Wenn du kannst, dann schrei doch (eBook)
159 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7584-3380-1 (ISBN)
Ich bin Michael Tosch, Jahrgang 1944 und lebe in Rüdesheim am Rhein. Als Coach für Manager habe ich Führungskräfte beraten, trainiert und zum Erfolg verholfen. In dieser Zeit entdeckte ich meine Liebe zum Schreiben. Ich verfasste unterschiedliche Lehrbücher und betrieb einen eigenen Verlag. Ich schrieb Drehbücher und übernahm die Regie bei diversen Lehrfilmen und wirkte als Schauspieler mit. Meine Erfahrungen als Vater und Großvater zeigten mir den Weg zum Jugendbuch, mein erstes Werk, das veröffentlicht wurde. Auf der Insel Juist entstand die Idee, Kriminalromane zu schreiben. Es entstanden Krimis, deren Handlungen auf der Insel Juist oder in Rüdesheim angesiedelt sind. Mein Lebensmotto lautet: 'Ich bin nicht auf der Welt, um so zu sein, wie du mich haben willst.'
Ich bin Michael Tosch, Jahrgang 1944 und lebe in Rüdesheim am Rhein. Als Coach für Manager habe ich Führungskräfte und solche, die es werden wollten, beraten, trainiert und zum Erfolg verholfen. Hauptsächlich ging es um die Verbesserung der Kommunikationsfähigkeiten, der Rhetorik, sowie bei Präsentationen und Mitarbeiterführung. Während meiner mehr als vierzigjährigen Praxis schrieb ich diverse Fach- und Drehbücher, führte Regie bei Lehrfilmen und agierte dabei auch als Schauspieler. Diese Erfahrungen brachten mich letztendlich dazu, Bücher zu schreiben. Meine Erfahrungen als Vater und Großvater zeigten mir den Weg zum Jugendbuch und viel Fantasie und Kreativität zum Autor von Kriminalromanen.
Geburtstagsparty
»Freust du dich, dass ich doch noch gekommen bin?«
»Karen!«, Klaas rief den Namen seiner Schwester quer durch den Raum, sodass die Mehrzahl der Gäste, erschreckt in seine Richtung blickten.
Sie hatte sich von hinten an ihn herangeschlichen und er war wirklich überrascht. Wochenlang hatte er ihr gut zugeredet, fast gebettelt, dass sie doch zu seiner großen Geburtstagsparty kommen sollte. Sie hatte sich nie richtig festlegen wollen und mehrfach unterschiedliche Ausreden gebraucht. Karen war freie Journalistin und arbeitete für den WDR in Köln und zwei Tageszeitungen. Gerade standen viele Gespräche mit dem ZDF in Mainz an. Sie hatte dort ein neues Konzept eines Politmagazins präsentiert, die Entscheider schienen begeistert zu sein und sie hatte alle Hände voll zu tun, die Details auszuarbeiten. Das war der Grund, warum Karen sich nicht auf den Termin festlegen wollte und konnte. Aber jetzt war es ihr doch möglich geworden, denn ein Gesprächspartner hatte kurzfristig einen Termin verschoben.
»Ich habe mich wahnsinnig gefreut, als feststand, dass ich Zeit hatte, zu deiner Geburtstagsparty zu kommen. Wie viele Gäste sind denn hier?«
Karen schaute sich in dem großen Saal um und staunte.
»Die meisten Gäste kenne ich gar nicht«, sagte sie, bevor Klaas ihre Frage beantworten konnte,
»Du weißt doch, dass mein Geburtstag schon vor drei Wochen war. Wir wollen heute ein Kunden-Event veranstalten, nutzen meinen Geburtstag als Anlass, werden dabei eine Riesenüberraschung verkünden und letztlich erreichen, dass aus Interessenten Kunden werden. Im Augenblick sind fast zweihundert Gäste hier.«
»Was ist denn eure Riesenüberraschung?«
»Wenn ich dir das verrate, ist es ja keine Überraschung mehr«, Klaas lachte dabei und flüsterte, »wir haben Hagen Simon hier.«
»Hagen Simon? Den Schauspieler?«
»Ja genau den, wenn du genau hinschaust, erkennst du bereits das Seil, das da oben durch den Saal läuft. Hagen Simon ist ja nicht nur Schauspieler, sondern auch ein begnadeter Artist und Stuntman.«
»Na klasse, ich freue mich darauf«, Karen schaute sich um, »ich überlasse dich jetzt erst einmal deinen Gästen, du musst die Honneurs machen. Wir sehen uns später.«
»Du sitzt übrigens an meinem Tisch«, rief er seiner Schwester hinterher, die sich inzwischen schon entfernt hatte.
Nachdem die Gäste der Party ihre Plätze eingenommen hatten, sollte eine kurze Begrüßung durch Klaas Tabbe stattfinden, danach war geplant, dass Hagen Simon auftreten sollte. Noch vor dem Dinner, so lautete die Empfehlung des Hotels.
Klaas hatte sich auf das Podium begeben. Es dauerte eine kurze Weile, bis die Seitengespräche im Saal verstummten. Klaas begann mit einer spannenden Analogie, in dem er Cyber Security in der heutigen Zeit als einen Drahtseilakt darstellte, etwas über eine geheimnisvolle Entwicklung seines Unternehmens CSIG andeutete, um dann den Bogen wieder zurück zum Drahtseilakt spannte. Dann stellte er den Artisten Hagen Simon vor, der plötzlich im Scheinwerferlicht in der einen Ecke des Saals auf seinem Seil erschien. Unter dem Beifall des Publikums lief er mit seiner Balancierstange bis in die Mitte des Saals. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können, so leise war es geworden.
Ein lauter Knall zerriss die Stille und der Schuss traf den Schauspieler. Hagen Simon strauchelte auf dem Seil, versuchte sich zu halten und stürzte dann mit Getöse vom Seil und fiel auf einen Tisch in der Mitte des Saals.
Alle Menschen im Raum sprangen auf, schrien laut, man hörte Hilferufe und an den Ausgängen drängten die Leute aus dem Saal, was zu einer Panik führte, weil gleichzeitig Sanitäter in den Saal wollten.
Als das Chaos langsam abebbte und Rettungskräfte in den Saal konnten, ergab sich folgendes Bild, Hagen Simon wurde durch den Schuss am Oberschenkel getroffen und brach sich durch den Sturz beide Beine und einen Arm. Mehrere Menschen erlitten durch die herabfallende Balancierstange Verletzungen an ihren Köpfen. Am schlimmsten traf es diejenigen, die bei der panischen Flucht aus dem Saal stürzten und von anderen niedergetrampelt wurden. Mehrere Rettungswagen transportierten Schwerstverletzte ins Krankenhaus. Die Veranstaltung wurde sofort abgebrochen und die Kriminalpolizei nahm die Ermittlungen auf.
Zwei Tage später erreichte Klaas eine Nachricht per WhatsApp.
Das sollte eine Warnung für dich sein. Wir wollen dir zeigen, dass wir immer und jederzeit zuschlagen können, wenn du nicht unseren Forderungen Folge leistest.
Die Nachricht wurde von der Kriminaltechnik untersucht und man fand heraus, dass sie in einem Online-Café aufgegeben wurde. Ein Absender konnte nicht ermittelt werden.
Drei Tage später kamen in den Büroräumen von CSIG die Geschäftsleitung des Unternehmens und Mitarbeiter der Kriminalpolizei zusammen. Klaas hatte seine Schwester gebeten, dabei zu sein, weil sie beabsichtigte, die Hintergründe der Tat der Öffentlichkeit zu vermitteln.
Klaas Tabbe machte alle Beteiligten miteinander bekannt.
»Mein Name ist Tabbe, Klaas Tabbe, ich bin CEO unserer Firma, hier zu meiner Rechten, das ist Wolf Mäder, er ist Chief Executive–Strategy, so nennen wir das, er ist der Strategieleiter und seit drei Monaten in unserem Unternehmen. Und hier zu meiner Linken, das ist meine Schwester, Karen Tabbe. Karen ist freie Journalistin und möchte mit ihren Möglichkeiten bei der Recherche helfen und darüber auch in der Presse, oder auch im Fernsehen berichten. Ich schlage vor, dass sich die Herren von der Kripo selbst vorstellen.«
»Das mache ich gerne. Mein Name ist Günther Berger, ich bin Kriminalhauptkommissar bei der K11 der Kriminalpolizei in Köln und mein Kollege ist Kriminalkommissar und heißt Peter Waller. Bevor wir mit dem Gespräch beginnen, spreche ich Sie an, Frau Tabbe. Für mich ist Ihre Absicht kritisch zu sehen. Ich möchte in keinem Fall, dass bis zur Klärung des Falles, Fakten an die Öffentlichkeit gelangen, die unsere Ermittlungen behindern könnten. Vorzeitige Veröffentlichungen könnten den oder die Täter warnen.«
»Das ist selbstverständlich«, erklärte Karen, »ich habe darüber auch mit meinem Bruder gesprochen. Ich werde meine Kenntnisse und alles, was ich veröffentlichen will, mit Ihnen abstimmen. Wenn Sie das absegnen, erst dann geht es raus. Könnten wir das so machen?«
»Ich hoffe, dass das so funktioniert. Versuchen wir es einmal.«
»Wie geht es den Verletzten aktuell? Haben Sie darüber Informationen? Vom Krankenhaus haben wir nichts erfahren können«, wollte Klaas wissen.
»Wir haben uns heute Morgen erkundigt, es schwebt keiner mehr in Lebensgefahr. Alles andere ist noch zu früh. Wir müssen abwarten«, berichtete Peter Waller.
»Können Sie uns bitte kurz erklären, was Ihr Unternehmen eigentlich macht?«, wollte Günther Berger wissen.
»Wir arbeiten im Bereich Cyber Security. Wir kümmern uns um die Optimierung von Sicherheitslösungen im Betrieb von Computern, von Netzwerken, Rechenzentren und so weiter. Sie wissen, dass es immer wieder zu Angriffen auf Rechner kommt, zum Beispiel von Hackern. Zum Teil beabsichtigen Hacker nur aus Ehrgeiz in Computersysteme einzudringen. Andererseits steigt die Zahl von kriminellen Attacken, bei denen wollen Leute einfach an Geld kommen und dann droht eine große Gefahr, durch politisch motivierte Angriffe, zum Beispiel auf kritische Infrastruktur. Man stelle sich vor, ein feindliches Land greift darüber einen Flughafen an, oder übernimmt die Steuerung eines Flugzeuges in der Luft. Dann kann man sich die Konsequenzen gar nicht schlimm genug ausmalen.
Wir, also CSIG, arbeiten daran, so etwas zu verhindern. Unsere Kunden sind Firmen mit entsprechender potenzieller Gefährdung, aber auch unter anderem Elektrizitätswerke, Flughäfen oder auch die Bundeswehr. Wir haben bei uns, bei CSIG einen neuen Algorithmus entwickelt, der bisher einmalig auf der Welt ist. Damit können selbst sogenannte Quantencomputer keine Verschlüsselungen mehr knacken. Unser Projekt steht kurz vor der Fertigstellung. Hinter unserer Lösung sind natürlich auch Organisationen her, die in den Besitz unserer Erkenntnisse kommen wollen, oder unsere Entwicklung sabotieren wollen, ich spreche auch von Ländern, die ihre Agenten und Spione auf uns angesetzt haben. Wir glauben, dass es eine ausländische Organisation ist, die hinter dem Anschlag im Hotel steckt.«
»Welche Hinweise haben Sie, dass es so ist, wie Sie vermuten, außer dem Brief, den Sie bekamen?«
»Es sind von unserer Seite lediglich Spekulationen. Es klingelt niemand an unserer Tür und sagt: Hallo, ich möchte Ihren Algorithmus haben. Die Nachricht über WhatsApp ist das erste Zeichen, das wir bekamen und eine Bedrohung ohnehin. Natürlich konnten wir feststellen, dass Hacker versuchten in unsere Systeme und Netze einzudringen. Das ist heutzutage fast normal. Bisher konnten erfolgreiche Angriffe allerdings verhindert werden.«
»Könnte es sein, dass bei Ihnen im Unternehmen Mitarbeiter gegen Sie arbeiten und Geheimnisse verraten?«
»Alle unsere Mitarbeiter wurden überprüft und ich lege für meine Leute meine Hand ins Feuer.«
»Gut, wir ermitteln und werden Sie auf dem Laufenden halten.«
»Darum wollte ich sie bitten, um unsere interne Sicherheit aufrechtzuerhalten, benötigen wir alle Erkenntnisse so schnell wie möglich.«
Als die Polizisten das Unternehmen verlassen hatten, kam Karen mit Wolf Mäder ins Gespräch.
»Das ist wirklich unverzeihlich, dass ich Sie bisher noch nicht kennenlernen konnte. Ich arbeite jetzt schon drei Monate, als Chefstratege im...
Erscheint lt. Verlag | 25.11.2023 |
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Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Horror |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | cyber security • Entführung • Geheimdienste • Mord • Verfolgung |
ISBN-10 | 3-7584-3380-0 / 3758433800 |
ISBN-13 | 978-3-7584-3380-1 / 9783758433801 |
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Größe: 261 KB
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