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Ein unverfrorenes Ansinnen (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
256 Seiten
CORA Verlag
9783751520225 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ein unverfrorenes Ansinnen - Louise Allen
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Wer ist der attraktive Fremde, der vor ihr steht? Als Klavierlehrerin Lucy Lambert zu sich kommt, weiß sie nicht, was passiert ist. Der Unbekannte, der sich als Max Fenton, Earl of Burnham, vorstellt, hilft ihrer Erinnerung auf die Sprünge: Offensichtlich hat ihre Schülerin - seine Stiefschwester - Lucy betäubt, um sich ungestört in ein romantisches Abenteuer zu stürzen! Unverfroren fordert der Adelige die unbescholtene Musiklehrerin auf, ihm bei der Suche nach der Entflohenen zu helfen. Pflichtbewusst stimmt Lucy zu - nicht ahnend, dass der Earl seiner Stiefschwester in puncto Raffinesse in nichts nachsteht!



<p>Louise Allen lebt mit ihrem Mann - für sie das perfekte Vorbild für einen romantischen Helden - in einem Cottage im englischen Norfolk. Sie hat Geografie und Archäologie studiert, was ihr beim Schreiben ihrer historischen Liebesromane durchaus nützlich ist.</p>

2. KAPITEL


Max schaute auf ihre langen schlanken Finger. Ein Klavierdeckel konnte durchaus einmal herabfallen, aber wäre er schwer genug, um Knochen zu brechen und eine Fingerspitze zu zerschmettern? Krachte herab, hatte sie gesagt. Jemand musste ihr dies absichtlich angetan haben.

Der Gedanke, Miss Lambert könne eine Person sein, die Gewalt auf sich zog, machte ihn nervös. Andererseits war sie eine Freundin der Duchess of Aylsham, und diese war die Ehefrau des Mannes, der als „perfekter Duke“ bekannt war. Ganz sicher war es nicht ihre Schuld gewesen.

Er könnte vielleicht noch mit Aylsham sprechen, bevor sie abfuhren … Aber nein, dafür hatte er keine Zeit mehr. Er musste das Risiko eingehen. Diesmal würde es nicht so sein wie beim letzten Mal. Diesmal würde er eine Unschuldige retten, auch wenn es gegen ihren eigenen Willen war.

Max zuckte mit den Achseln. Er hatte keinen Grund, für Miss Lambert die Dinge noch unangenehmer zu machen, indem er ihr gegenüber Vermutungen über ihre Verletzungen anstellte. „Es tut mir sehr leid“, sagte er. „Nun, was haben Sie zu meinem Vorschlag zu sagen?“

„Sie wollen mich also als Spionin engagieren?“

„Ich möchte Sie einstellen, um mir beim Schutz meiner Stiefschwester zu helfen“, sagte Max. „Als Alleinstehende werden Sie sich wahrscheinlich nicht ganz der Gefahren bewusst sein, denen Sophia sich aussetzen würde, wenn sie sich einem Mann von unstetem Charakter anvertraut …“

„Oh doch, das weiß ich“, sagte Miss Lambert, ohne rot zu werden trotz eines solch schockierenden Geständnisses. Wirklich, für eine so unscheinbare und unbedeutende weibliche Person war sie bemerkenswert selbstsicher. Natürlich war sie keine Augenweide, darum kam er zu dem Schluss, dass ihre Kenntnisse der Gefahren für junge Ladys vermutlich nicht aus persönlicher Erfahrung stammten. Schürzenjäger konnten unter sehr viel hübscherer und reicherer Beute wählen.

Miss Lambert hatte weiche braune Haare, keine bemerkenswerte Figur, unauffällige Gesichtszüge und braune Augen. Letztere waren wohl ihre schönste Eigenschaft. Momentan schaute sie zu Boden und sah ziemlich verärgert aus.

Sie war unter Vorspiegelung falscher Tatsachen hierher gelockt und betäubt worden, und das wäre wohl für jeden Menschen ein Grund zum Ärger. Junge Ladys wurden jedoch von klein auf dazu erzogen, stets freundlich und entgegenkommend zu sein. Etwas anderes musste wohl der Grund für Miss Lamberts scharfe Zunge sein, und er fragte sich plötzlich, ob sie wohl noch Schmerzen in den verletzten Fingern hatte.

„Ihre Hände … haben Sie Schmerzen?“

Sie zog die Brauen hoch ob dieser plötzlichen und persönlichen Frage, aber sie antwortete dennoch bereitwillig. „Nicht besonders, außer wenn ich meine Finger strecken oder etwas zu fest anfassen will. Oder wenn ich mich daran stoße. Es sind acht Wochen vergangen, seit es passiert ist.“

Er beobachtete sie beim Sprechen, aber ihr spürbarer Ärger schien nicht im Zusammenhang mit der Verletzung zu stehen. Zumindest nicht direkt.

Eigentlich war er nicht besonders an Miss Lamberts Art zu denken interessiert, aber er wollte sichergehen, dass eine Person, die für ihn arbeitete, dieser Aufgabe gewachsen war. Erfolglosigkeit war inakzeptabel, und es war seine Aufgabe, von Anfang an die richtigen Entscheidungen zu treffen. Die möglichen Gefahren für Sophia brachten seinen normalerweise eisenharten Magen fast zum Revoltieren.

„Fünf Guineen pro Tag, einschließlich heute, zusätzlich zu meinen Ausgaben?“, fragte Miss Lambert.

„Ja“, sagte Max ein wenig ungeduldig. Er hätte auch das Doppelte bezahlt. Es war ihm bewusst, dass in dem Moment, wenn er an Dorotheas Tür auftauchte und sich nach Sophias Verhalten erkundigte, seine nervige Stiefschwester sich äußerlich sofort in ein Muster an Tugendhaftigkeit verwandeln würde. Und der Mann, der hinter ihr her war, würde sich bedeckt halten, um nicht aufzufallen.

„In dem Fall hätte ich gern jetzt gleich zehn Guineen.“ Er war nicht sicher, was sie wohl in seinem Gesicht gelesen hatte, als sie sagte: „Ich nehme an, Sie haben noch nie Ihre Miete im Voraus bezahlen müssen … oder sich Sorgen machen müssen, ob Ihre Mittel ausreichen, um weiterhin die Zofe zu bezahlen, auf deren Anwesenheit Ihre Achtbarkeit beruht.“

„Nein“, musste Max zugeben. Um ehrlich zu sein, hatte er noch nie einen Gedanken an verarmte Adlige verschwendet. „Hier.“ Er gab ihr die Münzen. „Ich werde Sie morgen an der auf Ihrer Karte angegebenen Adresse abholen. Bitte bringen Sie das notwendige Gepäck für zwei Wochen mit.“

Es war bereits zu spät, um heute noch aufzubrechen. Sophia, der kleine Racker, hatte einen zu großen Vorsprung vor ihm. Außerdem würde Max keine Gelegenheit bekommen, den betreffenden Mann zu identifizieren, wenn er sie stoppte, bevor sie denjenigen überhaupt treffen konnte.

„Danke, Lord Burnham. Ich werde bereit sein.“ Miss Lambert steckte das Geld in ihr Retikül, setzte die Haube auf und war draußen, bevor Max noch etwas sagen konnte.

Für einen Augenblick hatte er Skrupel. Beinahe eine ungute Vorahnung. Diese gewöhnliche junge Frau war eigentlich unwichtig, außer als Hilfsmittel, um Sophia zu beschützen. Warum hatte er also das Gefühl, als habe er etwas Wichtiges in Bewegung gesetzt? Im Geist sah er plötzlich einen gewaltigen Felsbrocken ungehindert einen Hügel hinabrollen und alles, was ihm im Weg stand, niederwalzen. Er riss sich zusammen. So ein Unsinn.

Eine lange und zweifellos langweilige Reise bis nach Dorset ist alles, was vor mir liegt.

Woher hatte seine verdammte Schwester eigentlich das Geld, eine Postkutsche zu bezahlen? Denn bei allem Eigensinn war Sophia stets auf ihre Bequemlichkeit bedacht. Er war sicher, dass sie nicht viele Stunden in einer gewöhnlichen Kutsche ausharren würde, dem Himmel sei Dank.

Der Ärger der letzten halben Stunde verging wie eine Welle, die ins Meer zurückströmte, und er setzte sich abrupt hin. Er war sich nur allzu bewusst, dass hinter seinem Ärger auf Sophia eine Angst lauerte, die schmerzte wie Säure auf wunder Haut.

Julia. Das Lachen in ihren blauen Augen vergangen für immer. Lange schwarze Wimpern auf ihrer nassen Haut, die weiß war wie Porzellan. Das üppige schwarze Haar, einst ihr ganzer Stolz, strähnig verheddert im fauligen Wasser. Und ihr nasses Hemd klebte an jeder verräterischen Kurve ihres jungen Körpers.

Nein.

Aber er war nicht mehr siebzehn und machtlos, und er würde nicht zulassen, dass der Albtraum ihn überwältigte. Außerdem war die leichtsinnige junge Frau, um die er sich heute sorgte, so schlau wie eine Horde Affen. Er würde seinen Geldkasten leer vorfinden, daran zweifelte er nicht, und ihre Ladyschaft würde einen bequemen Vierspänner gemietet haben, in dem zwei Postillione sie sicher bis zu ihrer Patin bringen würden. Die Gefahr für sie begann erst, nachdem sie das Haus betreten hatte.

Wohingegen er zehn Stunden mit der kratzbürstigen Miss Lambert vor sich hatte. Vielleicht aber auch nicht … Max zog die Taschenuhr hervor. Zeit für die Vorbereitungen auf morgen.

Früh aufzustehen, war Lucy gewohnt. Mama und Papa betrachteten das Faulenzen im Bett – gemeint war jede Minute nach sechs Uhr dreißig – beinahe als Sünde, daher fand das Frühstück immer pünktlich um sieben Uhr dreißig statt.

Lucy war um fünf Uhr aufgestanden, nachdem sie um drei Uhr beschlossen hatte, tatsächlich mit Lord Burnham mitzufahren. Die Bezahlung war einfach zu verführerisch. Die Aussicht auf möglicherweise bis zu siebzig Guineen, verbunden mit zwei Wochen ohne eigene Geldausgaben für sie selbst oder Amy, ihre Zofe … Es würde ihr eine angenehme Reserve verschaffen, von der sie zehren konnte, bis sie ihr Unternehmen auf solidere Grundlagen gestellt hatte.

Im Moment besaß sie fünfzig Pfund auf dem Bankkonto – aus der Erbschaft ihrer Großmutter – und etwas über zehn Pfund, die sie zwischen ihrem Retikül und dem Korsett aufgeteilt hatte.

Sie hatte ihr Zuhause verlassen, sobald sie sicher war, dass sie bei ihren Freundinnen in London unterkommen konnte. Als ihre Eltern ihr die Abreise glattwegs verbieten wollten, sagte sie ihnen, dass sie der gesamten Gemeinde mitteilen werde, was ihre Verletzungen verursacht hatte, falls sie ihr nicht ihr Erbe auszahlten.

„Es war ein Unfall!“, hatte ihr Vater vor Ärger spuckend gesagt. „Und es lag an deinem eigenen abscheulichen Benehmen am Sabbat.“ Als sie einfach nur schweigend abwartete, hatte er die Augen zusammengezogen. „Du kannst nichts beweisen.“

„Willst du es riskieren, dass geklatscht und spekuliert wird?“, hatte Lucy gefragt. Danach bekam sie ihr Geld. Ihr Vater nannte sie ungehorsam, unmoralisch und eine Schande für die Familie, und er zeigte ihr die Tür mit der Warnung, sich nie wieder blicken zu lassen.

Immerhin war ich nicht schwanger, und es schneite nicht.

Mit Hilfe ihrer Freundinnen war es ihr gelungen, eine sehr nette, wenn auch bescheidene Unterkunft zu finden, außerdem eine nette, etwas naive Zofe. Und sie hatte ein Talent, mit dem sie ihren Unterhalt verdienen konnte, ohne ihre Tugend aufs Spiel zu setzen. Das hoffte sie zumindest. Lord Burnham hatte sich bisher stets wie ein Gentleman verhalten. Obwohl dies natürlich auch eine üble Hinterlist sein konnte. Mit Frauenhelden hatte sie bisher noch keine Erfahrungen gemacht, eigentlich mit Männern allgemein nicht. Ihre Freundin Prue war auf einen kaltherzigen Verführer...

Erscheint lt. Verlag 10.10.2023
Reihe/Serie Historical MyLady
Historical MyLady
Übersetzer Renate Körting
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteuerromanze • Adel • Aristokratie • aristokratische • Autor • Belletristik • beste • Buch • bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • Deutsch • Earl • eBook • ebook liebesroman • Ehefrau • Erfolgsautor • Familie • Feinde • Fiktion • Frauen • Frauenliteratur • Frauenroman • Freundin • für • Gemütlich • Geschichte • Geschichten • Geschwister • herzerwärmend • Historical MyLady • Historische • Historische Liebesromane • Historischer • historisch roman • Klavierlehrerin • Krimi • Kriminalroman • Liebe • liebenden • Liebesgeschichte • Liebesroman • Mädchen • Mama • Musik • Mutter • Muttertag • Regency • Roman • romantisch • Romantische Bücher • Romanze • Schwestern • SIE • Skandal • Stieffamilie • Täuschung • Top • Top-Titel • verbotene • viktorianisch • zu
ISBN-13 9783751520225 / 9783751520225
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