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Shelter Me (eBook)

Die heiß ersehnte Fortsetzung der romantischen New-Adult-Reihe

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024
437 Seiten
cbj (Verlag)
978-3-641-30050-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Shelter Me - Amelia Cadan
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Die Immobiliendynastie-Erbin und der Hockeyprofi-Bad-Boy – was kann da schon schiefgehen?

Rosalie steht vor ihrem ersten großen Auftritt im Vorstand des kanadischen Familienunternehmens. Doch ausgerechnet da holt sie ihre Vergangenheit ein: Nude-Pics aus der Schulzeit und eine damals gerade so verhinderte Cybermobbing-Attacke kommen wieder an die Öffentlichkeit. Selbst an ihrem Ostküstencollege in den USA wird sie nun von der Presse verfolgt. Was das angeht, sitzt sie mit Jayden, dem angehenden Hockeyprofi in einem Boot, denn sein Partyleben darf nicht in die Medien geraten, sonst ist sein Vertrag erledigt. Also schließen die beiden einen Pakt und zünden die ultimative öffentlichkeitswirksame Rauchbombe: Von nun an geben sie sich als das neue Traumpaar aus. Wenn es da nur nicht Jaydens Hang zu One-Night-Stands gäbe und die immer neuen Gerüchte über Rosalie ...
Die heißersehnte Fortsetzung der romantischen Atlantic University-Reihe

Die Bände der »Atlantic-University«-Reihe:
Leave Me (Band 1)
Shelter Me (Band 2)

Amelia Cadan ist in Deutschland als Kind einer Akademikerfamilie aufgewachsen und mit Anfang zwanzig nach Jordanien gezogen. Sie hat dort ein wunderschönes, einzigartiges Land lieben gelernt, das von Fremdherrschaft und jahrzehntelangen Kriegen in der Region nachhaltig geprägt wurde. Sie schreibt Fantasy und New Adult. In ihrer Freizeit treibt sie Sport und zockt Videospiele. Inzwischen lebt sie mit ihrer Familie schwerpunktmäßig im bunten Leipzig.

Kapitel 4


Edouard ist ein guter, routinierter Tänzer. Ich muss weder um meine Zehen fürchten noch fällt es mir schwer, mich mit ihm in den Rhythmus fallen zu lassen. Es lenkt mich ab. Von all dem Glamour um mich herum und den neugierigen Blicken – wenn wieder einmal jemand tuschelnd erfahren möchte, wer denn eigentlich zu den berühmt-berüchtigten Oliviers gehört, deren Häuser über ganz Montréal verteilt sind.

»Deine Augen leuchten heute wie die Sterne am Himmel«, flüstert Edouard. »Gibt es gute Neuigkeiten?«

Ich wende den Blick von dem perlweißen Stofftaschentuch in seiner Brusttasche und schaue zu ihm auf. »Ich habe Dad ein paar Entwürfe gezeigt. Er schien angetan.«

Edouard hebt die Augenbrauen. »Dein Vater? Zufrieden mit einem Entwurf?«

Ich nicke, fürchte kurz, er könnte womöglich wütend oder eifersüchtig reagieren, aber mein Cousin lächelt mich freudestrahlend an. »Das sind ganz wunderbare Neuigkeiten, Rosalie! Weißt du, wie selten ich ein Kompliment aus seinem Mund höre? Wie selten ich jemals eines höre? Mon Dieu, das ist außerordentlich!«

Ich senke beschämt das Kinn. Seinen Kindern gegenüber – oder ehrlicherweise müsste man wohl sagen: mir gegenüber – war mein Dad nie gefühlskalt. Aber er liebt seine Arbeit. Ich weiß, dass er ein strenger Chef ist, und ich respektiere ihn dafür sehr. Er hat mich immer dazu angetrieben, noch besser zu werden. Und jetzt habe ich das erste Mal das Gefühl, dass ich ihm gezeigt habe, dass ich es bin.

»Danke«, sage ich, spüre meine Wangen rot werden und bin beinahe erleichtert, als die Musik des Stückes verklingt.

Ich will mich gerade zurück zum Tisch wenden, als mir jemand in den Weg tritt. Es ist der Geruch, den ich als Erstes wiedererkenne – nach all den Jahren. Dasselbe Aftershave, dieselbe raue Note aus Moschus, die ich in meiner Schulzeit erst lieben und dann hassen gelernt habe.

Mein Atem geht flach und schnell, als ich den Blick hebe – und direkt in Logans blaue Augen sehe, der vor mir steht wie ein Geist aus einer Vergangenheit, die ich längst hinter mir geglaubt habe.

»Einen Tanz?«

Ich schüttle den Kopf, trete einen halben Schritt zurück, schockiert über seine Dreistigkeit.

»Bitte, Rosalie, ich weiß, das hier ist der falsche Rahmen, aber ich wusste, dass du niemals zugestimmt hättest, mich zu treffen –«

»Aus gutem Grund«, sage ich, die Hände fest zu Fäusten geballt.

So oft habe ich mich gefragt, was ich täte, wenn ich ihn noch einmal sehen würde. Aber in meiner Vorstellung handle ich immer vernünftiger als in der Realität. Jetzt gerade würde ich ihm am liebsten ins Gesicht schlagen. Ich möchte ihn ohrfeigen, ihn schütteln, ihn fragen, wie um alles in der Welt er mir das hat antun können. Wie er mich derart hat verletzen können. Wie er es hat wagen können, intime Fotos von mir bei seinen Freunden herumzuzeigen; mit mir zu prahlen, als wäre ich ein Stück Ware, Besitz, den man von Hand zu Hand reicht, lachend. Mich derart zu benutzen.

»Es tut mir von Herzen leid. Ich hätte dir das viel früher sagen sollen, aber … Die Umstände waren schwierig. – Ich lebe inzwischen in Belgien und bin nur über die Festtage in Montréal. Morgen geht mein Flieger. Ich möchte nur …«

Die Musik setzt von Neuem ein, Paare beginnen, um uns herumzutanzen, und nicht wenige von ihnen mustern uns mit Argwohn, weil wir ihren Reigen aufhalten.

»Verschwinde

Edouard tritt zurück an meine Seite, fragt: »Ist alles in Ordnung, Rosalie? Belästigt er dich?«

Logan sieht unsicher zwischen uns beiden hin und her. »Ist er dein …?«

»Das geht dich nichts an!«

Noch mehr Blicke treffen unsere kleine Gruppe. Ich sollte meine Stimme senken. Der mahnende Blick meiner Mutter taucht vor meinem inneren Auge auf. Die ewigen Predigten darüber, dass niemand erfahren darf, was damals passiert ist: Nacktfotos einer Olivier in den Medien, ein Riesenskandal, der grade noch so verhindert wurde.

»Du solltest jetzt besser gehen«, sagt Edouard.

Logan hebt abwehrend die Hände. »Bitte, ich möchte nur reden. Ich schwöre, Rosalie, ich habe mich verändert. Bitte, gib mir diese Chance, für fünf Minuten mit dir zu sprechen.«

Ich nehme einen tiefen Atemzug, suche ein Lächeln zusammen, das nur ein zittriger Abklatsch ist, aber fürs Erste genügen muss. »Es ist schon gut, Edouard.«

»Bist du dir sicher? Du siehst ganz blass aus, vielleicht solltest du lieber …«

Ich hebe eine Hand, sage: »Nur ein Tanz«, und erlaube Logan, danach zu greifen.

Es kostet mich Überwindung, seine Berührung zu ertragen. Aber tatsächlich wahrt er den größtmöglichen Abstand, den ein langsamer Walzer gestattet, selbst seine Hand an meiner Hüfte schwebt eher über dem Stoff, als dass ich ihre Berührung tatsächlich spüren würde.

»Danke«, sagt er leise, sieht mich an, mit dieser Aufrichtigkeit in den Augen, die mich damals schon hinters Licht geführt hat. »Du hast keine Ahnung, wie viel mir das bedeutet.«

»Es bedeutet gar nichts, Logan.«

Er senkt den Blick, presst die Lippen aufeinander und sagt: »Mir schon. Ich habe oft an dich gedacht. Dir ist das vermutlich vollkommen egal, aber … du hast mir vor Augen geführt, wozu mein Leben verkommen ist. Was für eine Ruine es war. So vollkommen leer und gefühllos, dass ich sogar …« Er verstummt, weicht meinem Blick aus und lenkt ihn wieder zu mir zurück: »Es tut mir leid. Ich hoffe, dein Freund behandelt dich gut und –«

»Er ist nur mein Cousin«, falle ich ihm ins Wort. »Beziehungen sind nicht mein Ding.« Dieser Satz ist zugleich wahr und so falsch, wie er nur sein könnte. Ich bin eine Träumerin. Ich sehne mich danach, dass mich irgendwann einmal jemand so ansieht, wie Calvin Summer ansieht. Oder wie meine beste Freundin Catalina von ihrem Freund angesehen wird. Aber ich bin nicht bereit, alles dafür zu riskieren. Mich selbst dafür aufzugeben, nur, um zu lernen, dass ich dem anderen nichts wert bin.

Logan schluckt. Dann nickt er und sagt: »Okay. Dann … hoffe ich einfach, dass du glücklich bist. Ich bin es nämlich und ich hätte nicht das Gefühl, es verdient zu haben, wenn du es nicht auch sein kannst.«

Ich mustere sein Gesicht. Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, waren seine Nase und sein Kiefer gebrochen, er hatte Platzwunden an der Stirn, am Kinn, an der Lippe. Sein gesamtes Gesicht war blutüberströmt. Und leblos. Vor allen Dingen war es leblos. Die Chirurgen müssen ganze Arbeit geleistet haben, alles wieder so herzurichten, wie es war, bevor mein Bruder auf ihn losgegangen ist.

Es muss Logan Überwindung gekostet haben, hierherzukommen. Mein Bruder sitzt nur wenige Schritte von uns entfernt. Aber auch Calvin hat sich verändert seit damals. Ist ein anderer geworden.

»Das ist nett von dir«, sage ich schließlich. Ich weiß nicht, ob ich es meine. Aber ich weiß auch nicht, wie viele der Sätze, die an diesem Abend in diesem Raum fallen, tatsächlich wahrhaftig sind. Dieser ganze Ball ist eine Veranstaltung des Sehens und Gesehenwerdens.

Logan seufzt leise. »Ich meine es wirklich ernst. Für mich war es ein Weckruf. Und wenn ich dein Bruder wäre … vermutlich hätte ich dasselbe getan.«

Ich hebe eine Augenbraue. »Wenn es tatsächlich ein Weckruf war, Logan, dann hoffe ich, dass du nicht dasselbe tätest.«

Über sein Gesicht huscht Betretenheit. Dann zuckt ein Lächeln über seine Lippen und er sagt: »Du bist immer noch klüger als ich, hm?«

»Ich werde es immer sein«, erwidere ich. Auch wenn es gelogen ist. Niemals hat ein Mensch mir nachhaltiger und erschütternder bewiesen, dass ich nicht ansatzweise so intelligent bin, wie ich es gern hätte.

Sonst hätte er es niemals geschafft, mich derart zu hintergehen. Ich hätte mich niemals vor ihm ausgezogen, mich wortwörtlich vor ihm bloßgestellt – und ihm dann noch erlaubt, Bilder von mir zu machen. Damit er sie dem Rest der Welt zeigen kann. Um fünf Minuten seinen Spaß zu haben.

»Entschuldigst du mich bitte?«, sage ich, lasse seine Hand los und gehe.

Weil ich das hier nicht kann. Ich bin nicht Maman. Ich kann nicht lächeln und so tun, als wäre nichts. Als sei dies hier meine Bühne und ich der einzige Grund, warum alle Welt hier versammelt ist. Die ich betrete, als trüge ich ein Diadem, das mich als die allseits Überlegene auszeichnet. Diejenige, die voller Grazie freimütig vergeben kann, weil sie so mächtig ist.

Ich kann das nicht – und ich will es auch nicht können.

Ich bahne mir den Weg durch die Massen, mir steigen Tränen in die Augen und ich streiche sie hastig mit den Fingern beiseite, ehe sie mein Make-up verwischen. Mir droht die Kontrolle über meine Atemzüge abhandenzukommen, das schöne Kleid scheint mir auf einmal zu eng und zu unpassend. Überall um mich herum sind Menschen, ich spüre ihre Blicke auf mir – ob sie mich nun tatsächlich beachten oder nicht, das Gefühl ist da –, das Stimmengewirr wird zu einem anschwellenden, immer unerträglicheren Summen in meinen Ohren und ich strecke blind die Hand nach der Klinke aus, über deren Tür mir das Notausgangsschild grün entgegenleuchtet.

Draußen ist es eiskalt und dunkel. Es schneit. Die Flocken fallen wie kleine Wattebäusche vom Himmel und glitzern im Licht, das durch die Fenster nach...

Erscheint lt. Verlag 13.3.2024
Reihe/Serie Die Atlantic-University-Reihe
Die Atlantic-University-Reihe
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2024 • ab 14 • Ayla Dade • Begin Again • Bianca Iosivoni • blossom • Blush • Colleen Hoover • easton high • eBooks • Eishockey • eliah greenwood • Erotik • fake dating • fly and forget • Forbidden Love • Golden Goal • Jugendbuch • Jugendbücher • Kate Corell • Kiss me once • Laura Kneidl • leave me • Liebe • Liebesroman • Liebesromane • Like Snow we fall • Lonely Heart • Mona Kasten • Nena Tramountani • Neuerscheinung • New Adult • New Adult Neuerscheinungen 2024 • nur noch ein einziges mal • opposites attract • Pubertät • Romance • romancebooks • Romantik • romantisch • Save me • Serien • Slow Burn • Sports Romance • Stella Tack • Suspense • Young Adult
ISBN-10 3-641-30050-9 / 3641300509
ISBN-13 978-3-641-30050-0 / 9783641300500
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