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Gefahr für Miss Melissas Herz (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
256 Seiten
CORA Verlag
9783751520249 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Gefahr für Miss Melissas Herz - Louise Allen
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Endlich hat sie einen Gleichgesinnten gefunden! Miss Melissa Taverner will niemals heiraten, und Lord Henry Cary ist derselben Überzeugung. Mit ihm kann sie gefahrlos Zeit verbringen. Ehe sie sich's versieht, genießt sie mit ihm Spaziergänge und Abendveranstaltungen, sie plaudern angeregt und vertrauen einander ihre intimsten Sorgen und Wünsche an. Als in Melissas Herzen zärtliche Gefühle für Henry erwachen, sieht sie sich jedoch vor ein Problem gestellt: Wie kann sie den charmanten Lord davon überzeugen, dass die Ehe doch der richtige Weg ist? Ob ein einziger Kuss wohl ausreicht?



<p>Louise Allen lebt mit ihrem Mann - für sie das perfekte Vorbild für einen romantischen Helden - in einem Cottage im englischen Norfolk. Sie hat Geografie und Archäologie studiert, was ihr beim Schreiben ihrer historischen Liebesromane durchaus nützlich ist.</p>

1. KAPITEL


London, 10. April 1816

Lord Henry Cary lehnte sich an die Balustrade der oberen Terrasse von Lady Pernells Garten und sinnierte über die seltsamen Marotten der Londoner Gesellschaft. Seine heutige Gastgeberin beispielsweise veranstaltete nicht nur einen der ersten Bälle der Saison, sondern ließ auch noch die Türen zu den Gärten offen stehen, obwohl es erst kürzlich geschneit hatte. Auf den Hügeln um Highgate lag immer noch Schnee.

Erst vor Kurzem war er aus Wien heimgekehrt und empfand daher die Temperatur als nicht besonders frostig, aber er war ja auch keiner der weiblichen Gäste, die nur in dünne Seide und Musselin gekleidet waren. Nur sehr wenige Leute trotzten der kalten Nachtluft, obwohl auf der Terrasse Feuerschalen standen und Laternen entlang der Wege aufgestellt worden waren. Es sollte wohl den eher bescheidenen Garten aussehen lassen wie Vauxhall bei einer Festivität.

Ein paar Gäste waren dennoch draußen. Er schaute hinab auf den Pfad fünf Fuß unter ihm und heuchelte ein wenig Interesse.

„Mir ist eiskalt. Kommst du mit mir zurück ins Haus, alter Knabe?“, fragte Reggie Pomfret und warf das glühende Ende seines Zigarillos in einem Bogen in die Büsche.

„Nur noch einen Moment. Wir sehen uns gleich drinnen.“

Und hier kam auch schon seine Zielperson, die auf der unteren Ebene in seine Richtung schlenderte, während Reggie rasch auf der oberen fortmarschierte. Graf Klaus von Arten war in ein Gespräch mit einem der Attachés an der französischen Botschaft vertieft. Pierre Laverne, wenn er sich nicht irrte. Äußerst interessant.

Es mochte sein, dass Graf Klaus genau der war, der zu sein er vorgab. Laut Gothaer Adelskalender existierte ein thüringischer Adliger dieses Namens. Doch konnte man es mangels eines Thüringers, der seine Identität bezeugte, nicht sicher wissen. Der Mann war auf dem Kongress überall herumspaziert und hatte mit freundlicher Miene, aber ohne ersichtlichen Grund für seine Anwesenheit, an jeder gesellschaftlichen Veranstaltung teilgenommen.

Dies hatte als ungelöstes Rätsel ein gewisses Interesse bei Henrys Vorgesetzten erregt. Doch als er dann auch in England aufkreuzte, verschärfte sich das Augenmerk auf ihn. Der Kongress war beendet, die abschließenden Staatsverträge unterzeichnet. Frankreich, seine Kolonien, abhängigen Länder und Besitzungen waren nach dem Zusammenbruch von Napoleons Kaiserreich neu organisiert und aufgeteilt worden. Und nun sah Henry hier den liebenswürdigen Grafen in einer vertraulichen Unterhaltung mit einem untergeordneten französischen Diplomaten. Möglicherweise war nichts daran, aber es könnte auch ein Zeichen sein, wie das erste Kräuseln des Wassers über einem versteckten Riff. Ein Versuch, die gerade erst aufgebaute Konstruktion der Bündnisverträge zu untergraben, die ein neues Europa nach so vielen Jahren des Krieges zusammenhielten.

Der Franzose blieb plötzlich stehen, verneigte sich knapp und verschwand in das Gebüsch in der Mitte des Gartens. So musste von Arten allein zurück zum Ballsaal gehen. Doch er wurde langsamer, zögerte. Henry schaute nach links, um zu sehen, was seine Aufmerksamkeit erregt hatte. Ein elegant gekleideter blonder Mann mit einer jungen Frau am Arm näherte sich ihm. Der Graf bewegte sich schneller und ging mit einem Kopfnicken an ihnen vorbei, kurz bevor sie unter Henrys Aussichtspunkt ankamen.

Henry wollte sich gerade abwenden und Reggie ins Haus folgen, als etwas an dem Paar ihn innehalten ließ.

„Mir ist sehr kalt.“ Die Stimme der jungen Frau klang so, als fühle sie sich sehr unwohl, ihre Stimme war ein wenig schrill.

„Drüben hinter dem Gebüsch ist ein entzückendes kleines Sommerhaus“, sagte der Mann. „Dort können wir uns in Ruhe unterhalten.“

„Aber ich dürfte gar nicht mit Ihnen allein sein. Ich muss jetzt zurückgehen.“ Ihre Stimme klang nun ängstlich, und sie versuchte sich aus dem offenbar festen Griff zu befreien, mit dem der Mann sie zurückhielt. „Au! Sie tun mir weh!“

„Sei doch keine dumme Gans.“ Seine Stimme klang zärtlich und neckend, aber Henry erkannte noch etwas anderes an der Art, wie er seine Schultern hielt und die Frau fast mit Gewalt in das dunkle Gebüsch zu zerren versuchte.

Henry legte eine Hand auf die Balustrade, setzte sich darüber hinweg und landete geschickt mit beiden Füßen unten auf dem Kiesweg, genau vor den beiden.

„Was zum …?“

Als der blonde Mann einen Schritt zurückwich, tauchte von einem kleinen Nebenpfad eine große dunkelhaarige junge Frau auf.

„Ach, da bist du ja, Belinda-Darling“, sagte sie fröhlich. „Ich dachte schon, wir würden dich nicht mehr finden. Du musst ja ganz durchgefroren sein.“ Sie warf Henry einen fragenden Blick zu, als sie den freien Arm der anderen Frau nahm, als wolle sie sich unterhaken.

„Miss Forrest geht mit mir“, sagte der Mann und verzerrte das Gesicht zu einem wütenden Grinsen.

„Meine Güte, das wäre aber ganz schön dumm von ihr, nicht wahr?“, sagte die große Frau. „Schon ein Schritt ins Gebüsch wäre so schlecht für den guten Ruf der lieben Belinda, glauben Sie nicht auch, Mr. Harlby?“

Sie zog ein wenig an Miss Forrests Arm, doch Harlby wich nicht von der Stelle.

Nun schlenderte Henry auf ihn zu, legte einen Arm um die Schultern des anderen Mannes und lächelte ihn breit an, als sei er leicht beschwipst. „Komm schon, Alter, zurück zum Ball, ja?“ Er legte Daumen und Zeigefinger an die Stelle, wo Harlbys Schlüsselbein auf das Schultergelenk traf, und drückte scharf zu.

Harlby schrie schmerzerfüllt auf und ließ Miss Forrest los. „Du Bast…“

Die große Frau drehte sich so schnell um, als hätte sie diese Bewegung einstudiert. Sie verschränkte die Arme mit denen von Miss Forrest und ging mit ihr zurück in Richtung des Ballsaals. Mit klar verständlicher Stimme sagte sie: „Ein sehr gutes Orchester, finden Sie nicht auch?“

Henry ließ seinen Arm, wo er war, und dirigierte Harlby hinter den beiden Frauen her. „Hast du einen Krampf, Alter? Dagegen hilft ein steifer Brandy.“ Er hielt die Hand erhoben, weil er sich auf einen Gegenschlag gefasst machte, aber der andere Mann kam widerstandslos mit bis zu den Glastüren zur Terrasse.

Harlby drehte sich weg. „Diese Einmischung vergesse ich dir nicht, du Teufel.“ Er drängte sich durch die Tür und verschwand im Ballsaal.

Henry folgte ihm nach drinnen. „Ich vergesse dich auch nicht, Freundchen“, murmelte er und schaute sich um nach Miss Forrest und ihrer Retterin. Sie standen auf der anderen Seite des Saals, und die dunkle Frau sprach lebhaft mit – ausgerechnet – dem Duke of Aylsham, auch bekannt als der „perfekte Duke“. Henry sah, dass er sie mit warmem Blick ansah, sich dann vor Miss Forrest verbeugte und sie zur Tanzfläche führte.

Die Retterin ging weiter zu einer Gruppe von drei Männern, von denen er nur einen kannte – den „East-End-Aristokrat“ oder auch „Freibeuter-Marquis“, der eigentlich Marquis of Cranford hieß. Alle drei Männer lächelten, schauten zur Tanzfläche, wo der Duke gerade Miss Forrest inmitten eines komplizierten Kontratanzes drehte, und nickten.

Sehr klug. Sie übergab die junge Frau dem Schutz zweier mächtiger Männer und möglicherweise noch anderer. Harlby würde es sich zweimal überlegen, bevor er Miss Forrest noch einmal belästigte. Die dunkle Frau hatte die Art und das Aussehen einer angesehenen Frau, und er fragte sich, wer sie wohl war. Die Gattin eines der beiden unbekannten Männer? Oder vielleicht Cranfords? Es war ihm zu Ohren gekommen, dass der vernarbte Marquis kürzlich geheiratet hatte.

Aus reiner Neugier ging Henry durch den Ballsaal, um sie abzufangen.

So, nun müsste die törichte Miss Forrest außer Gefahr sein. Harlby würde feststellen, dass Belinda einflussreiche Freunde hatte. Sollte er auf die Idee kommen, Gerüchte zu verbreiten, sie sei allein mit ihm draußen gewesen, würde niemand ihm glauben, denn jeder konnte ja sehen, dass sie mit einem Duke tanzte. Melissa staubte innerlich die Hände ab und machte sich zufrieden auf, um ihre Freundinnen zu suchen.

„Ma’am. Darf ich Ihnen zu Ihrer Taktik gratulieren? Ich hoffe, die andere junge Lady hat keine Schwierigkeiten mehr.“

Es war der Mann mit den blauen Augen, der über die Balustrade gesprungen war, um Belinda Forrest zu helfen. Melissa schenkte ihm ein warmes Lächeln, weil sie sofort von ihm eingenommen war. „Nein, ich glaube, sie ist nicht mehr in Gefahr. Und Will hat eine beruhigende Wirkung auf jeden. Ich muss Ihnen noch für Ihren Beistand danken.“ Sie fand seine Aktion sehr eindrucksvoll – er war kraftvoll, augenblicklich und erfolgreich eingeschritten.

Sie schaute ihn offen an. Groß, dunkelblond mit dunkleren Brauen und Wimpern, schlank, aber mit vielversprechend breiten Schultern. Und er sah sie mit einem amüsierten Blick aus blauen Augen an. Sehr attraktiv. Melissa mochte dekorative Männer.

„Melissa Taverner“, sagte sie und streckte die Hand aus. „Miss Taverner. So spießig, erst jemanden finden zu müssen, der uns einander vorstellt, finden Sie nicht auch?“

„Ich bin ganz Ihrer Meinung – immerhin haben wir schon gemeinsame Manöver durchgeführt. Lord Henry Cary zu Ihren Diensten, Miss Taverner.“

„Sie müssen der Sohn des Dukes of … of Walton sein?“

„Sohn Nummer vier“, gestand er und klang etwas abschätzig.

„Lassen Sie mich raten. Nicht die Army, auch nicht die Navy. Also bleibt nur die...

Erscheint lt. Verlag 30.12.2023
Reihe/Serie Historical MyLady
Historical MyLady
Übersetzer Renate Körting
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Adel • Aristokratie • Autor • Belletristik • beste • Beziehungen • Buch • bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • Deutsch • eBook • ebook liebesroman • Ehefrau • Erfolgsautor • Erster • Familie • Feinde • Fiktion • Frauen • Frauenliteratur • Frauenroman • Freunde • Freundin • Freundschaft • für • Gemütlich • Geschichte • Geschichten • Henry • herzerwärmend • Historical MyLady • historisch • Historische • Historische Liebesromane • Historischer • historisch roman • Hochzeit • Kuss • Liebe • liebenden • Liebesgeschichte • Liebesroman • Lord • Mädchen • Mama • melissa • Mutter • Muttertag • Regency • Regency-Ära • Regency-Liebesroman • Roman • romantisch • Romantische Bücher • Romanze • SIE • Top • Top-Titel • Umwerbung • Vertrauen • viktorianisch • zu
ISBN-13 9783751520249 / 9783751520249
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