Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

Die Organisation (eBook)

Flashback-Trilogie (Sammelband)
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
652 Seiten
tolino media (Verlag)
978-3-7579-6068-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Organisation -  Britta Keller
Systemvoraussetzungen
8,99 inkl. MwSt
(CHF 8,75)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Band 1) Verraten: Mason, der Sohn des amerikanischen Filmschauspielers Rouven Gardner, wird drei Wochen lang vermisst, bevor er eines Tages gefesselt und bewusstlos im Wald gefunden wird. Ihm fehlen jegliche Erinnerungen an diese Zeit, bis ihm die ersten Flashbacks die grausame Wahrheit verraten. Verfolgt von aufdringlichen Paparazzi, flüchtet er schließlich nach Montana. Auf der abgelegenen Farm seiner Verwandten versucht er sich zu erholen, doch die wiederkehrenden Erinnerungen bringen ihn an seine Grenzen. Unerwartet bekommt er Besuch von Luana, seiner besten Freundin, die seine Gefühlswelt zusätzlich durcheinanderbringt. Wird er je wieder ein normales Leben führen können? Band 2 ) Verschleppt:: Der siebzehnjährige Timo verschwindet kurz nach dem Tod seines Vaters spurlos. Jegliche Suche verläuft im Sand, bis sein Pate Michail, zwei Jahre später, einen Tipp erhält, der ihn nach Russland führt. Gemeinsam mit Sascha nimmt er den Wettlauf gegen die Zeit auf. Schaffen sie es, Timo trotz allen Schwierigkeiten, rechtzeitig zu finden oder lenkt sie das Knistern ab, das sich zwischen ihnen immer mehr entfacht? In derselben Zeit lebt der neunzehnjährige Mitja im Waisenhaus. Sein Leben gleicht einer Hölle, denn die Heimleiter kennen kein Erbarmen und vermitteln die Jugendlichen als Toy Boys. Nur sein Freund Maxim gibt ihm Halt, bis sich eines nachts alles verändert. Verraten ihm die beginnenden Flashbacks die Wahrheit über seine, im Dunkeln liegende, Vergangenheit oder sind es doch nur Träume, die ihm eine entsetzliche Wahrheit vorgaukeln? Band 3) Verfolgt Maxim kämpft sich bei illegalen Boxkämpfen von Sieg zu Sieg, doch die Organisation hat weitere Pläne mit dem Zwanzigjährigen und stellt ihn vor ein Ultimatum. Er sieht nur noch einen Ausweg, um dem Grauen zu entgehen. Kaum ist Timo bei seiner Mutter eingezogen, steht er vor neuen Herausforderungen. Flashbacks, die ihm den Schlaf rauben, und die Furcht vor der Organisation sind nur das eine Problem. Aufgrund seiner Sprachblockade ist er auf Michails Hilfe angewiesen, der mit eigenen Problemen und Sehnsüchten zu kämpfen hat. Wird er die Frau aus Russland wiedersehen, die ihm den Kopf verdreht hat? Als Mason in Timos Leben tritt, scheint das Chaos perfekt, oder kann ausgerechnet er ihm helfen? Band 3 der Flashback-Trilogie führt die Charaktere der vorigen Bände ein letztes Mal zusammen. Werden Timo, Maxim und Mason der Organisation endgültig entkommen oder müssen sie sich ihrem grausamen Schicksal beugen?

Die Autorin wurde 1968 geboren und lebt im Bieler Seeland in der Schweiz.. Sie ist verheiratet und Mutter zweier erwachsener Kinder. Mit ihrem Mann und der Katze Charly wohnt sie heute nicht weit von der Hauptstadt Bern entfernt. 2014 hat sie in einem Forum ihre ersten Kapitel der Öffentlichkeit vorgestellt, ehe 2015 ihr erstes Buch im Selbstverlag erschien. In ihrer Freizeit liest sehr viel und reist gern, um neue Ideen für ihre Bücher zu finden.

Die Autorin wurde 1968 geboren und lebt im Bieler Seeland in der Schweiz.. Sie ist verheiratet und Mutter zweier erwachsener Kinder. Mit ihrem Mann und der Katze Charly wohnt sie heute nicht weit von der Hauptstadt Bern entfernt. 2014 hat sie in einem Forum ihre ersten Kapitel der Öffentlichkeit vorgestellt, ehe 2015 ihr erstes Buch im Selbstverlag erschien. In ihrer Freizeit liest sehr viel und reist gern, um neue Ideen für ihre Bücher zu finden.

1


Mason


Ich hatte die Schnauze voll von dem oberflächlichen und arroganten Getue vieler meiner Mitschüler. Es machte mich richtiggehend krank, wenn sie andere mobbten, nur weil diese No-Name-Klamotten und Discounter-Schuhe trugen.

Mehr als nur einmal hatte ich die verteidigt, die sich nicht dem Gruppendruck beugen wollten oder konnten, wenn sie wieder mal blöd angemacht wurden.

Ich trug zwar oft selbst Markenklamotten, weil ich die Qualität schätzte und mich gerne stylte, doch ich musste mir die Mehrkosten in der Boutique meiner Mutter verdienen, was ich völlig in Ordnung fand. Trotz des vielen Geldes, welches Dad als Schauspieler in Hollywood verdiente, wurden mein Bruder Scott und ich nicht verwöhnt. Dad konnte nämlich die selbstverliebten Kids mancher Schauspielerkollegen nicht ausstehen.

Seit ein paar Monaten war ich zum Pessimisten mutiert. Manchmal lag ich den ganzen Nachmittag auf dem Bett und grübelte vor mich hin. Es war schleichend passiert und das Gefühl, das alles beschissen war und nervte, wurde immer stärker. Ich konnte mich nicht dagegen wehren, was mich wiederum noch mehr verunsicherte.

Meiner Familie erzählte ich nichts davon. Auch nicht meiner besten Freundin Luana, mit der ich sonst über alles sprach. Ich wollte niemanden mit meinen Problemen belasten. Das war nicht mein Stil.

Auch Julie, die sich mir jetzt fröhlich näherte, während ich bei meinem Spind der internationalen Schule wartete und gelangweilt die Schüler beobachtete, konnte mich nicht aufmuntern. Als ich sie kennengelernt hatte, war sie viel natürlicher und etwas scheu gewesen, was auch der Grund war, sie anziehend zu finden. Sie war ein angenehmer Lichtblick in der Menge der vielen Modepüppchen gewesen. Doch seit Lina, ihre frühere Freundin aus Paris, die Schule besuchte, hatte sie sich verändert.

Stirnrunzelt musterte ich Julie nun. Hatten wir noch etwas vor? Welchen Termin hatte ich verpasst? Sie war noch stärker geschminkt als üblich. Ihre Kleidung zu körperbetont und ihre weißblonden Haare auf dem Kopf zu einem Knoten gedreht.

Vor ein paar Tagen hatte sie sie bleichen lassen, was ich nicht verstehen konnte. Warum hatte ihr das natürliche Blond nicht mehr gereicht? Mir hatte es viel besser gefallen, aber weil ich sie nicht kränken wollte, hatte ich mich mit Kritik zurückgehalten.

Als sie nun vor mir stand, wollte ich sie wie üblich in den Arm nehmen und küssen, doch sie wich mir geschickt aus.

Gekränkt lehnte ich mich wieder an den Spind und verschränkte die Arme vor der Brust, damit sie meine Unsicherheit nicht bemerkte. »Gibt es ein Problem?«, fragte ich kühl. Sämtliche Muskeln spannten sich in meinem Körper an.

»Nein, alles in Butter. Gehen wir heute zu dir nach Hause? Dein Dad ist doch heimgekommen?« Ihre Stimme klang aufgeregt und ich ahnte bereits, was mich erwartete.

»Warum? Was willst du von ihm?«, fragte ich. Noch hoffte ich, mich zu täuschen.

In mir begann sich Wut zu regen, als sie mich nun doch an sich ziehen wollte, und ich wehrte sie ab. Ich war doch kein Spielzeug, zu dem sie greifen konnte, wann es ihr beliebte.

»Bist du nur mit mir zusammen, um mit ihm ein Selfie zu schießen, das du danach bei Instagram posten kannst?« Den Sarkasmus konnte ich nicht aus meinen Worten halten.

»Mason, natürlich nicht«, sagte sie mit ihrem französischen Akzent - und lächelte gekünstelt, was mich endgültig auf die Palme brachte. »Es hat doch nichts mit dir zu tun. Ich mag dich und möchte dich nicht verlieren, aber warum sollte ich die Situation nicht ausnutzen, wenn sie mir auf dem Silbertablett präsentiert wird?« Sie klimperte mit ihren getuschten Wimpern. »Rouven hat viele Kontakte und er sieht superheiß aus. Ich wäre nicht abgeneigt, mich ihm erkenntlich zu zeigen, sollte er mir eine Rolle vermitteln.«

Wie bitte? Ich löste mich vom Spind und trat einen Schritt auf sie zu. »Verstehe ich dich richtig? Du willst mit meinem Vater ficken, damit er dir eine Rolle besorgt und danach wieder zu mir zurückkommen?", fragte ich und blickte sie aus zusammengekniffenen Augen an. Hitze begann sich vor Wut in meinem Körper breit zu machen. Entweder war sie vollkommen kaltblütig oder unfassbar dumm und naiv.

»Mason, wirklich. Musst du so ordinär sein?«, fragte sie zickig. Ihre perfekt gezupfte Augenbraue hob sich.

Ich verdrehte die Augen. Es war nicht meine Art, aufbrausend zu werden, was sie auch wusste.

»Wie soll ich es denn nennen?«, fragte ich sie ironisch. »Genauso ist es doch. Leider kennst du meinen Vater schlecht. Er würde sich niemals an solchen Spielchen beteiligen. Dafür liebt er Mom zu sehr. Bist du selbst auf diese glorreiche Idee gekommen?« Ich hatte so eine Ahnung, auf welchem Mist das Ganze gewachsen war.

»Nein, es war meine«, antwortete ihre Freundin Lina, die gerade in diesem Moment in ihren Pumps auf uns zu gestöckelt kam. Topgestylt und geschminkt, als käme sie direkt vom Laufsteg. Wir konnten uns gegenseitig nicht leiden. Sie verkörperte alles, was ich hasste. Vor allem Arroganz und Falschheit. Was ihr Problem mit mir war, konnte ich noch nicht herausfinden. Ich tippte aber auf Eifersucht.

»Deine Freundin hat das Zeug zu einer großartigen Schauspielerin. Wieso sollte sie die Situation nicht zu ihrem Besten ausnutzen?«

»Du bist das Letzte!«, zischte ich und wandte mich an Julie. »Verpiss dich. Ich kann dich nicht mehr ansehen. Du ekelst mich an.« Ich spürte dabei, wie mir die Hitze in die Wangen stieg. Hoffentlich war mein Kopf nicht rot geworden.

Ich war ein Idiot. Wieso hatte ich es nicht wahrhaben wollen, dass sie sich immer mehr von Lina beeinflussen ließ?

Julie zog mich am Arm. »Bitte, sei doch nicht gleich eingeschnappt«, bettelte sie, »wir können doch darüber sprechen.«

Eingeschnappt? Ich konnte es nicht fassen. Sie verhielt sich so egoistisch.

»Lass mich los. Ich bin fertig mit dir«, erklärte ich ihr kalt und entriss ihr meinen Arm.

Als ich dann auch noch vereinzelt Handykameras der Mitschüler klicken hörte, verließ ich rasch das alte Schulgebäude. Diese Idioten sollten mir die Demütigung nicht anmerken. Wir hatten ihnen ein wahres Schauspiel geboten, das ich in meiner Wut nicht realisiert hatte und mir nun zuwider war.

Ich eilte durch die Altstadt zur Münsterplattform, unter den Bäumen entlang, an den grünen Holzbänken vorbei und lehnte mich kurze Zeit später über die tiefe Mauer, dessen rauer Stein sich, trotz des warmen Herbsttages, ganz kalt unter meinen Handflächen anfühlte.

Das war mein Lieblingsplatz hier in Bern. Die Aussicht auf die Flussschwellen, die Gärten des Münsters und die Häuserreihen des ältesten Quartiers von Bern – der Matte – war ein wunderbarer Anblick.

Ich beobachtete, wie die Aare, die unter der Altstadt durchfloss, entlang des Wehrs aufspritzte. Das leise Geräusch des rauschenden Wassers, das bis hier hinaufdrang, beruhigte mich etwas.

Die Tränen drängte ich zurück, auch wenn das Brennen in den Augen unerträglich war. Mein Stolz ließ es nicht zu, in der Öffentlichkeit zu weinen.

Ich war vieles gewohnt. Angebliche Freunde, die sich bei mir einschleimten, um an Selfies mit Dad heranzukommen, Autogrammwünsche oder Schwärmereien für ihn. Doch Julies heutiger Auftritt toppte sogar das Horror-Date, das ich im Frühjahr gehabt hatte.

Wir saßen damals in der Spaghettifactory, einem Italiener am Kornhausplatz. Den ganzen Abend hatte das Mädel mich mit Fragen über meinen Vater gelöchert. Erst war ich höflich geblieben und antwortete ihr, aber schließlich reichte es. So stellte ich mir kein Date vor – sicherlich nicht. Ich hatte das Handy gezückt und ihr die Wikipedia-Seite meines Dads gezeigt.

»Schau, hier und auf seiner Webseite findest du jede Menge Infos. Dazu brauchst du kein Date mit mir. Ich kann Besseres mit meiner Zeit anfangen.«

Ohne ein weiteres Wort hatte ich das Restaurant verlassen, gedemütigt und verletzt. Durch die Scheibe hatte ich noch das feuerrote Gesicht des Fangirls gesehen, was mich etwas über das unmögliche Date hinweggetröstet hatte.

»Hey Kleiner. Du siehst traurig aus. Alles klar bei dir?« Die rauchige Stimme mit osteuropäischem Akzent unterbrach meine Gedanken.

Irritiert sah ich auf und erkannte ein Pärchen, das sich direkt neben mir an die Mauer lehnte, ohne dass ich es bemerkt hatte. Die giftgrünen und streichholzkurzen Haare der Frau standen ihr wirr vom Kopf ab. Der Mann dagegen hatte eine Glatze. Beide waren in abgewetzten Hosen, Bikerstiefeln und Lederjacken unterwegs.

Sie musterten mich ebenso unverhohlen wie ich sie. Ein amüsiertes Lächeln überzog ihre schmalen Lippen. Ich fragte mich, was ihr durch den Kopf ging, aber ich hatte keinen Bock auf ein Gespräch und murmelte nur: »Ich bin okay, danke.« Dann wandte ich mich wieder von ihnen ab.

Die beiden schienen zu spüren, dass ich keinen Bock hatte, über meine Sorgen zu sprechen, und stellten keine weiteren Fragen. Als wäre nichts gewesen, holten sie je ein Bier aus einer mitgebrachten Kartonschachtel und tranken dieses unbekümmert. Die Blicke der Passanten, die sie abfällig musterten, interessierten sie nicht. Hier war ein solches Verhalten unerwünscht, nicht nur der vielen Touristen wegen.

Als die fremde Frau mir auch eins anbot, nahm ich es trotzdem dankend an. Sollte doch die Presse schreiben, was immer sie wollte. Langsam hatte ich die Schnauze voll, ewig der brave Mason zu sein, auf dem alle herumtrampelten.

Während ich das erste Bier trank, war ich noch zurückhaltend, doch durch den Alkohol lockerte sich meine Verkrampfung etwas und wir kamen ins Gespräch.

Erst einmal stellten wir uns mit...

Erscheint lt. Verlag 14.9.2023
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte beste Freunde • Entführung • Jugendbuch • Jugenddrama • Jugendliebe • Kinderbuch • Liebe unter besten Freunden • Psychothrillerelemente • Traumabewältigung
ISBN-10 3-7579-6068-8 / 3757960688
ISBN-13 978-3-7579-6068-1 / 9783757960681
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)
Größe: 1,1 MB

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Psychothriller

von Sebastian Fitzek

eBook Download (2022)
Verlagsgruppe Droemer Knaur
CHF 9,75
Krimi

von Jens Waschke

eBook Download (2023)
Lehmanns Media (Verlag)
CHF 9,75
Psychothriller | SPIEGEL Bestseller | Der musikalische Psychothriller …

von Sebastian Fitzek

eBook Download (2021)
Verlagsgruppe Droemer Knaur
CHF 9,75