JFK DAS ATTENTAT (eBook)
160 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-384-02587-6 (ISBN)
Helmut Schmidinger, Jahrgang 1944, lebt in Linz, Oberösterreich. Von1985 bis zur Pensionierung selbständiger Gartengestalter, davor in verschiedensten Berufen, hauptsächlich aber in der Innenarchitektur tätig. Als stets aktiver Mensch hielt ich es bis zu meinem Letztberuf im Grünen nirgends allzulange aus. Ausgenommen im Chorsingen. So waren unter anderem auch Autorennen einer meiner Leidenschaften. Ebenso bin ich Freund von Reptilien, die ich auf jedem Kontinent mit Ausnahme von Australien suchte. Jahrelang besaß ich Terrarien. Die Besiedelung und Geschichte Nordamerikas bis in das zwanzigste Jahrhundert war für mich schon immer interessant. Ebenso gehören Fotosafaris in Afrikas Nationalparks in den Mittelpunkt meiner Reisen. Schon als kleiner Bub war ich eine Leseratte, und das ist bis heute so geblieben. Nach meiner Pensionierung ließen mich acht Jahre auf einer kleinen Insel im Atlantik ruhiger werden, ich entdeckte das Schreiben. Und - ich bin Verfechter des österreichischen Dialekts. Das Pseudonym, unter dem ich schreibe, ist der Name meines Großvaters, der mir vor allem Musik, zeichnen und die Natur näherbrachte.
Helmut Schmidinger, Jahrgang 1944, lebt in Linz, Oberösterreich. Von1985 bis zur Pensionierung selbständiger Gartengestalter, davor in verschiedensten Berufen, hauptsächlich aber in der Innenarchitektur tätig. Als stets aktiver Mensch hielt ich es bis zu meinem Letztberuf im Grünen nirgends allzulange aus. Ausgenommen im Chorsingen. So waren unter anderem auch Autorennen einer meiner Leidenschaften. Ebenso bin ich Freund von Reptilien, die ich auf jedem Kontinent mit Ausnahme von Australien suchte. Jahrelang besaß ich Terrarien. Die Besiedelung und Geschichte Nordamerikas bis in das zwanzigste Jahrhundert war für mich schon immer interessant. Ebenso gehören Fotosafaris in Afrikas Nationalparks in den Mittelpunkt meiner Reisen. Schon als kleiner Bub war ich eine Leseratte, und das ist bis heute so geblieben. Nach meiner Pensionierung ließen mich acht Jahre auf einer kleinen Insel im Atlantik ruhiger werden, ich entdeckte das Schreiben. Und - ich bin Verfechter des österreichischen Dialekts. Das Pseudonym, unter dem ich schreibe, ist der Name meines Großvaters, der mir vor allem Musik, zeichnen und die Natur näherbrachte.
1. Buch
Vor neugierigen Blicken gut geschützt, in einer breiten, sandigen Senke von Auwaldbüschen, stacheligen Brombeeren, Erlen und Weiden umsäumt, hatten fünf Schüler gut getarntes Versteck. Ein Schleichweg neben dem eingezäunten Park führte direkt bis zum Flussufer. Einige hundert Meter lang durch eine über zwei Meter hohen Steilwand vom Wasser getrennt. Hierher verirrte sich kaum ein Angler, auch Bootsfahrer mit ihren Gespielinnen mieden dieses Stück Fluss. Ein gefährlicher Strudel und eine Sandbank mit Treibsand vermieste den Aufenthalt an dieser Stelle, wo der Fluss teilweise mehr als drei Meter tief war.
Diese Fünf hatten sich gesucht und gefunden, wie, sollte sich noch öfters herausstellen. Mit den anderen Klassenkameraden der elitären Schule pflegten sie nicht so viel Kontakt. Dabei entstammten diese Halbwüchsigen aus der gleichen Oberschicht wie sie selbst. Selbstgefällig sich für etwas Besseres haltend. Bis dato hatten sie nur heimlich geraucht, Whiskey und anderen Alkohol getrunken. Oder sie quälten wahllos irgendwelche Tiere, wie Kaninchen, Schlangen, Enten und Eichhörnchen - die sie in Schlingen fingen – oder streunende Katzen und ergötzten sich daran. Kaninchen und Eichhörnchen setzten sie gerne auf ein kleines Brett an einer langen Schnur und ließen sie im Wasser treiben, bis entweder mit Steinen oder Pfeil und Bogen den verängstigten Tierchen der Garaus gemacht wurde. Oder sie zogen ruckartig an der Schnur, die Tiere rutschten von ihrer Unterlage und schwammen um ihr Leben. Doch meistens ertranken sie oder, sehr zur Freude der Freunde, hob sich ein riesiges, breites, glitschiges Maul aus dem trüben Wasser und verschlang sie mit Haut und Haaren.
Früher waren sie selber öfters im Wasser, doch seit sie weiter flussaufwärts einen Angler mit einem gut zwei Meter langen Wels kämpfen sahen, mieden sie es. Ebenso fürchteten sie den sich kräuselnden Strudel, der alles einsog, was in seine Reichweite gelang. Einmal hatten sie ein Reh beobachtet, welches hineingezogen wurde, ein anderes Mal eine Katze, der sie vorher, weil sie beim Einfangen wild um sich biss und kratzte, den Schwanz abschnitten und sie anschließend ins trübe Wasser warfen.
Für die Buben waren es Ausbrüche aus dem Elternhaus, aus der Schule mit ihren Zwängen und Vorschriften. Tun, was verboten war. Ohne nachzudenken, ohne tieferes Empfinden. Einer fing an, die anderen machten mit, um nicht als Feigling dazustehen. Die Steigerung der Rohheit erhöhte sich zwangsläufig, schlechtes Gewissen wurde nicht zugelassen. Niemand ermahnte oder stoppte sie, machte ihnen Vorhaltungen. Also machten sie weiter.
Freilich wurde seitens der Lehrpersonen die Gemeinschaft innerhalb der Klasse beschworen. Oder noch besser, der ganzen Schule. Doch Grüppchen wie diese fanden stets zusammen, egal, welche Parolen die Schule auch immer ausgab.
In der Schule, in der nur Schüler reicher und einflussreicher Eltern aus Banken, Wirtschaft, Politik, Topunternehmern, Ärzten und betuchter Einwanderer - oder die sich dafür hielten - Aufnahme fanden, war Zucht, Ordnung und Fleiß in dieser Reihenfolge gereiht. Wer nicht spurte, flog - Ausnahmen gab es, wenn nur genügend Geld in die Schulkassen oder für "wohltätige Zwecke" floss, was das Gleiche bedeutete.
Also vielfach in die Hand des Rektors. Denn sein Salär konnte mit dem der Auserwählten beileibe nicht mithalten. Zuwendung bekamen die Kinder seitens der meisten Eltern in Form von käuflich erwerbbaren Dingen, Liebe oder Zuneigung und Empathie war eher etwas für Schwächlinge. Vorbereitung auf Business - Geld regiert die Welt - war die Devise.
So reagierten sich die Halbwüchsigen auf diese Weise ab. Sport im Unterricht lief ähnlich ab. Auch hier galt lediglich der Sieg über den anderen, gefördert von den Lehrern. Nur das zählte. Verlieren war gleichermaßen versagen, der öffentliche Spott im gesamten Campus war ihnen sicher. Nur in ihrem Versteck konnten sie tun und lassen, was sie wollten und sich austoben. Vom Campus aus, wenn sie sich beeilten, in gut vierzig Minuten zu erreichen.
Doch nun standen sie mit heruntergelassenen Hosen und hochroten Köpfen im Halbkreis. Fünf Buben zwischen Dreizehn und Vierzehn hatten ein neues Vergnügen entdeckt. Sie konnten nicht genug davon bekommen.
Onanieren, ihre neue Leidenschaft.
Luigi Capello, jüngster Sohn italienischer Einwanderer seit der Jahrhundertwende, brachte es ihnen bei. Der Bub sah genau aus, wie man sich einen Italiener aus dem Süden des Landes seinerzeit vorstellte.
Ein rundes, lustiges Bürschchen mit schwarzer Lockenpracht, flinke, tiefschwarz blitzende Augen, nie um eine Ausrede verlegen, ein junges Ebenbild seines Vaters Andrea. Der Kopf saß fast halslos auf den Schultern, und als einziger seiner Freunde rasierte er sich schon einmal pro Woche. Nur der schmale Oberlippenbart, der das Gesicht seines Erzeugers zierte, wollte nicht so, wie er es gerne gehabt hätte. Immer nach der neuesten Mode auffallend korrekt gekleidet, natürlich nach Maß. Die übliche Schuluniform war für einen Capello nie ein Thema. Er konnte sich fast alles erlauben. Eines seiner Privilegien war beispielsweise, dass er oft an Wochenenden, selbst bei totaler Ausgangssperre seitens der Schule, von seinem Onkel oder dem Chauffeur mit dem >Studebaker< abgeholt wurde. Dann blickten die Lehrer, grün und blau vor Neid, aus den Fenstern. Wenn er lachte, und das tat gerne, laut und oft, besonders den Lehrern gegenüber, sah man die Lücke zwischen den oberen Schneidezähnen, genau wie bei seinem Vater. Er war Klassenbester, ohne sich anzustrengen, was manche - auch im Lehrkörper - noch wütender machte, da sie ihm nichts anhaben konnten. Alles prallte an ihm ab, über Neider und Hasser - Spaghettifresser nannten sie ihn hinter seinem Rücken, aber eben nur hinter seinem Rücken - lachte er bloß.
Vater Don Andrea - wie er respektvoll genannt wurde - war einer der geachtetsten Bürger von Chicago und darüber hinaus. Als bettelarmer Student fing er in einem Kaufhaus als Regalschlichter an und machte sich bei der ersten sich bietenden Gelegenheit mit einem Bauchladen selbständig. Schon während der Prohibition verstand er es prächtig, sein Wunschklientel diskret zu befriedigen, und die wusste es zu schätzen. Was die Kunden nicht wussten, war, dass sein Bruder Carlo, der vier Jahre später ins gelobte Land kam, im Hintergrund Kartei führte. Noch vor dem zweiten Weltkrieg war Don Andrea Millionär und investierte zusammen mit Signor Carlo Capello. In Restaurants, Bars, Spielhallen, Kinos und einen Vergnügungsdampfer auf dem Michigansee. Unter anderem kaufte er Tankstellen und eine Kaufhauskette mit Privatbank. Als Hobby leistete er sich einen sehr erfolgreichen Rennstall mit Galoppern. Die Brüder, die viel zusammen in der Öffentlichkeit auftraten, wussten um ihren Ruf, der unter allen Umständen gewahrt werden musste. Hier der großzügige Mäzen und Gönner, der Schulen, Theater, Sportclubs, Kinderheime und Kirchen, Heilsarmee und Kriegsveteranen großzügigst unterstützte, geliebt und geachtet von den Honoratioren der Stadt, zu ihresgleichen gezählt. Dort der nicht minder erfolgreiche Bruder, der die oberen Hundert von Chikago seine Kundschaft nennen konnte. Und von denen wusste dieser fast alles, jedes Etablissement in seinem Besitz war mit neuester geheimer Foto- und Mikrofontechnik ausgestattet. Doch nichts drang nach außen, welche Geschäfte abgeschlossen, Gespräche und Vereinbarungen geführt wurden, Diskretion auch hier und die Beteiligten wussten es zu schätzen.
Ein Fehltritt von Don Andrea oder Signor Carlo Capello wäre schlecht fürs Image gewesen, das Wort Skandal war in ihrem Umfeld verpönt, was beispielsweise bei der Mafia weniger Rolle spielte. Die Ehrenwerten der Mafia mussten sich mit der Kontrolle von Prostitution, Drogen, Waffenschieberei und Schmuggelware zufriedengeben, was aber letztlich genau so viel einbrachte. So waren beide Seiten mehr als zufrieden. Eine großartige Zeit in einem noch großartigeren Land, zumindest für die, die es sich leisten konnten und davon profitierten. Luigi war wieder einmal übers Wochenende - eine Woche nach Ostern - bei seinem Onkel Carlo, der nicht so streng mit ihm war als seine Mutter Sophia, die ihn jeden Sonntag, wenn er zuhause war, in die Kirche schleppte, ihn mit Moralpredigten und Benimmregeln traktierte. Onkel Carlo war auch nicht so anstrengend wie sein Vater, der seinen Lieblingssohn immer und überall zum auserkorenen Nachfolger vorstellte und sich in Erklärungen und Weisungen erging. Carlo erklärte ihm nicht, wie Business gemacht wird, sondern wie man mit Waffen und Autos umgeht, wies ihn in die Geheimnisse der Spielkarten ein und nahm ihn, wenn immer es seine Zeit erlaubte, mit zum Baseball. Es sei denn, Onkel wollte seine Zeit mit einer seiner Freundinnen verbringen.
Die Brüder beneideten einander manchmal. Carlo, weil Don Andrea eine glückliche Ehe führte und Familie hatte, umgekehrt wünschte sich dieser ab und zu die Leichtigkeit Carlos oder dessen...
| Erscheint lt. Verlag | 7.7.2023 |
|---|---|
| Verlagsort | Ahrensburg |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror |
| Schlagworte | Fantasie • JF KENNEDY • Realismus • Spannung • Unterhaltung |
| ISBN-10 | 3-384-02587-3 / 3384025873 |
| ISBN-13 | 978-3-384-02587-6 / 9783384025876 |
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