Langgedicht, das uns den Einzug ins Leben lehrt.«

»Welthaltiger kann Lyrik heute kaum sein. Mit ungewöhnlichen Versen und neuen Verben führt Seel von der Hexenverbrennung bis zur Umweltzerstörung.«

»Falls wir von Kunst Trost oder Freiheit erwarten dürfen, weist dieses paradox schöne Langgedichte ins Offene.«

»Daniela Seels Gedichte … tanzen virtuos auf dem dünnen Seil über dem Abgrund einer unfassbar komplexen Gegenwart«

»Auf der Suche nach einer neuen poetischen Sprache verleiht Daniela Seel ihren Gedichten einen magischen Klang.«

»Die Lektüre macht nachdenklich. Weil sie weit über feministische Topoi (und Ressentiments) hinausgreift und sich nie in einem Schwarz-Weiß-Diskurs verliert. Vielmehr stellt Seel die ganz großen Fragen: nach dem Ökosystem der Erde, nach den Geburtsstätten der menschlichen Zivilisation, nach unserem Umgang mit Natur, Tierwelt und Transzendenz.«

Erscheinungsdatum
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 142 x 221 mm
Gewicht 206 g
Themenwelt Literatur Lyrik / Dramatik Lyrik / Gedichte
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte aktuelles Buch • Alexander von Humboldt • Amerikanische Reise • Arktis • Baby • Berlin • Bücher Neuererscheinung • Bücher Neuerscheinung • Deutschland • Dichtung • Fehlgeburt • Francisco de Goya • Friedrich Hölderlin • Geburt • Gott • Inseln im Atlantik / Polarregionen • Kind • Kleist-Preis 2025 • kookbooks • Krimi Neuerscheinungen 2024 • Langgedicht • Mitteleuropa • Mutter • Mutterschaft • Neuererscheinung • neuer Krimi • neuerscheinung 2024 • neues Buch • Nordostdeutschland • Schwarze Gemälde • Sterben • Tod • Todgeburt • verlorenes kind • Verlust • weiblicher Körper
ISBN-10 3-518-43189-7 / 3518431897
ISBN-13 978-3-518-43189-4 / 9783518431894
Zustand Neuware
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