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Das Glück am Horizont -  Bernd Radtke

Das Glück am Horizont (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
498 Seiten
neobooks Self-Publishing (Verlag)
978-3-7565-6646-4 (ISBN)
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(CHF 6,80)
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Tayana lebt mit ihrer neunjährigen Tochter Fernanda am Rande des Existenzminimums in Niterói, gegenüber von Rio de Janeiro. Das Geld ist bereits lange alle und ihr Chef will mehr von ihr, als dass sie in seinem Restaurant nur Geschirr spült und Salat schneidet. Gerade, als sie nicht mehr weiterweiß, lernt Fernanda Elmar kennen, einen Deutschen, der in einer Spedition arbeitet. Tayana und Elmar verlieben sich. Tayana ist glücklich, bis sie einen alten Freund trifft, der die dunkle Zeit ihrer Vergangenheit kennt. Wird es ihr gelingen, ihre Scham- und Schuldgefühle, die wie ein Damoklesschwert über ihrem Leben hängen, zu vergessen, doch was, wenn Elmar davon erfährt?

Bernd Radtke lebt in einer hessischen Gemeinde, der er bis heute treu geblieben ist. Durch seine Begeisterung für Fische und Brasilien reiste er mehrfach in den brasilianischen Regenwald und durch familiäre Beziehungen konnte er ebenfalls das Leben der Menschen dort kennen lernen. Vom Autor bereits erschienen: 'Träume aus dem Regenwald'

Bernd Radtke lebt in einer hessischen Gemeinde, der er bis heute treu geblieben ist. Durch seine Begeisterung für Fische und Brasilien reiste er mehrfach in den brasilianischen Regenwald und durch familiäre Beziehungen konnte er ebenfalls das Leben der Menschen dort kennen lernen. Vom Autor bereits erschienen: "Träume aus dem Regenwald"

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Bernd Radtke


Das Glück am Horizont


Roman


















Tayana lebt mit ihrer neunjährigen Tochter Fernanda am Rande des Existenzminimums in Niterói, gegenüber von Rio de Janeiro. Das Geld ist bereits lange alle und ihr Chef will mehr von ihr, als dass sie in seinem Restaurant nur Geschirr spült und Salat schneidet. Gerade, als sie nicht mehr weiterweiß, lernt Fernanda Elmar kennen, einen Deutschen, der in einer Spedition arbeitet. Tayana und Elmar verlieben sich.

Tayana ist glücklich, bis sie einen alten Freund trifft, der die dunkle Zeit ihrer Vergangenheit kennt. Wird es ihr gelingen, ihre Scham- und Schuldgefühle, die wie ein Damoklesschwert über ihrem Leben hängen, zu vergessen, doch was, wenn Elmar davon erfährt?












Bernd Radtke wohnt in einer hessischen Gemeinde, der er bis heute treu geblieben ist. Durch seine Begeisterung für Fische und Brasilien reiste er mehrfach in den brasilianischen Regenwald und durch familiäre Beziehungen konnte er ebenfalls das Leben der Menschen dort kennen lernen.


Vom Autor bereits erschienen:

„Träume aus dem Regenwald“

Taschenbuch ISBN:978-3-7450-0402-1

eBook: ISBN:978-3-7427-8158-1











Das Glück am Horizont



Bernd Radtke































Impressum

Text: © 2023 Copyright by Bernd Radtke

Umschlag: © 2023 Copyright by Thassiannira Araujo Sousa

Lektorat: Autorenteam Ellen Heil, Karin Kuretschka

Verlag: Bernd Radtke

35457 Lollar

berabuch@web.de

Druck: neobooks – ein Service der Neopubli GmbH, Berlin



Printed in Germany




Es war eine dieser Nächte, in denen sie nicht schlafen konnte, in denen sie die Vergangenheit einholte. Sie sah sich in ihrer Nacktheit, angegafft und begrapscht mit geifernden Blicken. Sie spürte die fremden Hände an ihrem Körper, fühlte sie an Stellen, an denen sie es nicht wollte, aber zulassen musste, sie musste Dinge tun, die sie ekelten und vor denen sie sich fürchtete.

Tayana stand auf und stellte sich unter die Dusche. Sie empfand so wie damals, wenn sie früh morgens nach Hause kam, um mit dem fließenden Wasser die Berührungen der Männerhände abzuwaschen.

Danach legte sie sich wieder neben ihre Tochter ins Bett, um endlich ein bisschen Schlaf zu finden. Bald würde sie aufstehen müssen, um Fernanda das Frühstück zuzubereiten.

Fernanda hatte etwas mitbekommen, sie wurde wach. Verschlafen sah sie ihre Mutter an.

»Du weinst?«, fragte sie erschrocken.

Tayana schüttelte den Kopf. »Mir tränen nur die Augen«, beruhigte sie ihre Tochter.

»Ich habe dich lieb«, flüsterte Fernanda und kuschelte sich an ihre Mutter.

Gleichmäßige Atemzüge zeigten Tayana, dass Fernanda wieder eingeschlafen war, und bald fand sie ebenfalls zu kurzem Schlaf.

Müde stand sie ein paar Stunden später am Herd und kochte Mingau, einen süßen Maisbrei, zum Frühstück. Sie nahm die Milchtüte aus dem Kühlschrank und merkte gleich am Gewicht, dass es nicht reichen würde. Sie zuckte die Schulter und füllte die fehlende Menge mit Wasser auf. Dafür gab sie mehr Zucker hinein. Die Zuckerpackung war nur halbvoll, sie würde außer Milch ebenfalls Zucker kaufen müssen.

Aber wovon, ging es ihr resigniert durch den Kopf und sie dachte an ihren leeren Geldbeutel. Ob mir Martin noch einmal Vorschuss gibt? fragte sie sich. Bereits vier Mal hatte sie Geld von dem Besitzer des Restaurants bekommen, bei dem sie arbeitete.

Sie stellte den Topf auf den Tisch und weckte ihre Tochter.

»Der schmeckt komisch«, bemerkte diese, nachdem sie den ersten Löffel Brei in den Mund geschoben hatte.

»Die Milch ist alle«, erklärte Tayana und Fernanda nickte verständig, oft fehlte es an etwas, sie war es so gewohnt.

Fernanda war fertig und nahm ihren Schulranzen. »Bença Mãe, segne mich«, sagte sie und reichte ihrer Mutter die Hand. Tayana küsste Fernandas Handrücken. »Bença Fernanda.« Fernanda tat das Gleiche bei ihr, dann verließ sie das Haus.

Tayana zwängte sich in den überfüllten Bus, um über die kilometerlange Brücke auf die gegenüberliegende Seite der Bucht in die Innenstadt von Rio zu gelangen. Dicht gedrängt stand sie zwischen den anderen Menschen, während sich der Bus im täglichen Verkehrsstau langsam vorwärts quälte.

»Wo bleibst du denn?«, wurde sie verärgert von Martin, dem Besitzer des Lokals, empfangen.

»Es war wieder einmal ein Unfall auf der Brücke«, entschuldigte sich Tayana, worauf er den Kopf schüttelte und in sein Büro ging.

Na, das fängt ja gut an, dachte sie, band sich die Schürze um und setzte das weiße Häubchen auf.

Wie üblich wusch sie Salat, schnitt Tomaten und Gurken in kleine Stücke, später kam das Geschirr aus dem Restaurant zum Abwaschen und stapelte sich neben der Spüle. Das Lokal war gut besucht und so brauchte Tayana lange, bis alle Teller und Bestecke abgewaschen waren.

Es war ruhig geworden und eine günstige Zeit, Martin um einen erneuten Vorschuss zu bitten.

Er schaute auf, als Tayana zaghaft zu ihm hinter die Theke trat.

»Was gibt es?«, fragte er mürrisch.

»Martin, es tut mir leid, dich zu fragen, ich brauche noch einmal Geld.«

»Wieviel?«

»Fünfzig Reais? Nächste Woche gibt es den Lohn, das reicht bis dahin.«

»Bei deinen vielen Vorschüssen kommt dabei aber nicht mehr viel heraus«, entgegnete Martin.

Widerwillig öffnete er die Kasse und gab ihr das Geld. »Das war es für diesen Monat«, bestimmte er.

Sie bedankte sich und während sie in die Küche zurückging, starrte er ihr hinterher.

Tayana ist verdammt hübsch, überlegte er, wobei sein Blick an ihrem Po haftete, und ihm kam eine Idee.

Endlich geschafft. Alles Geschirr war gespült und wartete in den Regalen auf den Einsatz am nächsten Tag. Tayana holte ihre Sachen aus dem Spind, um nach Hause zu fahren.

»Tayana, komm mal«, hörte sie Martin aus seinem Büro rufen.

»Du hast Geldprobleme?« Er stand auf und kam auf sie zu.

Sie nickte und musste schlucken. Er kam dicht an sie heran und legte seine Hände auf ihre Schultern.

»Du könntest mehr Geld von mir bekommen, wenn du mir … gewisse Gefälligkeiten erweisen würdest.« Lüstern sah er sie an und versuchte, sie zu küssen.

Erschrocken entwand sich Tayana seiner Umarmung.

»Lass mich, das mache ich nicht«, antwortete sie entschieden und sah ihm dabei fest in die Augen.

»Gut, gut«, beschwichtigte er. »Es war nicht so gemeint. Übrigens, in der Küche steht noch Essen, das kannst du dir mitnehmen«, versuchte er die Sache zu bereinigen. Auf Tayana wollte er nicht verzichten, sie arbeitete gut und war zuverlässig. Vielleicht änderte sich ihre Meinung, der nächste Monat hatte ebenfalls vier Wochen. Bald würde sie wieder nach einem Vorschuss fragen. Er musste nur warten.

Tayana war den Tränen nahe. Sollte das nun wieder losgehen? Martins Vorschlag, ihm gefällig zu sein, widerte sie an und machte ihr gleichzeitig Angst. Was, wenn er sie entlassen würde? Müsste sie es dann nicht sowieso tun?

Nein, nein, nein! Sie schüttelte den Kopf, sie würde sich nicht wieder verkaufen.


Ein beklemmendes Gefühl befiel Tayana, als sie in die Seitenstraße einbog. Seit Wochen war die Straßenlaterne defekt, was anscheinend niemanden kümmerte. Vor sich hörte sie Stimmen und zwei Gestalten kamen ihr entgegen.

»Oi, Tayana«, rief ihr eine der Gestalten zu. »Bist du immer so spät?«

Erleichtert erkannte sie ihre Nachbarn Pedro und Sebastião, die um diese Zeit zur Arbeit gingen.

»Es gab viel zu tun und ich musste bis zum Schluss bleiben. Normal wird es nicht so spät«, erklärte sie.

»Na, dann gute Nacht«, wünschten sie und hasteten weiter.

Unbeschadet kam sie zu ihrem Haus. Sie öffnete das Schloss am Hoftor und verschloss es gleich wieder, nachdem sie eingetreten war. Die Glühbirne über der Haustür, von einem Schwarm Insekten umschwirrt, erhellte den kleinen Hof. Im Innern brannte ebenfalls eine nackte Birne, die an einem Kabel von der Decke herunterhing, zwischen den Ziegeln und an den Wänden huschten Geckos umher.

Tayana verstaute das mitgebrachte Essen aus dem Restaurant und die Einkäufe. Sie setzte sich an den kleinen Tisch und vergrub das Gesicht in...

Erscheint lt. Verlag 1.11.2023
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7565-6646-3 / 3756566463
ISBN-13 978-3-7565-6646-4 / 9783756566464
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