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Sophia (eBook)

Sophia und Bernd

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 5. Auflage
570 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7584-3163-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Sophia -  G. Lickfeldt
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Als der querschnittsgelähmte Bernd mit seinem Rollstuhl gerade in einen tiefen Teich fahren will, um eine große Dummheit zu begehen, kommt überraschend die zehnjährige Sophia vorbei. Sie schafft es mit ihrer unbekümmerten Art, Bernds Leben wieder einen Sinn zu geben. Er findet in ihr eine neue Aufgabe und bringt Sophia das Gitarrenspiel bei. Gemeinsam fahren sie von Zeit zu Zeit zum Teich, um kleine flache Steine auf der Wasseroberfläche hüpfen zu lassen. Es entwickelt sich zwischen ihnen eine ungewöhnliche Freundschaft. Sophia, die immer wieder von grausamen Mitschülern gemobbt wird, hat es nicht leicht im Leben. Sie muss sich immer wieder mit allerlei Problemen auseinandersetzen. Und auch Bernds Leben wird immer wieder von tiefgreifenden Geschehnissen überschattet. Sophias Leben nimmt eine dramatische Wende, als sie erfährt, dass sie mit ihrer Mutter wegziehen soll - zu deren unausstehlichen Freund. Kann ihr Traum so noch in Erfüllung gehen? Und was wird aus Bernds und Sophias Freundschaft? Sophia hält trotz aller Widrigkeiten an ihrem Traum, eine exzellente Musikerin zu werden, fest. Im späteren Verlauf der Jahre entwickeln sich die Geschehnisse so rasant und unerwartet, dass all diese Verbindungen auf eine harte Bewährungsprobe gestellt werden. Während du Sophia und Bernd auf ihrer emotionalen Reise begleitest, wirst du von den tiefgründigen Charakteren und den unvorhersehbaren Wendungen gefesselt sein. Lass dich von ihrer unvergesslichen Geschichte inspirieren und finde den Mut, selbst die Dunkelheit zu überwinden und das Licht zu finden. 'Sophia' ist mehr als nur eine Freundschaftsgeschichte - es ist ein fesselndes Werk, das die Kraft der Menschlichkeit und die Bedeutung wahrer Verbundenheit offenbart. Bereite dich auf ein Buch vor welches Spannung, Drama, Thriller und Psycho in einem vereint. Dieser Roman wird dafür sorgen, dass deine Gefühle Achterbahn fahren. Denn Sophia wird dich in Zukunft fesseln und stets begleiten!

Guido Lickfeldt wohnt am beschaulichen Niederrhein, in der Nähe von Wesel. Seine Leidenschaft für das Schreiben entdeckte er Anfang 2003. Er schreibt nicht nur Romane, sondern auch gerne Kurzgeschichten und, wenn ihn die Emotionen treiben, auch Gedichte. Er radelt gern mit dem Fahrrad durch seine Stadt und die umliegenden Dörfer. Auf seinen Reisen, läßt er sich von den Menschen und Landschaften inpirieren. Dort findet er immer wieder neue Ideen für seine Kurzgeschichten und Romane. Wenn ihn dazu noch die Lust packt, spielt er auf einer seiner Gitarren, die er stets griffbereit hat. Beruflich ist er seit mehr als dreißig Jahren im Bereich der Qualität tätig. 2008 erschien sein spannender Debütroman: Devilstown

Guido Lickfeldt wohnt am beschaulichen Niederrhein, in der Nähe von Wesel. Seine Leidenschaft für das Schreiben entdeckte er Anfang 2003. Er schreibt nicht nur Romane, sondern auch gerne Kurzgeschichten und, wenn ihn die Emotionen treiben, auch Gedichte. Er radelt gern mit dem Fahrrad durch seine Stadt und die umliegenden Dörfer. Auf seinen Reisen, läßt er sich von den Menschen und Landschaften inpirieren. Dort findet er immer wieder neue Ideen für seine Kurzgeschichten und Romane. Wenn ihn dazu noch die Lust packt, spielt er auf einer seiner Gitarren, die er stets griffbereit hat. Beruflich ist er seit mehr als dreißig Jahren im Bereich der Qualität tätig. 2008 erschien sein spannender Debütroman: Devilstown

Die Hoffnung stirbt zuletzt!


Es würde ein außergewöhnlich schöner Frühlingstag werden, da war ich mir sicher. Obwohl die Nächte noch bitterkalt waren, schickte die Sonne an diesem Morgen, seit langer Zeit zum ersten Mal, ihre Strahlen durch meine kleinen Kellerfenster. Draußen sangen und zwitscherten zahlreiche Vögel. Als ich die Augen aufschlug, spürte ich die wohlige Wärme der Sonne auf meinem Gesicht.

 

Seit über drei Jahren saß ich nun schon in meinem Rollstuhl gefangen. Immer allein zu Hause, oftmals verbittert und schon lange des Lebens überdrüssig. Kein Mensch da, mit dem ich reden oder dem ich mich anvertrauen könnte. Ich selbst bin mir mein bester Freund geworden – und manchmal auch mein größter Feind. In den letzten Wochen wurde ich zudem immer nervöser. Ein fürchterliches Geräusch, das mich mehrmals am Tag aufschrecken ließ, nervte mich gewaltig. Es klang wie das Zuschlagen einer schweren Eisentür in einem nasskalten, dunklen Verlies. Es erinnerte mich täglich daran, dass ich seit unzähligen Tagen in dieser kleinen Kellerwohnung gefangen saß.

 

Tagsüber hielt ich mich meist in dem kleinen Raum auf, der mir als Computer- und Musikzimmer diente. Er lag direkt neben dem Heizungskeller, und aus diesem vernahm ich ständig das quietschende und knarrende Geräusch einer schweren Metalltür. Doch wer sollte dort mehrmals am Tag ein- und ausgehen? Wer, außer dem Techniker, hatte da etwas zu suchen? Und warum wurden diese quietschenden Türscharniere nie geölt? Es machte mich wirklich fertig, und meist spielte ich dann wie verrückt auf meiner Gitarre, um dieses nervige Geräusch aus meinem Kopf zu verbannen.

 

Bevor mich noch der Wahnsinn einholte, entschied ich mich kurzerhand, dem furchtbaren Knarren und Quietschen zu entfliehen. Es würde mich eine Menge Kraft kosten, mich davonzustehlen, doch hielt ich es keine Minute länger aus. Nachdem ich mich angezogen hatte, fuhr ich mit meinem Rollstuhl durch die Wohnungstür zur Treppe, wo eigens für mich ein Lift installiert worden war, der mich die acht Stufen nach oben bringen würde. Oben angekommen, entfloh ich dem Haus durch die Eingangstür ins Freie.

 

Für einen Moment blieb ich stehen und atmete die kalte, aber angenehm trockene Luft ein. Als ich in die Sonne fuhr, wärmten ihre Strahlen meine blassen Wangen. Wie lange war es eigentlich her, dass ich hier draußen die angenehme frische Luft eingeatmet hatte? Für mich war es eine gefühlte Ewigkeit. Zweimal in der Woche brachte der Lieferservice die Einkäufe, die ich stets telefonisch bestellte. Jeden Tag um kurz vor zwölf bekam ich das Mittagessen gebracht: „Essen auf Rädern“. Es hing mir schon lange zum Hals raus. Für mich selbst zu kochen, lohnte sich kaum. Eine Haushaltshilfe hatte ich schon seit sechs Monaten nicht mehr. Ich selbst erledigte nur noch das Nötigste im Haushalt. Meine müden Arme und Hände bewegten den Rollstuhl vorwärts über die unebenen und beschwerlichen Fuß- und Radwege. Über Straßenkreuzungen mit viel zu hohen Bordsteinkanten. Stets den mitleidigen Blicken anderer Menschen ausgesetzt, folgte ich dem Weg, mit dem ich die schönsten Erinnerungen verband. Doch jetzt war ich allein unterwegs. Allein mit meinen Gedanken und mit schier endlosem Schmerz in meinem Herzen. Nach gefühlt sehr langer Zeit kam ich endlich an meinem Lieblingsplatz an. Hier im Park konnte ich den metallischen Klängen entfliehen. Hier war nichts zu hören. Der Techniker war bereits vor zwei Wochen da gewesen, um nach der Heizungsanlage zu schauen. Was ging da nur vor sich?

Ich blieb vor dem kleinen Teich stehen, der in der Mitte der Anlage ruhte, und beobachtete die Schwäne, die grazil über das Wasser glitten. Als ich mich umsah, sah ich ein paar lachende Kinder, die auf der Wiese spielten. Die Sonne ließ ihre Haare in verschiedenen Farben aufblitzen. Ihr Lachen klang zu mir herüber – laut und unbeschwert. Wann war ich das letzte Mal so frei und ungezwungen gewesen wie sie? Es schien eine Ewigkeit her zu sein.

Aber was wussten Kinder schon vom Leben? So gut wie gar nichts! Und von einem Leben wie meinem, gefangen in diesem Rollstuhl, konnte sowieso kein Mensch etwas wissen, außer denen, die selbst darin saßen. Warum auch immer: Es war die Hölle auf Erden. Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen – zurück an den Tag vor dem Unfall. Dabei war der Unfall nicht mal meine Schuld gewesen. Der andere Fahrer war gerade erst dreiundzwanzig Jahre alt gewesen und vorbestraft. Als Autodieb bereits bekannt und zudem noch stark alkoholisiert, entwendete er den Wagen mit laufendem Motor vor einem Kiosk. An einem Freitag, den dreizehnten, nahm das Schicksal seinen verheerenden Lauf: Der Arbeitstag ging bis spät in den Abend. Mein Geschäftspartner und ich hatten ein wichtiges Gespräch mit einem Kunden. Wir sollten an die hundertzwanzig Wohneinheiten betreuen. Das hätte uns über viele Jahre sichere Einnahmen beschert. Zwar war es noch nicht zur Vertragsunterzeichnung gekommen, aber die Vorgespräche waren weit fortgeschritten. Am späten Abend fuhr ich gut gelaunt nach Hause. Als ich schon fast dort war und an einer Kreuzung anhielt, sah ich von Weitem schon das Blaulicht. In dem Moment, als ich ahnungslos bei Grün die Kreuzungsmitte befuhr, kam ein großes Auto von links mit rasendem Tempo angefahren. Da wurde mir – viel zu spät – bewusst, dass es sich um eine Verfolgungsjagd handeln musste. Der SUV rammte frontal die linke Seite meines Kombis. Mein Wagen überschlug sich, prallte mit der rechten Seite gegen einen Ampelmast und kam schließlich auf dem Dach zum Liegen. Kurz darauf wurde ich ohnmächtig.

Wie ich später erfuhr, musste die Feuerwehr mich aus dem Autowrack herausschneiden. Der junge Fahrer kam mit einigen Schrammen davon. Doch ich verbrachte eine lange Zeit in einem Krankenhaus und an-schließend in der Reha-Klinik. Danach fristete ich mein Dasein fortan in meinem Rollstuhl. Bei der Gerichtsverhandlung stellte sich heraus, dass bei diesem Typen absolut nichts zu holen war. Wir – das heißt, meine Frau Melanie und ich – würden für all die späteren Behandlungskosten und unseren Lebensunterhalt selbst aufkommen müssen. Den Staat interessierte unser Schicksal nicht. Wir wurden mit unseren Sorgen fast völlig allein gelassen. So fiel ich nach und nach in eine tiefe Depression. Meiner Arbeit konnte ich auch nicht mehr richtig nachgehen. Einige Zeit später erfuhren Melanie und ich, dass sich unser Buchhalter mit einer großen Summe Geld auf und davon gemacht hatte. Doch anstatt mich aufzuregen, wurde mir von Zeit zu Zeit alles immer gleichgültiger.

Dabei war es früher so schön gewesen. Ich hatte Freunde, die mich besuchten – wir gingen auf Partys, trafen interessante und wirklich nette Menschen, und ich war nie allein. Ich hatte zahlreiche Hobbys: Ich fuhr regelmäßig mit meinen beiden Söhnen und Freunden ins Fußballstadion. Mit Melanie und den Jungs ging ich leidenschaftlich gern zum Minigolf. Im Winter spielten wir in der Halle Tischtennis oder Squash. Am Kickerautomaten waren meine beiden Jungs große Klasse. Jeden Dienstag- und Donnerstagabend traf ich mich mit meinen Bandkollegen im Proberaum, und wir spielten aktuelle Songs ein. Wir kamen im Jahr auf acht bis zehn kleine Auftritte in den umliegenden Bars und Jugendeinrichtungen. Ich führte ein ausgefülltes Leben.

Meine Frau Melanie, die ich liebevoll „Mel“ nannte, hatte ich in der Berufsschule kennengelernt. Sie war bildhübsch gewesen, und so hatte ich mich Hals über Kopf in sie verliebt. Zudem hatte sie eine Menge positiver Eigenschaften: Ehrlichkeit, Fleiß, Familiensinn. Sie war intelligent und vor allen Dingen hilfsbereit. Eine gefühlvolle Frau und Liebhaberin. Was konnte sich ein Mann mehr wünschen? Wir führten eine harmonische Beziehung, und unsere Kinder standen dabei stets im Mittelpunkt! Eine gute Arbeitsstelle war zudem der Grundstein für ein erfülltes Familienleben. Denn ich war Mitbegründer einer großen Reinigungsfirma, hier in der Stadt Pforzheim mit circa hundertzwanzigtausend Einwohnern und einem Einzugsgebiet von weiteren sieb-zigtausend Haushalten. Kleinere Konkurrenzfirmen kauften wir nach und nach auf, um unsere Monopolstellung zu wahren. Mit Reinigungen aller Art, Umzügen, Entrümpelungen, Serviceleistungen und vielem mehr im Angebot waren wir aufgrund der hohen Qualität, die wir ablieferten, die gefragteste Firma im Umkreis von etwa hundert Kilometern. Meine Anteile an der Firma musste ich nach meinem Unfall allerdings verkaufen, weil die Behandlungen enorm viel Geld verschlangen. Zwar war ich privat versichert, doch leider stellte sich die Versicherung oftmals quer und wollte nicht immer alles bezahlen. Zudem waren die Eigenbeteiligungen, die ich zu leisten hatte, teils sehr hoch. Einen Rechtsstreit wollten meine Frau und ich nicht führen, da dieser keinerlei Hoffnung auf Erfolg versprach. Das Einzige, was uns blieb, war ein „Titel“: Sollte der Unfallverursacher an Geld kommen, so müsste er im Nachhinein für den Schaden aufkommen. Später, damit wir unseren Kindern etwas bieten könnten, nahm Melanie eine Putzstelle im nahen Supermarkt an. Am Ende verloren wir auch noch unser Haus mit dem kleinen Schwimmbad und der Doppelgarage! Ich hatte mein Leben nicht mehr im Griff und die Spirale ging immer weiter abwärts. Am Ende war mir nichts geblieben.

Da waren sie wieder, diese negativen Gedanken. Sie ließen sich nicht vertreiben – sie verfolgten mich Stunde um Stunde, Minute um Minute, Sekunde um Sekunde, und ich konnte nichts dagegen tun. Alles war einfach so unendlich monoton in meinem Leben geworden. Zudem quälte mich in letzter Zeit immerzu dieses schreckliche Geräusch. Verbittert steuerte ich den Rollstuhl langsam auf den ruhigen, dunklen Teich zu. Schaute eine Zeit lang...

Erscheint lt. Verlag 20.11.2023
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Lyrik / Dramatik Dramatik / Theater
Schlagworte Beziehung • Coming-of Age • Drama • Erwachsenenroman • Familie&amp • Jugendroman • Krimi • Psycho
ISBN-10 3-7584-3163-8 / 3758431638
ISBN-13 978-3-7584-3163-0 / 9783758431630
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