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Die kleine Ginbrennerei im Schwarzwald (eBook)

Ein warmherziger Feel-Good-Liebesroman mit viel Bergliebe und Gefühlschaos

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
299 Seiten
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7517-4878-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die kleine Ginbrennerei im Schwarzwald - Sina Fuchs
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Zwischen Schwarzwaldhöhen und dem glitzernden Feldsee

Als Fiona den heruntergekommenen Hof ihres Onkels am Fuße des Feldberges erbt, wird ihr Leben völlig auf den Kopf gestellt. Fest entschlossen das Erbe zu verkaufen, reist sie an den Ort ihrer Kindheit zurück. Sie wird nicht von allen freundlich aufgenommen, und so ein verlassenes Haus birgt mehr Herausforderungen als zunächst geahnt - unerwünschte tierische Bewohner, fehlende Internetverbindung und der unfreundliche Nachbar Jakob, der ein besonderes Interesse an dem Hof zu haben scheint. Als sie dann die vergessene Brennerei in der Scheune entdeckt und alte Flammen plötzlich wieder auftauchen, steht ihr Herz vor einer wichtigen Entscheidung ...

Ein bezaubernder Wohlfühlroman über das Finden neuer Liebe und das Erfüllen großer Träume.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.





<p>Sina Fuchs ist das Pseudonym der Freiburger Autorin Sina Müller. Seit 2014 taucht sie in jeder freien Minute in ihre Liebesgeschichten für junge und junggebliebeneLeserinnen und Leserab und begeistert dabei besonders durch ihre einfühlsame Art des Schreibens.Auch heute noch lebt die Autorin gemeinsam mit ihrem Partner, Sohn und zwei Katzen in der wunderschönen Schwarzwald-Metropole und möchtemit ihren Feel-Good-Romances in die atemberaubende Landschaft Süddeutschlands entführen. Herzklopfen - undHappy End- garantiert.</p>

Kapitel 2


Fiona

»I can’t get no … satisfaction!«, trällerte ich den Stones-Klassiker, der aus dem Autoradio schallte, mit voller Inbrunst mit, als ich auf der Bundesstraße durch einen winzigen Ort namens Himmelreich fuhr. Die Straße schlängelte sich durch ein schmales Tal, rechts und links ragten bereits die ersten Anhöhen des Schwarzwalds auf. Spätestens hier wurde mir klar, dass es in Deutschland noch Orte gab, in denen die Zeit stehen geblieben schien. Die Häuser sahen aus, als wären sie direkt dem Filmset von Die Fallers entsprungen. Hier war alles so saftig grün, allein die Farben lösten Vorfreude auf meine Tage am Feldsee aus. Ob in den Höhenlagen Ende Juni die Blumen blühten? Ich hatte keine Ahnung von der Vegetation und dem Rhythmus der Pflanzen und war gespannt, wie es dort aussehen würde, wo Friedrich gelebt hatte. Ob ich mich noch an etwas erinnern konnte?

Friedrich. Meine Erinnerungen an den ältesten Bruder meines Vaters waren verblasst. Früher hatten sich die beiden gut verstanden, und wir waren öfter zu Besuch gewesen. So oft, dass ich es mir zugetraut hatte, meine Ferien allein bei dem alten Kauz zu verbringen. Ich wusste noch, er hatte nie viel gesprochen. Und das Schweigen mit ihm war nie unangenehm gewesen.

Die Bundesstraße schlängelte sich an Felsen vorbei, auf der linken Seite kämpfte sich eine Eisenbahn den Berg nach oben. Immer wieder verschwand die Lok in einem Tunnel und tauchte nach wenigen Metern wieder neben mir auf. Dann trennten sich unsere Wege, und der Zug fuhr über ein altes Viadukt aus meinem Blickfeld.

Auf einer Anhöhe angekommen, lotste mich das Navi auf eine Straße, die Richtung Basel führte, und ich fragte mich, ob das stimmen konnte. Basel, das lag doch in der Schweiz! Vielleicht hätte ich mich doch besser vorbereiten und die Landkarte studieren sollen, statt mich blind auf die Technik zu verlassen.

Schon bald konnte ich auf der rechten Seite einen See sehen. Der Titisee, wie mir ein Schild verriet. Auch ich war schon dort gewesen. Bilder von Läden mit unzähligen Kuckucksuhren schossen mir durch den Kopf. Von Geschäften mit unzähligen Mützen mit Tierköpfen aus Plüsch und Nachahmungen des typischen Schwarzwälder Bollenhutes. Schemenhaft kam es mir so vor, als hätte ich als Kind einen dieser Strohhüte mit roten Wollkugeln drauf selbst haben wollen. Aber vielleicht bildete ich mir das auch nur ein, weil diese Bollenhüte und der Schwarzwald so eng miteinander verknüpft waren.

Ich fuhr oberhalb des Sees auf einer von dichten Bäumen gesäumten Straße. Immer wieder wechselte der dunkle Schatten der Bäume mit ein paar Blitzlichtern, die die Sonne auf die Straße schleuderte. Hier musste es erst vor Kurzem geregnet haben, denn die Fahrbahn war nass und spiegelte im Licht. Ich griff nach meiner Tasche, die auf dem Beifahrersitz lag, und kramte darin mit meiner rechten Hand nach der Sonnenbrille.

Keith Urbans Gitarrenriffs dröhnten aus den Lautsprechern, und kurz überkam mich der Wunsch, dieses Intro selbst spielen zu können. Es war Jahre her, dass ich ein Instrument zur Hand genommen hatte, dabei war das Gitarrenspielen mein Geheimtipp gewesen, um mich zu entspannen. In den letzten Jahren war die Musik immer weiter in den Hintergrund gerückt. Warum? Vielleicht hatte ja Friedrich eine alte Klampfe in seinem Nachlass, dann würde ich wieder einmal spielen können.

Ich ließ mich von Karin, wie ich die Stimme meines Navigationsgeräts getauft hatte, durch den Hochschwarzwald leiten. Als ich in das kleine Dorf Bärental kam, schaute ich mich neugierig um. Der Gromerhof, wie Friedrichs Anwesen genannt wurde, konnte nicht mehr weit sein.

Ich kam an einer kleinen Hütte vorbei, an deren Fassade ein Automat angebracht war, an dem es Honig zu kaufen gab. Honigschränkle. Der Anblick entlockte mir ein Schmunzeln. Wie anders es hier doch war als in der Stadt. Dort hatte ich so etwas noch nie gesehen.

Jetzt, wo ich auf der schmalen Straße deutlich langsamer fuhr, dröhnte die Musik viel zu laut im Innern des Wagens. Ich reduzierte die Lautstärke und öffnete das Fenster. Als Erstes nahm ich den Geruch wahr. Frisch und warm. Und schwer. Ich nahm einen tiefen Atemzug, und mit ihm kamen weitere Erinnerungen zurück. Nicht wie mit einem Vorschlaghammer, sondern langsam, leicht, ganz zaghaft. Es war eher ein Gefühl, das mich durchflutete. Ein angenehmes, das eine Sehnsucht in sich trug, welche ich lange nicht gespürt hatte.

Aufgeregt blickte ich mich um. Neben dem Weg plätscherte ein Bächlein, Sträucher trennten die Fahrbahn von saftigen Wiesen ab. Die Sonne blendete mich trotz Sonnenbrille, es standen nur noch wenige Wolken am Himmel, die rasch über mich zogen. In den Bergen wechselt das Wetter schnell. Ein Satz, den ich von meinen Urlauben auf dem Hof behalten hatte.

Der Kies knirschte unter den Rädern meines Volvos, und ich hoffte, die Steinchen beschädigten den Lack des Leasingwagens nicht. Bald musste ich ihn abgeben und hatte mir schon einen schicken, wendigen Stadtflitzer ausgesucht. Dieses Mini-SUV, in dem ich gerade saß und das mir der Verkäufer aufgeschwatzt hatte, hatte sich jedenfalls bislang nicht rentiert.

Als ich um die nächste Ecke bog, sah ich in einiger Entfernung einen Schwarzwaldhof, der an meinen Erinnerungen rüttelte. Vielleicht waren es aber auch die vielen Fotos, die sich in mein Gedächtnis gebrannt hatten und die mich nun glauben ließen, dieses seltsame Gefühl in meiner Brust käme von tief vergrabenen Kindheitserinnerungen.

Je näher ich meinem Erbe kam, desto schneller schlug mein Herz. Ich steuerte den Wagen auf die Einfahrt zu und stellte mich mitten auf den kiesbedeckten Hof. Schließlich konnte ich parken, wo ich wollte. Das alles hier war meins – oder konnte meins sein, wenn ich das Erbe antrat.

Als der Motor und mit ihm die Musik erstarb, nahm ich mir einen Moment Zeit, um das Haus zu betrachten. Es war in einem noch erbärmlicheren Zustand, als es auf den Fotos zu erkennen gewesen war. Den Fensterläden, die geschlossen waren, fehlten einzelne Sprossen. Manche hingen ziemlich schief in ihren Angeln, und ich konnte auch Stellen erkennen, an denen die grauen Schindeln an der Fassade fehlten oder abgeplatzt waren. Es wird wunderschön aussehen, wenn es erst einmal instand gesetzt ist, meldete sich entgegen aller Vernunft eine Stimme in meinem Innern, und ich spürte, wie mir bei diesem Gedanken ganz warm wurde. Ein Gedanke nistete sich in meinem Kopf ein, füllte mein Herz aus und ließ mich überrascht über mich selbst den Kopf schütteln: Vielleicht sollte ich den Hof behalten.

Ich öffnete die Autotür und trat samt meiner Handtasche unter dem Arm auf die kleinen Steine, die über den ganzen Hof verteilt waren. Wie viele Jahrzehnte sie hier wohl schon lagen? Wie viele Menschen über sie gegangen waren? Zeitzeugen längst vergangener Tage. Alles an diesem Haus und drum herum war alt. Selbst der Geruch, der mir um die Nase wehte, hatte etwas Staubiges, Verbrauchtes, obwohl der Hof von unendlich viel Natur umgeben war. Ein von Menschenhand erbauter Klecks, eingebettet in sattes Grün.

Kurzerhand zückte ich mein Handy, um Maxi an diesem Moment teilhaben zu lassen. Ich klickte die App für den Videocall an, doch es dauerte und dauerte und dauerte, bis sich eine Verbindung aufbaute, und selbst diese sah so wackelig aus, dass ich mein Vorhaben kurzerhand sein ließ. Hatten sie hier noch keine Funkmasten installiert? Das konnte ja etwas geben mit dem Remote-Arbeiten. Hoffentlich würde Friedrich mich überraschen, indem er up to date gewesen war und einen Internetanschluss hatte, den ich anzapfen konnte. Mir über das Handy einen Hotspot aufzubauen, konnte ich mir jedenfalls abschminken.

Nach einem tiefen Atemzug zückte ich den Schlüssel, den mir der Notar überreicht hatte, um mir den Hof anzusehen, und steckte ihn in das altertümliche Schloss. Jeder mittelklassige Dieb hätte mich ausgelacht, denn diese Vorrichtung war nicht mehr als eine Requisite. Ein halbwegs talentierter Einbrecher hätte das Schloss binnen zwei Sekunden knacken können.

Die hölzerne Tür knarzte, als ich sie öffnete, und während mit mir etwas Sonnenlicht ins Innere drang, sah ich Millionen von Staubkörnern in der Luft tanzen. Obwohl es etwas Schönes hatte, seufzte ich. Denn dieser Anblick bedeutete Arbeit. Viel Arbeit.

Im Innern begrüßte mich ein muffiger Geruch. Eine Mischung aus alt und dreckig. Ich stürzte in die Stube und riss die Fenster auf. Zumindest versuchte ich es, doch das Erste, bei dem ich mein Glück versuchte, klemmte. Ich ging zu einem weiteren Fenster, und dieses ließ sich nach etwas Protest tatsächlich öffnen. Mit einem triumphierenden Lächeln auf den Lippen stieß ich die Fensterläden auf und bekam endlich wieder etwas Luft.

Mit dem Sauerstoff drang auch mehr Licht ins Innere des niedrigen Raumes. Ich hatte das Gefühl, erdrückt zu werden, so tief hingen die Decken. Waren die Räume hier schon immer so klein gewesen? Ich konnte mich nicht erinnern. Holz war über mir, neben mir, überall. Ich mochte das Naturprodukt, aber doch nicht in dieser Masse! Es war, als wäre ich in einem einzigen Baumstamm gelandet. Selbst die Möbel waren aus rustikaler Eiche gefertigt. Oder war das Kiefer? Tanne? Ich hatte keine Ahnung.

Überall stand etwas herum. Onkel Friedrich schien nicht der ordentlichste Mensch gewesen zu sein. Relikte längst vergangener Tage. Herrje, vielleicht sollte ich ein Museum aus diesem Ort machen. Ich nahm einen alten steinernen Krug mit einem metallenen Deckel in die Hand und erschrak, weil tatsächlich noch Flüssigkeit darin schwankte. Gruselig. Hatte Friedrich vielleicht vor seinem Tod aus diesem Gefäß getrunken? Schnell stellte ich es ab und verschränkte die Arme...

Erscheint lt. Verlag 1.5.2024
Reihe/Serie Die schönsten Romane für den Sommer und Urlaub
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Barbara Erlenkamp • Das kleine Cottage auf dem Hügel • Emma Davies • Feel-Good-Romane • Happy End • Liebesroman Bauernhof • Liebesroman Schwarzwald • Natur,Auszeit • Neuanfang • Neustart • second chances • Wohlfühlroman • Zweite Chancen
ISBN-10 3-7517-4878-4 / 3751748784
ISBN-13 978-3-7517-4878-0 / 9783751748780
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