Cora Collection Band 73 (eBook)
384 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1719-5 (ISBN)
SÜSS WIE DER DUFT VON ZIMTSTERNEN von MELISSA MCCLONE
Der Bergretter Jake Porter plant einen Weihnachtseinsatz. Ausnahmsweise geht es nicht um Eingeschneite oder Verschüttete. Sondern um die bezaubernde Carly, die das Lachen und Lieben verlernt hat ...
DIE SCHÖNE AUS DEN BERGEN von LINDA CASTILLO
Seit John Maitland als Crewmitglied der Rettungsflieger die Fremde halb erfroren in den Bergen gefunden hat, steht seine Welt Kopf. Er will sie - am liebsten für immer. Doch es gibt ein Problem: Sie hat ihr Gedächtnis verloren und niemand weiß, ob ihr Herz nicht bereits einem anderen gehört ...
SO SÜSS, SO SINNLICH ... von AMALIE BERLIN
Wyatt wirft so leicht nichts um. Aber Imogen hat es scheinbar zu ihm in die Berge verschlagen, um seinen wunden Punkt aufzuspüren: Erst entlockt ihm die sexy Aushilfsschwester sein Geheimnis, und nun droht er sie zu verlieren - wie einst seine Familie. Oder hat er das Schicksal diesmal in der Hand?
<p>Linda Castillo wurde in Dayton/Ohio geboren und arbeitete lange Jahre als Finanzmanagerin, bevor sie sich der Schriftstellerei zuwandte. Sie lebt mit ihrem Ehemann, vier Hunden und einem Pferd auf einer Ranch in Texas.</p>
1. KAPITEL
Sechs Jahre später
Es schneite, und der Himmel war grau.
Carly Bishop betrachtete das hübsche, von hohen Tannen umringte Holzhaus mit den bunten Lichterketten. Im Vorgarten stand ein Schneemann mit einer Karottennase. Die elektrische Kerze im Fenster flackerte so einladend, dass man sie für eine Wachskerze halten könnte.
Den Rollkoffer hinter sich herziehend, ging Carly langsam auf die Veranda zu. An der Haustür hing ein Kranz aus duftenden Kiefernzweigen mit einer roten Samtschleife. Alles war, wie sie es in Erinnerung hatte – das Haus, der Kranz, die Kerze im Fenster und selbst der Schneemann …
Als hätte die Zeit stillgestanden, als wären die letzten sechs Jahre nicht mehr als ein böser Traum. Jeden Moment würde die Tür aufgehen und Nick vor ihr stehen, eine rote Mütze mit weißem Bommel auf dem Kopf, um sie lachend willkommen zu heißen. Und gleich darauf Iain …
Iain.
Sie kniff die Augen zu, als würden die schmerzhaften Erinnerungen dadurch vergehen.
Ich verstehe nicht, dass du zwei Tage vor unserer Hochzeit klettern gehen willst. Warum gibst du nicht zu, dass dir der Mount Hood mehr bedeutet als ich, Iain?
All das hatte sie vergessen wollen. Den Streit, die Vorwürfe, danach die Tränen, als er sich von seinem Vorhaben nicht abbringen ließ – ein Vorhaben, das er mit dem Leben bezahlte. Die Verzweiflung und das Schuldgefühl, als die Männer der Bergwacht seinen und Nicks leblosen Körper nach Hause brachten.
Hierher zurückzukommen, war ein Fehler gewesen. Sie hätte in Philadelphia bleiben sollen, wo sie ein neues Leben begonnen hatte. Weit weg von dem grausamen Berg, der Ursache all ihres Leids. Unglücklicherweise war ihr nichts anderes übrig geblieben, als Hannahs Bitte nachzukommen. Ihre Schwägerin, Nicks Witwe, erwartete ein Baby von ihrem zweiten Mann und brauchte jemanden, um auf die beiden Kinder aus der ersten Ehe aufzupassen. Carlys Neffen und Nichte.
Würde sie der Aufgabe gewachsen sein? Sie bezweifelte es.
Nur für zwei Wochen, sagte sie sich, Weihnachten und Neujahr. Ich werde es überleben, so schlimm kann es nicht sein, oder?
Da sie Weihnachten seit sechs Jahren ignorierte, zog sie es vor, sich die Antwort schuldig zu bleiben.
Entschlossen ging sie die paar Stufen hinauf und überquerte die Veranda. An der Eingangstür streckte sie unwillkürlich die Hand nach der Klinke aus und zog sie im letzten Moment zurück. Dies war nicht länger das Haus ihres Bruders. Sie drückte auf die Klingel und wartete.
Als sich von innen Schritte näherten, straffte sie die Schultern und zwang sich zu einem Lächeln. Jahrelanger Umgang mit Kunden hatte sie gelehrt, in allen Situationen unbeschwert zu wirken, egal, wie es in ihr aussah.
Die Haustür ging auf. „Willkommen zu Hause, Carly.“
Die warme Stimme gehörte einem Mann, wenn auch nicht dem, den sie zu sehen erwartete. Er hatte keinerlei Ähnlichkeit mit Garrett Willingham, dem gut aussehenden, stets konventionell gekleideten Wirtschaftsprüfer, mit dem Hannah seit zwei Jahren verheiratet war. Dieser hier war größer, athletisch gebaut – und er kam ihr bekannt vor.
„Jacob Porter! Was tust du hier?“
Der heimliche Schwarm ihrer Schulmädchenjahre! Ihrer und der ihrer Freundinnen. Breitschultrig, fast zwei Meter hoch stand er vor ihr, das braune Haar im Nacken ein bisschen zu lang. Durchtrainiert und mit dem gleichen offenen Blick in den blauen Augen, dem gleichen Lächeln auf den Lippen – und noch umwerfender als früher. Carlys Puls begann schneller zu schlagen.
„Ich warte auf dich.“ Er lächelte verschmitzt, so wie damals, wenn Nick und er sie auf den Arm nehmen wollten. „Fröhliche Weihnachten.“
„Fröh…“ Das Wort blieb ihr im Halse stecken, wo es einen bitteren Geschmack hinterließ. „Frohes Fest. Wo ist Hannah?“
„Sie hat einen Arzttermin, Garrett ist mitgefahren. Und da sie nicht sicher waren, ob sie vor deiner Ankunft zurück sind – oder vor dem Schulbus mit Kendall und Austin –, haben sie mich gebeten, die Stellung zu halten.“
Erst jetzt bemerkte Carly das hellblaue Oberhemd mit dem Button-down-Kragen, die kakifarbene Hose mit der Bügelfalte und die braunen Lederschuhe. Sie dachte an seine ehemalige Uniform aus Jeans, T-Shirt und Joggingschuhen. Vermutlich kam er direkt von der Arbeit.
„Das ist nett von dir.“ Wenn auch nicht sonderlich überraschend. Solange sie denken konnte, war Jacob Porter bei den Bishops mehr zu Hause gewesen als bei seinen eigenen Eltern. Er gehörte zur Familie, damals wie heute.
Sie selbst verdankte ihm den Job in Philadelphia, Nicks Kinder ihre Fertigkeit im Skilaufen und Fischen und Hannah sogar ihren zweiten Mann – Jacob hatte sie und Garrett miteinander bekannt gemacht.
„Komm ins Haus, bevor du erfrierst. Großstadtmädchen wie du sind an unsere Temperaturen nicht gewöhnt.“ Er griff nach dem Koffer und streifte dabei ihre Hand. Seine war warm und stark und schwielig. Bei dem flüchtigen Kontakt zuckte sie unwillkürlich zusammen und zog ihre Hand hastig zurück.
„In Philadelphia ist es auch kalt“, erwiderte sie brüsk und trat in den Flur.
Wohltuende Wärme und die behagliche Atmosphäre eines Heims umfingen sie. Sie dachte an ihre eigene Wohnung, in der davon nichts zu spüren war.
„Du hast dich kein bisschen verändert“, sagte er.
Du schon – zum Besseren. „Hier hat sich auch nicht viel verändert.“ Sie sah sich um und biss sich auf die Lippen.
Im Kamin knisterte das gleiche einladende Feuer wie an jenem furchtbaren Weihnachtsmorgen vor sechs Jahren, als Hannah mit rot geweinten Augen die Kinder aufforderte, die Geschenke zu öffnen, die Santa Claus für sie dagelassen hatte. Wieder schloss sie die Augen, um die Erinnerungen zu verdrängen, doch es war vergebens.
Der würzige Duft des mit bunten Lichtern, goldenen Kugeln und silbernen Glöckchen geschmückten Weihnachtsbaums und das prasselnde Feuer brachten alles wieder zurück – die Bescherung, danach die Hast, mit der Hannah und sie den Baum entfernten, um den Kindern zukünftige Assoziationen zwischen Weihnachten und der Beisetzung ihres Vaters zu ersparen.
Nach allem, was sie über die Jahre gehört hatte, war ihnen das auch gelungen. Bei ihr dagegen würde das eine stets mit dem anderen verbunden bleiben.
Sie vernahm ein Geräusch und drehte sich um. Jacob stand hinter ihr und betrachtete sie mit einem unergründlichen Ausdruck. Der Tag fiel ihr ein, an dem sie ihn nach einem Streit mit Iain um Rat gebeten und er sie genauso angesehen hatte. So, als wolle er sie in die Arme nehmen.
Ihr wurde heiß, doch das musste am Kaminfeuer liegen. Schnell schlüpfte sie aus dem Mantel.
„Gib her.“ Er nahm das Kleidungsstück und hängte es an einen Garderobehaken. „Wie schön, dich nach so langer Zeit wiederzusehen.“
„Gleichfalls.“ Es stimmte. Seltsamerweise weckte das Wiedersehen mit ihm keine schlimmen Erinnerungen. „Was macht die Brauerei?“
„Ich kann nicht klagen.“
Den Porters gehörte eine erfolgreiche kleine Brauerei in Hood Hamlet, einem Dorf am Fuß vom Mount Hood, deren Brauhaus bei Bergsteigern, Touristen und Leuten aus der Gegend das ganze Jahr über sehr beliebt war. Nick hatte dort zeitweise gearbeitet, Iain und sie ebenfalls.
„Hannah sagt, Philadelphia gefällt dir.“
„Das stimmt.“
„Sie erwähnte auch etwas von einem festen Freund.“
„Falsch. Vielleicht hätte sie das gern, aber dazu nimmt mich mein Job zu sehr in Anspruch.“ Unter den paar männlichen Bekannten, mit denen sie hin und wieder ausging, war keiner, für den sie sich ernsthaft interessierte.
„Zu sehr damit beschäftigt, Karriere zu machen, wie? Brauhaus-Chefin … Ich bin beeindruckt.“
Carly nickte. „Nicht übel, das gebe ich zu.“ Die Arbeit machte ihr Spaß, doch ein Karrieretyp war sie nie gewesen. Wonach sie sich gesehnt hatte, war, Iains Frau zu werden und Kinder zu haben. Doch das Schicksal hatte anders entschieden. „Ich glaube, ich habe dir nie richtig dafür gedankt, dass du mir damals die Stelle als Kellnerin verschafft hast. Ohne deine Hilfe wäre ich heute nicht dort, wo ich bin. Mit anderen Worten, ich stehe in deiner Schuld.“
„Du schuldest mir gar nichts. Aber …“, er zwinkerte, „… sollte ich über die Feiertage im Brauhaus Verstärkung benötigen, gebe ich dir Bescheid. Einverstanden?“
„Einverstanden.“ Er mochte inzwischen besser aussehen, aber ansonsten war er immer noch derselbe. Carly fand diese Erkenntnis irgendwie tröstlich. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. „Weißt du noch, wie wir uns die Köpfe zerbrochen haben, um Namen für euer Weihnachtsbier zu finden?“
Er nickte. „Ja. Auch, dass du einmal sogar bei Shakespeare eine Anleihe machen wolltest. Aus ‚Macbeth‘, wenn ich mich recht erinnere.“
Carly grinste. „Nicht Macbeth – Hamlet.“
Er grinste zurück. „Als ob die Jungs hier wüssten, dass Hamlet ein anderes Wort für Dorf ist!“
„Auf jedem Flaschenetikett steht ‚Gebraut in Hood Hamlet‘. Das Wortspiel ist nicht zu übersehen.“
„Aber noch lange kein Grund, ein Weihnachts-Ale ‚Bier oder kein Bier, das ist hier die Frage‘ zu nennen.“
„Ich fand den Namen sehr originell.“
„Was auch immer. Für dieses Jahr habe ich etwas Besseres im Sinn.“
...| Erscheint lt. Verlag | 23.12.2023 |
|---|---|
| Reihe/Serie | CORA Collection | CORA Collection |
| Übersetzer | Ivonne Senn, Marianne Wienert |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
| Schlagworte | Alpen • Amnesie • Arzt • Ärztin • Autor • Berge • Bergretter • Bergrettung • beste • Buch • bücher für frauen • Chance • Cora • cora bücher • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • Deutsch • eBook • ebook liebesroman • Erfolgsautor • Familie • Festliche • Frauenroman • Geheimnisse • Kleinstadt • Krankenhaus • Krankenschwester • Liebesgeschichte • Liebesroman • medizinisch • Rettung • Romantik • Romantische • Romantische Bücher • Saisonal • Sammlung • Top • Top-Titel • über • Urlaub • Weihnachten • Winter • Winterromantik • Wintersale25/26 • Zweite |
| ISBN-10 | 3-7515-1719-7 / 3751517197 |
| ISBN-13 | 978-3-7515-1719-5 / 9783751517195 |
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