Eritrid (eBook)
580 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-384-05039-7 (ISBN)
Wurde 1990 geboren und lebt mit ihrem Mann, ihren zwei Kindern und ihrem Hund in einem dorfähnlichen Stadtteil von München. Schon als Jugendliche entdeckte sie ihre große Begeisterung für das Fantasy- und vor allem für das Fantasy-Romance-Genre und verschlingt seitdem ein Buch nach dem anderen. Mit ihrer ersten eigenen Buchreihe erfüllte sie sich einen lang gehegten Traum und möchte die Leser:innen durch eine neue Herangehensweise für ihre Geschichten begeistern.
Wurde 1990 geboren und lebt mit ihrem Mann, ihren zwei Kindern und ihrem Hund in einem dorfähnlichen Stadtteil von München. Schon als Jugendliche entdeckte sie ihre große Begeisterung für das Fantasy- und vor allem für das Fantasy-Romance-Genre und verschlingt seitdem ein Buch nach dem anderen. Mit ihrer ersten eigenen Buchreihe erfüllte sie sich einen lang gehegten Traum und möchte die Leser:innen durch eine neue Herangehensweise für ihre Geschichten begeistern.
Der Angriff
Als mich General Eugen bei der Chibralavoliere völlig aufgebracht darüber in Kenntnis gesetzt hatte, dass die Nassimen an diesem Tag nicht gelandet waren, waren wir umgehend zusammen zum Burgmauertor geeilt, um auf der großen Wiese vor den Palastmauern nach ihnen Ausschau zu halten.
Vielleicht hatte sich der Eritrid einfach nur getäuscht, oder sie hatten sich aufgrund des neuen Leittiers verspätet. Es gab so viele Möglichkeiten, also erschien es uns am sinnvollsten, dort zu beginnen, wo sie eigentlich um diese Uhrzeit hätten sein müssen.
Die schweren Tore öffneten sich, und Eugen und ich gingen im Eilschritt schnurstracks zur Brücke, damit wir den Nemar überqueren und die Lieblingsweidestelle der Nassimen erreichen konnten.
Dank meiner jahrelangen Beobachtungen während meiner Kindheit wusste ich natürlich genau, wo diese besondere Stelle war, denn dort gab es wild wachsende Barelafrüchte, und diese liebten die Nassimen ganz besonders.
Also folgten wir nach der großen Brücke dem Nemar stromaufwärts in Richtung Waldebene, bis wir vier größere Hügel hinter uns gelassen hatten und die vielen gelblichen Sträucher, an denen pralle, faustdicke, lila Früchte hingen, ausmachen konnten.
Doch tatsächlich war kein einziger Nassime zu sehen. Nicht einmal die gebundenen Palastnassimen waren anwesend, und das war besonders merkwürdig.
Zwar schlossen sie sich immer wieder der Herde an, denn sie hatten ausgeprägte Sozialstrukturen und bildeten eine große Familie, aber die Palastnassimen waren deutlich verfressener und etwas bequemer als der Rest der wilden Herde. Sie würden die prallen Früchte niemals verschmähen.
Und als ich diesen einen Gedanken zu Ende gedacht hatte, bekam ich ein flaues Gefühl im Bauch.
»Sandrin?«, dachte ich und versuchte, eine Verbindung zu ihm zu bekommen.
Nichts.
»Sandrin!?« Ich probierte es energischer.
Wieder nichts.
»SANDRIN!«, schrie ich in den Himmel und Eugen neben mir zuckte überrascht zusammen.
»Majestät, was ist los?«
Ich packte ihn am Arm. »Ruft nach Eurem Nassimen, los, sofort!« Meine Stimme war panisch.
Eugen schloss die Augen und versuchte, eine Verbindung zu seinem Nassimen, Fiska, herzustellen, aber nach einem kurzen Moment blickte er mich an und schüttelte ratlos den Kopf.
Sie waren weg.
Alle.
Wo waren sie hin? Warum konnte ich nicht zu Sandrin durchkommen?
Etwas war passiert, doch was? Wie konnten denn mehrere hundert Nassimen einfach so verschwunden sein?
Ich musste Elios informieren, etwas stimmte nicht. Allerdings hatte er meine Nachricht bestimmt schon bekommen und war sicherlich bereits auf dem Heimweg. Wie sollte ich ihn jetzt erreichen? Und was würde es bringen? Er brauchte sechs Stunden hierher, und vielleicht war es doch nicht so schlimm und die Nassimen würden noch landen?
Eugen neben mir erstarrte. In meine Überlegungen versunken, hatte ich nicht einmal bemerkt, dass ich immer noch seinen Arm umklammerte. Ich suchte seinen Blick, doch er schaute fassungslos in den Himmel, also tat ich es ihm gleich und mein Herz blieb stehen.
Ich vergaß zu atmen, mir wurde eiskalt.
Die Herde der Nassimen war zurück, und sie flogen im Sturzflug in Richtung des Schlosses herab.
Alle. Hunderte Tiere. In perfekter Formation.
Aber sie kamen nicht allein.
Auf ihren Rücken trugen sie Krieger in schwarzen, schimmernden Rüstungen, mit einem großen, silbernen Sichelmond als Wappen auf den Brustpanzern und schwarzen Dunkelschwertern im Anschlag.
Das Heer der Dunkelkrieger …
General Eugen erwachte zuerst aus seiner Schockstarre, befreite sich aus meinem Griff und packte mich nun selbst am Arm, um mich mit sich zu ziehen. Doch ich konnte meinen Blick einfach nicht von dem Leittier lösen. Der Nassime kam mir so bekannt vor, und als sie näherkamen, erkannte ich ihn schlagartig.
Es war Eran.
Auf seinem Rücken thronte ein riesiger Krieger mit geschlossenem Visier, doch ich wusste sofort, wer er war.
Dante.
Nein …
Eugen schrie mich an: »Mira, bewegt Euch, zur Waldbestie noch mal! Wir müssen zurück zum Schloss! Wir müssen die Krieger befehligen, wir müssen sie alle warnen!« Wieder riss er an meinem Arm.
Er hatte recht, aber ich konnte mich nicht bewegen. Mein Körper war wie festgefroren, ich war zu keinem klaren Gedanken mehr fähig.
Es war meine Schuld. Damals, in Junkas Siegelraum, hatte ich Dante eine unbegrenzte Einladung in mein Reich erteilt. Nun würde das Sonnenreich deswegen untergehen.
»MIRA! Los! Wenn sie uns erblicken, ist das unser sicherer Tod! Denkt doch an all die anderen, denkt an Elios. Bitte kommt zu Euch!« Er zog sein Schwert, um sich bereit zu machen.
Elios … Er sollte doch stolz auf mich sein. Ich musste ihm zeigen, dass ich nicht kampflos untergehen würde. Wir mussten kämpfen … Aber gegen Dante? Wie könnte ich?
Die Nassimenherde umkreiste das Schloss, sie formierte sich.
Eugen wusste nicht, wie er reagieren sollte. »Mira, ich …«
»Eugen, eilt zurück zum Schloss, schickt mit den Chibralas einen Hilferuf an die anderen Reiche, auch an Giro, und befehligt Eure Krieger. Ich habe Dante unbegrenzten Zugang in unser Reich gewährt, und anscheinend konnte er dadurch das Dunkelheer einladen. Das Schloss ist nicht sicher. Wir müssen sie so lange aufhalten, bis Hilfe eintrifft. Ich werde ihre gesamte Aufmerksamkeit auf mich lenken, das verschafft uns mehr Zeit. Sobald sie sich auf mich konzentrieren, gebt Befehl, dass alle Bürger und Bediensteten aus dem Palast fliehen sollen, am besten zur Windreichgrenze, das ist die nächste.«
»Nein, Majestät, das kann ich nicht tun. Es wäre Euer sicheres Ende. Elios würde mich …«
»Elios ist hier nicht General! Er wird frühestens in sechs Stunden eintreffen und würde an meiner Stelle ebenso handeln. Das Leben so vieler Eritriden steht auf dem Spiel, ich habe nicht vor, zu sterben, aber wir müssen sie hinhalten, bis Unterstützung eintrifft und sich alle retten konnten. Ich versuche, zu unserem Heer zu stoßen, wenn es mir möglich ist. Eugen, dies ist ein Befehl!« Ich ließ meine Macht in mir erwachen und Eugen zuckte zurück, als ich mich zur Verdeutlichung entflammen ließ.
»Aber Majestät, wenn Ihr sterbt, fällt die Weltordnung mit Euch …«
»Ich darf eben nicht sterben, und außerdem besteht die Möglichkeit, dass meine Verbindung zu Elios ausreicht, damit er im Falle meines Todes den Platz als Herrscher einnehmen kann. Vertraut mir, Eugen … Bitte! Geht jetzt endlich!«
Er war dagegen, doch er hatte keine Wahl. »Ich wünsche Euch viel Glück, Majestät. Ich werde mit dem gesamten Heer zu Euch zurückkommen. Haltet durch.«
»Kümmert Euch zunächst um unser Volk.« Ich mochte ihn wirklich und es tat mir leid, ihm diese Bürde aufzuladen, doch es war nötig.
Eugen sah mich ein letztes Mal an, dann wandte er sich ab und lief, so schnell ihn seine Beine trugen, zurück zum Palast.
Ich hoffte inständig, dass er es noch unbeschadet hineinschaffen würde und die Bürger sich noch in Sicherheit bringen konnten. Jedoch verabschiedete ich mich gedanklich für immer von ihm. Ich wusste selbst nicht, wie ich diesen Kampf überleben sollte. Die Übermacht war einfach zu groß. Hoffentlich konnte Elios meinen Platz als Herrscher einnehmen, hoffentlich würde die Weltordnung durch meinen Tod nicht fallen.
Aber welche andere Wahl hatte ich schon?
Ich sank auf meine Knie, faltete die Hände vor meiner Brust und materialisierte meine Macht vor meinem inneren Auge. Ich wollte keinen Nassimen verletzen und erst recht nicht Dante oder Eran, aber ich wusste auch, dass sie vom Dunkelgott kontrolliert wurden und deshalb kein Erbarmen kennen würden.
Wie hatte Amir es nur angestellt? Wie hatte er sie unter seine Kontrolle gebracht?
Aufgebracht schob ich den Gedanken beiseite, dafür hatte ich jetzt keine Zeit.
Feuer … ich bin das Feuer …
Ich musste ihren Fokus auf mich lenken. So lange wie möglich. Bis sich meine Krieger formieren konnten, doch hatten sie überhaupt eine Chance?
Feuer … Ich schickte meine Macht durch mich hindurch und brannte.
Lichterloh und glühend heiß.
Sie waren meinetwegen hier … Sie wollten mich töten, doch ich würde es ihnen nicht leicht machen …
Die Dunkelkrieger wurden auf mich aufmerksam.
Ich wollte eine Art Feuerkreis um mich herum erzeugen, wie ein abschreckender Schutzschild, doch plötzlich schmerzte mein rechter Arm. Es war ein zerreißender Schmerz, der sich in einem Sekundenbruchteil durch meinen gesamten Körper fraß.
Überwältigt von diesem Gefühl, fiel ich vornüber und landete auf meinen Armen. Ich keuchte und...
| Erscheint lt. Verlag | 15.11.2023 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Eritrid | Eritrid |
| Mitarbeit |
Cover Design: Lisa Dobner Sonstige Mitarbeit: Der letzte Schliff, Die BUCHPROFIS |
| Verlagsort | Ahrensburg |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction |
| Literatur ► Romane / Erzählungen | |
| Schlagworte | Abenteuer • action • Fantasy • Fantasy-Romance • Fantasy-Saga • Göttergeschichte • Heldengeschichte • Liebe • Liebesroman • Romance • Romantasy • Romantik • Spannung |
| ISBN-10 | 3-384-05039-8 / 3384050398 |
| ISBN-13 | 978-3-384-05039-7 / 9783384050397 |
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