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MEGA -  Andreas Meckel

MEGA (eBook)

Die Jupiterexpedition
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
439 Seiten
neobooks Self-Publishing (Verlag)
978-3-7565-6654-9 (ISBN)
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Das Jahr 2103! Die Menschheit dringt endlich weiter in das Sonnensystem vor. Der Bürgerkrieg liegt gerade einmal 30 Jahre zurück, die politische und soziale Lage ist kritisch. Der Weltsicherheitsrat benötigt eine positive Ablenkung, und möchte gleichzeitig den Verbleib der damals geflohenen Dissidenten klären. Und stößt dabei im Jupitersystem auf ein galaktisches Geheimnis.

Nicht mehr ganz so junger Autor, aber mit Leidenschaft dabei. In den späten 60ern geboren, und in einer Zeit aufgewachsen, als Science-Fiction mehr als nur einfache Popkultur war.

Nicht mehr ganz so junger Autor, aber mit Leidenschaft dabei. In den späten 60ern geboren, und in einer Zeit aufgewachsen, als Science-Fiction mehr als nur einfache Popkultur war.

1. Genf, Schweiz


 

4. November 2092

 

Es war gerade einmal fünf Jahre her, daß das Weltmilitär sich entschlossen hatte, eine eigenständige bewaffnete Weltraumorganisation zu gründen. Die auf dem Boden und in der Luft beständig seit dem Bürgerkrieg existierenden Einheiten wurden nach und nach dieser neuen geschaffenen Organisation eingegliedert. Ein Vorgang, der wahrscheinlich noch eine volle Generation dauern sollte, bis endlich auch das nationale Dünkel aus den einzelnen militärischen Operationsgruppen entfleucht war. Doch das Weltmilitär, welches nun unter dem Namen Strategische Raumflotte firmierte, hatte seit dem Bürgerkrieg1 vor gut zwanzig Jahren einen guten Grund überhaupt zu existieren.

Der Bürgerkrieg war wirklich noch nicht so lange her. Aber lange genug, daß bereits eine Generation von Menschen aufgewachsen war, die nichts von den damaligen Problemen wußte. Natürlich wurde im Geschichtsunterricht offen und klar darüber berichtet, was das damals für eine schlimme Zeit gewesen war. Eine Zeit, in der die vereinigte Weltregierung gerade nur in ihren Anfängen konstituiert war, und sich Feinden gegenüber sah, die mehr als nur das Leben selbst verachteten.

Als die letzten Dynastien von Diktatoren ihren letzten Krieg begannen, achtete niemand darauf, wie sich die Weltregierung denn als Ganzes verhalten würde. Dieser letzte Krieg dauerte zwar nur zwölf Jahre, doch der angerichtete Schaden war immens. Zu groß für die Menschheit, um ihn mit globalen Mitteln einfach reparieren zu können.

Vor zwanzig Jahren waren zwanzig Raumschiffe des Alpha-II-Typs durch die dichten Maschen des Abfangnetzes gerutscht und bis zum Jupiter vorgedrungen. Diesen hatten sie inzwischen vor gut achtzehn Erdjahren wieder verlassen. Mit unbekanntem Ziel und nur noch einer einzigen Funknachricht, die zur Erde durchkam.

Karim N’Benga wußte das Alles. Der neben ihm wartende Admiral Friedrich Lindner wahrscheinlich ebenfalls. Lindner war das, was man beim Militär einen Soldat mit Schneid nannte. Blöd für die MEGA2, der N’Benga als operativer Direktor vorstand, war der Umstand, daß die gerade erst gegründete strategische Raumflotte ihre eigenen Probleme damit hatte. Nicht nur mit der Aufarbeitung der Vergangenheit, sondern auch mit den zukünftigen Zielen von Organisationen wie die MEGA selbst. Ein eigentlich normaler Vorgang. Unnormal war hierbei nur, daß sowohl der amtierende Admiral der strategischen Raumflotte, als auch der MEGA-Direktor vom Weltsicherheitsrat nach Genf vorgeladen worden waren.

Lindner war nervös. Im Bürgerkrieg hatten solche patenten Offiziere zumeist auf der Seite der gesellschaftlichen Feinde gestanden. Doch die VWR3 war es irgendwie gelungen, einen Keil in das ansonsten wirklich gut organisierte feindliche Heer zu treiben. Schließlich war es gelungen, die noch aufmüpfigen Nationen zu erobern und die demokratische Grundordnung wieder herzustellen.

In den Jahren nach dem Bürgerkrieg, bis ungefähr 2076, war der Weltgerichtshof mehrfach gezwungen gewesen, gegen an dem Bürgerkrieg teilnehmende hohe Offiziere die Todesstrafe zu verhängen. Nicht eben demokratisch, aber leider zwingend notwendig.

Zum Glück gab es da schon die beiden Kolonien auf Mond und Mars. Dort war es kaum zu kämpfen gekommen, und die Lunarer nahmen gerne die politischen Gefangenen der Erde bei sich auf. Das Mondgefängnis war kein wirklich erstrebenswerter Ort. Doch die Gefangenen konnten dort unter sich selbstorganisiert, aber überwacht, leben. Nicht unbedingt das Paradies, aber leider notwendig, solange der Planet noch seine geschlagenen Wunden des Konfliktes leckte. Und das er es lange tun würde, war selbst dem schlimmsten Zweifler schon nach einem Jahrzehnt nach dem Bürgerkrieg klar.

N’Benga jedoch hielt einfach nur seinen kleinen Aktenkoffer fest.

Sein Job war auch nicht eben leicht.

Die MEGA war offiziell im Jahre 2070 gegründet worden. Alle wichtigen Weltraumorganisationen wurden gezwungen in ihr aufzugehen. In dieser langen Zeit hatte die MEGA den ersten Regierungsauftrag erhalten. Ihn aber nicht umsetzen können, weil es quasi noch keine bemannte Raumfahrt im Solsystem gab. Und die Testung von Luft-und Raumfahrzeugen aller Art funktionierte auch nur, wenn es eine regelrechte Industrie in diesem Sektor gäbe.

Der Planet leckte seit zwanzig Jahren die geschlagenen Wunden und kam mehr oder weniger so durch. Effektiv war dies nicht. N’Benga wußte das. Dennoch hatte die MEGA in den letzten Jahrzehnten ihr bestes getan, um auf dem Gebiet der Raumfahrt die ersten Fortschritte zu machen.

Trotzdem änderte dies nichts daran, daß sie nun beide in Genf vor dem Büro des Weltsicherheitsrats saßen und darauf warteten, eingelassen zu werden. Admiral Lindner machte einen wirklich geschafften Eindruck. Der gar nicht so alte Mann hatte einen weiten Weg zurücklegen müssen, um heute hier zu sein.

N’Benga wußte das, sein Weg war sogar noch ein wenig weiter gewesen. Die MEGA unterhielt auf dem Mars ihr Hauptbüro, weil die Erde seit dem Bürgerkrieg nicht unbedingt ein wirklich sicherer Ort und Hafen war.

Täglich waren in etwa fünfzig bis sechzig MEGA-Raumschiffe unterwegs, um entweder Vermessungsaufgaben nachzukommen, oder den beiden unabhängigen Kolonien Mars und Mond dabei zu helfen, ihre Autarkie zu behalten. Dies war aktuell eine der Hauptaufgaben der MEGA, die Logistik aufrecht zu erhalten.

Politisch befand sich das Solsystem im Umbruch. Die VWR wurde inzwischen von allen Nationen als oberste Regierungsinstanz akzeptiert, und die Provinzen waren schon kurz nach dem Krieg entsprechend gemittelt worden. Keine Nation bekam Geländegewinne, sondern alle mußten etwas abgeben, was von da an als gemeinschaftliches Land angesehen wurde. Menschen, die sich auf diesen wild über die Landkarte verteilten Flecken niederließen, bekamen das Recht, mit einfachen Mitteln sich ein neues Leben zu schaffen.

In den letzten zwanzig Jahren hatte sich dieses Verfahren der VWR als so nützlich erwiesen, daß die Flecken, die für die Einheit der Menschheit standen, überall gewachsen waren. Zwar nicht sehr viel, doch die ersten Flecken wuchsen bereits zusammen und dort wuchs eine völlig neue Generation Menschen auf. Menschen,die das einfache Leben genauso schätzten, wie die technischen Innovationen, die ihnen die moderne Zivilisation brachte.

Das Militär besaß seine fest zugewiesenen Arbeitsbereiche.

Admiral Lindner war einer der glücklicheren Offiziere, die nach dem Bürgerkrieg nicht in die Wüste geschickt worden waren, sondern bleiben durften, um den angerichteten Schaden wieder zu reparieren. Mit der logischen Konsequenz, daß das Militär heutzutage jeden winzigen Schritt direkt vom Weltsicherheitsrat absegnen lassen mußte.

Militärisches Material hatte die Zeit nach dem Bürgerkrieg nicht in ausreichender Masse überlebt. Infanterie gab es wie Sand am Meer, doch die meisten Soldaten zogen es vor, sich auf den Gemeinschaftsflächen ein Stück Land und ein Haus zu sichern, und den Militärdienst hinter sich zu lassen. Die moderne Jugend hatte kaum Interesse am Kampf. Nicht einmal am sportlichen Messen miteinander, weil Kämpfen in den letzten beiden Jahrzehnten wirklich verpönt wurde.

Sowohl der strategischen Raumflotte, als auch der MEGA, fehlte es definitiv an interessiertem Nachwuchs. Raumfahrt war nicht überall dasselbe. Regelmäßíg entsendete die MEGA Raumschiffe, die die alten Satelliten der Vergangenheit wartete und sie wieder auf Position brachte.

Das war der normale Dienst, durch den jeder Aspirant durch mußte. Die MEGA-Akademie in San Francisco war entsprechend großzügig geplant und gebaut worden, doch es fehlte definitiv an Nachwuchs.

Dies war eines der Probleme, weshalb N’Benga heute vor dem Weltsicherheitsrat sprechen wollte. Die MEGA benötigte, genauso wie die strategische Raumflotte, die Erlaubnis, aktiv Werbung für ihre Arbeit machen zu dürfen. Ansonsten wäre es noch in dieser Generation mit der bemannten Raumfahrt vorbei.

Trotzdem war es umgekehrt gelaufen. Lindner und N’Benga waren beide vorgeladen worden. Den genauen Grund hatte die VWR ihnen nicht genannt. Nur das es eilig sei.

Dem baumlangen Afrikaner steckte noch der tagelange Flug vom Mars in den Knochen. Er war sofort mit einer Alpha II zur Erde aufgebrochen, als die Depesche auf seinem Schreibtisch gelandet war.

Der Flug vom Mars zur Erde war kein Pappenstiel.

Dreihundert Millionen Kilometer wollten zurückgelegt werden. Mit der aktuellen Raumfahrttechnik eine Quälerei. Aber machbar. Auch wenn es letztlich die Landung auf dem Landefeld in Genf es gewesen war, die N’Benga so erschöpfte. Das MEGA-Raumschiff war mit Höchstschub geflogen. Wahrscheinlich würde man das halbe Antriebssystem austauschen müssen, damit der alte Vogel wieder flog.

N’Benga wußte das. Er war schon lange genug Astronaut, auch wenn er in den Jahren seit dem Bürgerkrieg eher in Bürokratie ersoff, anstatt weiterhin zwischen den Planeten des Sonnensystems abzuhängen. Das Sonnensystem konnte manchmal verdammt groß sein.

Die strategische Raumflotte besaß selbst eigene Interessen, die sie gesichert sehen wollte. Doch außer den baufälligen Überresten der ersten von Menschen dauerhaft eingerichteten Raumstation war dem globalen Militär nicht viel verblieben. Ihre eigenen Raumschiffe waren nur gepanzerte Versionen jener Raumschiffmodelle, die die MEGA und so gut wie jedes interplanetare Handelsunternehmen auch benutzte. Da hatte sich in den vergangenen zwanzig Jahren wirklich nicht viel getan. Zudem die Militärs immer noch das Problem mit Energiewaffen hatten, die sie nicht zum Einsatz bringen konnten, weil die aktuellen Raumschiffmodelle...

Erscheint lt. Verlag 3.11.2023
Reihe/Serie Cosmic Dust
Cosmic Dust
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
ISBN-10 3-7565-6654-4 / 3756566544
ISBN-13 978-3-7565-6654-9 / 9783756566549
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