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Cocktail Mafia (eBook)

ein Hamburg Krimi

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 2. Auflage
300 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-384-05454-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Cocktail Mafia -  Lisa Lenardi
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Dichter Nebel lag über der Elbe und Samanta fror. Nicht der Kälte wegen. Nein, wegen der inneren Leere und Aussichtslosigkeit ihres Seins. Doch dann trat er in ihr Leben. Er hatte sie auf eine ungewöhnliche Art angesprochen, nicht wie sie es von ihren Freiern gewohnt war, aber dennoch hart und bestimmt. In seiner Stimme lag etwas Animalisches. Sie fühlte sich zu ihm hingezogen, aber er hielt sie auf Abstand. War dieser Mann ihre letzte Chance? Hatte sie den Mut für ihn, alles auffliegen zu lassen? Wenn gnadenlose Jäger dich finden, mörderische Cocktails dich locken und animalische Triebe dich verführen, ist die blutige Abrechnung zum Greifen nah. ... ein Hamburg-Krimi der besonderen Art.

Lisa Lenardi, Jahrgang 1964, lebt mit ihrer Familie in Reinbek, Schleswig-Holstein. Nach Ihrem Studium der Germanistik und Kunst unterrichtet sie einige Jahre an einer Realschule. Nach einem erneuten Studium wechselt sie schließlich in den Vertrieb und später ins Management. Kurz vor ihrem 50. Geburtstag bricht sie zusammen und wird förmlich aus dem Leben gerissen. Es vergehen Monate, in denen sie versucht, aus ihrem seelischen Tief zu kriechen, aber keine Therapie schlägt nachhaltig an. Erst als sie beginnt, ihre seelischen Schmerzen, Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen, gelingt es ihr, dem Leben wieder zu vertrauen. Nach langer, schwerer Krankheit schreibt sie sich Zeile für Zeile ins Leben zurück. So entsteht ihr erster Roman: 'Na bitte, geht doch!' Lisa Lenardis neues Lebensmotto lautet: 'Schreiben ist meine Lebenselixier!' Mit Ihrem Hamburg-Krimi "21 Briefe" eröffnete sie 2016 eine Serie. Inzwischen sind in dieser Reihe weiterhin erschienen: "Blutige Sonette", "Fiete und umami" und 2023 "Pinselst-r-ich". Seit 2021 erfreuen die Hamburger Kurzgeschichten "Irgendwas ist immer-Ein Kater auf Streifzug" viele Leser. Baumanns erster Fall, "21 Briefe", ist 2023 bebildert in 2. Auflage erschienen. Ebenso Lisas erstes lyrisches Werk "Gedankenwelt". 2024 wird es in der Hamburger Krimi-Serie um Hauptkommissar Klaus Baumann das erste Mal weihnachtlich. "Tote Kerzen", Baumanns Weihnachtskrimi, erscheint pünktlich zur Adventszeit.

Lisa Lenardi, Jahrgang 1964, lebt mit ihrer Familie in Reinbek, Schleswig-Holstein. Nach Ihrem Studium der Germanistik und Kunst unterrichtet sie einige Jahre an einer Realschule. Nach einem erneuten Studium wechselt sie schließlich in den Vertrieb und später ins Management. Kurz vor ihrem 50. Geburtstag bricht sie zusammen und wird förmlich aus dem Leben gerissen. Es vergehen Monate, in denen sie versucht, aus ihrem seelischen Tief zu kriechen, aber keine Therapie schlägt nachhaltig an. Erst als sie beginnt, ihre seelischen Schmerzen, Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen, gelingt es ihr, dem Leben wieder zu vertrauen. Nach langer, schwerer Krankheit schreibt sie sich Zeile für Zeile ins Leben zurück. So entsteht ihr erster Roman: "Na bitte, geht doch!" Lisa Lenardis neues Lebensmotto lautet: "Schreiben ist meine Lebenselixier!" Mit Ihrem Hamburg-Krimi "21 Briefe" eröffnete sie 2016 eine Serie. Inzwischen sind in dieser Reihe weiterhin erschienen: "Blutige Sonette", "Fiete und umami" und 2023 "Pinselst-r-ich". Seit 2021 erfreuen die Hamburger Kurzgeschichten "Irgendwas ist immer-Ein Kater auf Streifzug" viele Leser. Baumanns erster Fall, "21 Briefe", ist 2023 bebildert in 2. Auflage erschienen. Ebenso Lisas erstes lyrisches Werk "Gedankenwelt". 2024 wird es in der Hamburger Krimi-Serie um Hauptkommissar Klaus Baumann das erste Mal weihnachtlich. "Tote Kerzen", Baumanns Weihnachtskrimi, erscheint pünktlich zur Adventszeit.

1

2014

Hamburg in der Morgendämmerung. Ein Hauch von Frost hing über der Stadt, doch die seichten Wellen der Elbe schoben ihn unaufhörlich davon. Einige Menschen eilten den Landungsbrücken entgegen. Mit hochgezogenen Schultern versuchten sie der Kälte zu entfliehen, und selbst die dicken Mützen und Schals schienen ihrer Aufgabe heute nicht gerecht zu werden. Nur eine schlanke Gestalt mit schwarzem Wollhut blieb auf der Brücke stehen und trotzte der Kälte. Den grauen Schal fest um den Hals geschlungen, schweiften Carusos Blicke hinüber zum Hamburger Hafen. Tausende Lichter erleuchteten das geschäftige Treiben, doch unter Hamburg war eine andere Welt schon lange erwacht.

Ein beißender Geruch beherrschte den Raum und nur der Lichtkegel einer kleinen Lampe ließ den Schrecken erahnen, der sich hier unten abspielte.

Inmitten des großen Raumes stand eine metallene Bahre. Ein hauchdünnes Tuch bedeckte den schmalen Körper. Bewegungen wurden sichtbar, ein zarter Anflug von Leben. Und dennoch verhüllte das Leinen die eigentliche Tragik des Geschehens.

An den kargen Steinwänden hatten sich Kondenstropfen gebildet, die sich nach und nach zu kleinen Bächen vereinigten und schnell zu Boden flossen. Von Weitem vernahm man ein metallisches Geräusch, fast wie das Rasseln von Ketten, das sich nach und nach im gesamten Raum verteilte. Doch plötzlich wurde es still und nur ein dumpfer Ton stieg die hohen Wände empor. Was war das? Es klang wie das Auftreten schweren Schuhwerks auf steinernem Boden. Leises Plätschern drang an ihr Ohr, und nur das Pochen ihres Herzens begleitete diese außergewöhnliche Sinfonie der Geräusche.

Mehr und mehr konnte man die Silhouette ihres zierlichen Körpers erahnen. Der Faltenwurf des weißen Stoffes veränderte sich ständig. Ihre Bewegungen wurden unruhiger und ihre schlanke Hand tastete sich ängstlich ins Freie.

Es knackte. Sie zuckte zusammen und die zarten Finger zogen sich unter das schützende Tuch zurück. Ihr Puls war augenblicklich in die Höhe geschnellt, und der Patientenmonitor schlug Alarm. Angst machte sich breit. Nicht noch eine Infusion. Nein, du musst bei klarem Verstand bleiben, gegen das Gift in den Adern ankämpfen, dich wehren, diesen Wahnsinn überleben.

„Bleib liegen!“

Eiskalte Hände drückten ihre Schultern zurück aufs Laken. Die Töne des Monitors wurden immer schneller, und erst als die Hände sich von ihren schmalen Schultern lösten, erloschen auch die lauten Warnsignale. Doch dann hörte sie Schritte, weichere Schritte. Warme Hände berührten ihren bandagierten Kopf, und sie zuckte zusammen.

„Keine Angst. Ich bin … Aa!“

Er hielt sich den linken Rippenbogen und schwieg.

„Keine Namen! Mach deine Arbeit, sonst nichts!“

Als er sich wieder zur Patientin beugte, streifte sein warmer Atem ihr zartes Gesicht und Hoffnung keimte in ihr auf, dass es wenigstens eine menschliche Seele in diesem verdammten Spiel gab. Nach und nach wich der Druck auf ihrem Gesicht einer angenehmen Kühle. Ihre Schmerzen schienen milde gestimmt und sie genoss einen tiefen Atemzug. Sie hatte die Hoffnung nie aufgegeben, dass diese Tortur der letzten Monate irgendwann enden würde, und heute schien es endlich so weit zu sein. Was aber, wenn nicht? Nein, daran durfte sie nicht denken.

„Alles ist hervorragend verheilt“, erklärte ihr eine warme Stimme. Sie freute sich und versuchte ein erstes Lächeln. Aber die Haut an den Mundwinkeln spannte noch sehr und die freundliche Mimik erstarrte.

„Ich befreie Sie zunächst von den Geräten und dann von Ihren Augenverbänden. Bitte lassen Sie die Lider noch geschlossen und öffnen sie erst, wenn ich es Ihnen sage.“

„Ja“, hauchte sie und er sah das Pochen ihrer Halsschlagader. Vorsichtig löste er die Verklebungen. Sie zuckte kurz, nahm die Schmerzen aber gerne hin, Hauptsache dieser Wahnsinn würde endlich ein Ende nehmen. Ihr leichtes Stöhnen unterbrach die Prozedur für Sekunden. Doch dann war sie endlich befreit. Ein leichter Luftzug kühlte ihre Lider und sie begann zu zittern.

Er legte seine Hand auf ihre Wange. „Es ist so weit. Öffnen Sie vorsichtig Ihre Augen."

Ihr Herz raste und sie wagte kaum zu atmen.

„Nun mach schon. Schließlich habe ich eine Menge Geld in dich investiert!“

Nein, dachte sie. Diese Stimme. Hass und Wut trieben ihr Tränen in die Augen, und wie von selbst öffneten sich ihre Lider. Suchend wanderten ihre Blicke durch den Raum. Wo war der Mensch, dessen sanfte Stimme ihr in den letzten Wochen immer wieder Mut zugesprochen hatte? Da. Endlich erblickte sie ihn. Er stand, mit dem Rücken zu ihr, an einem kleinen Metalltisch. Ungeduldig und noch mit verschwommenem Blick, wartete sie darauf, dass er sich umdrehte. Jetzt. Er hatte eine Flasche und ein quadratisches Mulltuch in der Hand, kam auf sie zu und lächelte. Was für ein freundliches Gesicht, dachte sie. Seine dunkelblauen Augen wurden von strubbeligen blonden Haaren gekrönt, und sie begann zu schmunzeln.

„Hör auf zu grinsen, blöde Gans! Oder willst du wieder unters Messer, hm?“

Die Patientin zuckte zusammen. Da war sie wieder, die Realität. Trotz ihres verschwommenen Blickes erkannte sie diese harten Gesichtszüge sofort. Dieses Bild hatte sich unverwechselbar in ihre Seele gebrannt. Sie versuchte sich zu erheben, doch die Gurte an ihren Armen zogen sie erbarmungslos nach unten.

„Binde sie los! Ich will das ganze Werk sehen. Dalli, dalli! Wofür bezahle ich dich?“

Er beugte sich über seine Patientin und löste vorsichtig die Fesseln, die eng um ihre Handgelenke geschlungen waren. Als sein Kopf den ihren fast berührte, hauchte sie leise: „Danke. Für alles.“

„Was tuschelst du da?“

Ein gequältes Lächeln war ihre einzige Antwort, denn ihre Gedanken gingen sofort auf Reisen. Je mehr sie über ihr vergangenes Leben und die derzeitige Situation nachdachte, umso deutlicher wurde ihr klar, dass sie in einer Sackgasse gelandet war, gefangen in einem Körper, den sie hasste, in einem Beruf, den sie verabscheute und in einem Kerker, aus dem es scheinbar kein Entrinnen gab.

Die sanfte Stimme des Arztes verscheuchte ihre trüben Gedanken, und sie folgte seiner freundlichen Aufforderung, sich langsam zu erheben. Als ihr nackter Fuß den schwarzen Steinboden berührte, zuckte sie zusammen. Kälte? Das war alles? Sie erschrak. Mit allem hatte sie gerechnet, Stechen, Taubheitsgefühl, Schmerz. Aber das Einzige, was wellenartig bis zu ihrem Herzen schlug, war eisige Kälte. Dann brach sie zusammen.

Der kalte Steinboden kühlte ihren Rücken und ein leichtes Klopfen auf ihre Wangen holte sie gänzlich in die Realität zurück.

„Junge Frau. Hallo! Können Sie mich hören?“

Das Erste, was sie sah, waren seine Strubbelhaare, und sie verspürte ein Gefühl der Erleichterung. Doch dann blickte sie sich ängstlich um. Waren sie allein? Ja. Ihre Blicke wanderten an ihrem Körper hinunter und erkundeten Zentimeter für Zentimeter das, was von ihrem Äußeren übrig geblieben war.

Er schwieg, verfolgte ihre Blicke und versuchte zu lächeln. Doch es gelang ihm nicht. Er erinnerte sich immer wieder an die wunderschöne Frau, die sie einmal gewesen war, und erschrak. Er sprang auf und drehte sich zur Wand.

„Was haben Sie, Doc? Ist irgendetwas mit meinem Gesicht? So reden Sie doch!“

Er wischte eine Träne von der Wange, drehte sich um und reichte ihr die Hand. „Mit Ihnen ist alles gut.“

„Okay, dann will ich mir das Werk bitte ansehen.“ Sie griff zu und zog sich langsam nach oben. Er reichte ihr einen Handspiegel und sie blickte hinein. Ihr zarter Körper war so schnell zu Boden geglitten, dass er ihn nicht mehr halten konnte, und nun lag sie in einem Meer von kleinen Spiegelscherben.

„Meine Liebe! Was haben Sie denn, meine Liebe?“

Er kniete vor ihr, klopfte ihr sanft aufs Gesicht und wartete auf eine Reaktion. Zaghaft öffnete sie die Augen und eine warme Träne tropfte auf den kalten Steinboden.

„Das bin ich nicht. Das darf nicht sein. Ich bin nicht sie. Ich bin nicht dieses Monster!“

Sie sah ihn flehend an, doch er senkte den Blick und schwieg. Sanft schob sie ihre Hand unter sein Kinn, hob seinen Kopf und erschrak.

„Aber Doc?“

Lange hatte sie in seine traurigen Augen gesehen, nahm den Zipfel ihres weißen Leinenhemdes und tupfte ihm die Tränen vom Gesicht. Er versuchte zu lächeln und zog sie sanft nach oben. Doch diese eisige Kälte ließ sie sofort wieder erstarren. Sie rieb ihre rechte Fußsohle am Schienbein und lächelte. Und plötzlich war da ein Gefühl der Wärme, tief in ihr, das sie nicht beschreiben konnte. Es war einfach nur da.

Als sie seine Hand nahm, zuckte er zusammen. Angst sprachen seine Augen. Angst, seine zitternden Hände....

Erscheint lt. Verlag 5.2.2024
Illustrationen Lisa Lenardi
Mitarbeit Cover Design: Lisa Lenardi
Verlagsort Ahrensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bar • Cocktails • Hamburg • Krimi • Mafia
ISBN-10 3-384-05454-7 / 3384054547
ISBN-13 978-3-384-05454-8 / 9783384054548
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